DDR: Unterschied zwischen den Versionen

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* Eiserner Vorhang
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** Mauerbau
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** Sperranlagen
** Sperranlagen

Version vom 25. November 2019, 13:58 Uhr

Karte der DDR

Diese Sequenz behandelt die ersten Jahre der Deutschen Demokratische Republik (DDR) von der Gründung 1949 bis zum Mauerbau 1961. Anfänglich einerseits auch Reaktion auf die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, stellte sie sich als das bessere Deutschland dar, in dem mit alten Traditionen gebrochen und ein „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat entwickelt wurde, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe.

Andererseits konnte die wirtschaftliche Entwicklung nicht mit dem Wirtschaftswunder des Westens mithalten, wodurch die Unzufriedenheit der Bevölkerung stieg. Der immer mehr ansteigende Aderlass durch Übersiedler in den Westen führte schließlich zum Bau der Mauer und zur Konsolidierung des neuen Staates.

Die Sequenz stellt keinen Lernpfad an sich, sondern Unterrichtsbausteine und Materialien für verschiedene Arbeitsformen vor.



Siehe auch

Stasi

  • Ziel: Schild + Schwert der Partei
  • Mittel: Briefkontrolle
  • IMs

Jugend in der DDR

  • Junge Pioniere
  • FDJ
  • Schlimmer als Knast: Jugendwerkhof
  • Revolten

Ende der DDR

Deutsche Einheit

  • 2+4-Verträge
  • Wirtschafts- und Währungsunion
  • Treuhand

Weblinks

Fernsehinterviews mit wichtigen Persönlichkeiten der DDR aus den Jahren 1990 und 1991

  • Günter GausWikipedia-logo.png, der Ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR, hat in den Jahren 1990 und 1991 eine Reihe von Interviews "Zur Person" mit Personen geführt, die in dieser Übergangszeit an führender Stelle tätig waren oder in der DDR oder später in der Bundesrepublik eine wichtige Rolle gespielt haben. Dabei ging es einerseits um die Person und andererseits um ihre Einschätzung der kommenden Entwicklung.[1]

Die Interviews in ihrer zeitlichen Abfolge:

Friedrich SchorlemmerWikipedia-logo.png, Pfarrer und Dozent für Theologie

Gaus:"Welche Hoffnungen haben Sie verloren?
Die Hoffnung verloren, daß wir in diesem Lande jetzt noch genügend Selbstbewußtsein haben, um uns als ein eigenständiges Subjekt in ein geeintes Deutschland einzubringen und dabei auch etwas für die Bundesrepublik Gewinnendes einzubringen. Ich halte es noch nicht für verloren, aber die Hoffnung ist geringer geworden.
Schmerzt Sie das?
Sehr. Ich habe von Theo SommerWikipedia-logo.png einen Artikel gelesen, [...]. Er sagt: 'Wenn es uns doch gelänge, bei der Selbstbestimmung jetzt auch zu einer Selbstbesinnung zu kommen, die zusammenhängen müßte für uns Deutsche mit einer bestimmten Selbstbescheidung in Europa [...] und dabei die ökologische Vernunft walten lassen. Ich möchte hinzufügen: und ein wirklich soziales Gewissen zu entwickeln." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.13)

Lothar de MaizièreWikipedia-logo.png, Vorsitzender der BlockparteiWikipedia-logo.png CDU der DDR und Ministerpräsident der DDR (von April bis Oktober 1990)

Gaus:"Keine Wiederherstellung des Bodeneigentums in der Landwirtschaft?
Ja. Ich bin der Meinung, daß diejenigen, die 45 Jahre auf diesem Boden gesät haben, auch weiterhin ernten sollten." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.51)

Gregor GysiWikipedia-logo.png, Vorsitzender der PDS und späterer Franktionsvorsitzender der Linken im deutschen Bundestag

"[...] ich wende mich [...] dagegen, daß immer wieder das Selbstbewußtsein der Bevölerung völlig zerstört wird. Und wenn so ein Pflänzchen irgendwo entsteht, finden sich Medien, auch in der Bundesrepublik, und treten drauf, machen es wieder kaputt." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.69)

Ingrid KöppeWikipedia-logo.png, Bürgerrechtlerin und Sprecherin von Neues ForumWikipedia-logo.png

Gaus: "Was war das Beste an der DDR?"
Köppe: "Ich weiß nicht, ob das DDR-spezifisch ist. Aber das Beste waren für mich immer Freunde und Geborgenheit in diesen Freundschaften, das Sich-mitteilen-Können, ja, ich glaube, diese Freundschaft - das war für mich das Wesentlichste." (Günter Gaus: Zur Person, 1990, S.93)

Christoph HeinWikipedia-logo.png, regimekritischer Schriftsteller

"Vielleicht wird jetzt erst einmal ein Heißhunger befriedigt. Und wenn der Heißhunger befriedigt ist, denke ich, wird sich vielleicht noch einmal etwas melden, was an Hoffnungen da war." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.97)

Hans ModrowWikipedia-logo.png, Ministerpräsident der DDR (November 1989 bis April 1990)

"Menschen, die schuldig geworden sind, am Ende doch so etwas wie Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen, dann ist es das, was mich gegenwärtig am meisten bewegt." (Günter Gaus: Zur Person, Berlin 1990, S.140)

Gottfried ForckWikipedia-logo.png, Bischof des DDR-Teils der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg

Sie kennen ja die Geschichte aus dem Alten Testament 'Auszug aus Ägypten'. Man könnte sagen, die Wende haben wir erlebt wie den Durchzug durchs Rote Meer. Keiner hat erwartet, [...] daß wir so ungeschoren [...] durch das hindurchkamen, was damals anstand. Und das, was dann später gekommen ist, das war der Tanz ums Goldene Kalb ... [Gaus:] dabei ist man im Moment ... Nein, vielleicht ist man schon einen Schritt weiter. Und jetzt hört man von manchen schon die Klagen: wären wir doch in Ägyptenland geblieben. Also, die Ängstlichen, die jetzt sagen, die Vergangenheit war denn so schlecht auch nicht, und da hatten wir unser sicheres Einkommen, und das lief doch. [...]" (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.32)

Markus MeckelWikipedia-logo.png, Vorsitzender der SPD der DDR und Außenminister der DDR (von April bis Oktober 1990)

"[...] mithelfen, [...] nach Strukturen zu suchen, die den anderen Sicherheit geben. [...] Und das wäre das Schlimmste, wenn wir in Europa so handeln, daß wir die Sowjetunion zwingen, weiter Weltmacht zu spielen, was sie nur militärisch könnte. Ich glaube, da kann sie's auch weiterhin, und das wäre bedrohlich für Europa." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.58/59)

Heinz Warzecha, Generaldirektor des VEB Werkzeugmaschinenkombinat Berlin

"Das schwerste war, daß der Widerspruch zwischen den eigenen Erkenntnissen [...] zu dem, was wir entsprechend den staatlichen Festlegungen und Planungen tun mußten, immer größer" wurde. (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.76)

Peter-Michael DiestelWikipedia-logo.png, Innenminister der DDR (von April bis Oktober 1990)

"Ich muß das umsetzen, was die Verfassung sagt. Ich kann mich nur halten an das, was in Recht und Gesetz verabschiedet ist." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.136)

Markus WolfWikipedia-logo.png, Leiter der Hauptverwaltung Aufklärung, Auslandsnachrichtendienstes im Ministerium für Staatssicherheit

"Man muß also viel weiter gehen in der Einführung marktwirtschaftlicher Bedingungen." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.108)

Manfred StolpeWikipedia-logo.png, wichtigster Unterhändler der Evangelischen Kirchen in der DDR mit der SED, Ministerpräsident des Landes Brandenburg (1990 bis 2002)

"[...] da liegt mir sehr daran, daß man in diesen Grundlagendokumenten festhält, was unsere Demokratie in diesen zehn Monaten eigentlich lernen mußte. Sie mußte lernen, daß es ganz wichtig ist für eine Gesellschaft, daß wache Gruppen da sind. [...]" (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.158)

Klaus GysiWikipedia-logo.png, 1966 bis 1973 Minister für Kultur und von 1979 bis 1988 Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR; Vater von Gregor Gysi

"[...] und das ist natürlich die große Frage: Konnte man überhaupt etwas Schlimmeres verhüten als das Ende, das jetzt da ist." (Günter Gaus: Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1991, S.222)

Angela MerkelWikipedia-logo.png, damals Ministerin für Frauen und Jugend, seit 22.11.2005 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland

Im Interview mit Merkel.fragt Günter Gaus 1991 sehr direkt und hartnäckig. Am Schluss sagt sie:
"Ich hoffe, daß ich sie [die Urfreude an der eigenen Meinungsäußerung] an einigen Ecken und Enden immer noch bewahren kann" (Günter Gaus: Neue Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1992, S.189)

Joachim GauckWikipedia-logo.png, damals Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, von 2012 bis 2017 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland

"Darüber hinaus ein anderes politisches Amt, das vielleicht mit richtiger Macht verbunden wäre, anzustreben steht mir im Moment nicht im Sinn." (Günter Gaus: Neue Porträts in Frage und Antwort, Berlin 1992, S.214)
  1. Kurzausschnitte und Links zu einigen dieser Interviews sowie denen mit weiteren Persönlichkeiten aus Ost- und Westdeutschland aus der Zeit. Die Ausschnitte erfassen nicht das ganze Potential der Interviews, geben aber einen Hinweis, für welchen Zusammenhang sie fruchtbar werden können. - Archiv mit den Protokollen von 50 Interviews von Günter Gaus

Literatur

  • Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Allemagne 1945–1961. De la «catastrophe» à la construction du Mur, Villeneuve d’Ascq, Septentrion 2008, ISBN 978-2-7574-0056-2.
  • Jean-Paul Cahn, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Allemagne 1961–1974. De la construction du Mur à l’Ostpolitik, Villeneuve d’Ascq, Septentrion 2009, ISBN 978-2-7574-0107-1.
  • Das letzte Jahr der DDR, Bundeszentrale für politische Bildung APuZ 35-37/2019


Auswirkungen auf Deutschland ab 1990

  • Hubertus Knabe: Die Wahrheit über die Linke, List Taschenbuch 2010 (Besprechung)
  • Beatrice von Weizsäcker: Die Unvollendete. Deutschland zwischen Einheit und Zweiheit, Lübbe, Köln 2010, ISBN 978-3-7857-2417-0. (Über Defizite bei der innerdeutschen Annäherung) (Besprechung)

Autobiographische Quellen

  • Bechler, Margret: Warten auf Antwort, Ullstein 16. Aufl. 1992, ISBN 3548203906 (Besprechung)
  • Garska, Dietrich: Das schweigende Klassenzimmer, Ullstein, Berlin 2006, ISBN 3-8289-9153-8 (Besprechung)
  • Gauck, Joachim: Winter im Sommer - Frühling im Herbst, Siedler 2009, ISBN 3-88680-935-8 (Besprechungen)
  • Wolfgang LeonhardWikipedia-logo.png: Meine Geschichte der DDR, Rowohlt TB 2007; autobiographischer Bericht eines Insiders (Besprechungen)

Weblinks

Hintergrundinformationen

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Unterrichtsmaterial