Wir erforschen den Boden/Die Chloridbestimmung: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Boden wird durch Verwitterung Chlorid freigesetzt (z.B. aus Chlorapatit). Aus humiden Böden wird Chlorid leicht ausgewaschen, in ariden Gebieten wird es im Boden angereichert. In der Bodenlösung ist das wasserlösliche Chlorid dementsprechend in sehr unterschiedlicher Konzentration nachweisbar (10 bis 10 000 ppn Cl <sup>-</sup>). Über den Niederschlag werden ca. 5 bis 20 kg/ha und Jahr zugeführt. Auf Kulturböden gelangen erhebliche Mengen Chlorid über die Düngung in den Boden (z.B. über die Düngung mit Kaliumchlorid). | |||
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Chloride wirken in den Pflanzen quellend. Sie haben im Stoffwechsel der Pflanze Einfluß auf die Enzymtätigkeit. Chloridmangelerscheinungen sind im Freiland nicht anzutreffen. Bedeutender ist das Problem des Chloridüberschusses (Salzüberschuß). Häufige Überschußschäden durch eine hohe Konzentration an Halogeniden im Boden sind bei Kulturpflanzen vorrangig in ariden Gebieten und in gärtnerischen Unterglaskulturen anzutreffen. Streusalz (Natriumchlorid) schädigt oder zerstört Bäume in Fahrbahnnähe. Hoher Salzgehalt im Boden hemmt die Wasseraufnahme der Pflanzen, besonders in Wassermangelsituationen. Pflanzen weisen eine recht unterschiedliche Toleranz gegenüber bodenbürtigen Salzkonzentrationen auf (Halophyten wachsen auf Salzwiesen, im Watt etc.). | |||
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Chloridionen lassen sich durch Silbernitrat ausfällen. Als Indikator zugesetztes Kaliumchrcmat bildet nach völliger Ausfällung des Chlorids mit den nun überschüssigen Silberionen Silberchromat, das an der charakteristischen rotbraunen Farbe zu erkennen ist und den Endpunkt der Titration kennzeichnet. | Chloridionen lassen sich durch Silbernitrat ausfällen. Als Indikator zugesetztes Kaliumchrcmat bildet nach völliger Ausfällung des Chlorids mit den nun überschüssigen Silberionen Silberchromat, das an der charakteristischen rotbraunen Farbe zu erkennen ist und den Endpunkt der Titration kennzeichnet. | ||
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Eine 20 g trockenen Bodens entsprechende Einwaage wird im Erlenmeyerkolben mit 100 ml destilliertem Wasser durch zweistündiges Schütteln extrahiert. Eine eventuelle Verfärbung des Extrakts durch Humusstoffe kann durch kurzes Aufkochen unter Zusatz von Kaliumpermanganat behoben werden. Vom Filtrat werden 20 ml entnommen, mit 1 ml Kaliumchrornat-Lösung versetzt und mit 0,1-molarer Silbernitrat-Lösung bis zum Umschlag von gelb nach rotbraun titriert. | Eine 20 g trockenen Bodens entsprechende Einwaage wird im Erlenmeyerkolben mit 100 ml destilliertem Wasser durch zweistündiges Schütteln extrahiert. Eine eventuelle Verfärbung des Extrakts durch Humusstoffe kann durch kurzes Aufkochen unter Zusatz von Kaliumpermanganat behoben werden. Vom Filtrat werden 20 ml entnommen, mit 1 ml Kaliumchrornat-Lösung versetzt und mit 0,1-molarer Silbernitrat-Lösung bis zum Umschlag von gelb nach rotbraun titriert. | ||
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Der Verbrauch von 1 ml 0,1 M Silbernitrat entspricht 3,546 mg Chlorid oder 5,8 mg Natriumchlorid. Bei der Verarbeitung von standortfrischen Bodenproben werden die Chloridwerte bzw. der Kochsalzgehalt auf 1000 ml Bodenwasser bezogen. Bei trockenem | Der Verbrauch von 1 ml 0,1 M Silbernitrat entspricht 3,546 mg Chlorid oder 5,8 mg Natriumchlorid. Bei der Verarbeitung von standortfrischen Bodenproben werden die Chloridwerte bzw. der Kochsalzgehalt auf 1000 ml Bodenwasser bezogen. Bei trockenem Boden dienen 100 g trockener Boden als Bezugsgröße. | ||
Boden dienen 100 g trockener Boden als Bezugsgröße. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Februar 2019, 04:11 Uhr
Im Boden wird durch Verwitterung Chlorid freigesetzt (z.B. aus Chlorapatit). Aus humiden Böden wird Chlorid leicht ausgewaschen, in ariden Gebieten wird es im Boden angereichert. In der Bodenlösung ist das wasserlösliche Chlorid dementsprechend in sehr unterschiedlicher Konzentration nachweisbar (10 bis 10 000 ppn Cl -). Über den Niederschlag werden ca. 5 bis 20 kg/ha und Jahr zugeführt. Auf Kulturböden gelangen erhebliche Mengen Chlorid über die Düngung in den Boden (z.B. über die Düngung mit Kaliumchlorid).
Chloride wirken in den Pflanzen quellend. Sie haben im Stoffwechsel der Pflanze Einfluß auf die Enzymtätigkeit. Chloridmangelerscheinungen sind im Freiland nicht anzutreffen. Bedeutender ist das Problem des Chloridüberschusses (Salzüberschuß). Häufige Überschußschäden durch eine hohe Konzentration an Halogeniden im Boden sind bei Kulturpflanzen vorrangig in ariden Gebieten und in gärtnerischen Unterglaskulturen anzutreffen. Streusalz (Natriumchlorid) schädigt oder zerstört Bäume in Fahrbahnnähe. Hoher Salzgehalt im Boden hemmt die Wasseraufnahme der Pflanzen, besonders in Wassermangelsituationen. Pflanzen weisen eine recht unterschiedliche Toleranz gegenüber bodenbürtigen Salzkonzentrationen auf (Halophyten wachsen auf Salzwiesen, im Watt etc.).
Versuchsanstellung
Für die Untersuchung benötigt man eine frische Bodenprobe. Sie ist als Mischprobe aus unterschiedlichen Bodentiefen aufzubereiten. Im wässrigen Extrakt des Bodens vorhandene Chloridionen lassen sich durch Silbernitrat ausfällen. Als Indikator zugesetztes Kaliumchrcmat bildet nach völliger Ausfällung des Chlorids mit den nun überschüssigen Silberionen Silberchromat, das an der charakteristischen rotbraunen Farbe zu erkennen ist und den Endpunkt der Titration kennzeichnet.
K2CrO4 + 2 AgNO3 = Ag2CrO4 + 2 KNO3
Da das schwerlösliche Silberchromat nur in neutraler bis schwach alkalischer Lösung entsteht, müssen saure Lösungen abgestumpft werden. Der geeignetste Bereich liegt zwischen pH 6,5 und pH 10,5. Eine Verfärbung durch Humusstoffe kann durch kurzes Aufkochen unter Zusatz von Kaliumpermangant behoben werden.
Untersuchungsmaterialien
- Waage
- Trockenschrank
- Schütteimaschine
- Erlenmeyerkolben
- Messpipette
- Trichter
- Bürette mit Stativ
Reagenzien
- Silbernitratlösung, 0,1 m
- Kaliumchromatlösung ( 5 g des Salzes in 100 ml Wasser)
- Kaliumpermanganat (KMnO4)
Versuchsdurchführung
Eine 20 g trockenen Bodens entsprechende Einwaage wird im Erlenmeyerkolben mit 100 ml destilliertem Wasser durch zweistündiges Schütteln extrahiert. Eine eventuelle Verfärbung des Extrakts durch Humusstoffe kann durch kurzes Aufkochen unter Zusatz von Kaliumpermanganat behoben werden. Vom Filtrat werden 20 ml entnommen, mit 1 ml Kaliumchrornat-Lösung versetzt und mit 0,1-molarer Silbernitrat-Lösung bis zum Umschlag von gelb nach rotbraun titriert.
Auswertung
Der Verbrauch von 1 ml 0,1 M Silbernitrat entspricht 3,546 mg Chlorid oder 5,8 mg Natriumchlorid. Bei der Verarbeitung von standortfrischen Bodenproben werden die Chloridwerte bzw. der Kochsalzgehalt auf 1000 ml Bodenwasser bezogen. Bei trockenem Boden dienen 100 g trockener Boden als Bezugsgröße.
Einfache Analyseverfahren
Organische Zusammensetzung
- Humusanteil
- Bakterienkunde
- Lichtmikroskop
- Plattengussverfahren
- Bakterienkeimzahl
- Bodenpilze
- Kohlenstoffdioxidbildung
- Regenwurm
Bodenwasser, -luft, -wärme
Bodenreaktion