Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im 18. Jahrhundert: Unterschied zwischen den Versionen
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Einige Ansichten des Chemikers [http://wapedia.mobi/de/Johan_Gottschalk_Wallerius '''Wallerius '''](18.Jahrhundert) sind für uns "fortschrittliche Menschen" des beginnenden 21. Jahrhunders einerseits altertümlich amüsant, zugleich aber auch aktuell. Dabei sind einige Erfahrungsgrundsätze bis in die heutige Zeit hinein gültig, was sich auch an einigen Redewendungen demonstrieren lässt. Wallerius'<ref>Johann Gottschalk Wallerius, Chemische Grundsätze des Ackerbaues, aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen erläutert von D.Jo.G. Krunitz, Berlin. Verlegt von Arnold Werner, 1764 | Einige Ansichten des Chemikers [http://wapedia.mobi/de/Johan_Gottschalk_Wallerius '''Wallerius '''](18.Jahrhundert) sind für uns "fortschrittliche Menschen" des beginnenden 21. Jahrhunders einerseits altertümlich amüsant, zugleich aber auch aktuell. Dabei sind einige Erfahrungsgrundsätze bis in die heutige Zeit hinein gültig, was sich auch an einigen Redewendungen demonstrieren lässt. Wallerius'<ref>Johann Gottschalk Wallerius, Chemische Grundsätze des Ackerbaues, aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen erläutert von D.Jo.G. Krunitz, Berlin. Verlegt von Arnold Werner, 1764. - Als Besitzer eines Landgutes bei Alsike, in der heutigen Gemeinde Knivsta, beschäftigte er sich intensiv mit Landwirtschaft. Sein statistisches Werk Observationer vid åkerbruket gjorda i 30 år ("Beobachtungen bei der Landwirtschaft durchgeführt über 30 Jahre", 1747-1777) mit Tabellen zur Aussaatzeit, Erntezeit und Ertrag erklärte seine Erfolge, obwohl einige Höfe der Umgebung gleichzeitig Missernten verzeichneten.</ref> Ausführungen sind ein Beispiel für frühe Versuche eines Wissenschaftlers, den Boden zu erforschen. Zwischen den traditionellen Ansichten, orientiert an antiken Vorbildern, und den neuen naturwissenschaftlichen Ansätzen nehmen die Betrachtungen des schwedischen Professors eine Mittelstellung ein. | ||
Als Besitzer eines Landgutes bei Alsike, in der heutigen Gemeinde Knivsta, beschäftigte er sich intensiv mit Landwirtschaft. Sein statistisches Werk Observationer vid åkerbruket gjorda i 30 år ("Beobachtungen bei der Landwirtschaft durchgeführt über 30 Jahre", 1747-1777) mit Tabellen zur Aussaatzeit, Erntezeit und Ertrag erklärte seine Erfolge, obwohl einige Höfe der Umgebung gleichzeitig Missernten verzeichneten.</ref> Ausführungen sind ein Beispiel für frühe Versuche eines Wissenschaftlers, den Boden zu erforschen. Zwischen den traditionellen Ansichten, orientiert an antiken Vorbildern, und den neuen naturwissenschaftlichen Ansätzen nehmen die Betrachtungen des schwedischen Professors eine Mittelstellung ein. | |||
Wallerius beginnt sein Buch mit Anmerkungen im traditionellen Stil seiner Zeit, indem er Cicero und Cato zitiert: | Wallerius beginnt sein Buch mit Anmerkungen im traditionellen Stil seiner Zeit, indem er Cicero und Cato zitiert: | ||
{{Zitat|“Daß der Ackerbau eine Kunst sey, welche mit dem Acker dergestalt umzugehen lehret, daß selbiger Korn und Wucher hervorbringe, ist eine allgemein bekannte Sache. | {{Zitat float|“Daß der Ackerbau eine Kunst sey, welche mit dem Acker dergestalt umzugehen lehret, daß selbiger Korn und Wucher hervorbringe, ist eine allgemein bekannte Sache. | ||
Man weiß auch zur Genüge, daß derselbe von Gott befohlene, auch an und vor sich selbst eine höchst nothwendige Kunst sey, und als die Mutter der übrigen Künste angesehen werden müsse, indem die übrigen Künste ohne das Brod nur sehr schwach getrieben werden können...“|Wallerius <!-- genauere Angaben? -->}} | Man weiß auch zur Genüge, daß derselbe von Gott befohlene, auch an und vor sich selbst eine höchst nothwendige Kunst sey, und als die Mutter der übrigen Künste angesehen werden müsse, indem die übrigen Künste ohne das Brod nur sehr schwach getrieben werden können...“|Wallerius <!-- genauere Angaben? -->}} | ||
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Ob ein Bauer tatsächlich im Winter den Schnee von seinen Feldern abgeräumt hat? | Ob ein Bauer tatsächlich im Winter den Schnee von seinen Feldern abgeräumt hat? | ||
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Version vom 13. Mai 2009, 15:07 Uhr
- Sinn und Zweck
- Sicht des Menschen
- Mythen und Riten
- Sicht der Wissenschaft
- im Altertum
- Griechen und Römer als Ackerbauern
- Inkas als Ackerbauern
- im Mittelalter
- in der Neuzeit
- in Ostasien und Europa
Einige Ansichten des Professsor Wallerius über den Boden
Einige Ansichten des Chemikers Wallerius (18.Jahrhundert) sind für uns "fortschrittliche Menschen" des beginnenden 21. Jahrhunders einerseits altertümlich amüsant, zugleich aber auch aktuell. Dabei sind einige Erfahrungsgrundsätze bis in die heutige Zeit hinein gültig, was sich auch an einigen Redewendungen demonstrieren lässt. Wallerius'[1] Ausführungen sind ein Beispiel für frühe Versuche eines Wissenschaftlers, den Boden zu erforschen. Zwischen den traditionellen Ansichten, orientiert an antiken Vorbildern, und den neuen naturwissenschaftlichen Ansätzen nehmen die Betrachtungen des schwedischen Professors eine Mittelstellung ein.
Wallerius beginnt sein Buch mit Anmerkungen im traditionellen Stil seiner Zeit, indem er Cicero und Cato zitiert:
Wissenschaftlichkeit zeichnet sich durch die Reproduzierbarkeit von Versuchsergebnissen aus. Professor Wallerius war vom Sinn und Nutzen von Versuchsanstellungen noch nicht so ganz überzeugt. Er meinte:
Wir würden heute sagen, nur durch Theorie und Praxis können neue Erkenntnisse gewonnen werden. Das war zu Wallerius' Zeit im 19. Jahrhundert noch keineswegs selbstverständlich, weil die Wissenschaftler recht häufig Thesen aufstellten, ohne ihre Behauptungen durch Beobachtungen oder Versuche abzusichern.
Wallerius beschäftigte sich dann mit der in seiner Zeit aktuellen Erdtheorie, nach der vermutet wurde, dass die Pflanze den Boden direkt als Nahrung aufnehmen sollte. Seine Meinung:
Er lehnte die Theorie von der Erdnahrung ab, worin er durch den Übersetzer und Fachmann für Ackerbau Johann Georg Krünitz unterstützt wurde, der diese Theorie ebenfalls als überholt ablehnte.
Die Erfindung des Mikroskops war die Voraussetzung dafür, die Pflanzen in ihrem Aufbau näher unter die Lupe zu nehmen. Wallerius war nicht nur Theoretiker, sondern er wandte sich direkt an die Landwirte mit guten Ratschlägen, um “Ungemächlichkeiten“ vom Boden abzuwenden. Ein Auszug:
Ob ein Bauer tatsächlich im Winter den Schnee von seinen Feldern abgeräumt hat?
Anmerkungen
- ↑ Johann Gottschalk Wallerius, Chemische Grundsätze des Ackerbaues, aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen erläutert von D.Jo.G. Krunitz, Berlin. Verlegt von Arnold Werner, 1764. - Als Besitzer eines Landgutes bei Alsike, in der heutigen Gemeinde Knivsta, beschäftigte er sich intensiv mit Landwirtschaft. Sein statistisches Werk Observationer vid åkerbruket gjorda i 30 år ("Beobachtungen bei der Landwirtschaft durchgeführt über 30 Jahre", 1747-1777) mit Tabellen zur Aussaatzeit, Erntezeit und Ertrag erklärte seine Erfolge, obwohl einige Höfe der Umgebung gleichzeitig Missernten verzeichneten.