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Landleben im Mittelalter: Unterschied zwischen den Versionen

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== Dörfer im Mittelalter ==
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Im [[Mittelalter]] war der größte Teil [[Europa]]s mit [[Wald]] bedeckt. Wenige Leute wohnten dort und auch die Moorgebiete waren kaum bewohnt. Es gab dort kaum Dörfer und so gut wie keine (!) [[Stadt|Städte]]. Die meisten Menschen lebten an Flüssen, wo es fruchtbaren Boden gab.
Im [[Mittelalter]] war der größte Teil Europas mit Wald bedeckt. Wenige Leute wohnten dort und auch die Moorgebiete waren kaum bewohnt. Es gab dort kaum Dörfer und so gut wie keine (!) [[Stadt im Mittelalter|Städte]]. Die meisten Menschen lebten an Flüssen, wo es fruchtbaren Boden gab.


Ein Dorf bestand aus eingezäunten Gehöften mit je 2-3 Gebäuden (Wohnhaus und Ställe). In der Mitte des Dorfes befanden sich eine kleine Kirche, der Wohnturm des Dorfherrn, ein Backhaus und eine Scheune. Dort wurden die Abgaben der Bauern gelagert.
Ein Dorf bestand aus eingezäunten Gehöften mit je 2-3 Gebäuden (Wohnhaus und Ställe). In der Mitte des Dorfes befanden sich eine kleine Kirche, der Wohnturm des Dorfherrn, ein Backhaus und eine Scheune. Dort wurden die Abgaben der '''Bauern''' gelagert.


== Die Behausung ==
Dieser Lernpfad behandelt das Alltagsleben der „kleinen Leute“ im Mittelalter sowie die technologischen Neuerungen während des Hochmittelalters.
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Die Häuser im Mittelalter hatten eine einfache Bauart und es fiel nur wenig Tageslicht hinein. Es gab nur einen Raum zum Arbeiten, Wohnen und Schlafen. Die Einrichtung bestand aus einem Tisch, Bänken, Kisten und Strohsäcke zum Schlafen. Es gab ein offenes Feuer.
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== Siehe auch==


Das Vieh wohnte mit im Haus.
* '''[[Bauernkrieg]]''' - Lernpfad zum Deutschen Bauernkrieg<br>1525 - 2025
* '''[[Wharram Percy]]''' is the most famous of the many hundreds of lost villages of Medieval England.<br>a bilingual history project
* [[Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im Mittelalter]]
* [[Die Theorie von Thünen 1826]]
* '''[[Stadt im Mittelalter]]'''


== Das Essen ==
== Weblinks==
 
Ausreichend Essen war bei Bauern im Mittelalter keine Selbstverständlichkeit!! Es gab meistens grob gemahlenes Korn, woraus die Frauen Brei und Fladenbrot machten. An Früchten gab es Rüben, Kohl, Bohnen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und Nüsse. Fleisch war sehr selten und man aß es meistens als Auflauf mit Gemüse.
 
== Die Familie ==
 
Es lebten meist nur zwei Generationen in einem Haus zusammen mit ledigen Verwandten, Knechten und Mägden. Nicht selten lebten die eigenen Eltern bzw. Großeltern nicht mehr (wegen frühem Tod). Es gab einen Hausherrn, der die Familienmitglieder beschützen sollte und sie vor Gericht vertrat. Die Familienmitglieder mussten ihm gegenüber gehorsam sein und Arbeit leisten. [[Altern|Alte Menschen]] wurden damals sehr geachtet. Wegen ihrer Lebenserfahrung galten sie als weise. Im Durchschnitt wurden Menschen nur 30 Jahre alt. Die Hälfte der Menschen starb schon im Kindesalter. Die Frauen waren die meiste Zeit schwanger. Sie überwachten die Vorräte, kümmerten sich um Haus und Vieh, schlachteten, pökelten und wursteten mit den Männern zusammen und halfen teilweise auch noch bei der Feldarbeit. Die Kinder halfen schon früh bei der Arbeit. Die Jungen und Mädchen wuchsen schnell zu Erwachsenen heran. Doch trotz der frühen Arbeitsbeteiligung wurde auch Spielzeug von Kindern gefunden.
 
== Krankheiten und Naturkatastrophen ==
 
Bei der [[Landwirtschaft]] gab es wenig Ernte. Die Waren waren auch nicht so lange haltbar. Gab es nun 1-2mal eine schlechte Ernte, brach eine Hungersnot aus. Aus Not aßen die Menschen Verdorbenes und starben früh.
 
1347 brachten Seefahrer die [[Pest]] (schwarzer Tod) aus [[Asien]] nach Europa. Dreck, Ratten und Flöhe trugen zur Ausbreitung bei. Ca. 1/3 der Bevölkerung starb.
 
Krankheiten versuchte man mit Heilkräutern zu heilen.
 
Außer Krankheiten gab es auch [[Naturkatastrophe]]n. Sie wurden in Chroniken festgehalten. Nach solchen Unwettern folgten oft schwere Hungersnöte, da manchmal ganze Dörfer Vieh und Saatgut verloren. Man versuchte sich mit Pferdeköpfen, Fratzen und Hufeisen vor den bösen Geistern zu schützen.
 
== Die Kleidung der Bauern ==
 
Die Kleidung der Bauern war sehr einfach. Sie bestand aus einem kurzen Kittel, einer Tunika mit weiten Ärmeln und Beinkleidern. Sie wurde von den Frauen hergestellt. Sie trugen Schuhe aus Rindsleder und manchmal einen Strohhut und/oder einen Mantel. Seit dem 12. Jh. gab es eine Kleidervorschrift, die nur noch schwarze und graue Kleider bei Bauern erlaubte.<ref>Allgemein galt: "Die Farbwahl war ein Unterscheidungskriterium zwischen den Ständen. Generalisierend lässt sich sagen, dass aufwändige, also teuer zu erzeugende Farben den höheren Ständen vorbehalten waren. Um diesen Unterscheidungsstatus aufrechtzuerhalten, aber auch um den Aufwand der Kleidung zu begrenzen, wurden immer wieder so genannte Kleiderordnungen verfasst."({{wpde|Kleidung_im_Mittelalter#Kleiderfarben|Kleidung im Mittelalter}}) Ein Nachweis für die angesprochene Kleiderordnung liegt im Augenblick nicht vor.</ref>
 
== Anmerkungen ==
<references/>
 
== Quellen ==
# aus dem Schulbuch „Geschichte und Geschehen“ A2; Verlag: Ernst Klett Verlag;  Autoren: Giselher Birk, Vera Bittner, Rolf Brütting; S. 59-62
# [http://netzwerk.wisis.de/id~cPRdBTm24%20ZeoGBcP/text/434.htm Die bäuerliche Welt] (SUSAS Netzwerk für Wissensweitergabe)
 
== Anmerkungen ==
<references/>
 
== Siehe auch ==
* [[Stadt im Mittelalter]]


*{{wpde|Geschichte der Landwirtschaft}}


[[Kategorie:Mittelalter]]
[[Kategorie:Mittelalter]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 7. März 2025, 06:47 Uhr

Lernpfad

Im Mittelalter war der größte Teil Europas mit Wald bedeckt. Wenige Leute wohnten dort und auch die Moorgebiete waren kaum bewohnt. Es gab dort kaum Dörfer und so gut wie keine (!) Städte. Die meisten Menschen lebten an Flüssen, wo es fruchtbaren Boden gab.

Ein Dorf bestand aus eingezäunten Gehöften mit je 2-3 Gebäuden (Wohnhaus und Ställe). In der Mitte des Dorfes befanden sich eine kleine Kirche, der Wohnturm des Dorfherrn, ein Backhaus und eine Scheune. Dort wurden die Abgaben der Bauern gelagert.

Dieser Lernpfad behandelt das Alltagsleben der „kleinen Leute“ im Mittelalter sowie die technologischen Neuerungen während des Hochmittelalters.

Getreideernte-Sachsenspiegel.jpg
Lernpfadwerkzeuge (nur sichtbar für angemeldete Benutzer)

 
Drahtziehermühle (bei Nürnberg), Albrecht Dürer um 1494,
Die Tuschezeichnung vermittelt einen Eindruck von einer mittelalterlichen dörflichen Siedlung


Siehe auch

Weblinks