Holocaust

Aus ZUM-Unterrichten
(Weitergeleitet von 27. Januar)

Mit dem Begriff Holocaust wird heute in der Regel die massenhafte Vernichtung von Juden und anderen Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus bezeichnet. Ein anderer Begriff hierfür ist Shoa. - Der Holocaust stellte somit die extremste Form des Antisemitismus und die brutale Konsequenz einer zuvor erfolgten fortschreitenden Entrechtung und Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung unter der Herrschaft des Nationalsozialismus dar.

Holocaust-Gedenktag

1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum nationalen Gedenktag (Holocaust-Gedenktag) in Deutschland - zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

Materialien

Leben und Überleben in der Illegalität

"Sie lebten in ständiger Angst vor Denunziation: 7000 Juden - darunter viele Kinder - haben sich bis Kriegsende ausgerechnet in Berlin vor den Nazi-Schergen versteckt. Eine Ausstellung erinnert nicht nur an die Opfer, sondern auch an deren mutige Helfer."

Konzentrationslager

Das Thema im Unterricht

Dokumente

"Die Jüdische Gemeinde Frankfurt/M (unterzeichnet von Alfred Weil und Arthur Kauffmann), 7. 6. 1942. Das Formular mußte die Jüdische Gemeinde auf Befehl der Gestapo verschicken." (zug-der-erinnerung.de)

Weitere Materialien

Überlebende des Warschauer Ghetto-Aufstandes verlassen mit erhobenen Händen ein Gebäude; vorne rechts ist ein Junge zu sehen.
Auf der verlinkten Seite finden sich die Namen der auf dem Bild identifizierten Personen mit Angaben zu ihnen.
Ein Buch in der Marburger Universitätsbibliothek ermöglicht die Rekonstruktion einer Lebensgeschichte.

Einzelschicksale

"Erschossen, vergast, durch Zwangsarbeit vernichtet: Eines dieser Schicksale war Werner Bab zugedacht. Doch der junge Berliner überlebte Auschwitz. Nach 60 Jahren hat er sein Schweigen gebrochen und berichtet vom Terror des Konzentrationslagers. Und wie ein Rottweiler sein Leben rettete."
"Von 200 Familienmitgliedern blieb nur er am Leben: Der 89-jährige Jakub Müller ist der letzte Jude im südpolnischen Nowy Sacz. Im Versteck während der Nazi-Zeit hatte er geschworen, das jüdische Erbe seiner Heimatstadt zu pflegen - sollte er überleben. Wer aber tut es nach ihm?"

Musik

  • "Through Roses", ein Musiktheaterstück von Marc Neikrug, 1979. In dem Stück für einen Schauspieler und acht Solo-Instrumente geht es um einen Geiger, der auf seine Zeit als KZ-Musiker zurückblickt.
  • "Ein Überlebender aus Warschau" von Arnold Schönberg

Unterthemen

Widerstand gegen die Judenverfolgung

"Der entscheidende Tipp kam von einem Deutschen: Kurz vor der großangelegten Hetzjagd der nationalsozialistischen Besatzer gelang Tausenden dänischen Juden im Herbst 1943 die Flucht übers Meer nach Schweden. Die Bevölkerung half den Verfolgten - obwohl viele Dänen überzeugte Nazis waren." Von Manfred Ertel

"Geht nicht wie die Schafe zur Schlachtbank!" so begann der Aufruf, der Anfang 1942 zur Gründung der Fareinikte Partisaner OrganisatzijeWikipedia-logo.png, der Widerstandsorganisation im Wilnaer Ghetto führte.
Widerstand im Wilnaer und im Warschauer Ghetto

Was darf Kunst?

Unterrichtsidee

Das Thema Was darf Kunst? kann auch in Zusammenarbeit mit den Fächern Deutsch, Englisch, Bildende Kunst, Ethik, Religion etc. erarbeitet werden.

Materialien
Antonia Bauer: "Heilsame Schocks?", Die ZEIT "Junge jüdische Künstler machen Pop Art über den Holocaust. Warum sie das tun, erklärten sie auf der Konferenz 'The Holocaust, Art and Taboo'"
Stefan Koldehoff: "Darf Kunst alles?", dradio.de "Anmerkungen zum umstrittenen Projekt des Künstlers Sierra in der ehemaligen Synagoge von Pulheim"
siehe auch die Diskussion um den Roman Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne; ZUM-Unity: "Leseempfehlung mit Fragezeichen"


In der Presse

"Es ist ein seltener Fund: Ein Historiker hat in einem Londoner Archiv einen NS-Polizeibericht über die Judendeportation aus Düsseldorf entdeckt. Der Autor, ein Polizeihauptmann, hält darin zynisch fest: "Die Juden waren ziemlich weich", seine Männer dagegen "frisch und gleichbleibend diensteifrig"."
Anders als über Jahrzehnte verbreitet, habe sich das Amt nicht vom NS-Apparat abgegrenzt, sondern diesem auch bei der Judenvernichtung zugearbeitet. Das haben Recherchen einer Historikerkommission ergeben.
"Das Auswärtige AmtWikipedia-logo.png war eine verbrecherische Organisation": Historiker kommen in einer neuen Studie zur Rolle der deutschen DiplomatenWikipedia-logo.png im "Dritten Reich" nach Informationen des SPIEGEL zu einem deutlichen Urteil. Die Untersuchung war von Joschka FischerWikipedia-logo.png in Auftrag gegeben worden.
Vor 65 Jahren wurden 21.000 Häftlinge des Konzentrationslagers Buchenwald befreit. Als die US-Soldaten am 11. April 1945 das Lager erreichten, waren dort bereits 56.000 Menschen von den Nazis getötet worden. Mit einer Gedenkfeier wurde heute der Toten und Überlebenden von Buchenwald gedacht.
"Drei Jahre nach dem vom Anne Frank Haus entwickelten grafischen Roman (graphic novel) »Die Entdeckung« entstand als zweiter Teil der Geschichte »Die Suche«. Diese Comicgeschichte ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit, das unter der Leitung des Anne Frank Hauses in Amsterdam als Unterrichtsmaterial für 13- bis 15jährige Schülerinnen und Schüler entwickelt wurde."
"Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche: Der Historiker Saul Friedländer ist mit dem Friedenspreis des Deutschen BuchhandelsWikipedia-logo.png ausgezeichnet worden. Der 75-Jährige wurde dafür geehrt, den Opfern des Holocaust eine literarische Stimme gegeben zu haben."
"Er ist Araber mit israelischem Pass, Gründer eines Holocaust-Museums und hat eine Mission: Khaled Kasab Mahameed will zur Holocaust-Leugner-Konferenz nach Iran reisen. Und von Präsident Ahmadinedschad ein Ende der Lügen fordern."

Leugnen des Holocaust

Angesichts der erdrückenden Beweise ist es kaum glaublich, dass es immer noch bzw. immer wieder Menschen gibt, die die große Zahl und die systematische Planung und Durchführung der Verbrechen unter dem nationalsozialistischen Regime leugnen oder zu verharmlosen versuchen.

Argumente gegen Leugner des Holocaust

Probleme der Dokumentation

Die Tatsache, dass von den ermordeten Opfern des Nationalsozialismus in der Regel keine direkten Zeugnisse mehr zu finden sind, dass die überlebenden Opfer zumeist in ihrem Kampf ums nackte Überleben auch kaum einen Gedanken an eine Dokumentation dessen, was ihnen angetan wurde, verschwenden konnten und nach ihrer Befreiung zunächst einmal wieder in ein weitgehend normales Leben zurück finden mussten, schränkt die Zahl von Belegen aus Sicht der Betroffenen deutlich ein; dennoch gibt es eine Unmenge von Augenzeugenberichten, von Zeichnungen auch Fotos, die die Verbrechen dokumentieren. Darüber hinaus war die Situation für die Zeitzeugen nach 1945 dermaßen eindeutig, dass teilweise mit dem vorhandenen Fotomaterial aus wissenschaftlicher Sicht zu unbedenklich umgegangen wurde, was Wasser auf die Mühlen derjenigen ist, die diese Verbrechen grundsätzlich leugnen.

Unterrichtsidee
Lügen die Bilder?

Untersuche das Argument, es habe die in zahlreichen Fotos dokumentierten Verbrechen der Nationalsozialisten nicht gegeben, denn diese Fotos seien gefälscht. Nutze z.B. den folgenden Artikel:

"Fotos aus den Todeslagern der Nazis werden oft zur pädagogischen Schocktherapie eingesetzt - aber sie sind häufig schlecht dokumentiert. Falsche Zuordnungen rufen jedoch Holocaust-Leugner auf den Plan. Die Gedenkstätte Buchenwald wehrt sich jetzt gegen die Geschichtsklitterer."


  • Spiegel.de: Lili-Jacob-Bildersammlung Das Auschwitz-Album der SS
    Eine junge Jüdin fand 1945 eine Bildersammlung aus dem KZ. Das Album ist ein zentrales Zeugnis der Mordmaschinerie in Auschwitz-Birkenau - zwei SS-Fotografen inszenierten die Ankunft an der Rampe.
    Von Christoph Kreutzmüller
    26.01.2020, 12:05 Uhr

Linkliste

"Yad Vashem, die Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, wurde 1953 durch einen Beschluss des israelischen Parlaments (Knesset) gegründet und mit den außerordentlichen Aufgaben betraut, die Geschichte der Juden im Holocaust zu dokumentieren, das Andenken an jedes einzelne der sechs Millionen Opfer zu bewahren und durch Projekte und Aktivitäten des Archivs, der Bibliothek, der Museen sowie durch die Anerkennung„der Gerechten unter den Völkern“ das Vermächtnis des Holocaust den nächsten Generationen zu übermitteln."

Siehe auch