Lernpfad Umwelt und Konsum

Aus ZUM-Unterrichten

Organisatorisches

Der Lernpfad Umwelt und Konsum ist für eine 5-tägige Projektwoche geplant und verbindet die Fächer Gemeinschaftskunde, Geschichte, Geografie, Religion und Ethik. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe können eigenständig oder zeitweise in Gruppen zusammenarbeiten.

Die SuS bearbeiten gemeinsam die Einführung zum Thema, was als Pflichtaufgabe der Projektwoche zählt. Nach Bearbeitung der Einleitung sollen die SuS sich, nach eigenem Interesse, für eine der 4 Wahlaufgaben entscheiden.

Das Ziel des Lernpfades ist es, dass die SuS sich zu Gerechtigkeit im Bezug auf Umwelt und Konsum informieren und positionieren können. Zudem können sie eigenständig ihr Konsumverhalten überprüfen und kritisch hinterfragen.

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  1. Wahlaufgabe: Einfluss von Werbung auf die Gesellschaft
  2. Wahlaufgabe: Alltäglicher Konsum
  3. Wahlaufgabe: Bedeutung Konsum
  4. Wahlaufgabe: Konsum und Nachhaltigkeit
Zeitbedarf
8 Unterrichtsstunden je 45 Minuten, letzter Tag zur Vorstellung der Lerntagebücher
  • Material: Lerntagebuch für jeden Lernenden, internetfähiger Computer (YouTube-Videos müssen abspielbar sein), Klebstoff, Schere


Wochenaufgabe

Aufgabe

Dies soll eure Abschlussaufgabe der Projektwoche sein:

Am letzten Tag der Projektwoche stellt ihr alle in einer Präsentation einen thematischen Gegenstand vor, der euch über die gesamte Themenwoche am meisten fasziniert, beschäftigt oder beunruhigt hat. Dies kann auch ein Foto, Video oder Comic sein, welches ihr gesehen oder selbst gemacht habt. Die Präsentation wird in einer Form des Pecha Kucha stattfinden.

Jeder von euch hat 1 Minute Zeit um seinen Vortragsgegenstand zu beschreiben und zu argumentieren, warum genau dieser euch fasziniert hat.


Was ist Pecha Kucha?

Pecha Kucha ist Japanisch für Plaudern. Pecha Kucha heißt: 20 PowerPoint-Folien, die jeweils nach 20 Sekunden automatisch wechseln. Auf jeder Folie ist nur ein Bild – sonst nichts. Pecha Kucha zwingt die Redner zu klaren Aussagen. Das Timing muss stimmen. Unwichtiges fällt raus, denn nach genau 6 Minuten 40 Sekunden wechselst du mit einem deiner Mitschüler.

Pecha Kucha

  • 20 Folien
  • 1 Bild pro Folie
  • 20 Sekunden pro Folie
  • Dauer des gesamten Vortrags: 6 Minuten und 40 Sekunden
  • Keine Graphen
  • Kein Text


Pecha-Kucha-Tipps

  • Dein Vortrag ist der Mittelpunkt
  • Das Timing muss stimmen: Vermeide Pausen zwischen den Folien und du kannst nichts anfügen, wenn du es vergessen hast
  • Freie Rede
  • Keine Notizzettel
  • Rede deutlich und langsam - lass dich nicht unter Zeitdruck setzen
  • Im Mittelpunkt des Bildes sollte ein Objekt stehen, denn zu viele Details können in 20 Sekunden nicht erfasst werden
  • Besonders toll sind selbstgeschossene Fotos


Einleitung

Aufgabe
Rechercheauftrag - Am Anfang war die Jeans
Informiere dich zu Beginn der Projektwoche in Geschäften oder dem Internet über den Verkaufspreis einer Jeans. Die Aufgabe besteht darin, den günstigsten Verkaufspreis zu finden. Mache ein Foto und notiere dabei Preis und Herkunft der Jeans. Das Herkunftsland findest du auf dem Schild, welches in die Hose eingenäht ist. Nachdem du die günstigste Jeans gefunden hast, kannst du mit der Aufgabe die Aufgabe Herstellung einer Jeans oder die Aufgaben in der chronologischen Reinfolge weitermachen.

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Aufgabe

Meine Visitenkarte: Jeder braucht ein DIN A 3 Blatt, das in vier gleich große Rechtecke aufgeteilt wird. In die Mitte zeichnet ihr einen Kreis,in den ihr das Wort "Konsum" eintragt, möglicherweise ergänzt durch ein Symbol oder Zeichen, das ihr selbst vorgebt. In jedes Rechteck schreibt ihr einen der folgenden Satzanfänge (die als Impulse zu dem Thema dienen. Ihr nehmt den Impuls auf und vervollständigt den Satz.) Nachdem jeder seine „Visitenkarte“ ausgefüllt hat, gehen alle kreuz und quer durch den Raum. Nun sucht jeder

sich einen Partner, den er noch nicht so gut kennt. Ihr zeigt eure Namensschilder, indem ihr sie vor euren Körper haltet und tauscht euch miteinander aus. Das Ganze erfolgt in drei bis fünf Durchgängen. (Zeitvorgabe: 15 min.)



Satzanfänge

  1. "Konsum heißt für mich...?"
  2. "Mit Konsum komme ich in Berührung, wenn...?"
  3. "Von Konsum in unserer Schule erwarte ich...?"
  4. "Mich interessiert am Thema Konsum...?")


Aufgabe

Bildinterpretation: Suche dir ein Bild, von denen die hier abgebildet sind heraus und halte in deinem Tagebuch fest, welches deiner Meinung nach das Thema Konsum am besten beschreibt. Erläutere anschließend warum du dir gerade dieses Bild ausgesucht hast und was dich dabei besonders angesprochen hat. (Zeitvorgabe: 15 min.)


Wahlaufgabe 1 // Einfluss von Werbung auf die Gesellschaft

Wo ist dir auf dem Schulweg Werbung begegnet und in welcher Form?

Aufgabe

Placemat:

Gruppenarbeit: Die Projektgruppe wird in 3er/ 4er-Gruppen aufgeteilt. Dann werden die Placemats und Stifte verteilt. Jeder Teilnehmer hält nun seine Ideen und Eindrücke in einen der äußeren Felder des Placemats fest.

Dies geschieht ohne verbalen Austausch untereinander. (Zeit: 10 Minuten)

Anschließend wird das Placemat gedreht, sodass jeder die Einfälle des anderen lesen kann.

Anhand einer Gruppendiskussion einigen sich die Gruppenmitglieder auf die Stichpunkte die in die Mitte des Blattes (in Rangfolge der Häufigkeit) geschrieben werden sollen. (Zeit: 10-15 Minuten)

Abschließend folgt dann die Präsentation der Ergebnisse aller Gruppen vor der kompletten Projektgruppe. (Zeit: 10-15 Minuten)

(Zeitvorgabe insgesamt: 30-40 min.)


Nachhaltiger Konsum

Aufgabe

Textarbeit: Lest den Text "Nachhaltiger Konsum" und bezieht Stellung zu den beiden Thesen:

  • Durch die Massenproduktion ist eine Konsumgesellschaft entstanden!
  • Durch die hohe Nachfrage an Konsumgüter entwickelte sich eine konsumorientierte Gesellschaft die die Massenproduktion vorantrieb!
(Zeitvorgabe insgesamt: 30 min.)

Nachhaltiger Konsum

Konsum ist Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklungen und individueller Umgangsweisen. Deshalb konsumieren Jugendliche, Kinder und Ältere anders – und Anderes. Wie auch immer Konsum öffentlich diskutiert wird, er ist ein soziales Konstrukt. Dennoch erscheint Konsum mitunter so selbstverständlich wie essen, trinken, mobil sein oder arbeiten. Die Typisierung von Gesellschaft als eine des Konsums ist vergleichsweise neu. Sie wird erst mit dem Aufkommen der Massenproduktion durchgesetzt. Dadurch veränderte sich auch der Konsum grundlegend. Im Folgenden wird die Herausbildung der Konsumgesellschaft skizziert, und es werden anhand empirischer Befunde zu Jugend, Konsum und Nachhaltigkeit aktuelle Trends vorgestellt.

Kern der Serien- und Massenproduktion ist die rationelle, arbeitsteilige Produktion, wodurch Produktionskosten gesenkt und Qualität gesteigert werden konnten. In Deutschland betonten die Soziologen Max Weber (1864–1920) und Werner Sombart (1863–1941) die Berechenbarkeit der betrieblichen Abläufe als den Kern des modernen Kapitalismus. Die Produktion von großen Serien zunächst in den USA zeigte Wirkung auf die Fabrikation in Europa. Von der Massenproduktion ging ein Kostendruck auf die Fertigung in Deutschland aus. Uhrenfabriken im Schwarzwald stiegen beispielsweise relativ früh auf "das amerikanische Produzieren“ um und bauten hochgradig arbeitsteilig Uhren für Jedermann "in Serie“. Repräsentanten der Wirtschaft reisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die USA, um die Methoden Frederick Winslow Taylors und Henry Fords zu studieren und zu adaptieren. Die durch Massenherstellung verbilligte Produktion sollte zugleich den Warenabsatz sichern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte der Nachholbedarf der westdeutschen Bevölkerung an allen nur erdenklichen Gütern die Basis für eine fast grenzenlose Produktion. Konsum war für lange Zeit die Basis für Beschäftigung: Mehr Konsum stand für die Sicherung von Beschäftigung durch Ausweitung der Produktion. Die Begleitumstände der Produktion, also der Ressourcenverbrauch und die Verschmutzung von Luft und Wasser, wurden kaum beachtet. Erklärtes Ziel war das Wachstum der Volkswirtschaft. Und dieses wurde als Differenz des Wirtschaftswachstums "von gestern“ zu dem "von morgen“ ermittelt. Die Grundformel für wachsendes Nationaleinkommen lautete:

Volks-/Nationaleinkommen = (privater + staatlicher) Konsum + Investition

In den USA hatte sich schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein way of life herausgebildet, bei welchem der Konsum den Menschen auszeichnete. Dies galt dann für die Bundesrepublik der Nachkriegszeit. In Städten (Litfaßsäulen) und in den Medien (Anzeigen, TV, Radio) wurde für den modernen Konsum geworben. Konsum wurde kultiviert und zum festen Bestandteil der Freizeit sowie eines modernen Haushalts mit "weißer“ Ware (wie Kühlschrank, Herd, Waschmaschine, später Spülmaschine) und "brauner“ Ware (wie Radio, Fernseher, Plattenspieler). Hinzu kamen die Freiheit des Reisens und das dazu unverzichtbar erscheinende eigene Auto. So wurde zugleich eine kontinuierliche Nachfrage nach investitionsintensiven Gütern (wie Maschinen oder Produktionsanlagen) und Fabriken samt zugehöriger Infrastruktur geschaffen.


Werbung

Aufgabe

Wandzeitung (Hausaufgabe)


Sammelt Informationen, Bilder, Texte, Fotos, Zeitungsartikel oder auch selbstgeschriebene Texte etc. die in einer Wandzeitung verarbeitet werden. Im Fokus eurer Betrachtung soll die unten formulierte These stehen, die ihr anhand der 4 Fragen klären sollt.

Am Ende der Projektwoche soll ein Foto eurer Wandzeitung dem Lerntagebuch beigefügt werden (Wandzeitung einscannen, abfotografieren o.ä.) und die originalen Wandzeitungen werden im jeweiligen Klassenraum auf gehangen.

Die Sichtung der Ergebnisse erfolgt am letzten Projekttag durch ein gemeinsames Anschauen der Wandzeitung mit der Projektgruppe.


These: Werbung fördert die Entwicklung der Konsumgesellschaft zu einer Massenkonsum-& Überflussgesellschaft!


  • Wann beginnt der tagtägliche Werbeeinfluss?
  • Wie werden wir dadurch beeinflusst?
  • Wie würden wir auf die für uns wichtigen Konsumgüter ohne medialen Einfluss aufmerksam werden?
  • Werbung suggeriert uns, dass wir bestimmte Produkte unbedingt brauchen, doch ist das tatsächlich auch immer der Fall?


(Anregung zum Erarbeiten der Wandzeitung)

Werbung

Eine Firma hat ein neues Produkt, zum Beispiel ein neues Waschmittel hergestellt. Um damit Geld verdienen zu können, will sie natürlich, dass viele Leute das Waschmittel kaufen. Käufer müssen aber erst einmal wissen, dass es dieses neue Mittel überhaupt gibt. Es wird also dafür Werbung gemacht (früher sagte man meistens, es wird dafür "Reklame" gemacht). Die Namen und die Bilder von Produkten, egal ob Waschmittel, Fernseher, Computer, Sonderangebote für Kleidung oder auch Reiseangebote tauchen in Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften auf, in Katalogen, auf Plakaten und Werbetafeln (zum Beispiel bei Sportveranstaltungen), in Werbespots im Fernsehen, im Radio und im Internet. Je öfter die Menschen das Bild von der Waschmittelpackung sehen, desto aufmerksamer werden sie. Beim nächsten Gang in den Supermarkt wandert das Waschmittel vielleicht schon in den Einkaufswagen. Das Ziel der Werbung wäre dann erreicht. Man könnte auch sagen, die Menschen sind beeinflusst worden, ohne dass ihnen das richtig klar war. Es landen, wie jeder täglich merkt, auch jede Menge Werbebriefe, Prospekte und Reklamezettel im Briefkasten. Damit sollen die Käufer ganz direkt angesprochen werden. Manchmal erscheinen auch Vertreter an der Haustüre und wollen neue Kunden für eine Zeitschrift oder einen Buchclub werben. Das nennt man "Direktwerbung“.

Aufgabe

Lest den Text und überlegt euch welches Produkt ihr euch nur aufgrund der Werbung einmal zugelegt habt?

Im Anschluss werden die Erfahrungen innerhalb der Projektgruppe ausgetauscht und ihr könnt euch erste Notizen machen,

eine Ideensammlung erstellen (Mindmapping) und euch schon einmal in das Thema eurer Wandzeitung hinein denken.

(Zeit: 20 Minuten)


Wahlaufgabe 2 // Alltäglicher Konsum

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Aufgabe

Rechercheauftrag Oft wird unsere Gesellschaft, wie auch im oberen Text als "Wegwerfgesellschaft" betitelt. Eine Studie aus dem Jahr 2012 im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat ergeben, dass fast elf Millionen Tonnen der von uns eingekauften Lebensmittel im Mülleimer landen. Die Studie zeigt auch, dass durchschnittlich jeder von uns noch genießbare Lebensmittel im Wert von 235 Euro pro Jahr "entsorgt".

Doch wo liegen die Gründe? Beobachte während der kommenden Tage den Haushalt in dem du lebst und versuche dabei auf die Fragen aus dem Fragenkatalog einzugehen. Halte jeden Tag deine Stichpunkte im Lerntagebuch fest. (Zeitvorgabe: 10 min. täglich)



Fragenkatalog

  1. Hat der Haushalt, in dem du lebst, heute Lebensmittel weggeworfen?
  2. Wenn ja, um welche Lebensmittel handelt es sich hauptsächlich? (Essensreste, verdorbene Lebensmittel, Haltbarkeitsdatum abgelaufen ...)
  3. Aus welchem Grund wurden die Lebensmittel entsorgt? (Zu viel gekocht, zu viel gekauft, vergessen, dass Essen gekauft wurde ...)
  4. Wohin kommen die Lebensmittel? (Kompost, Restmüll ...)


Containern

Aufgabe

Partnerarbeit Containern:

  • Findet euch in Zweiergruppen zusammen und seht euch das Video an. Hier wird das Containern erklärt.
  • Überlegt anschließend gemeinsam: Rechtlich gesehen begehen die Menschen die Containern eine Straftat. Würdet ihr dieser Aussage zustimmen oder nicht? Schreibt eure Gedanken in euer Lerntagebuch und achtet darauf sachlich zu begründen.
  • Aus ethischer Sicht betrachtet sind Menschen die containern "zivil ungehorsam". Recherchiert diesen Begriff im Internet und schreibt eine Definition mit euren Worten formuliert in euer Lerntagebuch.
  • Würdet ihr auch Containern? Begründet eure Antwort schriftlich.

(Zeitvorgabe: 30 min.), Schreibumfang: maximal 2 Seiten im Lerntagebuch

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Foodsharing

ISS' DOCH MAL MÜLL!

Es ist noch früh am Morgen, als Heinz-Dieter Alpert die Berliner Markthalle 9 betritt und fürchtet, dass er wieder mit leeren Händen heimkehren wird. Seit 1974 wohnt der Rentner in Kreuzberg und hat miterlebt, wie sich der Stadtteil seither veränderte. Auch die Produkte auf den Märkten sind deutlich edler und teurer geworden: "Das Zeug hier ist nicht in meiner Preisklasse."

Und dennoch hat er Aussicht, seinen Hunger zu stillen. Seit Anfang diesen Jahres leistet die neu gegründete Plattform Foodsharing Hilfe. In einem dafür aufgestellten Kühlschrank kann übrig gebliebenes Essen hinterlegt und von anderen wieder abgeholt werden. Ziel ist es, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Bio-Eier und Tomaten zu verschenken

Alpert, der auf einem Hof aufgewachsen ist, auf dem öfter geschlachtet wurde, hat wenig Verständnis dafür, dass heute viel genießbares Essen weggeworfen wird: "Wären wir damals nach Verfallszahlen gegangen, hätten wir das ganze Jahr nichts zu essen gehabt." Heute dagegen hat er Glück und findet im Kühlschrank Bio-Eier und Tomaten, die andere Leute dort vor 30 Minuten hinterlassen haben.

Dass der Kühlschrank Leuten wie Alpert neuerdings zur Verfügung steht, ist auch Florian Kliem zu verdanken. Der gelernte Koch ist Mitbegründer der Kantine 9, eines Restaurants, das regionale Bioprodukte verarbeitet. Privat pflegt er enge Kontakte zu den Gründern von Foodsharing, einer Gruppe von Lebensmittel-Aktivisten, die eine Online-Plattform ins Leben gerufen haben. Der 28-Jährige half mit, in der Markthalle 9 eine Stelle für den Essenstausch einzurichten. Anfangs brachten vor allem Tafeln und soziale Einrichtungen übriggebliebene Lebensmittel. Nach und nach lieferten jedoch auch immer mehr Privatpersonen.

"Das Fleisch meiner Schweine wegzuwerfen, tut in der Seele weh"

Als Projekt für Bedürftige sieht Kliem die Initiative jedoch nicht. Dass die vor der Mülltonne "geretteten" Lebensmittel gratis sind, ist für ihn nur ein Nebeneffekt. Vielmehr geht es ihm um den gewissenhaften Umgang mit Essen, das nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums oft weggeworfen wird, obwohl es noch genießbar ist.

Ähnlich sieht das der Schweinehalter Jan Bartholdy, der einen Fleischstand in der Markthalle betreibt. Weil auch er übriggebliebene Ware nicht wegschmeißen will, legt er Reste immer wieder in den Kühlschrank: "Wir verkaufen hier Produkte von Tieren, die wir lange großgezogen haben. Es tut einfach in der Seele weh, das wegzuwerfen."

Satt werden für 15 Euro im Monat

Um die vielen Menschen in Deutschland zu erreichen, die ähnliche Schmerzen beim Wegwerfen von Lebensmitteln empfinden, haben die Aktivisten von Foodsharing eine Internetplattform entwickelt. Auf der Webseite foodsharing.de, die Mitte Dezember online ging, kann jeder Mitglied werden und ein Essenspaket als Angebot abgeben. Nutzer können sich dann an einem beliebigen Ort verabreden, um das Paket zu übergeben.

Als die 61-jährige Rita Heisele von der neuen Plattform erfuhr, ist bei ihr "sofort ein Motor angesprungen". Sie war begeistert und nutzt diesess Angebot inzwischen so oft wie möglich. So schafft sie es, sich fast nur noch von übriggebliebenem Essen anderer Mitglieder zu ernähren. Ihre monatlichen Ausgaben für Lebensmittel sanken von 120 Euro auf 15 Euro.

Dafür muss sie auf der Hut sein, denn auf der Plattform gibt es mehr Menschen, die Essen suchen als anbieten. "Wenn mein Computer an ist, habe ich immer die Webseite von Foodsharing offen", sagt Heisele. So gibt es heute einen Wettbewerb um Dinge, die bis vor kurzem noch auf der Müllkippe landeten.

Der Artikel wurde von Robert Fisher im Rahmen des TrenntJugend-Workshops recherchiert und geschrieben. Robert ist 18 Jahre alt und macht seit Herbst 2012 in der Bundesgeschäftsstelle der BundJugend ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Er interessiert sich für Musik, Politik und Medien und hat schon einiges an journalistischer Erfahrung im Gepäck – z.B. für den Anti-Nazi-Blog "Störungsmelder" von Zeit online.

Aufgabe
Im Artikel kommen verschiedene Personen zu Wort. Entwickelt in Partnerarbeit ein kleines Interview zu einer Person eurer Wahl aus dem Artikel. Stellt dabei mindestens 4 Fragen zu Foodsharing, die ihr noch genauer wissen möchtet oder nicht verstanden habt. Haltet das Interview schriftlich im Lerntagebuch fest!

[1]

Tiere und Gerechtigkeit

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Aufgabe
Peter Singer fordert die gerechte Behandlung von allen Lebewesen. Findet euch in 2er-Gruppen zusammen und positioniert euch für oder gegen die Argumente von Herrn Singer. Begründet eure Entscheidung und findet weitere Argumente (mindestens 3) zu eurer Position, die ihr schriftlich auf maximal einer A4-Seite in eurem Lerntagebuch festhalten sollt! (Zeitvorgabe: 40 min.)

[2]

Wegwerfgesellschaft

Aufgabe

Zum Abschluss wollen wir eure Recherche, die ihr über die Woche erarbeiten solltet, beenden.


Teil 1: Vergleicht zu erst in kleinen Gruppen (max. 4 Personen) eure Beobachtungen untereinander, in dem ihr die einzelnen Tage gemeinsam auswertet.

Teil 2: Wie kann man verhindern, dass so viele Lebensmittel weggeworfen werden? Versucht 5 Argumente zu finden, um Menschen in eurer Umgebung davon abzuhalten Lebensmittel wegzuwerfen. Haltet die Argumente schriftlich im Lerntagebuch fest! (Zeitvorgabe: 20 min.)

Wahlaufgabe 3 // Bedeutung Konsum

Aufgabe
Lies dir den folgenden Text genau durch. (Zeitvorgabe: 30 min.)

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Aufgabe

Wie groß ist dein Ökologischer Fußabdruck? Klicke für die Berechnung auf den Link:

Berechne deinen Fußbadruck


Beantwortet die folgenden Fragen dabei schriftlich in eurem Lerntagebuch
Fragenkatalog
  1. Wie groß ist dein Ökologischer Fußabdruck?
  2. Warum ist er kleiner bzw. größer als der deiner MitschülerInnen?
  3. In welchen Bereichen verbrauchst du besonders viel Fläche?
  4. Woran kann es liegen, das dein Abdruck so groß ist?
  5. Was könntest Du in Deinem persönlichen Leben ändern, das Dich zufriedener macht und gleichzeitig Deinen Fußabdruck verkleinert?


Herstellung einer Jeans

Aufgabe

Lies dir den folgenden Text genau durch und schau dir danach das Video an. Anschließend beantworte die Fragen.

Notiere die Antworten in deinem Lerntagebuch!
  1. Fasse den wesentlichen Inhalt des Textes und dem Video in Stichpunkten zusammen.
  2. Erläutere welche Problematiken sich auf das Thema ökologischer Fußabdruck von Kleidunng ergeben? (Zeitvorgabe: 45 min.)


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Wahlaufgabe 4 // Geographie

Virtuelles Wasser

Einleitung: In diesem Abschnitt soll es um deinen persönlichen Verbrauch Virtuellen Wassers gehen.

Aufgabe
Lies die beiden kurzen Texte. Finde mit deinen eigenen Worten eine kurze Definition für "Virtuelles Wasser" und notiere sie in dein Lerntagebuch. Wenn dir die Texte nicht für eine kurze Definition reichen oder du Verständnisprobleme hast, recherchiere selbstständig nach für dich besseren Quellen. (Zeitvorgabe: 15 min.)


Texte Aufgabe 1:

"Etwa 130 Liter Wasser verbraucht jeder Bundesbürger pro Tag – zum Händewaschen, Duschen, Essen kochen oder für die Waschmaschine. Damit haben die Deutschen im Vergleich zu anderen Industrieländern einen geradezu vorbildlich niedrigen Wasserverbrauch. Doch es gibt noch einen anderen Wasserverbrauch, der im Verborgenen liegt: der virtuelle. Und da sind wir in Deutschland gar nicht mehr so vorbildlich."

Quelle: http://www.planet-wissen.de/natur_technik/wasser/wassernot/tempx_wassernot_fussabdruck.jsp

"Der Wasser-Fußabdruck eines jeden Menschen setzt sich nicht nur aus der Dusche am Morgen, Wäsche waschen und dem Toilettengang zusammen. Hinter jedem Produkt des alltäglichen Lebens verstecken sich wahre Fluten – und die kommen nicht aus der Wohnortnahen Quelle, sondern je nach Herkunft gar aus Regionen, die unter Wasserknappheit und Dürre leiden. Unter dem Begriff „Virtuelles Wasser“ fassen Experten daher die Menge an sauberem Wasser zusammen, die zur Herstellung eines Produkts verbraucht, verdunstet oder verschmutzt wird. „Die Deutschen haben beim direkten Pro-Kopf-Verbrauch einen sehr guten Durchschnittswert. Zählt man jedoch das Virtuelle Wasser hinzu, schnellt der Fußabdruck eines jeden Bürgers dramatisch nach oben“, führt Martin Geiger aus. „Wir haben die Verantwortung, bei dem Import von Produkten auf deren Wasserverbrauch bei der Herstellung zu achten.“ "

Quelle: http://www.wwf.de/185-liter-wasser-in-einer-tuete-chips/


Aufgabe

Schau dir diese Produktliste an. Stelle dir daraus so genau wie möglich eine Mahlzeit deiner Wahl zusammen, die dich satt und glücklich macht. Lege eine Tabelle mit 2 Spalten in deinem Lerntagebuch an. Notiere dir darin in der linken Spalte, wie viel von welchem Produkt du für deine zusammengestellte Mahlzeit benötigst.

Hinweis: Die 5 letzten Produkte sind natürlich nicht für deine Mahlzeit gedacht - sie dienen im zweiten Teil der Aufgabe als Vergleich.

Wenn du das erledigt hast, geht es weiter:

Für den nächsten Schritt benötigst du nun noch die jeweilige Menge an Virtuellem Wasser, die hinter jedem Produkt steht. Berechne anhand dieser Liste, wie viel Virtuelles Wasser für deine Mahlzeit notwendig ist. Trage die Einzelergebnisse in die rechte Spalte deiner Tabelle ein und errechne die Gesamtsumme. Du kannst dein Ergebnis in einen Vergleich zu den unteren 5 Produkten stellen, z.B. "Meine Mahlzeit benötigt so viel virtuelles Wasser wie __ Blätter Papier."

Wer in der Klasse hat das wasser-sparsamste, wer das verschwenderischste Essen zusammengestellt? Erstelle gemeinsam mit den Schülern, die sich so wie du für diese Wahlaufgabe entschieden haben, eine Übersicht (Diagramm, Tabelle, o.ä.) (Zeitvorgabe: 25 min.)


Dein eigener Wasserfußabdruck: Hier kannst du deinen eigenen Wasserfußabdruck berechnen. Das ist keine Pflichtaufgabe, aber vielleicht interessant für dich. Mit deinen Mitschülern kannst du deinen Fußabdruck vergleichen. Wer verbraucht am meisten virtuelles Wasser, wer am wenigsten und warum?

Fleischkonsum und Nachhaltigkeit

Wie die Überschrift schon andeutet, soll hier die Beziehung zwischen Fleischkonsum und Nachhaltigkeit kritisch beleuchtet werden. Bevor du die Aufgaben lösen kannst, sollst du zunächst zu Hause recherchieren, wie viel Fleisch deine Familie pro Woche verbraucht.

Tipp: Frag deine Eltern nach Einkaufszetteln oder schau mal in den Kühlschrank und schätze den Verbrauch :-)

Notiere deine Ergebnisse in dein Lerntagebuch. Ermittelt in der Klasse den jeweils höchsten und niedrigsten Fleischverbrauch und notiere dir die Werte ebenfalls. Wie steht dein Wert im Vergleich zu den anderen und warum?

Aufgabe

Befasse dich zunächst mit den beiden folgenden Quellen und notiere dir die wichtigen Aussagen zu Problem(en)und Lösungsansätzen zum Thema Fleischkonsum und Nachhaltigkeit.

Erstelle anschließend einen Stichpunktzettel für ein kurzes Referat, in dem du das Thema erläuterst, auf die Probleme aufmerksam machst und Lösungsansätze zeigst. Du kannst dazu weiter recherchieren, wenn du mehr Informationen benötigst. Ein Schüler wird am Ende der Woche sein Referat vorstellen.(Zeitvorgabe: 45 min.)

Quellen:

Video Fleischkonsum und Nachhaltigkeit

Keine Chicken Schicken <- hier nur S. 1-5 notwendig, restliche Seiten für weitere Recherche nutzbar

Aufgabe
Erstelle deine eigenen Regeln für einen bewussteren, sparsameren Umgang mit Wasser und Nahrungsmitteln. Dazu benötigst du auch deine Ergebnisse aus den Aufgaben zum Virtuellen Wasser. Notiere deine Regeln in dein Lerntagebuch.(Zeitvorgabe: 5-10 min.)

Tipp: Du kannst dich zu deinen Regeln auch mit deinen Mitschülern austauschen oder mit einem/mehreren Partner/n gemeinsam Regeln aufstellen. Ihr könnt diese auch auf einem Plakat veranschaulichen und im Klassenraum/der Schule aufhängen.



Quellen

  • Todschicke Kleidung – zu welchem Preis?, Christliche Initiative Romero e.V. (2008)
  • fairness on vogue – Existenzlohn für alle, Erklärung von Bern (2010)
  • Der Weg unserer Kleidung, Werkmappe Weltkirche Nr. 120 (2001)
  • saubere-kleidung.de
  • www.bpb.de
  • Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von www.hanisauland.de, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2013.
  • http://www.bpb.de/apuz/139202/nachhaltiger-konsum?p=0

Einzelnachweise

  1. http://www.fluter.de/de/121/thema/11522/
  2. Peter Singer - Praktische Ethik (Reclam 2013)

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Vorlage:Mitgewirkt