Lernpfad Umwelt und Konsum/Einfluss von Werbung auf die Gesellschaft
Gruppenarbeit: Die Projektgruppe wird in 3er/ 4er-Gruppen aufgeteilt. Dann werden die Placemats und Stifte verteilt. Jeder Teilnehmer hält nun seine Ideen und Eindrücke in einen der äußeren Felder des Placemats fest.
Dies geschieht ohne verbalen Austausch untereinander. (Zeit: 10 Minuten)
Anschließend wird das Placemat gedreht, sodass jeder die Einfälle des anderen lesen kann.
Anhand einer Gruppendiskussion einigen sich die Gruppenmitglieder auf die Stichpunkte die in die Mitte des Blattes (in Rangfolge der Häufigkeit) geschrieben werden sollen. (Zeit: 10-15 Minuten)
Abschließend folgt dann die Präsentation der Ergebnisse aller Gruppen vor der kompletten Projektgruppe. (Zeit: 10-15 Minuten)
(Zeitvorgabe insgesamt: 30-40 min.)
Nachhaltiger Konsum
Lest den Text "Nachhaltiger Konsum" und bezieht Stellung zu den beiden Thesen:
- Durch die Massenproduktion ist eine Konsumgesellschaft entstanden!
- Durch die hohe Nachfrage an Konsumgüter entwickelte sich eine konsumorientierte Gesellschaft die die Massenproduktion vorantrieb!
- Nachhaltiger Konsum
Konsum ist Ausdruck gesellschaftlicher Entwicklungen und individueller Umgangsweisen. Deshalb konsumieren Jugendliche, Kinder und Ältere anders – und Anderes. Wie auch immer Konsum öffentlich diskutiert wird, er ist ein soziales Konstrukt. Dennoch erscheint Konsum mitunter so selbstverständlich wie essen, trinken, mobil sein oder arbeiten. Die Typisierung von Gesellschaft als eine des Konsums ist vergleichsweise neu. Sie wird erst mit dem Aufkommen der Massenproduktion durchgesetzt. Dadurch veränderte sich auch der Konsum grundlegend. Im Folgenden wird die Herausbildung der Konsumgesellschaft skizziert, und es werden anhand empirischer Befunde zu Jugend, Konsum und Nachhaltigkeit aktuelle Trends vorgestellt.
Kern der Serien- und Massenproduktion ist die rationelle, arbeitsteilige Produktion, wodurch Produktionskosten gesenkt und Qualität gesteigert werden konnten. In Deutschland betonten die Soziologen Max Weber (1864–1920) und Werner Sombart (1863–1941) die Berechenbarkeit der betrieblichen Abläufe als den Kern des modernen Kapitalismus. Die Produktion von großen Serien zunächst in den USA zeigte Wirkung auf die Fabrikation in Europa. Von der Massenproduktion ging ein Kostendruck auf die Fertigung in Deutschland aus. Uhrenfabriken im Schwarzwald stiegen beispielsweise relativ früh auf "das amerikanische Produzieren“ um und bauten hochgradig arbeitsteilig Uhren für Jedermann "in Serie“. Repräsentanten der Wirtschaft reisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die USA, um die Methoden Frederick Winslow Taylors und Henry Fords zu studieren und zu adaptieren. Die durch Massenherstellung verbilligte Produktion sollte zugleich den Warenabsatz sichern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schaffte der Nachholbedarf der westdeutschen Bevölkerung an allen nur erdenklichen Gütern die Basis für eine fast grenzenlose Produktion. Konsum war für lange Zeit die Basis für Beschäftigung: Mehr Konsum stand für die Sicherung von Beschäftigung durch Ausweitung der Produktion. Die Begleitumstände der Produktion, also der Ressourcenverbrauch und die Verschmutzung von Luft und Wasser, wurden kaum beachtet. Erklärtes Ziel war das Wachstum der Volkswirtschaft. Und dieses wurde als Differenz des Wirtschaftswachstums "von gestern“ zu dem "von morgen“ ermittelt. Die Grundformel für wachsendes Nationaleinkommen lautete:
Volks-/Nationaleinkommen = (privater + staatlicher) Konsum + Investition
In den USA hatte sich schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein way of life herausgebildet, bei welchem der Konsum den Menschen auszeichnete. Dies galt dann für die Bundesrepublik der Nachkriegszeit. In Städten (Litfaßsäulen) und in den Medien (Anzeigen, TV, Radio) wurde für den modernen Konsum geworben. Konsum wurde kultiviert und zum festen Bestandteil der Freizeit sowie eines modernen Haushalts mit "weißer“ Ware (wie Kühlschrank, Herd, Waschmaschine, später Spülmaschine) und "brauner“ Ware (wie Radio, Fernseher, Plattenspieler). Hinzu kamen die Freiheit des Reisens und das dazu unverzichtbar erscheinende eigene Auto. So wurde zugleich eine kontinuierliche Nachfrage nach investitionsintensiven Gütern (wie Maschinen oder Produktionsanlagen) und Fabriken samt zugehöriger Infrastruktur geschaffen.
Werbung
Sammelt Informationen, Bilder, Texte, Fotos, Zeitungsartikel oder auch selbstgeschriebene Texte etc. die in einer Wandzeitung verarbeitet werden. Im Fokus eurer Betrachtung soll die unten formulierte These stehen, die ihr anhand der 4 Fragen klären sollt.
Am Ende der Projektwoche soll ein Foto eurer Wandzeitung dem Lerntagebuch beigefügt werden (Wandzeitung einscannen, abfotografieren o.ä.) und die originalen Wandzeitungen werden im jeweiligen Klassenraum auf gehangen.
Die Sichtung der Ergebnisse erfolgt am letzten Projekttag durch ein gemeinsames Anschauen der Wandzeitung mit der Projektgruppe.
- Wann beginnt der tagtägliche Werbeeinfluss?
- Wie werden wir dadurch beeinflusst?
- Wie würden wir auf die für uns wichtigen Konsumgüter ohne medialen Einfluss aufmerksam werden?
- Werbung suggeriert uns, dass wir bestimmte Produkte unbedingt brauchen, doch ist das tatsächlich auch immer der Fall?
Lest den Text und überlegt euch welches Produkt ihr euch nur aufgrund der Werbung einmal zugelegt habt?
Im Anschluss werden die Erfahrungen innerhalb der Projektgruppe ausgetauscht und ihr könnt euch erste Notizen machen,
eine Ideensammlung erstellen (Mindmapping) und euch schon einmal in das Thema eurer Wandzeitung hinein denken.
(Zeit: 20 Minuten)
- Werbung
Eine Firma hat ein neues Produkt, zum Beispiel ein neues Waschmittel hergestellt. Um damit Geld verdienen zu können, will sie natürlich, dass viele Leute das Waschmittel kaufen. Käufer müssen aber erst einmal wissen, dass es dieses neue Mittel überhaupt gibt. Es wird also dafür Werbung gemacht (früher sagte man meistens, es wird dafür "Reklame" gemacht). Die Namen und die Bilder von Produkten, egal ob Waschmittel, Fernseher, Computer, Sonderangebote für Kleidung oder auch Reiseangebote tauchen in Anzeigen in Zeitungen und Zeitschriften auf, in Katalogen, auf Plakaten und Werbetafeln (zum Beispiel bei Sportveranstaltungen), in Werbespots im Fernsehen, im Radio und im Internet. Je öfter die Menschen das Bild von der Waschmittelpackung sehen, desto aufmerksamer werden sie. Beim nächsten Gang in den Supermarkt wandert das Waschmittel vielleicht schon in den Einkaufswagen. Das Ziel der Werbung wäre dann erreicht. Man könnte auch sagen, die Menschen sind beeinflusst worden, ohne dass ihnen das richtig klar war. Es landen, wie jeder täglich merkt, auch jede Menge Werbebriefe, Prospekte und Reklamezettel im Briefkasten. Damit sollen die Käufer ganz direkt angesprochen werden. Manchmal erscheinen auch Vertreter an der Haustüre und wollen neue Kunden für eine Zeitschrift oder einen Buchclub werben. Das nennt man "Direktwerbung“.