Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im Mittelalter: Unterschied zwischen den Versionen
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|Mit der Sesshaftwerdung der germanischen Stämme begann die bäuerliche Bodennutzung in Mitteleuropa. Das geschah nicht in einem Zuge, sondern etappenweise, wo es Zeiten gab, in denen die Bevölkerung wuchs, so dass Wald gerodet werden musste, um Ackerland zu schaffen. Stück um Stück wurde die Naturlandschaft zurückgedrängt. Es kamen schlechte Zeiten, wo durch Seuchen (Pest) und Hungersnöte ganze Landstriche entvölkert wurden . Insgesamt gesehen war die Siedlungsdichte im frühen Mittelalter stark an die Ertragsfähigkeit der Böden gekoppelt. Trockene, mit Löß bedeckte Böden wie die njederrheinjsche Bucht oder die niedersächsischen Börden waren bevorzugte Ackerbau - und entsprechende Siedlungsgebiete. Feuchte Marsch- und Moorgebiete, die schlecht nutzbaren Böden der Gebirgsstandorte, waren nur dünn besiedelt oder menschenleer. | |Mit der Sesshaftwerdung der germanischen Stämme begann die bäuerliche Bodennutzung in Mitteleuropa. Das geschah nicht in einem Zuge, sondern etappenweise, wo es Zeiten gab, in denen die Bevölkerung wuchs, so dass Wald gerodet werden musste, um Ackerland zu schaffen. Stück um Stück wurde die Naturlandschaft zurückgedrängt. Es kamen schlechte Zeiten, wo durch Seuchen (Pest) und Hungersnöte ganze Landstriche entvölkert wurden . Insgesamt gesehen war die Siedlungsdichte im frühen Mittelalter stark an die Ertragsfähigkeit der Böden gekoppelt. Trockene, mit Löß bedeckte Böden wie die njederrheinjsche Bucht oder die niedersächsischen Börden waren bevorzugte Ackerbau - und entsprechende Siedlungsgebiete. Feuchte Marsch- und Moorgebiete, die schlecht nutzbaren Böden der Gebirgsstandorte, waren nur dünn besiedelt oder menschenleer. | ||
Was wissen wir über die Bodennutzung im frühen Mittelalter? Der Römer Tacitus berichtete: “Arve per annos mutant et superestat ager,“ d.h. “Die Saatfelder und die Besitzfelder wechseln jährlich, und es ist noch Ackerland übrig.“ Wirtschafteten die Germanen im Rahmen einer Dreifelder wirtschaft, so wie es für die spätere Zeit belegt ist? Vielleicht war es auch nur eine Zweifelderwirtschaft, wie sie in den Rhein — und Moselgelgebieten in der Fruchtfolge Winterung, Brache, Sommerung in späterer Zeit belegt ist. Angebaut wurden Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Spelz, auch Hirse, Bohnen, Erbsen und Linsen. | Was wissen wir über die Bodennutzung im frühen Mittelalter? Der Römer Tacitus berichtete: “Arve per annos mutant et superestat ager,“ d.h. “Die Saatfelder und die Besitzfelder wechseln jährlich, und es ist noch Ackerland übrig.“ Wirtschafteten die Germanen im Rahmen einer Dreifelder wirtschaft, so wie es für die spätere Zeit belegt ist? Vielleicht war es auch nur eine Zweifelderwirtschaft, wie sie in den Rhein — und Moselgelgebieten in der Fruchtfolge Winterung, Brache, Sommerung in späterer Zeit belegt ist. Angebaut wurden Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Spelz, auch Hirse, Bohnen, Erbsen und Linsen. | ||
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Version vom 8. Mai 2009, 15:45 Uhr
- Sinn und Zweck
- Sicht des Menschen
- Mythen und Riten
- Sicht der Wissenschaft
- im Altertum
- Griechen und Römer als Ackerbauern
- Inkas als Ackerbauern
- im Mittelalter
- in der Neuzeit
- in Ostasien und Europa
Der Umgang mit dem Boden im frühen Mittelalter
Mittelalterliche Feldbestellung
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Mit der Sesshaftwerdung der germanischen Stämme begann die bäuerliche Bodennutzung in Mitteleuropa. Das geschah nicht in einem Zuge, sondern etappenweise, wo es Zeiten gab, in denen die Bevölkerung wuchs, so dass Wald gerodet werden musste, um Ackerland zu schaffen. Stück um Stück wurde die Naturlandschaft zurückgedrängt. Es kamen schlechte Zeiten, wo durch Seuchen (Pest) und Hungersnöte ganze Landstriche entvölkert wurden . Insgesamt gesehen war die Siedlungsdichte im frühen Mittelalter stark an die Ertragsfähigkeit der Böden gekoppelt. Trockene, mit Löß bedeckte Böden wie die njederrheinjsche Bucht oder die niedersächsischen Börden waren bevorzugte Ackerbau - und entsprechende Siedlungsgebiete. Feuchte Marsch- und Moorgebiete, die schlecht nutzbaren Böden der Gebirgsstandorte, waren nur dünn besiedelt oder menschenleer.
Was wissen wir über die Bodennutzung im frühen Mittelalter? Der Römer Tacitus berichtete: “Arve per annos mutant et superestat ager,“ d.h. “Die Saatfelder und die Besitzfelder wechseln jährlich, und es ist noch Ackerland übrig.“ Wirtschafteten die Germanen im Rahmen einer Dreifelder wirtschaft, so wie es für die spätere Zeit belegt ist? Vielleicht war es auch nur eine Zweifelderwirtschaft, wie sie in den Rhein — und Moselgelgebieten in der Fruchtfolge Winterung, Brache, Sommerung in späterer Zeit belegt ist. Angebaut wurden Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Spelz, auch Hirse, Bohnen, Erbsen und Linsen. |
Literaturhinweis
Publicus Cornelius Tacitus (55 — 116 nach Chr.) war ein römischer Geschichtsschreiber. Seine Schrift über Germanien ("De origine et situr Germanorum") ist die einzige aus der römischen Literatur bekannte länderkundliche Monographie seiner Zeit und das wichtigste Zeugnis über Altgermanien.
Für den Pflug tauchen in der Überlieferung die Bezeichnungen “aratrum“ und “carruca“ auf. Das “aratrum“ war ein einfacher Haken - oder Rührpflug, wie ihn die Römer gebrauchten. Die carruca war ein an einen zweirädrigen Vorderwagen gehängter Radpflug. Man pflügte schon mit Pferden oder Ochsen als Zugtiere, doch dürfte das eher die Ausnahme gewesen sein, denn in der Regel zog der Bauer selbst den Pflug und ritzte so den Boden flach auf.
Literaturhinweis
Abel, Wilhelm Geschichte der deutschen Landwirtschaft vom frühen Mittelalter bis zum 19 .Jahrhundert 2.neubearbeitete Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1967
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