DDR/Aufbau des Sozialismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf der II. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Juli 1952 verkündet Walter Ulbricht den Beschluss des Politbüros, dass "der Sozialismus planmäßig aufgebaut" werden soll. Gemäß der Parole "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" wird die im Gang befindliche Neuordnung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft der DDR nach sowjetischem Vorbild beschleunigt. Der Beschluss hat spürbare Folgen für alle Lebensbereiche der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). | |||
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Nach der Parteikonferenz verschärft das SED-Regime ideologische Indoktrination, Stalin-Kult und "Klassenkampf" gegen Feinde des Marxismus-Leninismus, wie etwa die evangelische Kirche oder bestimmte Künstler und Kulturschaffende. In der [https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/wirtschaft-und-gesellschaft-im-osten/sozialistische-zentralplanwirtschaft.html Wirtschaft] wird der Ausbau der Schwerindustrie verstärkt. Selbständige Handwerker, Gewerbetreibende und Landwirte werden unter Druck zur Kollektivierung gezwungen. Die neuen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften sollen die Ernteerträge steigern. | |||
'''Militarisierung und Zentralisierung''' | |||
Mit der Bildung der Kasernierten Volkspolizei (KVP) beschließt die Parteikonferenz den Aufbau bewaffneter Streitkräfte und umwirbt offensiv die Jugend für den Dienst in der KVP. Schließlich setzt die SED die staatliche Zentralisierung fort: Die fünf Länder werden Ende Juli 1952 aufgelöst und durch 14 Bezirke ersetzt. Damit sind die Reste von Föderalismus und Selbstverwaltung abgeschafft. Zudem wird ein aus 16 Personen bestehendes Präsidium des Ministerrates geschaffen, das Volkswirtschaft und Staat lenken soll.<br><cite>[https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-osten/aufbau-des-sozialismus.html LeMO Kapitel: "Aufbau des Sozialismus"]</cite> <ref>Grau, Andreas/Würz, Markus: "Aufbau des Sozialismus",<br>in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,<br>URL: https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-osten/aufbau-des-sozialismus.html<br>Zuletzt besucht am: 29.07.2020</ref>|Zitat}} | |||
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[[Datei:JungeWelt-1942-1952.jpg|thumb|500px|Junge Welt - Ein Nazi-Blatt wird FDJ-Zentralorgan {{wpde|Die_HJ|Junge Welt – die Reichszeitschrift der Hitler-Jugend}} 1942 und Titel Junge Welt 1952]] | |||
== FDJ Kirchenkampf == | == FDJ Kirchenkampf == |
Aktuelle Version vom 29. Juli 2020, 02:09 Uhr
In der DDR sollen ab 1945 Wirtschaft und dadurch auch die Gesellschaft zum Sozialismus entwickelt werden.
- Lies den angegebenen Wikipedia-Eintrag und fasse zusammen, wie der Sozialismus „aufgebaut“ werden sollte.
- Schau das Video.
- Erkläre, was in der „Aktion Ungeziefer“ passierte.
- Überlege, warum gerade Gastwirte unter den Opfern waren.
- Bewerte die Namensgebung der Aktion.
- Lies die angegebenen Quellen zur Lage der Kirchen in der DDR.
- Beschreibe, was man unter der Jugendweihe versteht.
- Überlege, warum sie eingeführt wurde.
1. Fünf-Jahresplan
Auf der II. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Juli 1952 verkündet Walter Ulbricht den Beschluss des Politbüros, dass "der Sozialismus planmäßig aufgebaut" werden soll. Gemäß der Parole "Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen" wird die im Gang befindliche Neuordnung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft der DDR nach sowjetischem Vorbild beschleunigt. Der Beschluss hat spürbare Folgen für alle Lebensbereiche der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
"Klassenkampf" und Kollektivierung
Nach der Parteikonferenz verschärft das SED-Regime ideologische Indoktrination, Stalin-Kult und "Klassenkampf" gegen Feinde des Marxismus-Leninismus, wie etwa die evangelische Kirche oder bestimmte Künstler und Kulturschaffende. In der Wirtschaft wird der Ausbau der Schwerindustrie verstärkt. Selbständige Handwerker, Gewerbetreibende und Landwirte werden unter Druck zur Kollektivierung gezwungen. Die neuen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften sollen die Ernteerträge steigern.
Militarisierung und Zentralisierung
Mit der Bildung der Kasernierten Volkspolizei (KVP) beschließt die Parteikonferenz den Aufbau bewaffneter Streitkräfte und umwirbt offensiv die Jugend für den Dienst in der KVP. Schließlich setzt die SED die staatliche Zentralisierung fort: Die fünf Länder werden Ende Juli 1952 aufgelöst und durch 14 Bezirke ersetzt. Damit sind die Reste von Föderalismus und Selbstverwaltung abgeschafft. Zudem wird ein aus 16 Personen bestehendes Präsidium des Ministerrates geschaffen, das Volkswirtschaft und Staat lenken soll.LeMO Kapitel: "Aufbau des Sozialismus" [1]
Aktion Ungeziefer
Die ehemals offenen Grenzen zwischen den westlichen Bundesländern und der sowjetischen Besatzungszone wurden ab 1950 durch einen Zaun und eine Grenzüberwachung kontrolliert. Trotzdem konnte man sie überqueren, oft mit Hilfe von Einheimischen.
Um diese Fluchtmöglichkeit zu unterbinden, wurde 1952 die Aktion Ungeziefer durchgeführt. „Unzuverlässige Elemente“ - d.h. Menschen, die auf schwarzen Listen standen, wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus den grenznahen Gebieten nachts geweckt und auf Lastwagen ins Landesinnere gefahren, wo ihnen Wohnungen zugewiesen worden waren.
FDJ Kirchenkampf
- Das bessere Deutschland
- Junkerland in Bauernhand
- „volkseigene“ Betriebe
- Aufbau des Sozialismus
- „Aktion Ungeziefer“
- Konfirmation oder Jugendweihe?
- 17. Juni 1953
- Stalinallee
- Streik und Proteste
- Mauerbau 1961
- Abstimmung mit den Füßen
- 13. August 1961
- Fazit
Weblinks
- ↑ Grau, Andreas/Würz, Markus: "Aufbau des Sozialismus",
in: Lebendiges Museum Online, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
URL: https://www.hdg.de/lemo/kapitel/geteiltes-deutschland-gruenderjahre/weg-nach-osten/aufbau-des-sozialismus.html
Zuletzt besucht am: 29.07.2020