Lehnswesen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Feudalwesen''', auch '''Lehnswesen''' (→ [[Historische_Stichworte/Lehnsherrschaft|Lehnsherrschaft]]) bildete die Grundlage der [[Historische Stichworte/Ständeordnung|mittelalterlichen Gesellschaftsordnung]].
Das '''Feudalwesen''', auch '''Lehnswesen''' (→ [[Historische_Stichworte/Lehnsherrschaft|Lehnsherrschaft]]) bildete die Grundlage der [[Historische Stichworte/Ständeordnung|mittelalterlichen Gesellschaftsordnung]].
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== Unterrichtsideen ==
== Grundherrschaft ==
=== Warum werden freie Bauern im Mittelalter unfrei? ===
=== Warum werden freie Bauern im Mittelalter unfrei? ===
{{Aufgabe|# Lies den angegebenen Arbeitstext.
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Dies habe ich getan, allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr mich mit Nahrung und Kleidung unterstützen und mir helfen müsst in dem Maße, wie ich euch zu dienen und mir damit ein Anrecht zu erwerben vermag. Dementsprechend muss ich, solange ich lebe, im freien Stand euch Dienst und Gehorsam leisten.|Vertragsformular eines Mannes, der durch den Kriegsdienst verarmte}}
Dies habe ich getan, allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr mich mit Nahrung und Kleidung unterstützen und mir helfen müsst in dem Maße, wie ich euch zu dienen und mir damit ein Anrecht zu erwerben vermag. Dementsprechend muss ich, solange ich lebe, im freien Stand euch Dienst und Gehorsam leisten.|Vertragsformular eines Mannes, der durch den Kriegsdienst verarmte}}
== Interaktive Aufgaben ==
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Eine bestimmte Art und Weise die Menschen einer Gesellschaft in ''"oben" und "unten"'' einzuteilen setzte sich in Europa ab der Zeit von ''Karl dem Großen'' im 8. Jh. durch.
Die mittelalterliche Bevölkerung wird in Grafiken häufig in einer ''Pyramide'' dargestellt, da die Spitze der Gesellschaft sich aus nur wenigen ''Adligen'' und deren Basis sich aus dem  ''Großteil'' der Menschen zusammensetzte.
In der mittelalterlichen Kirche ging man davon aus, dass jeder Mensch von ''Gott''  an eine bestimmte Stelle der Gesellschaft mit entsprechenden Pflichten und Aufgaben gestellt wurde. Ein Aufstieg von Einzelnen aus unteren Schichten durch persönliche Leistungen, Heirat etc. in den oberen Teil der “Gesellschaftspyramide” war ''nicht'' vorgesehen.
Aus damaliger Sicht waren alle Menschen vom König angefangen bis hinunter zu den Bauern von Gott und der Kirche dazu verpflichtet worden sich gegenseitig zu unterstützen. Niemand durfte seine ihm eigenen ''Aufgaben'' vernachlässigen. Alle Menschen waren letztlich voneinander gegenseitig abhängig.
Der weltliche hohe Adel wie z.B. Herzöge, Grafen und der geistliche hohe Adel wie Bischöfe waren die unmittelbaren Gefolgsleute (Kronvasallen) des Königs. Sie mussten ihm Treue schwören und für ihn Kriegsdienste leisten. Der König wiederum verlieh als Gegenleistung seinen Kronvasallen “” in Form von Grundbesitz und Ämtern.
Die  verliehen wiederum die vom König erhaltenen Lehen wie z.B. Grundbesitz an ihre “” - den niederen weltlichen Adel wie Ritter und den niederen geistlichen Adel wie den Äbten mit ihren Klöster. Die Untervasallen waren wiederum dazu verpflichtet ihre Lehensgeber durch u.a. Hilfe, Rat, Kriegs- und Verwaltungsdienste zu unterstützen.
Die “Abhängigen“ wie leibeigene Bauern und Knechte wurden einerseits durch die Untervasallen vor z.B. feindlichen Rittern und Räubern geschützt. Auf der anderen Seite mussten die  für ihre Schutzherren arbeiten () und Abgaben wie den “Zehent” entrichten. Unter dem “” verstand man, dass die Bauern den zehnten Teil ihrer Erträge wie z.B. Ernte an ihre Grundherren abgeben mussten. Darüber hinaus konnten die Grundherren ihre “Leibeigenen” dazu verpflichten Arbeiten wie z.B. die Ernte auf den Feldern der Grundherren und als Treiber bei Jagden des Adels zu übernehmen - man bezeichnet dies als “Fronarbeit”.</div>


=== Lehnsherrschaft ===
=== Lehnsherrschaft ===

Version vom 19. Oktober 2019, 05:54 Uhr

Das Feudalwesen, auch Lehnswesen (→ Lehnsherrschaft) bildete die Grundlage der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung.

Grundherrschaft

Warum werden freie Bauern im Mittelalter unfrei?

Aufgabe
  1. Lies den angegebenen Arbeitstext.
  2. Fasse zusammen, welche Probleme die Bauern durch den Kriegsdienst hatten.

An den großmächtigen Herrn… Da es allen wohlbekannt ist, dass ich nichts habe, womit ich mich ernähren und bekleiden kann, habe ich mich an eure Mildtätigkeit gewandt und aus freiem Willen die Entscheidung getroffen, dass ich mich in euren Schutz übergebe.

Dies habe ich getan, allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr mich mit Nahrung und Kleidung unterstützen und mir helfen müsst in dem Maße, wie ich euch zu dienen und mir damit ein Anrecht zu erwerben vermag. Dementsprechend muss ich, solange ich lebe, im freien Stand euch Dienst und Gehorsam leisten.
Vertragsformular eines Mannes, der durch den Kriegsdienst verarmte

Interaktive Aufgaben

Eine bestimmte Art und Weise die Menschen einer Gesellschaft in einzuteilen setzte sich in Europa ab der Zeit von im 8. Jh. durch.

Die mittelalterliche Bevölkerung wird in Grafiken häufig in einer dargestellt, da die Spitze der Gesellschaft sich aus nur wenigen und deren Basis sich aus dem der Menschen zusammensetzte.

In der mittelalterlichen Kirche ging man davon aus, dass jeder Mensch von an eine bestimmte Stelle der Gesellschaft mit entsprechenden Pflichten und Aufgaben gestellt wurde. Ein Aufstieg von Einzelnen aus unteren Schichten durch persönliche Leistungen, Heirat etc. in den oberen Teil der “Gesellschaftspyramide” war vorgesehen.

Aus damaliger Sicht waren alle Menschen vom König angefangen bis hinunter zu den Bauern von Gott und der Kirche dazu verpflichtet worden sich gegenseitig zu unterstützen. Niemand durfte seine ihm eigenen vernachlässigen. Alle Menschen waren letztlich voneinander gegenseitig abhängig.

Der weltliche hohe Adel wie z.B. Herzöge, Grafen und der geistliche hohe Adel wie Bischöfe waren die unmittelbaren Gefolgsleute (Kronvasallen) des Königs. Sie mussten ihm Treue schwören und für ihn Kriegsdienste leisten. Der König wiederum verlieh als Gegenleistung seinen Kronvasallen “” in Form von Grundbesitz und Ämtern.

Die verliehen wiederum die vom König erhaltenen Lehen wie z.B. Grundbesitz an ihre “” - den niederen weltlichen Adel wie Ritter und den niederen geistlichen Adel wie den Äbten mit ihren Klöster. Die Untervasallen waren wiederum dazu verpflichtet ihre Lehensgeber durch u.a. Hilfe, Rat, Kriegs- und Verwaltungsdienste zu unterstützen.

Die “Abhängigen“ wie leibeigene Bauern und Knechte wurden einerseits durch die Untervasallen vor z.B. feindlichen Rittern und Räubern geschützt. Auf der anderen Seite mussten die für ihre Schutzherren arbeiten () und Abgaben wie den “Zehent” entrichten. Unter dem “” verstand man, dass die Bauern den zehnten Teil ihrer Erträge wie z.B. Ernte an ihre Grundherren abgeben mussten. Darüber hinaus konnten die Grundherren ihre “Leibeigenen” dazu verpflichten Arbeiten wie z.B. die Ernte auf den Feldern der Grundherren und als Treiber bei Jagden des Adels zu übernehmen - man bezeichnet dies als “Fronarbeit”.

GroßteilAdligenAufgabenGott"oben" und "unten"nichtPyramideKarl dem Großen

Lehnsherrschaft

Hommage au Moyen Age - miniature.jpg
Graf Roland verspricht Karl dem Großen die Treue



Lehnspyramide.svg


Villikation

Villikationssystem
Villikationssystem.jpg

Interaktive Quizze

Das Lehnswesen

Setze die passenden Begriffe ein.

Unter Lehen verstand man ein weltliches Gut wie ein (mit Gebäuden), ein oder (zu fischen, jagen, Steuern einzutreiben). Der (Lehnsherr) gab dieses Lehen unter der Bedingung gegenseitiger , in den zumeist erblichen Besitz des Berechtigten, der dadurch zum wurde.

Der Lehnsmann oder wurde nun zum des Lehens. Die vom geforderte Treue sollte sich in ausdrücken.

Sprachlich hängt der Ausdruck mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie „geliehenes Gut“ (vgl. heute ).

Stück Land„Lehen“TreueVasallEigentümermilitärischer und politischer UnterstützungBesitzerein RechtLehnsmannpolitisches Amt„Darlehen“

Hommage

Setze die passenden Begriffe ein.

Eine Hommage ist eine des , „homo“, gegenüber dem , „dominus“). Es handelte sich dabei um einen öffentlichen und eine symbolische des , der zwischen zwei freien Männern geschlossen worden war.

Sichtbarer Ausdruck der war das Einlegen der Hände in die des ( – vergleichbar mit dem heutigen Handschlag, allerdings bringt der Handgang ein hierarchisches Verhältnis zum Ausdruck).

VasallenBestätigungLehnsherrnHandgangLehnsherrnEhrenerweisHuldigungErgebenheitshandlungVasallenvertrages

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