Google Maps im Unterricht

Aus ZUM-Unterrichten
Satellitenbild

Satelliten- und Luftbilder faszinieren schon aufgrund ihrer Ästhetik. Die fachbezogene Interpretation von Satelliten- und Luftbildern sind Teil der Bildinterpretation, die in Bayern als eine grundlegende Arbeitstechnik vermittelt werden soll und ist Gegenstand eines Teiles der Abiturprüfung.

Google Maps ist die kleine Variante von Google Earth, einem durchaus sehr mächtigen, aber auch komplizierteren Werkzeug z.B. für den Geographie- und Geschichtsunterricht.

Google Maps ermöglicht über die statischen Luftbilder hinaus eine zoom- und verschiebbare Bildansicht und damit einen Mehrwert. Dieser besteht darin, dass

  • man sich Details vergrößert ansehen kann und damit eine Vermutung präzisieren oder belegen kann.
  • das ursprünglich statisch gegebene Bild kann durch Herauszoomen in einen räumlich größeren Zusammenhang gestellt werden.
  • Der Vergleich Karte und Bild erfolgt durch die Möglichkeiten Karte-Satellitenbild-Hybrid direkt.


Google Maps und Google Earth

In Google Earth hat man zusätzlich die Möglichkeit eines Schrägluftbildes und eine 3-D-Darstellung zu erzeugen. Google-Earth bietet drüber hinaus Zusatzinformationen und weitere Tools, die in dem Video unten veranschaulicht werden.

In Google Earth und Google Maps stehen zusätzlich die Google-Street-View-Optionen zur Verfügung, die den Übergang vom Satellitenbild zum Luftbild mit der Möglichkeit einer "virtuellen Exkursion" ermöglichen. Stehen keine Street-Views zur Verfügung, so stehen Photos von Google-Maps-Nutzern zur Verfügung, die man zublenden kann.

Anleitung zu Street View

Das gelbe Männchen mit gedrückter linker Maustaste in das Bild ziehen auf eine nun blau markierte Straße oder einen Punkt; durch Loslassen der linken Maustaste fixieren durch bzw. für zuzublendende Fotos in mit dem Labelknopf "Fotos" wählen.

Ausführliche Anleitung

Beispiel eines virtuellen Rundganges durch Évry, eine der Villes Nouvelles in der Agglomeration Paris

Google Maps und Google Earth nutzen je nach Ebene im gleichen "Bild" fotografische Luftbildmosaike oder aber die Mosaike der RGB-Kanäle von Sensoren unterschiedlicher Satellitensysteme, die z.T. zu unterschiedlichen Zeiten beflogen wurden. Das schränkt die Interpretationsmöglichkeiten der Bilder in den Augen von Fernerkundlern stark ein. Für die Schule spielt diese Kritik keine Rolle bzw. kann durch die Nutzung von Satellitenbildern, dessen Sensoren man kennt und deren Befliegungsdaten man kennt, ergänzt werden. (Siehe Robert Roseeu: Satellitengeographie - mit vielen Beispielen für den Unterricht aufbereitet)

Implementiert man eine Google-Maps-Anwendung auf einer HTML-Seite durch Einfügen des angebotenen Linkcodes, so steht neben Karte und Satelliten-Ansicht auch ein Earth-Tool zur Verfügung. Das heißt, man kann von der Senkrechtansicht zur Schrägbild-Ansicht wechseln und die Blickrichtung verändern. Darüberhinaus werden auf Google Earth existierende 3D-Objekte mit eingeblendet. Und davon gibt es zwischenzeitlich schon sehr viele.

Methodik und Didaktik

Für den Einsatz von Google-Maps im Unterricht bieten sich zahlreiche Möglichkeiten:

1. Lehrer- oder Schülervortrag im Klassenzimmer

Gegeben ist ein Thema

  • Referieren und Veranschaulichung der Bildinhalte
  • Gemeinsames Erarbeiten der Bildinhalte
  • Klären von Fragen im Sachzusammenhang
2. Gruppenarbeit

Gegeben ist entweder eine konkrete Aufgabenstellung:

  • z.B. "Welche Stadtentwicklungsphasen einer europäischen Stadt kannst Du aus dem gegebenen Satellitenbild ableiten"

oder

eine offene Aufgabenstellung

  • z.B. "Welche verschiedenen Themenbereiche könnte man in folgendem Satelliten-/Luftbild ansprechen? Belege Deine Aussagen und beschreibe für den jeweiligen Themenbereich einzelnen Gesichtspunkte aus dem Unterrichtszusammenhang."

Dabei können natürlich Zusatzinformationen in verschiedenen Formen gegeben sein, denkbar ist die Einbindung dieser Zusatzinformationen in einem Schulwiki.

In der Erarbeitungsphase bearbeitet jeder Schüler/jede Schülerin entweder alleine oder allenfalls in Zweiergruppen (Zweiergruppen sind durchaus sinnvoll) die jeweiligen Fragestellungen.

In der anschließenden Diskussionsphase werden die Einzel- oder Gruppenergebnisse am Satelliten-/Luftbild präsentiert und diskutiert.

Wichtig ist dann eine Zusammenfassung, die im Unterrichtzusammenhang beispielsweise in Papierform an die Schüler verteilt/oder noch vor Ort ausgedruckt wird. Eine weitere Möglichkeit ist, die Ergebnisse der Interpretation zusammen mit der Einbindung von Google-Maps in einem Schulwiki zur Verfügung zu stellen.

Weblinks