1950er Jahre

Aus ZUM-Unterrichten
Typische Wohnzimmereinrichtung

Die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts (die 1950er Jahre) waren in Deutschland geprägt vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie stellten die ersten Jahre in den zwei neuen deutschen Staaten Bundesrepublik Deutschland und DDR dar und waren einerseits geprägt von einer ersten Phase neuen Wohlstands und kulturellen Aufblühens, andererseits von gesellschaftlicher Restauration.


Wirtschaftswunder

Unterrichtsidee
  1. Tafelbild oder PowerPoint zeigt Gründe für Wirtschaftswunder auf.
  2. Konsum nach Maslowscher BedürfnishierarchieWikipedia-logo.png
    • „Fresswelle“
    • „Bekleidungswelle“
    • Motorisierung
    • „Urlaubswelle“
      mit zeitgenössischen Bildern
  3. Zeigen von Werbung der 50er von DVD, YouTube


z.B.:

geplantes: Tafelbild:

Tafelbild zur Doppelstunde "Leben in den 50ern"

Leben in den 50ern

Unterrichtsidee
  1. Tafelanschrieb
    "Deutsche Kultur" +
    „Zucht und Ordnung“ → erwartete Schüler-Reaktion „Wie bei den Nazis“
  2. Youtube-Video Elvis Presley
    alternativ; zusätzlich Filmplakat "Denn Sie wissen nicht was sie tun", Marlon Brando, Motorrad


„Dafür seid ihr schon zu alt!"

Rockmusiker Udo Lindenberg erinnert sich: „Damals 1957, ich war elf, schoss aus dem Radio Elvis Presley mit ,Tutti Frutti', und die ersten Takte verbannten meine bisherigen Lieblingslieder ,Ave Maria', ,Was hat der Hans mit der Grete getan', ,Der lachende Vagabund' und sogar ,Marina' schlagartig aus meinem Frischlingsherzen. Worum es ging, verstand ich nicht, aber dieser Schluckaufgesang und die elektrisierende Musik rockten mich durch.

Elvis Presley hatte mich angezündet, und ich dachte: Jetzt ist Erdbeben. Nachdem ich dann auch noch diesen Film gesehen habe, in dem Elvis als ziemlich schmales Kerlchen in einem Klub auf die Bühne springt und den bulligen Klubbesitzer ansingt: ,If you're looking for trouble, look straight into my face', verband ich mit dem deutschen Lied- und Schlagergut mehr und mehr Alpträume. Was mit Elvis Hüften los war, verstand ich damals noch nicht so gut, aber die Mädchen, die mit verdrehten Augen von ihm sprachen, stiegen sehr in meiner Achtung, weil sie einen genauso guten Musikgeschmack hatten wie ich.

Erst eine Weile später kriegte ich mit, was an Rock 'n Rollern außer Musik noch wichtig ist. Elvis hatte es drauf: Mit eingebauten Kugellagern in den Gelenken und dem verträumt – trotzig -verletzbaren Erosblick hat er sogar den aufrechten Westfälinnen meiner kleinen Heimatstadt Gronau in die Unterkleider geguckt. Er hat uns gegen unsere Eltern, denen ja sonst alles gehörte, etwas Eigenes gegeben. Bis jetzt hatten wir immer zu - hören bekommen: ,Dafür bist du noch zu jung.' Mit Elvis in den Ohren konnten wir zurückbrüllen: ,Dafür seid ihr schon zu alt!'"

Quelle: Chr. Kleßmann und G. Wagner (Hrsg.), Das gespaltene Land. Leben in Deutschland 1945-1990. Texte und Dokumente. München 1993, S. 294

geplantes Tafelbild:

geplantes Tafelbild

Meinung

Während früher Jugendliche so früh wie möglich zu den Großen gehören wollten, versuchten sich die Jugendlichen seit den 50ern gegenüber den Erwachsenen abzugrenzen.

Allerdings wird jede Jugendkultur nach einiger Zeit vom Mainstream aufgenommen, sodass sich wieder neue Moden bilden. Während Ältere zu Rock'n Roll oder was sie dafür halten, tanzen (siehe Melitta Berg - Nur du, du, du allein(1958)) und Jeans tragen, folgen die Jugendlichen nun den Rolling Stones und den Beatles.

Später grenzen sich Punks von ihren Beatles-hörenden Eltern ab.

Heute ist diese Jugendkultur als Subkultur nicht mehr zu vermitteln. Jugendliche und Eltern folgen den gleichen Idealen und Moden; Teenager-Mädchen leihen sich Kleidung und Modeschmuck der Mütter; Erwachsene dürfen nicht mehr altern, sondern müssen immer fit und jung bleiben. --Matthias Scharwies (Diskussion) 05:59, 3. Dez. 2018 (CET)

Weblinks


Materialien