Chemie-Lexikon/Stöchiometrie - Einführung in die Stoffmenge und das Mol: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Begriff „Mol“ wurde um 1900 von '''Wilhelm Ostwald''' geprägt und ist vermutlich von dem Begriff „Molekül“ abgeleitet. 1911 wurde die '''Avogadro-Konstante''' oder auch '''Loschmidtsche Zahl''' als die Anzahl der Teilchen pro Mol eines Stoffes eingeführt. Im Jahr 1971 wurde das Mol als Basiseinheit in das '''Internationale Einheitensystem''' oder '''SI''' (frz. ''Système international d’unités'') aufgenommen als eine Einheit, mit der die Stoffmenge bzw. Teilchenanzahl bestimmt wird. | Der Begriff „Mol“ wurde um 1900 von '''Wilhelm Ostwald''' geprägt und ist vermutlich von dem Begriff „Molekül“ abgeleitet. 1911 wurde die '''Avogadro-Konstante''' oder auch '''Loschmidtsche Zahl''' als die Anzahl der Teilchen pro Mol eines Stoffes eingeführt. Im Jahr 1971 wurde das Mol als Basiseinheit in das '''Internationale Einheitensystem''' oder '''SI''' (frz. ''Système international d’unités'') aufgenommen als eine Einheit, mit der die Stoffmenge bzw. Teilchenanzahl bestimmt wird. | ||
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==Die SI-Einheiten== | |||
Das '''Internationale Einheitensystem''' oder '''SI''' (frz. ''Système international d’unités'') ist das am weitesten verbreitete Einheitensystem für physikalische Größen. Es ist dezimal ''(d. h. die Bruchteile oder Vielfachen der einzelnen Basiseinheiten unterscheiden sich nur um Zehnerpotenzen)'' im Gegensatz zu den Ländern des britischen Commonwealth, in denen Maßeinheiten der '''imperial units''' immer noch weit verbreitet sind ''(wie Yard, Meile, Unze, Pfund, Pint, ... - mehr dazu unter {{wpde|Angloamerikanisches_Maßsystem|Angloamerikanisches Maßsystem}})'' | |||
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| '''Größe''' || Länge || Masse ||Zeit|| Stromstärke || Temperatur || Stoffmenge || Lichtstärke | |||
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| '''Einheit''' || Meter <math>m</math> || Kilogramm <math>kg</math> || Sekunde <math>s</math> || Ampere <math>A</math> || Kelvin <math>K</math> || Mol <math>mol</math> || Candela <math>cd</math> | |||
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Die Größen werden dabei meist durch Naturkonstanten definiert, die unabhängig von Zeit und Ort sind. | |||
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{{Box|Das Mol und die Stoffmenge|2= | |||
|3=Merksatz}} |
Version vom 31. März 2018, 11:26 Uhr
Unsere bisherigen Berechnungen beruhten meist auf Massenverhältnissen, die wir anhand der ausgeglichenen Reaktionsgleichung bestimmen konnten. Damit haben wir für jede Art von Aufgaben eine Möglichkeit stöchiometrische Berechnungen durchzuführen.
Die Geschichte des Mols
Beim Satz von Avogadro geht es vor allem um die Teilchenanzahl, die bei gleichem Volumen, gleichem Druck und Temperatur identisch ist. Wieviele Teilchen in einer Volumeneinheit tatsächlich enthalten sind war zu Zeiten Avogadros (um 1811) noch gar nicht bekannt. Denn man konnte zwar bei vielen Atome abschätzen, wie sich ihre Massen zueinander verhielten (die relative Atommasse!) , aber wie groß bzw. klein die Masse einzelner Atome im Vergleich zu messbaren Masseneinheiten wie dem Gramm waren, konnte überhaupt nicht abgeschätzt werden. Auch die Größe der Atome selber war noch nicht bekannt.
- Die relative Atommasse, gibt die Massen einzelner Atome im Vergleich zu anderen Atomen an.
- Die erste Tabelle mit relativen Atommassen wurde 1805 von John Dalton veröffentlicht. Er erhielt sie anhand der Massenverhältnisse bei chemischen Reaktionen, wobei er das leichteste Atom, das Wasserstoffatom, als „Masseneinheit“ wählte.
- Die absolute Atommasse wird in kg, g oder u angegeben und ist damit genau, über die Basiseinheit für die Masse definiert.
Tatsächlich wurde die Frage nach der wirklichen Masse oder Größe eines Atomes bis 1865 als eher unwichtig angesehen, denn man konnte sich nicht vorstellen, wie man eine solch kleine Masse oder Größe bestimmen konnte. Im Jahre 1865 dagegen wurde durch Überlegungen und Berechnungen des österreichischen Physikers und Chemikers Joseph Loschmidt erstmals möglich, die Zahl an Molekülen größenordnungsmäßig zu bestimmen, also abzuschätzen im Bereich welcher 10er-Potenz die Masse bzw. die Anzahl der Teilchen in einer Volumeneinheit liegen. So gab Loschmidt selber als die Größe für Luftteilchen an, dass sie etwa 1 Millionstel eines Millimeters als Durchmesser haben. Nach heutigen Erkenntnissen lag er damit etwa um den Faktor 3 (die Teilchen sind 3-mal kleiner, als Loschmidt annahm) daneben, was er aber selber vorhersagte. Trotzdem ist die Genauigkeit erstaunlich. Aus diesen Werten konnte dann auch die Masse der Gasteilchen bestimmt werden und damit wurden aus den relativen Atommassen absolute Werte.
Für seine Überlegungen nutzte Loschmidt die kinetische Gastheorie, wo es um die Eigenschaften von Gasen geht, insbesondere die Gasgesetze, die auch Avogadro schon für seine Berechnungen genutzt hat. Dabei wird die Energie der Gasteilchen betrachtet, die Übertragung von Energie bei Kollisionen untereinander und anderen Objekten (wie die Außenwand eines Gefäßes), die den Gesetzen der allgemeinen Mechanik gehorchen mussten.
Der Begriff „Mol“ wurde um 1900 von Wilhelm Ostwald geprägt und ist vermutlich von dem Begriff „Molekül“ abgeleitet. 1911 wurde die Avogadro-Konstante oder auch Loschmidtsche Zahl als die Anzahl der Teilchen pro Mol eines Stoffes eingeführt. Im Jahr 1971 wurde das Mol als Basiseinheit in das Internationale Einheitensystem oder SI (frz. Système international d’unités) aufgenommen als eine Einheit, mit der die Stoffmenge bzw. Teilchenanzahl bestimmt wird.
Die SI-Einheiten
Das Internationale Einheitensystem oder SI (frz. Système international d’unités) ist das am weitesten verbreitete Einheitensystem für physikalische Größen. Es ist dezimal (d. h. die Bruchteile oder Vielfachen der einzelnen Basiseinheiten unterscheiden sich nur um Zehnerpotenzen) im Gegensatz zu den Ländern des britischen Commonwealth, in denen Maßeinheiten der imperial units immer noch weit verbreitet sind (wie Yard, Meile, Unze, Pfund, Pint, ... - mehr dazu unter Angloamerikanisches Maßsystem)
Größe | Länge | Masse | Zeit | Stromstärke | Temperatur | Stoffmenge | Lichtstärke |
Einheit | Meter | Kilogramm | Sekunde | Ampere | Kelvin | Mol | Candela |
Die Größen werden dabei meist durch Naturkonstanten definiert, die unabhängig von Zeit und Ort sind.