Historische Stichworte/Matthias Erzberger
Matthias Erzberger (1875-1921) war ein deutscher Politiker der (Zentrumspartei).
Er war zunächst als Volksschullehrer tätig. 1896 übernahm er die Redaktion des katholischen Deutschen Volksblattes in Stuttgart. Als Staatssekretär ohne Geschäftsbereich leitete er die Delegation, die am 11. November 1918 in Compiègne den Waffenstillstand unterzeichnete: In der Folge setzte er sich entschieden für die Annahme des Versailler Vertrags ein. Als er im Juni 1919 zum Reichsminister ernannt wurde, führte er in Deutschland eine tiefgreifende Finanzreform durch (Erzberger’sche Finanzreform). Auf persönliche Angriffe aus den Reihen der antirepublikanischen Rechten, die ihm seine Kritik an der deutschen Kriegsführung und seinen Einsatz für die Friedensresolution nachtrugen, reagierte Erzberger mit einer Beleidigungsklage. Der Prozess stellte zwar den Tatbestand der Beleidigung fest, aber auch dass Erzberger Politik und Privatinteressen verknüpft hatte. Erzberger trat als Finanzminister zurück, wurde aber 1920 wieder in den Reichstag gewählt. Am 26. August 1921 wurde Erzberger bei Bad Griesbach in Baden von zwei Offizieren, die der rechtsradikalen „Organisation Consul” angehörten, ermordet.