Versailler Vertrag
Der Friedensvertrag von Versailles beendete formell den Ersten Weltkrieg zwischen dem Deutschen Reich und den Mächten der Entente. Er wurde nach Verhandlungen, an denen nur die Siegermächte teilnahmen, der deutschen Delegation vorgelegt, die ihn am 28. Juni 1919 nach nur geringfügigen Änderungen unter Protest unterschrieb, weil sonst ein Truppeneinmarsch drohte. Der Vertrag trat am 10. Januar 1920 in Kraft. Die USA, als wichtigste der Entente assoziierte Macht, haben den Vertrag zwar unterzeichnet, aber nicht ratifiziert.
Ausgangslage
Ziele
Warum wurde Versailles als Ort ausgewählt?
Spiegelsaal als Ort der Proklamation des Wilhelminischen Kaiserreichs 1871
Kriegsschuld
Kriegsschuldartikel (Artikel 231) als Grundlage für Reparationsforderungen
Bestimmungen des Versailler Vertrags
Territoriale Bestimmungen
Militärische Bestimmungen
Wirtschaftliche Bestimmungen
War der Versailler Vertrag zu hart oder zu weich?
Deutschland ohne Zukunft?
- Analysiere die Postkarte.
- Wer ist die Germania am Marterpfahl? Berücksichtige die am Boden liegenden Gegenstände!
- Wofür stehen die Wölfe?
- Überlege, wofür der Hoffnungsstrahl am Himmel stehen könnte.
- Wie reagiert Oskar Müsterberg auf die Bestimmungen des Versailler Vertrags?
- Was wirft er den Alliierten vor
- Was befürchtet er für Deutschlands Zukunft?
Bildquelle:
- Germania am Marterpfahl Propagandapostkarte gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages
8. Mai 1919
Heute ist der schwärzeste Tag des Krieges, die Friedensbedingungen von Versailles! Alle Lebenslust versagt, das Herz stockt. Das ”vae victis” in grausamster, brutalster Gestalt verkünden die siegreichen Feinde. Noch erscheint es unfassbar, dass ein solcher Frieden Wirklichkeit werden soll. Unmöglich! Aber was dann?
Es scheint, als ob ein Entrinnen vor dem Zusammenbruch unmöglich ist - mit dem Frieden durch die Feinde, ohne Frieden durch den Bolschewismus. Innen und außen lauern die Feinde des Staates. Der lange Krieg hat die tierischen Instinkte des Egoismus bei den Feinden und bei den Proletariern der eigenen Heimat entfacht.
Wo sind die schönen Reden von Humanität und Recht! Wo sind die Wilsonpunkte, nach deren Anerkennung vom Feind und von uns der Waffenstillstand geschlossen wurde! Soll alles Betrug gewesen sein? Soll jedes Recht und jeder Glaube schwinden?
Das kann nicht das Ende sein. Vorläufig steht es nur auf dem Papier und das Leben geht ruhig weiter, aber langsam, von Jahr zu Jahr steigend, entsprechend dem Aufbrauch der alten Vorräte, wird Sorge und Not einziehen, wird das ganze Volk verarmen und verzweifeln.
Nein, das kann noch nicht das Ende des militärisch im Felde unbesiegten Staates sein! Der Bogen ist überspannt, aber woher kommt die Rettung? Welche Wirkung würde die Ablehnung erzielen? Neue Revolution bei uns oder bei den Anderen. Nirgends scheint ein Lichtstrahl, nur schwarze Wolken! Wozu noch das Leben?
Aufzeichnung aus dem Tagebuch des jüdischen Fabrikanten Oskar Münsterberg (1865-1920) aus Berlin; Bestand des DHM Berlin
Siegerdiktat
Fazit
Obwohl der Vertrag von vielen als zu hart angesehen wurde, fand die befürchtete Abwärtsspirale bis zum Untergang nicht statt. Deutschland erholte sich ebenso wie die westlichen Nachbarländer von den Kriegsschäden. Die Bestimmungen und besonders die Reparationszahlungen wurden nur zum geringen Teil auch wirklich umgesetzt.
Auch wenn die Goldenen Zwanziger erst nach Nationalsozialistischer Diktatur und Zweitem Weltkrieg so genannt wurden, gab es bis zum erneuten Einbruch der Weltwirtschaftskrise eine Blütezeit.
Neuordnung Mitteleuropas
Weblinks
- Friedensvertrag von Versailles
- Lexikon: Versailler Vertrag (Bundeszentrale für politische Bildung)
- LeMO: Der Versailler Vertrag (dhm.de)
Vorortverträge
- Vertrag von Saint-Germain mit Deutschösterreich (danach Republik Österreich)
- Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien, 27. 11. 1919
- Vertrag von Trianon mit Ungarn, 4. 6. 1920
- Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich, 10. 8. 1920