Bombenkrieg/Hiroshima und Nagasaki
Am 6. August 1945 wurde eine Atombombe auf Hiroshima und am 9. August auf Nagaski abgeworfen. Am 2. September 1945 erfolgte Japans Kapitulation, was das Ende des 2. Weltkrieges bedeutete. Der Einsatz der Bombe wurde durch den Präsidenten der USA angeordnet - an der Entwicklung der Bombe waren aber zahlreiche deutsche Wissenschaftler beteiligt.[1]
Erinnerung
Atombombenabwurf über Japan und seine Folgen
Unterrichtsideen
Gedicht Hiroshima
- Informiere dich über den Atombombenabwurf auf Hiroshima.
- Analysiere das Gedicht Hiroshima von Marie Luise Kaschnitz.
Wandteppiche im Schloss von Angers
Wer in Frankreich die Loire-Schlösser besichtigt und dabei auch nach Angers kommt, sollte nicht versäumen die Tapisserien im Schloss von Angers und die moderne Variante der Apokalypse in der ehemaligen Kirche und dem späteren Hospiz St. Jean zu besichtigen.
- Informiere dich über die Wandteppichfolge "Le chant du monde" von Jean Lurcat
- Übersetze den Text und gib eine eigene Zusammenfassung folgender Wandteppiche: L'homme d'Hiroshima, La grande menace, Le fin de tout,Le grand charnier.
- Welche Bedeutung hat diese Wandteppichfolge für uns heute?
Wissenschaft und Verantwortung
Bertolt Brecht: Leben des Galilei
"Wenn Wissenschaftler, eingeschüchtert durch selbstsüchtige Machthaber, sich damit begnügen, Wissen um des Wissens willen aufzuhäufen, kann die Wissenschaft zum Krüppel gemacht werden, und eure neuen Maschinen mögen nur neue Drangsale bedeuten. Ihr mögt mit der Zeit alles entdecken, was es zu entdecken gibt, und euer Fortschritt wird doch nur ein Fortschreiten von der Menschheit weg sein. Die Kluft zwischen euch und ihr kann eines Tages so groß werden, daß euer Jubelschrei über irdendeine neue Errungenschaft von einem universalen Etsetzensschrei beantwortet werden könnte." (Szene 14)
"Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!" (Szene 9)
Bertold Brecht, Leben des Galilei, edition suhrkamp, 12. Auflage 1971
- Anmerkung zur Paperbackausgabe von Bertold Brechts, Leben des Galilei :
- "Das Schauspiel Leben des Galilei wurde 1938/1939 im Exil in Dänemark geschrieben. Die Zeitungen hatten die Nachricht von der Spaltung des Uran-Atoms durch den Physiker Otto Hahn und seine Mitarbeiter gebracht. Die Uraufführung der ersten Fassung erfolgte 1943 am Schauspielhaus Zürich, die der zweiten Fassung 1947 in Beverly Hills."
Friedrich Dürrenmatt: Die Physiker
Werner Heisenberg:
"Am Nachmittag des 6. August 1945 kam plötzlich Karl Wirtz zu mir mit der Mitteilung, eben habe der Rundfunk verkündet, es sei eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima abgeworfen worden. Ich wollte diese Nachricht zunächst nicht glauben ... Erst am Abend, als der Berichterstatter im Rundfunk den riesigen technischen Aufwand schilderte, der geleistet worden sei, mußte ich mich mit der Tatsache abinden, daß die Fortschritte, die ich 25 Jahre lang miterlebt hatte, nun den Tod von weit über hunderttausend Mensche verursacht hatten. Am tiefsten betroffen war begreiflicherweise Otto Hahn. Die Uranspaltung war seine bedeutendste wissenschaftliche Entdeckung, sie war der entscheidende und von niemandem vorhergesehene Schritt in die Atomtechnik gewesen. Und dieser Schritt hatte jetzt einer Großstadt und ihrer Bevölkerung, unbewaffneten Menschen, von denen die meisten sich am Kriege unschuldig fühlten, ein schreckliches Ende bereitet. Hahn zog sich erschüttert und verstört in sein Zimmer zurück, und wir waren ernstlich in Sorge, dass er sich etwas antun könnte. Erst am nächsten Tag gelang es uns unsere Gedanken zu ordnen und sorgfältig auf das einzugehen, was geschehen war."
Werner Heisenberg: Der Teil und das Ganze - Gespräche im Umkreis der Atomphysik, S.226 ff, dtv 1973
- Anmerkung
- Anfang 1945 waren Otto Hahn, Werner Heisenberg, Carl Friedrich v. Weizsäcker, Max von Laue u. u. a. Karl Wirtz gemeinsam auf dem Gutshof Farm-Hall in England interniert. [2]
A. Brown und Edward Teller: Das Vermächtnis von Hiroshima
"Sechzehn Minuten nach acht Uhr explodierte am Morgen des 6. August 1945 sechshundert Meter über Hiroshima eine Atombombe... Die Atombombe löste eine Kettenreaktion von Schrecken aus. Ihre plötzliche, intensive Hitzte verbrannte Menschen, die mehr als drei Kilometer vom Explosionspunkt entfernt waren. Beinahe unmittelbar nach der Hitze folgte der Schlag der Druckwelle, der die Gebäude in ganz Hiroshima zusammenfallen ließ und so stark war, daß Menschen in weit auseindander liegenden Stadtvierteln glaubten, ihre Häuser seien direkt von einer gewöhnlichen Bombe getroffen worden.
Dann kam das Feuer... Die offizielle Statistik registrierte 78150 Tote, 13983 Vermißte, 37425 Verwundete. Von 90000 Häusern waren 62200 restlos zerstört. " ( S. 13 f)
"Mein Vorwurf ist nicht, dass unsere Vorbereitungen für einen Krieg ungenügend sind. Mein Hauptargument ist, daß diese Vorbereitungen in die falsche Richtung geleitet werden. Der Beweis unserer Macht in Hiroshima entsetzte uns, und wir verloren unser Gefühl für Proportionen. Auf der einen Seite stellen wir uns einen totalen Krieg als eine Sintflut vor, welche die Menschheit auslöschen würde; auf der anderen Seite halten wir ein Verbot der Atomwaffen für das geeignete Mittel die politische Stabilität wieder herzustellen und einen zukünftigen Krieg zu Vermeiden. Diese beiden Gedankengänge steuern uns auf eine Tragödie zu, die wir selbst verschuldet haben, wenn sie sich eines Tages ereignet. " (S. 8)
Edward Teller und Allen Brown: Das Vermächtnis von Hiroshima, ECON-Verlag Düsseldorf-Wien, 1963
- Edward Teller war führend an der Entwicklung von Kernwaffen auch nach Hiroshima beteilgt [3]
Gedenktag
Seit dem 6. August 1947 gedenkt Hiroshima alljährlich der Opfer des Atombombenabwurfs mit einer großen Gedenkfeier.
Denkanstoß
Marie Luise Kaschnitz (1901 Karlsruhe - 1974 Rom)
Hiroshima
- Der den Tod auf Hiroshima warf
- Ging ins Kloster, läutet dort Glocken.
- Der den Tod auf Hiroshima warf
- Sprang vom Stuhl in die Schlinge, erwürgte sich.
- Der den Tod auf Hiroshima warf
- Fiel in Wahnsinn, wehrt Gespenster ab
- Hunderttausend, die ihn angehen nächtlich
- Auferstandene aus Staub für ihn.
- Nichts von alledem ist wahr.
- [...]
Marie Luise Kaschnitz: Hiroshima
- HIROSHIMA-SERIE Vernichtung, "sobald das Wetter es erlaubt" (Spiegel-Online, 15. April 2005)
- Atomic Bomb: Decision - A collection of documents on the decision to use the first atomic bombs, and Szilard's attempts to prevent this -- including his July 17, 1945 petition to President Truman.
- Einstein's letter to Roosevelt, August 2, 1939 - Images of the letter, and how it came to be written.
- Guides to web sites with Hiroshima-Nagasaki information:
- Web Links to Hiroshima.
- Web Links to Nagasaki.
- Hiroshima, Nagasaki, and Nuclear Weapons - Links.
Heute
The City of Hiroshima A city of peace abundant in water and green space (Englische Webseite Hiroshimas)
Atomic Bomb and Peace
- Devotion of Hiroshima to the Cause of Peace Updated
- The reality of the A-bomb disasters
- The current status of nuclear weapons
- Statements about Peace by the Mayor
- Peace Declaration
- Protest against Nuclear Tests
- Hiroshima Peace Memorial Ceremony
- Paper Cranes and the Children's Peace Monument
- Hiroshima Peace Site
- Kids Peace Station
- Hiroshima Peace Memorial Museum Virtual Museum
- Hiroshima Peace Institute
Introduction to Hiroshima City
- Welcome to the Hiroshima City Homepage
- Basic Concepts of The City of Hiroshima
- International Relations Division
- ...
Städtepartnerschaft: Hannover - Hiroshima
Unterricht
Fächerübergreifend / interdisziplinär
- "Hiroshima" (Wishful Thinking: Video / Text)
- Musik_im_Kalten_Krieg
In den Nachrichten
- Jan Starkebaum (Tagesschau vom 06.08.2010; Interview): 65 Jahre nach Atomangriff auf Hiroschima • "Das Grauen vor der Bombe lässt nach"
- Es dauerte nur Sekunden bis die Atombombe über Hiroschima ihre tödliche Wirkung voll entfaltet hatte. 80.000 Menschen starben sofort. 65 Jahre danach lassen die abschreckenden Erinnerungen an die erste Bombe nach. Das bringe neue Risiken, sagt Xanthe Hall von der Organisation Ärzte gegen Atomkrieg.
- Sabine Müller (Tagesschau vom 16.07.2010): 65 Jahre Atombombe • "Zerstörer der Welten"
- Vor 65 Jahren testeten US-Physiker zum ersten Mal eine Atombombe. In der Wüste von New Mexiko läuteten sie das Nuklearzeitalter ein. Wenige Tage später wurden mit der neuen Technik Hiroshima und Nagasaki dem Erdboden gleich gemacht.
Linkliste
Linkliste
- Zu Jean Lurcat
- Jean Lurçat(Französisch)
- Zu den mittelalterlichen Wandteppichen der Apokalypse
- Die 84 Bildteppiche der Apokalypse von Angers (14. Jh.)
- Die Johannesapokalypse in klassischen Comics
Siehe auch
- ↑ Literaturhinweis: Bar-Zohar: "Die Jagd auf die deutschen Wisschenschaftler", Ullstein,1970
- ↑ vgl. auch Werner Heisenberg und Otto Hahn
- ↑ Eward Teller