Landleben im Mittelalter/LE2 Intensivierung der Landwirtschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Mittelalterliche Warmzeit
ermöglichte ein Bevölkerungswachstum und eine erhöhte Nachfrage nach Nahrungsmitteln.
Dies wurde durch eine Vergrößerung der Anbaufläche und Kolonisierung neuer Gebiete
- Rodung von Wäldern
- Landgewinnung durch Deiche
erreicht, aber auch durch die Einführung der Dreifelderwirtschaft.
Daneben gabe es viele Erfindungen, die gesteigerte Ernten ermöglichten. Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion seit dem 11. Jahrhundert[1]
Interaktive Quizze
Ochsen oder Pferde?
Neue Anschirrmethode: Kummet und Stirnjoch
- Die stärkeren Pferde können in der Landwirtschaft eingesetzt werden
- Optimale Nutzung der Zugkräfte der Tiere
- Steigerung der Leistung um das 4 - 5fache
- Ochsen zwar langsamer, jedoch genügsamer im Futter und weniger anfällig für Krankheiten
Hufeisen
- Einsatz der Pferde in der Landwirtschaft
- Steigerung der Leistung der Pferde und Beschleunigung der Feldarbeit
- Anschaffung kostspielig; beschlagene Pferde waren zunächst selten
Räderpflug
Ziehe die Begriffe in die richtigen Lücken.[2]
Bis ins frühe Mittelalter hinein lockerte der Bauer den Acker mit einem hölzernen Hakenpflug auf. Unter hohem Kraftaufwand drückte er den nach unten stehende Haken in den Boden und riss so eine Rille in den Boden. Die Zugleine verlief über die Brust von Ochsen, die so den Pflug zogen.
Im hohen Mittelalter wurde der leistungsfähigere Räderpflug erfunden. Seine Plugschar aus Eisen drang tiefer in die Erde ein und lockerte so den Boden viel besser für die Aussaat auf. Pferde, die stärker als Ochsen sind, konnten mit der Erfindung des Kummet (einer gepolsterter Halsummantelung) als Zugtiere eingesetzt werden. Der Einsatz von Pferden mit Hilfe des Kummets, das die Last gleichmäßig verteilte, vervielfachte die Zugkraft und ermöglicht somit noch tiefere Furchen im Feld. So gelangten die Nährstoffe aus den tieferen Erdschichten nach oben, die Saat konnte sich besser entwickeln und die Ernte war größer. Auch das Bearbeiten schwerer Böden war jetzt möglich und vergrößerte die Anbaufläche.
Egge, Sense und Dreschflegel
Kennst du diese Werkzeuge? - Finde die Bilder zu den Begriffen!
Auch die Erfindung der Egge zur Einbringung der Saat, der Sense zum Schneiden des Getreides und des Dreschflegels, zum Ausklopfen der Getreidekörner erleichterte die landwirtschaftliche Produktion und erhöhte die Ernte.
Einsatz der Egge im 11. Jh. anstelle von Rechen und Hacke
- Schnellere Einebnung des unregelmäßig gelockerten Bodens
Einsatz der Sense anstatt der Sichel
- Nutzung des Strohs im Stall (Fütterung)
- Arbeitsersparnis; bequemeres Arbeiten
- Nachteil: Ernteverluste gegenüber Sense (Körner sitzen locker in der Ähre); natürlicher Dung durch die stehen gebliebenen und schließlich untergepflügten langen Halme entfällt
Dreschflegel
- Vormals: Austreten des Getreides durch das Vieh, dann von Menschen geführte Schlagwerkzeuge, Vorteil des Dreschflegels: bequemeres Arbeiten. Drusch musste dennoch gereinigt werden.
Vermehrter Düngereinsatz (Torf, Asche, Kalk......)
- Dünger steigert die Erträge des Bodens
Windmühlen
- Vormals: mörserähnliche Gefäße
- Verarbeitung von großen Getreidemengen unabhängig von Wasserläufen.
Weblinks
- ↑ nach: F.-W. Henning, Landwirtschaft und ländliche Gesellschaft in Deutschland. UTB. Paderborn 1979, S. 80ff; Fonden, C., Der Wandel des bäuerlichen Lebens im Hochmittelalter (ab 1050)
- ↑ Technische Neuerungen im Mittelalter (aufgabenfuchs.de)
