Hannah Arendt: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Mai 2022, 19:16 Uhr

Hannah Arendt war eine jüdische Philosophin und politische Theoretikerin (1906-1975). Sie kann in der Oberstufe als politische Denkerin oder beispielsweise im Anschluss an Kant diskutiert werden. Bei letzterem geht es hauptsächlich um den Begriff der Pflicht bei Eichmann.

Graffiti Hannah Arendt

Aufgabe
  1. Wähle aus den Zitaten dasjenige aus, dass dich am meisten anspricht.
  2. Halte eine Standpunktrede zu deinem Zitat.
  3. Diskutiert im Plenum über die Philosophie von Hannah Arendt. (evtl. erst nach dem Film)
  4. Diskutiert inwiefern Arendts Gedanken auch in der Gegenwart aktuell sind.
  • "Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt der deutschen Realitätsflucht liegt in der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen." - Nach Auschwitz. Essays & Kommentare 1 spiegel.de
  • "Einsicht in einen politischen Sachverhalt heißt nichts anderes, als die größtmögliche Übersicht über die möglichen Standorte und Standpunkte, aus denen der Sachverhalt gesehen und von denen her er beurteilt werden kann, zu gewinnen und präsent zu haben." - Was ist Politik? Fragmente aus dem Nachlaß [1950-1959]. Hg.: Ursula Ludz, Piper, München 1993, S. 97
  • „Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen.“ (Vollständig: „Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen bei Kant.“) – Hannah Arendt im Gespräch mit Joachim Fest. Hörfunksendung des Südwestfunks am 9. November 1964, Minute 17:01–17:04 der Originaltonaufzeichnung
  • „Eine Welt, die Platz für die Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen.“ — Hannah Arendt Vita Activa oder Vom tätigen Leben", Seite 68, Piper Verlag, 2002
  • „Der Philosoph, der in der Öffentlichkeit eingreifen will, ist kein Philosoph mehr, sondern Politiker; er will nicht mehr nur Wahrheit, sondern Macht.“ — Hannah Arendt Wahrheit und Politik, S. 338 in: "Zwischen Vergangenheit und Zukunft", 2000
  • „Das Böse ist immer nur extrem, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe, auch keine Dämonie. Es kann die ganze Welt verwüsten, gerade weil es wie ein Pilz an der Oberfläche weiterwuchert. Tief aber und radikal ist immer nur das Gute.“ — Hannah Arendt
  • „Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat - die teuflischste Variante, die man sich denken kann - nämlich: das Wahrlügen.“ — Hannah Arendt in: Zur Zeit - Politische Essays. München dtv 1989. S. 29
  • „Natürlich ist es »nützlicher«, Unrecht zu tun als Unrecht zu leiden; um des denkenden Dialogs mit mir selbst willen muss gerade dieser Nützlichkeitsstandpunkt aufgegeben werden.“ — Hannah Arendt Wahrheit und Politik, S. 348 in: "Zwischen Vergangenheit und Zukunft", 2000
  • „There are no dangerous thoughts; thinking it-self is dangerous.“ — Hannah Arendt
  • „It is, in fact, far easier to act under conditions of tyranny than it is to think.“ — Hannah Arendt The Human Condition (1958).
  • „The third world is not a reality, but an ideology.“ — Hannah Arendt


Aufgabe

Schaut euch den Film über Hannah Arendt an und bearbeitet folgende Aufgaben:

  1. Was erfahren wir über Hannah Arendt?
  2. Was versteht Eichmann unter Pflicht?
  3. Vergleiche diesen Pflichtbegriff mit dem von Kant.
  4. Diskutiert: wer trägt die Verantwortung für Eichmanns Verbrechen?
  5. Vertiefung: Recherchiert zu Adolf Eichmann. Diskutiert seine Handlungsweisen sowie seine Verantwortung im Spannungsfeld soziologischer Freiheit und Determination.