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Benutzer:Ukalina/Arithmico 2.24 Anleitung/Stochastische Funktionen und Verteilungen: Unterschied zwischen den Versionen

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:<code>qbinom(q; n; p)</code>
:<code>qbinom(q; n; p)</code>
::berechnet zu einem gegebenen Quantil <math>q</math> und einem gegebenen Wert <math>F(n; p; k)</math> der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl <math>k=k_q</math>, für die <math>F(n; p; k) \ge q </math> ist. Dabei ist <math>n</math> die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und <math>p</math> die Trefferwahrscheinlichkeit.  
::berechnet zu einem gegebenen Quantil <math>q</math> und einem gegebenen Wert <math>F(n; p; k)</math> der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl <math>k=k_q</math>, für die <math>F(n; p; k) \ge q </math> ist. Dabei ist <math>n</math> die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und <math>p</math> die Trefferwahrscheinlichkeit.  
::Erläuterung: Das Quantil q teilt das Intervall [&nbsp;0 ; 1&nbsp;] in zwei Teilintervalle [&nbsp;0 ; q&nbsp;[ und [&nbsp;q ; 1&nbsp;]. <br />Entsprechend kann man die sortierte Liste [0; 1; 2; ... ; n] aller k-Werte in zwei Teilbereiche [&nbsp;0 ; k<sub>q</sub>-1&nbsp;]  und  [&nbsp;k<sub>q</sub> ; n&nbsp;] <br />so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten Bereich [&nbsp;k<sub>q</sub> ; n&nbsp;] die entsprechenden F(n; p; k)-Werte im rechten Intervall [&nbsp;q ; 1&nbsp;] liegen. <br />Die Arithmico-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> berechnet die untere Grenze k<sub>q</sub> des rechten Bereichs [&nbsp;k<sub>q</sub> ; n&nbsp;].
 
;Erläuterung  
:Das Quantil <math>q</math> teilt das Intervall <math>[0 ; 1]</math> in zwei Teilintervalle <math> [0 ; q[ </math> und <math>[q ; 1] </math>. <br />Entsprechend kann man die sortierte Liste <math>[0; 1; 2; ... ; n]</math> aller k-Werte in zwei Teilbereiche <math>\{0; 1 ; 2 ; ... ; k_q -1\}</math> und  <math>\{k_q ; k_q+1 ; ... ; n\} </math> <br />so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten k-Bereich <math>\{k_q ; k_q+1 ; ... ; n\} </math> die entsprechenden <math>F(n; p; k)</math>-Werte im rechten Intervall <math>[q ; 1] </math> liegen. <br />Die Arithmico-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> berechnet die untere Grenze <math>k_q</math> des rechten k-Bereichs <math>\{k_q ; k_q+1, ... ; n\} </math>.


=====Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, k<sub>q</sub> gesucht =====
=====Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, k<sub>q</sub> gesucht =====
Gegeben ist eine Binomialverteilung mit <math>n=5</math> und <math>p=0,4</math> und das Quantil <math>q=90\%</math>. Gesucht ist <math>k_q</math>, die kleinste Zahl <math>k \in \{0; 1; 2; 3; 4; 5\} </math> , für die <math>F(5; 0,4; k) >= 90\%  </math> ist.
Gegeben sind eine Binomialverteilung mit <math>n=5</math> und <math>p=0,4</math> und das Quantil <math>q=90\%</math>.<br /> Gesucht ist <math>k_q</math>, die kleinste Zahl <math>k \in \{0; 1; 2; 3; 4; 5\} </math> , für die <math>F(5; 0,4; k) \geq 90\%  </math> ist.
:Eingabe: <code>qbinom(0,9; 5; 0,4)</code>
:Eingabe: <code>qbinom(0,9; 5; 0,4)</code>
:Ausgabe: <code>3</code>
:Ausgabe: <code>3</code>


Ergebnis: <math>k_q=3</math> ist der kleinste aller k-Werte, für die <math>F(5; 0,4; K) >= 0,9</math> ist.
;Ergebnis
 
:<math>k_q=3</math> ist der kleinste aller k-Werte, für die <math>F(5; 0,4; K) \geq 0,9</math> ist.
Probe: Mit dem table-Befehl und <code>cbinom(n; p; k)</code> kann man sich eine Liste sämtlicher <math>F(n; p; k)</math>-Werte für alle k von 0 bis 5 ausgeben lassen:


;Probe
:Mit dem table-Befehl und <code>cbinom(n; p; k)</code> kann man sich eine Liste sämtlicher <math>F(n; p; k)</math>-Werte für alle <math>k</math> von 0 bis 5 ausgeben lassen:
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5)</code>
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5)</code>
:Ausgabe: <code>[[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]]</code>
:Ausgabe: <code>[[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]]</code>
:In der Liste erkennt man, dass <math>k_q = 3</math> der kleinste k-Wert ist, für den die <math>F(n; p; k)</math>-Werte oberhalb der Schwelle <math>q = 0,9</math> liegen.


Man erkennt, dass <math>k_q = 3</math> der kleinste k-Wert ist, für den die <math>F(n; p; k)</math>-Werte oberhalb der Schwelle <math>q = 0,9</math> liegen.
=====Beispiel 12.5.2 Linksseitiger Hypothesentest, kritische Zahl <math>K</math> gesucht=====
 
Bei einem linksseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese <math>H_0: p \geq p_0</math>, einem Stichprobenumfang <math>n</math> und Signifikanzniveau <math>\alpha</math> wird die obere Grenze <math>K</math> des Verwerfungsbereichs <math>V_0 = \{0; 1; 2; ...; K\}</math> von <math>H_0</math> gesucht. <br /> <math>K</math> ist so zu bestimmen, dass die Bedingung  <math>P(X \leq K) \leq \alpha</math> erfüllt ist. Dabei kann <math> P(X \leq K)</math> direkt mithilfe der kumulierten Binomialverteilung <math>F(n; p; k) </math> berechnet werden.<br />Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=\alpha</math> und <math>p=p_0</math> den Wert <math>k_q=K+1</math>. Um die kritische Zahl <math>K</math> zu erhalten, muss also der von <code>qbinom(α; n; p<sub>0</sub>)</code> ausgegebene Wert <math>k_q</math>um 1 reduziert werden. <br />
 
=====Beispiel 12.5.2 ''Links''seitiger Hypothesentest, kritische Zahl K gesucht=====
Bei einem ''links''seitigen Hypothesentest mit einem Stichprobenumfang n, einer zu H<sub>0</sub> gehörenden Trefferwahrscheinlichkeit p<sub>0</sub> und einem Signifikanzniveau <math>\alpha</math> wird der Bereich aller möglichen Trefferanzahlen [ 0 ; n ] in zwei Bereiche geteilt: Der Bereich [ 0 ; K ] (Ablehnungsbereich für H<sub>0</sub>: p = p<sub>0</sub>) enthält alle k-Werte, für die <math> F(n; p_0; k) \le \alpha </math> ist. Die gesuchte kritische Zahl ist die obere Grenze dieses Bereichs, also K. <br />
Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=\alpha</math> und <math>p=p_0</math> den kleinsten k-Wert k<sub>q</sub>, für den gilt <math> F(n; p_0; k) > \alpha </math> und damit zugleich den kleinsten Wert des Annahmebereichs für H<sub>0</sub> = [K+1 ; n ]. Aus <math>k_q = K+1</math> folgt <math>K = k_q -1</math>. Um die kritische Zahl K zu erhalten, muss also der von der Quantils-Funktion ausgegebene Wert k<sub>q</sub> um 1 reduziert werden. 
 
Beispiel:
 
In einer Fertigungsstrasse für Bauteile betrug die Ausschussquote p bisher p<sub>0</sub>=10% (Erfahrungswert). Nach Optimierungsmaßnahmen vermutet man, dass diese Quote gesunken ist (Hypothese H<sub>1</sub>). Um diese Vermutung zu überprüfen, wird der Produktion eine Stichprobe von n=100 Bauteilen entnommen. Gesucht ist (als Entscheidungsregel) die die obere Grenze K desjenigen Bereiches [ 0 ; K ], in dem die Anzahl defekter Teile innerhalb der Stichprobe höchstens liegen darf, damit die Hypothese H<sub>1</sub> als bestätigt angesehen wird. Dabei soll K so gewählt werden, dass das Risiko, die Nullhypothese H<sub>0</sub> aufgrund der Entscheidungsregel zu verwerfen, obwohl sie in Wirklichkeit wahr ist, nicht größer ist als das Signifikanzniveau von <math>\alpha = 5\%</math>.
 
Betrachtet man das Signifikanzniveau <math>\alpha = 0,05</math> als Quantil, dann ist hier der linke Quantilsbereich [0; K] und der rechte Quantilsbereich [K+1, n], denn für alle k  >=  K+1 gilt F(100; 0,1; k) >= 0,05.
 
qbinom(q; n; p) berechnet auch hier wieder die untere Grenze des rechten Quantils-Bereichs, in diesem Fall  also K+1.
 
Eingabe: qbinom(0,05; 100; 0,1)
 
Ausgabe: 5
 
Ergebnis: K+1 = 5, also K=4
 
Probe: Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man sämtliche F(n; p; k)-Werte für alle k von 2 bis 6 ausgeben lassen:
 
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6)
 
Ausgabe: [[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]]


Man erkennt, dass bis zu dem Wert k = 4 die F(n; p; k)-Werte unterhalb des Signifikanzniveaus \alpha = 0,05 liegen.
;Beispiel
:<math>n=100</math>, <math>p_0=10\%</math>, <math>\alpha=5\%</math>, <math>H_1: p < 10\%</math>
:Eingabe: <code>qbinom(0,05; 100; 0,1)</code>
:Ausgabe: <code>5</code>


Beispiel 12.5.3 Kritische Zahl K gesucht bei rechtsseitigem Signifikanztest. Hypothese: „Wahrscheinlichkeit p für einen Erfolg ist über 90% gestiegen“: H_1: p > 0,9. H_0: p = 0,9. Bernoulliversuch mit
;Ergebnis
:<math>K+1 = 5</math>, also <math>K=4</math>


n = 100, Entscheidungsregel: Verwerfungsbereich für H_0 sei [K; n], Annahmebereich für H_0 ist demnach [0; K-1], Signifikanzniveau sei \alpha = 5%. Gesucht ist die kleinste „kritische“ Zahl K, für die gilt: Die Irrtumswahrscheinlichkeit 1. Art, also P(H_0 ist wahr, wird aber verworfen) <= \alpha. Diese Bedingung kann mit folgender Umformung auf einen F(n; p; k)-Ausdruck zurückgeführt werden:
;Probe
:Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man eine Liste sämtlicher <math>F(n; p; k)</math>-Werte für k von 2 bis 6 ausgeben lassen:
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6)</code>
:Ausgabe: <code>[[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]]</code>
:In der Liste erkennt man, dass bis zu dem k-Wert <math>K = 4</math> die <math>F(n; p; k)</math>-Werte unterhalb des Signifikanzniveaus <math>\alpha = 5 \%</math> liegen, also die Bedingung <math>F(n; p; k) = P(X \leq K) \leq \alpha </math> erfüllt ist.


P(X liegt im Verwerfungsbereich von H_0)


= P(X >= K) = 1 - P(X < K) = 1 - P(X <= K-1) = 1 - F(n; p; K-1)
=====Beispiel 12.5.3 Rechtsseitiger Hypothesentest, kritische Zahl <math>K</math> gesucht=====
Bei einem rechtsseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese <math>H_0: p \leq p_0</math>, einem Stichprobenumfang <math>n</math> und Signifikanzniveau <math>\alpha</math> wird die untere Grenze <math>K</math> des Verwerfungsbereichs <math>V_0 = \{K; K+1; K+2; ...; n\}</math> von <math>H_0</math> gesucht. <br /> <math>K</math> ist so zu bestimmen, dass die Bedingung <math>P(X \geq K) \leq \alpha</math> erfüllt ist.


Diese Wahrscheinlichkeit soll unterhalb von \alpha liegen:
Durch Äquivalenzumformungen erhält man aus der Bedingung <math>P(X \geq K) \leq \alpha</math> eine äquivalente <math>F(n ; p; k)</math>-Aussage:  


1 - F(100; 0,9; K-1) <= \alpha führt zu
&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;<math> P(X \geq K) \leq \alpha </math>


F(100; 0,9; K-1) >= 1 - \alpha
<math>\Leftrightarrow 1 - P(X < K) \leq \alpha </math>


Betrachtet man 1 - \alpha als Quantil q, dann liefert qbinom die untere Grenze des rechten Quantilsbereichs [K-1, n], in diesem Fall also K-1.
<math>\Leftrightarrow 1 - P(X \leq K-1) \leq \alpha </math>


Eingabe: qbinom(0,95; 100; 0,9)
<math>\Leftrightarrow 1 - F(n; p; K-1) \leq \alpha </math>


Ausgabe: 95
<math>\Leftrightarrow F(n; p; K-1) \geq 1-\alpha </math>


Ergebnis: K-1 = 95, also K = 96
Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=1-\alpha</math> und <math>p=p_0</math> den Wert <math>k_q=K-1</math>. Um die kritische Zahl <math>K</math> zu erhalten, muss also der von <code>qbinom(α; n; p<sub>0</sub>)</code> ausgegebene Wert <math>k_q</math> um 1 erhöht werden. <br />


Probe: Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man sämtliche F(n; p; k)-Werte für alle k von 93 bis 97 ausgeben lassen:
;Beispiel
:<math>n=100</math>, <math>p_0=90\%</math>, <math>\alpha=5\%</math>, <math>H_1: p > 90\%</math> <br /> K soll so bestimmt werden, dass die Bedingung  <math>P(X\geq K) = F(100; 0,9; K-1) \geq 0,95</math> erfüllt ist. Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=0,95</math> und <math>p=0,9</math> den Wert <math>k_q=95</math>:
:Eingabe: <code>qbinom(0,95; 100; 0,9)</code>
:Ausgabe: <code>95</code>


Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97)
;Ergebnis
: <math>K-1 = 95</math>, also ist <math>K = 96</math>.


Ausgabe: [[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]]
;Probe
:Das Ergebnis kann mit dem table- und dem cbinom-Befehl überprüft werden, indem man alle Werte der Funktion <math>F(n ; p; k-1)</math> für <math>k</math> von 93 bis 97 in einer Liste ausgeben lässt:


Man erkennt, dass ab dem Wert K = 95 die F(n; p; k)-Werte oberhalb des Quantils 0,95 liegen.
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97)</code>
:Ausgabe: <code>[[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]]</code>
:In der Liste erkennt man, dass ab dem k-Wert 95 die <math>F(n; p; k)</math>-Werte oberhalb der Schwelle <math>1 - \alpha = 0,95</math> liegen. Die Bedingung <math> F(100; 0,9; K-1) \geq 0,95 </math> ist also ab <math>K-1=95</math> erfüllt. Somit ist <math>K = 96</math>.  


==== 12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung) ====
==== 12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung) ====
'''normal(x; expectation?; sd?)''' Berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert expectation und der Standardabweichung sd an der Stelle x. Der Vorgabewert für expectation ist 0 und für sd 1 (Standardnormalverteilung).
:<code>normal(x; expectation?; sd?)</code>
 
::berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert <math>expectation</math> und der Standardabweichung <math>sd</math> an der Stelle <math>x</math>. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> 1 (Standardnormalverteilung).
Beispiel 12.6.1 Berechne für die Standardnormalverteilung mit E(X) = 0 und \sigma(X) =1 den Funktionswert \phi(0) mithilfe der Definition der Dichtefunktion  \phi(x) = 1/ \sqrt{2\pi} *e^{-0,5*x^2}
 
Eingabe: phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2)
 
Ausgabe: (x: any) → 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)
 
Eingabe: phi(0)
 
Ausgabe: 0,39894
 
Bespiel 12.6.2 Berechne \phi(0) mithilfe des Befehls normal(x) (Standardnormalverteilung)
 
Eingabe: normal(0)


Ausgabe: 0,39894
=====Beispiel 12.6.1 <math>\varphi(0)</math> mit der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung =====
Berechne für die Standardnormalverteilung mit <math>E(X) = 0</math> und <math>\sigma(X) =1</math> den Funktionswert <math>\varphi(0)</math> mithilfe der Definition der Dichtefunktion  <math>\varphi(x) = \frac{1}{\sqrt{2\pi}} \cdot e^{-0,5 \cdot x^2}</math>


==== 12.7 Gauß'sche Integralfunktion (Kumulierte Standardnormalverteilung) ====
:Eingabe: <code>phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2)</code>
'''cnormal(z; expectation?; sd?)''' Berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert expectation und der Standardabweichung sd an der Stelle z. Der Vorgabewert für expectation ist 0 und für sd 1 (kumulierte Standardnormalverteilung Phi(z) mit
:Ausgabe: <code>(x: any) 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)</code>


\Phi(z) = \int_{-\infty}^z \phi(t) dt und
:Eingabe: <code>phi(0)</code>
:Ausgabe: <code>0,39894</code>


\phi(t) = 1/ \sqrt{2\pi} *e^{-0,5*t^2}
=====Bespiel 12.6.2 <math>\varphi(0)</math> mit Arithmico-Befehl <code>normal(x)</code> (Standardnormalverteilung)=====


Beispiel 12.7.1 Berechne \Phi(0,5)
:Eingabe: <code>normal(0)</code>
:Ausgabe: <code>0,39894</code>


Eingabe: cnormal(0,5)
==== 12.7 Gauß'sche Integralfunktion <math>\Phi(z)</math> (Kumulierte Standardnormalverteilung) ====
:<code>cnormal(z; expectation?; sd?)</code>
::berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert <math>expectation</math> und der Standardabweichung <math>sd</math> an der Stelle <math>z</math>. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> ist er 1.<br />Für die kumulierte Standardnormalverteilung gilt: <math>\Phi(z) = \int_{-\infty}^z \varphi(t) dt </math> mit <math>\varphi(t) = \frac{1}{\sqrt{2\pi}} \cdot e^{-0,5 \cdot t^2}</math>.


Ausgabe: 0,69146
=====Beispiel 12.7.1 <math>\Phi(0,5)=0,69146</math>=====


==== 12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion (Kumulierte Normalverteilung) ====
:Eingabe: <code>cnormal(0,5)</code>
'''qnormal(q; expectation?; sd?)''' Quantilsfunktion der kumulierten Normalverteilung mit Erwartungswert expectation und Standardabweichung sd. Berechnet zum gegebenen Quantil q die Stelle z, für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung  F(z) = q ist. Der Vorgabewert für expectation ist 0 und für sd 1 (kumulierte Standardnormalverteilung).
:Ausgabe: <code>0,69146</code>


Beispiel 12.8.1 Berechne z so, dass \Phi(z) = 0,69146 ist
==== 12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion <math>\Phi(z)</math> (Kumulierte Normalverteilung) ====
:<code>qnormal(q; expectation?; sd?)</code>
::berechnet zum gegebenen Quantil <math>q</math> die Stelle <math>z</math>, für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung  <math>\Phi(z) = q</math> ist. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> ist er 1.


Eingabe: qnormal(0,69146)
=====Beispiel 12.8.1 Für welchen Wert <math>z</math> ist <math>\Phi(z) = 0,69146 </math> ?=====


Ausgabe: 0,49999
:Eingabe: <code>qnormal(0,69146)</code>
:Ausgabe: <code>0,49999</code>


==== 12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion erf(x) ====
==== 12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion <math>erf(x)</math> ====
'''erf(x)''' Gaußsche Fehlerfunktion
:<code>erf(x)</code>
::berechnet die Werte der Gaußschen Fehlerfunktion


Beispiel 12.9.1 Berechne erf(0,45)
=====Beispiel 12.9.1 <math>erf(0,45) = 0,47548</math>=====


Eingabe: erf(0,45)
:Eingabe: <code>erf(0,45)</code>
 
:Ausgabe: <code>0,47548</code>
Ausgabe: 0,47548


==== 12.10 Arithmetischer Mittelwert ====
==== 12.10 Arithmetischer Mittelwert ====
'''avg(x)''' Berechnet den arithmetischen Mittelwert einer Werteliste.
:<code>avg(x)</code>
::berechnet den arithmetischen Mittelwert <math>\overline{x}</math> einer Werteliste.


Beispiel 12.10.1 Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also \overline{x} = (1 + 3 + 5 + 9 + 12)/5 = 30/5 = 6
=====Beispiel 12.10.1 Das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\overline{x}=6 </math>=====
Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also <math>\overline{x} = \frac{1 + 3 + 5 + 9 + 12}{5} = \frac{30}{5} = 6</math>.


Eingabe: avg(1;3;5;9;12)
:Eingabe: <code>avg(1;3;5;9;12)</code>
 
:Ausgabe: <code>6</code>
Ausgabe: 6


==== 12.11 Varianz einer Stichprobe ====
==== 12.11 Varianz einer Stichprobe ====
'''var(x)''' Berechnet die Stichprobenvarianz \sigma^2 einer Werteliste.
:<code>var(x)</code>
 
::berechnet die Stichprobenvarianz <math>\sigma^2</math> einer Werteliste.
Beispiel 12.11.1 Berechne die Varianz \sigma^2 der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also \sigma ^2=((1-6)^2+(3-6)^2+(5-6)^2+(9-6)^2+(12-6)^2))/5=(25+9+1+9+36)/5=80/5=16


Eingabe: var(1;3;5;9;12)
=====Beispiel 12.11.1 Die die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\sigma^2 =16</math> =====
Berechne die Varianz <math>\sigma^2</math> der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also
<math>\sigma^2=\frac{(1-6)^2+(3-6)^2+(5-6)^2+(9-6)^2+(12-6)^2}{5}=\frac{25+9+1+9+36}{5}=\frac{80}{5}=16 </math>


Ausgabe: 16
:Eingabe: <code>var(1;3;5;9;12)</code>
:Ausgabe: <code>16</code>


==== 12.12 Standardabweichung ====
==== 12.12 Standardabweichung ====
'''sd(x)''' Berechnet die Standardabweichung \sigma einer Werteliste.
:<code>sd(x)</code>
::berechnet die Standardabweichung <math>\sigma</math> einer Werteliste.


Beispiel 12.12.1 Berechne \sigma für die Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12
=====Beispiel 12.12.1 Die Standardabweichung  der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\sigma =4</math>=====
Berechne die Standardabweichung <math>\sigma</math> der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also
<math>\sigma = \sqrt{\sigma^2} = \sqrt{16} = 4</math>


Eingabe: sd(1;3;5;9;12)
:Eingabe: <code>sd(1;3;5;9;12)</code>
:Ausgabe: <code>4</code>  


Ausgabe: 4  
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Aktuelle Version vom 24. September 2025, 15:03 Uhr

12 Stochastische Funktionen und Verteilungen

12.1 Binomialkoeffizient

binco(n; k)
berechnet den Binomialkoeffizient „n über k“
Beispiel 12.1.1
Eingabe: binco(6; 2)
Ausgabe: 15

12.2 Binomialverteilung

binom(n; p; k)
berechnet die Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
Beispiel 12.2.1

mit und , binomialverteilt

Eingabe: binom(6; 0,5; 2)
Ausgabe: 0,23438

12.3 Kumulierte Binomialverteilung

cbinom(n; p; k)
berechnet die kumulierte Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
Beispiel 12.3.1

mit , und , binomialverteilt

Eingabe: cbinom(1000; 0,45; 421)
Ausgabe: 0,03481

12.4 Kumulierte Binomialverteilung

Beispiel 12.4.1

mit und , , binomialverteilt

Eingabe: 1 - cbinom(1000; 0,45; 421)
Ausgabe: 0,96519

12.5 Quantilsfunktion der kumulierten Binomialverteilung

qbinom(q; n; p)
berechnet zu einem gegebenen Quantil und einem gegebenen Wert der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl , für die ist. Dabei ist die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und die Trefferwahrscheinlichkeit.
Erläuterung
Das Quantil teilt das Intervall in zwei Teilintervalle und .
Entsprechend kann man die sortierte Liste aller k-Werte in zwei Teilbereiche und
so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten k-Bereich die entsprechenden -Werte im rechten Intervall liegen.
Die Arithmico-Funktion qbinom(q; n; p) berechnet die untere Grenze des rechten k-Bereichs .
Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, kq gesucht

Gegeben sind eine Binomialverteilung mit und und das Quantil .
Gesucht ist , die kleinste Zahl , für die ist.

Eingabe: qbinom(0,9; 5; 0,4)
Ausgabe: 3
Ergebnis
ist der kleinste aller k-Werte, für die ist.
Probe
Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man sich eine Liste sämtlicher -Werte für alle von 0 bis 5 ausgeben lassen:
Eingabe: table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5)
Ausgabe: [[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]]
In der Liste erkennt man, dass der kleinste k-Wert ist, für den die -Werte oberhalb der Schwelle liegen.
Beispiel 12.5.2 Linksseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht

Bei einem linksseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die obere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist. Dabei kann direkt mithilfe der kumulierten Binomialverteilung berechnet werden.
Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 reduziert werden.

Beispiel
, , ,
Eingabe: qbinom(0,05; 100; 0,1)
Ausgabe: 5
Ergebnis
, also
Probe
Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man eine Liste sämtlicher -Werte für k von 2 bis 6 ausgeben lassen:
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6)
Ausgabe: [[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]]
In der Liste erkennt man, dass bis zu dem k-Wert die -Werte unterhalb des Signifikanzniveaus liegen, also die Bedingung erfüllt ist.


Beispiel 12.5.3 Rechtsseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht

Bei einem rechtsseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die untere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist.

Durch Äquivalenzumformungen erhält man aus der Bedingung eine äquivalente -Aussage:

      

Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 erhöht werden.

Beispiel
, , ,
K soll so bestimmt werden, dass die Bedingung erfüllt ist. Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert :
Eingabe: qbinom(0,95; 100; 0,9)
Ausgabe: 95
Ergebnis
, also ist .
Probe
Das Ergebnis kann mit dem table- und dem cbinom-Befehl überprüft werden, indem man alle Werte der Funktion für von 93 bis 97 in einer Liste ausgeben lässt:
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97)
Ausgabe: [[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]]
In der Liste erkennt man, dass ab dem k-Wert 95 die -Werte oberhalb der Schwelle liegen. Die Bedingung ist also ab erfüllt. Somit ist .

12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung)

normal(x; expectation?; sd?)
berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für 1 (Standardnormalverteilung).
Beispiel 12.6.1 mit der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung

Berechne für die Standardnormalverteilung mit und den Funktionswert mithilfe der Definition der Dichtefunktion

Eingabe: phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2)
Ausgabe: (x: any) → 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)
Eingabe: phi(0)
Ausgabe: 0,39894
Bespiel 12.6.2 mit Arithmico-Befehl normal(x) (Standardnormalverteilung)
Eingabe: normal(0)
Ausgabe: 0,39894

12.7 Gauß'sche Integralfunktion (Kumulierte Standardnormalverteilung)

cnormal(z; expectation?; sd?)
berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Für die kumulierte Standardnormalverteilung gilt: mit .
Beispiel 12.7.1
Eingabe: cnormal(0,5)
Ausgabe: 0,69146

12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion (Kumulierte Normalverteilung)

qnormal(q; expectation?; sd?)
berechnet zum gegebenen Quantil die Stelle , für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung ist. Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Beispiel 12.8.1 Für welchen Wert ist  ?
Eingabe: qnormal(0,69146)
Ausgabe: 0,49999

12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion

erf(x)
berechnet die Werte der Gaußschen Fehlerfunktion
Beispiel 12.9.1
Eingabe: erf(0,45)
Ausgabe: 0,47548

12.10 Arithmetischer Mittelwert

avg(x)
berechnet den arithmetischen Mittelwert einer Werteliste.
Beispiel 12.10.1 Das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also .

Eingabe: avg(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 6

12.11 Varianz einer Stichprobe

var(x)
berechnet die Stichprobenvarianz einer Werteliste.
Beispiel 12.11.1 Die die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also

Eingabe: var(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 16

12.12 Standardabweichung

sd(x)
berechnet die Standardabweichung einer Werteliste.
Beispiel 12.12.1 Die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also

Eingabe: sd(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 4