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Benutzer:Ukalina/Arithmico 2.24 Anleitung/Stochastische Funktionen und Verteilungen

Aus ZUM-Unterrichten

12 Stochastische Funktionen und Verteilungen

12.1 Binomialkoeffizient

binco(n; k)
berechnet den Binomialkoeffizient „n über k“
Beispiel 12.1.1
Eingabe: binco(6; 2)
Ausgabe: 15

12.2 Binomialverteilung

binom(n; p; k)
berechnet die Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
Beispiel 12.2.1

mit und , binomialverteilt

Eingabe: binom(6; 0,5; 2)
Ausgabe: 0,23438

12.3 Kumulierte Binomialverteilung

cbinom(n; p; k)
berechnet die kumulierte Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
Beispiel 12.3.1

mit , und , binomialverteilt

Eingabe: cbinom(1000; 0,45; 421)
Ausgabe: 0,03481

12.4 Kumulierte Binomialverteilung

Beispiel 12.4.1

mit und , , binomialverteilt

Eingabe: 1 - cbinom(1000; 0,45; 421)
Ausgabe: 0,96519

12.5 Quantilsfunktion der kumulierten Binomialverteilung

qbinom(q; n; p)
berechnet zu einem gegebenen Quantil und einem gegebenen Wert der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl , für die ist. Dabei ist die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und die Trefferwahrscheinlichkeit.
Erläuterung
Das Quantil teilt das Intervall in zwei Teilintervalle und .
Entsprechend kann man die sortierte Liste aller k-Werte in zwei Teilbereiche und
so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten k-Bereich die entsprechenden -Werte im rechten Intervall liegen.
Die Arithmico-Funktion qbinom(q; n; p) berechnet die untere Grenze des rechten k-Bereichs .
Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, kq gesucht

Gegeben sind eine Binomialverteilung mit und und das Quantil .
Gesucht ist , die kleinste Zahl , für die ist.

Eingabe: qbinom(0,9; 5; 0,4)
Ausgabe: 3
Ergebnis
ist der kleinste aller k-Werte, für die ist.
Probe
Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man sich eine Liste sämtlicher -Werte für alle von 0 bis 5 ausgeben lassen:
Eingabe: table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5)
Ausgabe: [[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]]
In der Liste erkennt man, dass der kleinste k-Wert ist, für den die -Werte oberhalb der Schwelle liegen.
Beispiel 12.5.2 Linksseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht

Bei einem linksseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die obere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist. Dabei kann direkt mithilfe der kumulierten Binomialverteilung berechnet werden.
Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 reduziert werden.

Beispiel
, , ,
Eingabe: qbinom(0,05; 100; 0,1)
Ausgabe: 5
Ergebnis
, also
Probe
Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man eine Liste sämtlicher -Werte für k von 2 bis 6 ausgeben lassen:
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6)
Ausgabe: [[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]]
In der Liste erkennt man, dass bis zu dem k-Wert die -Werte unterhalb des Signifikanzniveaus liegen, also die Bedingung erfüllt ist.


Beispiel 12.5.3 Rechtsseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht

Bei einem rechtsseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die untere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist.

Durch Äquivalenzumformungen erhält man aus der Bedingung eine äquivalente -Aussage:

      

Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 erhöht werden.

Beispiel
, , ,
K soll so bestimmt werden, dass die Bedingung erfüllt ist. Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert :
Eingabe: qbinom(0,95; 100; 0,9)
Ausgabe: 95
Ergebnis
, also ist .
Probe
Das Ergebnis kann mit dem table- und dem cbinom-Befehl überprüft werden, indem man alle Werte der Funktion für von 93 bis 97 in einer Liste ausgeben lässt:
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97)
Ausgabe: [[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]]
In der Liste erkennt man, dass ab dem k-Wert 95 die -Werte oberhalb der Schwelle liegen. Die Bedingung ist also ab erfüllt. Somit ist .

12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung)

normal(x; expectation?; sd?)
berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für 1 (Standardnormalverteilung).
Beispiel 12.6.1 mit der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung

Berechne für die Standardnormalverteilung mit und den Funktionswert mithilfe der Definition der Dichtefunktion

Eingabe: phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2)
Ausgabe: (x: any) → 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)
Eingabe: phi(0)
Ausgabe: 0,39894
Bespiel 12.6.2 mit Arithmico-Befehl normal(x) (Standardnormalverteilung)
Eingabe: normal(0)
Ausgabe: 0,39894

12.7 Gauß'sche Integralfunktion (Kumulierte Standardnormalverteilung)

cnormal(z; expectation?; sd?)
berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Für die kumulierte Standardnormalverteilung gilt: mit .
Beispiel 12.7.1
Eingabe: cnormal(0,5)
Ausgabe: 0,69146

12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion (Kumulierte Normalverteilung)

qnormal(q; expectation?; sd?)
berechnet zum gegebenen Quantil die Stelle , für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung ist. Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Beispiel 12.8.1 Für welchen Wert ist  ?
Eingabe: qnormal(0,69146)
Ausgabe: 0,49999

12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion

erf(x)
berechnet die Werte der Gaußschen Fehlerfunktion
Beispiel 12.9.1
Eingabe: erf(0,45)
Ausgabe: 0,47548

12.10 Arithmetischer Mittelwert

avg(x)
berechnet den arithmetischen Mittelwert einer Werteliste.
Beispiel 12.10.1 Das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also .

Eingabe: avg(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 6

12.11 Varianz einer Stichprobe

var(x)
berechnet die Stichprobenvarianz einer Werteliste.
Beispiel 12.11.1 Die die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also

Eingabe: var(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 16

12.12 Standardabweichung

sd(x)
berechnet die Standardabweichung einer Werteliste.
Beispiel 12.12.1 Die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist

Berechne die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also

Eingabe: sd(1;3;5;9;12)
Ausgabe: 4