Benutzer:Ukalina/Arithmico 2.24 Anleitung/Stochastische Funktionen und Verteilungen: Unterschied zwischen den Versionen
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==== 12.2 Binomialverteilung <math>B(n; p; k)</math> ==== | ==== 12.2 Binomialverteilung <math>B(n; p; k)</math> ==== | ||
:<code>binom(n; p; k)</code> | :<code>binom(n; p; k)</code> | ||
::berechnet die Binomialverteilung mit den Parametern<br />n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs, <br />p =Trefferwahrscheinlichkeit, <br />k = Trefferanzahl | ::berechnet die Binomialverteilung <math>B(n; p; k)</math> mit den Parametern<br />n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs, <br />p =Trefferwahrscheinlichkeit, <br />k = Trefferanzahl | ||
=====Beispiel 12.2.1 <math>B(6; 0,5; 2) = P(X=2) = 0,23438 </math> ===== | =====Beispiel 12.2.1 <math>B(6; 0,5; 2) = P(X=2) = 0,23438 </math> ===== | ||
mit <math>n=6</math>; <math>p=0,5</math> und <math>k=2</math>, <math>X</math> binomialverteilt | mit <math>n=6</math>, <math>p=0,5</math> und <math>k=2</math>, <math>X</math> binomialverteilt | ||
:Eingabe: <code>binom(6; 0,5; 2)</code> | :Eingabe: <code>binom(6; 0,5; 2)</code> | ||
:Ausgabe: <code>0,23438</code> | :Ausgabe: <code>0,23438</code> | ||
==== 12.3 Kumulierte Binomialverteilung F(n; p; k) ==== | ==== 12.3 Kumulierte Binomialverteilung <math>F(n; p; k)</math> ==== | ||
:<code>cbinom(n; p; k)</code> | |||
:: berechnet die kumulierte Binomialverteilung <math>F(n; p; k)</math> mit den Parametern<br />n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs, <br />p =Trefferwahrscheinlichkeit, <br />k = Trefferanzahl | |||
n = | =====Beispiel 12.3.1 <math>F(1000; 0,45; 421) = P(X<=421) = 0,03481</math>===== | ||
mit <math>n=1000</math>, <math>p=0,45</math> und <math>k=421</math>, <math>X</math> binomialverteilt | |||
:Eingabe: <code>cbinom(1000; 0,45; 421)</code> | |||
:Ausgabe: <code>0,03481</code> | |||
==== 12.4 Kumulierte Binomialverteilung <math>1 - F(n; p; k)</math> ==== | |||
=====Beispiel 12.4.1 <math>1 - F(1000; 0,45; 421) = P(X > 421) = 0,96519</math> ===== | |||
mit <math>n=1000</math> und <math>p=0,45</math>, <math>k=421</math>, <math>X</math> binomialverteilt | |||
Ausgabe: 0, | :Eingabe: <code>1 - cbinom(1000; 0,45; 421)</code> | ||
:Ausgabe: <code>0,96519</code> | |||
==== 12. | ==== 12.5 Quantilsfunktion der kumulierten Binomialverteilung <math>F(n; p; k)</math> ==== | ||
:<code>qbinom(q; n; p)</code> | |||
::berechnet zu einem gegebenen Quantil <math>q</math> und einem gegebenen Wert <math>F(n; p; k)</math> der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl <math>k=k_q</math>, für die <math>F(n; p; k) \ge q </math> ist. Dabei ist <math>n</math> die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und <math>p</math> die Trefferwahrscheinlichkeit. | |||
;Erläuterung | |||
:Das Quantil <math>q</math> teilt das Intervall <math>[0 ; 1]</math> in zwei Teilintervalle <math> [0 ; q[ </math> und <math>[q ; 1] </math>. <br />Entsprechend kann man die sortierte Liste <math>[0; 1; 2; ... ; n]</math> aller k-Werte in zwei Teilbereiche <math>\{0; 1 ; 2 ; ... ; k_q -1\}</math> und <math>\{k_q ; k_q+1 ; ... ; n\} </math> <br />so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten k-Bereich <math>\{k_q ; k_q+1 ; ... ; n\} </math> die entsprechenden <math>F(n; p; k)</math>-Werte im rechten Intervall <math>[q ; 1] </math> liegen. <br />Die Arithmico-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> berechnet die untere Grenze <math>k_q</math> des rechten k-Bereichs <math>\{k_q ; k_q+1, ... ; n\} </math>. | |||
Eingabe: | =====Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, k<sub>q</sub> gesucht ===== | ||
Gegeben sind eine Binomialverteilung mit <math>n=5</math> und <math>p=0,4</math> und das Quantil <math>q=90\%</math>.<br /> Gesucht ist <math>k_q</math>, die kleinste Zahl <math>k \in \{0; 1; 2; 3; 4; 5\} </math> , für die <math>F(5; 0,4; k) \geq 90\% </math> ist. | |||
:Eingabe: <code>qbinom(0,9; 5; 0,4)</code> | |||
:Ausgabe: <code>3</code> | |||
;Ergebnis | |||
:<math>k_q=3</math> ist der kleinste aller k-Werte, für die <math>F(5; 0,4; K) \geq 0,9</math> ist. | |||
;Probe | |||
:Mit dem table-Befehl und <code>cbinom(n; p; k)</code> kann man sich eine Liste sämtlicher <math>F(n; p; k)</math>-Werte für alle <math>k</math> von 0 bis 5 ausgeben lassen: | |||
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5)</code> | |||
:Ausgabe: <code>[[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]]</code> | |||
:In der Liste erkennt man, dass <math>k_q = 3</math> der kleinste k-Wert ist, für den die <math>F(n; p; k)</math>-Werte oberhalb der Schwelle <math>q = 0,9</math> liegen. | |||
die | =====Beispiel 12.5.2 Linksseitiger Hypothesentest, kritische Zahl <math>K</math> gesucht===== | ||
Bei einem linksseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese <math>H_0: p \geq p_0</math>, einem Stichprobenumfang <math>n</math> und Signifikanzniveau <math>\alpha</math> wird die obere Grenze <math>K</math> des Verwerfungsbereichs <math>V_0 = \{0; 1; 2; ...; K\}</math> von <math>H_0</math> gesucht. <br /> <math>K</math> ist so zu bestimmen, dass die Bedingung <math>P(X \leq K) \leq \alpha</math> erfüllt ist. Dabei kann <math> P(X \leq K)</math> direkt mithilfe der kumulierten Binomialverteilung <math>F(n; p; k) </math> berechnet werden.<br />Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=\alpha</math> und <math>p=p_0</math> den Wert <math>k_q=K+1</math>. Um die kritische Zahl <math>K</math> zu erhalten, muss also der von <code>qbinom(α; n; p<sub>0</sub>)</code> ausgegebene Wert <math>k_q</math>um 1 reduziert werden. <br /> | |||
;Beispiel | |||
:<math>n=100</math>, <math>p_0=10\%</math>, <math>\alpha=5\%</math>, <math>H_1: p < 10\%</math> | |||
:Eingabe: <code>qbinom(0,05; 100; 0,1)</code> | |||
:Ausgabe: <code>5</code> | |||
;Ergebnis | |||
:<math>K+1 = 5</math>, also <math>K=4</math> | |||
Eingabe: | ;Probe | ||
:Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man eine Liste sämtlicher <math>F(n; p; k)</math>-Werte für k von 2 bis 6 ausgeben lassen: | |||
:Eingabe: <code>table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6)</code> | |||
:Ausgabe: <code>[[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]]</code> | |||
:In der Liste erkennt man, dass bis zu dem k-Wert <math>K = 4</math> die <math>F(n; p; k)</math>-Werte unterhalb des Signifikanzniveaus <math>\alpha = 5 \%</math> liegen, also die Bedingung <math>F(n; p; k) = P(X \leq K) \leq \alpha </math> erfüllt ist. | |||
=====Beispiel 12.5.3 Rechtsseitiger Hypothesentest, kritische Zahl <math>K</math> gesucht===== | |||
Bei einem rechtsseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese <math>H_0: p \leq p_0</math>, einem Stichprobenumfang <math>n</math> und Signifikanzniveau <math>\alpha</math> wird die untere Grenze <math>K</math> des Verwerfungsbereichs <math>V_0 = \{K; K+1; K+2; ...; n\}</math> von <math>H_0</math> gesucht. <br /> <math>K</math> ist so zu bestimmen, dass die Bedingung <math>P(X \geq K) \leq \alpha</math> erfüllt ist. | |||
Durch Äquivalenzumformungen erhält man aus der Bedingung <math>P(X \geq K) \leq \alpha</math> eine äquivalente <math>F(n ; p; k)</math>-Aussage: | |||
<math> P(X \geq K) \leq \alpha </math> | |||
<math>\Leftrightarrow 1 - P(X < K) \leq \alpha </math> | |||
<math>\Leftrightarrow 1 - P(X \leq K-1) \leq \alpha </math> | |||
<math>\Leftrightarrow 1 - F(n; p; K-1) \leq \alpha </math> | |||
<math>\Leftrightarrow F(n; p; K-1) \geq 1-\alpha </math> | |||
Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=1-\alpha</math> und <math>p=p_0</math> den Wert <math>k_q=K-1</math>. Um die kritische Zahl <math>K</math> zu erhalten, muss also der von <code>qbinom(α; n; p<sub>0</sub>)</code> ausgegebene Wert <math>k_q</math> um 1 erhöht werden. <br /> | |||
Ausgabe: | ;Beispiel | ||
:<math>n=100</math>, <math>p_0=90\%</math>, <math>\alpha=5\%</math>, <math>H_1: p > 90\%</math> <br /> K soll so bestimmt werden, dass die Bedingung <math>P(X\geq K) = F(100; 0,9; K-1) \geq 0,95</math> erfüllt ist. Die Quantils-Funktion <code>qbinom(q; n; p)</code> liefert mit den Parametern <math>q=0,95</math> und <math>p=0,9</math> den Wert <math>k_q=95</math>: | |||
:Eingabe: <code>qbinom(0,95; 100; 0,9)</code> | |||
:Ausgabe: <code>95</code> | |||
Ergebnis: K | ;Ergebnis | ||
: <math>K-1 = 95</math>, also ist <math>K = 96</math>. | |||
Probe: | ;Probe | ||
:Das Ergebnis kann mit dem table- und dem cbinom-Befehl überprüft werden, indem man alle Werte der Funktion <math>F(n ; p; k-1)</math> für <math>k</math> von 93 bis 97 in einer Liste ausgeben lässt: | |||
Eingabe: table(k -> cbinom(100; 0, | :Eingabe: <code>table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97)</code> | ||
:Ausgabe: <code>[[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]]</code> | |||
Ausgabe: [[ | :In der Liste erkennt man, dass ab dem k-Wert 95 die <math>F(n; p; k)</math>-Werte oberhalb der Schwelle <math>1 - \alpha = 0,95</math> liegen. Die Bedingung <math> F(100; 0,9; K-1) \geq 0,95 </math> ist also ab <math>K-1=95</math> erfüllt. Somit ist <math>K = 96</math>. | ||
==== 12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung) ==== | ==== 12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung) ==== | ||
:<code>normal(x; expectation?; sd?)</code> | |||
::berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert <math>expectation</math> und der Standardabweichung <math>sd</math> an der Stelle <math>x</math>. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> 1 (Standardnormalverteilung). | |||
==== 12. | =====Beispiel 12.6.1 <math>\varphi(0)</math> mit der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung ===== | ||
Berechne für die Standardnormalverteilung mit <math>E(X) = 0</math> und <math>\sigma(X) =1</math> den Funktionswert <math>\varphi(0)</math> mithilfe der Definition der Dichtefunktion <math>\varphi(x) = \frac{1}{\sqrt{2\pi}} \cdot e^{-0,5 \cdot x^2}</math> | |||
:Eingabe: <code>phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2)</code> | |||
:Ausgabe: <code>(x: any) → 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)</code> | |||
:Eingabe: <code>phi(0)</code> | |||
:Ausgabe: <code>0,39894</code> | |||
=====Bespiel 12.6.2 <math>\varphi(0)</math> mit Arithmico-Befehl <code>normal(x)</code> (Standardnormalverteilung)===== | |||
Eingabe: | :Eingabe: <code>normal(0)</code> | ||
:Ausgabe: <code>0,39894</code> | |||
==== 12.7 Gauß'sche Integralfunktion <math>\Phi(z)</math> (Kumulierte Standardnormalverteilung) ==== | |||
:<code>cnormal(z; expectation?; sd?)</code> | |||
::berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert <math>expectation</math> und der Standardabweichung <math>sd</math> an der Stelle <math>z</math>. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> ist er 1.<br />Für die kumulierte Standardnormalverteilung gilt: <math>\Phi(z) = \int_{-\infty}^z \varphi(t) dt </math> mit <math>\varphi(t) = \frac{1}{\sqrt{2\pi}} \cdot e^{-0,5 \cdot t^2}</math>. | |||
==== 12. | =====Beispiel 12.7.1 <math>\Phi(0,5)=0,69146</math>===== | ||
:Eingabe: <code>cnormal(0,5)</code> | |||
:Ausgabe: <code>0,69146</code> | |||
==== 12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion <math>\Phi(z)</math> (Kumulierte Normalverteilung) ==== | |||
:<code>qnormal(q; expectation?; sd?)</code> | |||
::berechnet zum gegebenen Quantil <math>q</math> die Stelle <math>z</math>, für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung <math>\Phi(z) = q</math> ist. Der Vorgabewert für <math>expectation</math> ist 0 und für <math>sd</math> ist er 1. | |||
=====Beispiel 12.8.1 Für welchen Wert <math>z</math> ist <math>\Phi(z) = 0,69146 </math> ?===== | |||
:Eingabe: <code>qnormal(0,69146)</code> | |||
:Ausgabe: <code>0,49999</code> | |||
==== 12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion <math>erf(x)</math> ==== | |||
:<code>erf(x)</code> | |||
::berechnet die Werte der Gaußschen Fehlerfunktion | |||
=====Beispiel 12.9.1 <math>erf(0,45) = 0,47548</math>===== | |||
Ausgabe: 0,47548 | :Eingabe: <code>erf(0,45)</code> | ||
:Ausgabe: <code>0,47548</code> | |||
==== 12.10 Arithmetischer Mittelwert ==== | ==== 12.10 Arithmetischer Mittelwert ==== | ||
:<code>avg(x)</code> | |||
::berechnet den arithmetischen Mittelwert <math>\overline{x}</math> einer Werteliste. | |||
=====Beispiel 12.10.1 Das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\overline{x}=6 </math>===== | |||
Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also <math>\overline{x} = \frac{1 + 3 + 5 + 9 + 12}{5} = \frac{30}{5} = 6</math>. | |||
Ausgabe: 6 | :Eingabe: <code>avg(1;3;5;9;12)</code> | ||
:Ausgabe: <code>6</code> | |||
==== 12.11 Varianz einer Stichprobe ==== | ==== 12.11 Varianz einer Stichprobe ==== | ||
:<code>var(x)</code> | |||
::berechnet die Stichprobenvarianz <math>\sigma^2</math> einer Werteliste. | |||
=====Beispiel 12.11.1 Die die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\sigma^2 =16</math> ===== | |||
Berechne die Varianz <math>\sigma^2</math> der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also | |||
<math>\sigma^2=\frac{(1-6)^2+(3-6)^2+(5-6)^2+(9-6)^2+(12-6)^2}{5}=\frac{25+9+1+9+36}{5}=\frac{80}{5}=16 </math> | |||
Ausgabe: 16 | :Eingabe: <code>var(1;3;5;9;12)</code> | ||
:Ausgabe: <code>16</code> | |||
==== 12.12 Standardabweichung ==== | ==== 12.12 Standardabweichung ==== | ||
:<code>sd(x)</code> | |||
::berechnet die Standardabweichung <math>\sigma</math> einer Werteliste. | |||
Beispiel 12.12.1 Berechne \sigma | =====Beispiel 12.12.1 Die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist <math>\sigma =4</math>===== | ||
Berechne die Standardabweichung <math>\sigma</math> der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also | |||
<math>\sigma = \sqrt{\sigma^2} = \sqrt{16} = 4</math> | |||
Eingabe: sd(1;3;5;9;12) | :Eingabe: <code>sd(1;3;5;9;12)</code> | ||
:Ausgabe: <code>4</code> | |||
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Aktuelle Version vom 24. September 2025, 15:03 Uhr
12 Stochastische Funktionen und Verteilungen
12.1 Binomialkoeffizient
binco(n; k)- berechnet den Binomialkoeffizient „n über k“
Beispiel 12.1.1
- Eingabe:
binco(6; 2) - Ausgabe:
15
12.2 Binomialverteilung
binom(n; p; k)- berechnet die Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
- berechnet die Binomialverteilung mit den Parametern
Beispiel 12.2.1
mit , und , binomialverteilt
- Eingabe:
binom(6; 0,5; 2) - Ausgabe:
0,23438
12.3 Kumulierte Binomialverteilung
cbinom(n; p; k)- berechnet die kumulierte Binomialverteilung mit den Parametern
n = Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs,
p =Trefferwahrscheinlichkeit,
k = Trefferanzahl
- berechnet die kumulierte Binomialverteilung mit den Parametern
Beispiel 12.3.1
mit , und , binomialverteilt
- Eingabe:
cbinom(1000; 0,45; 421) - Ausgabe:
0,03481
12.4 Kumulierte Binomialverteilung
Beispiel 12.4.1
mit und , , binomialverteilt
- Eingabe:
1 - cbinom(1000; 0,45; 421) - Ausgabe:
0,96519
12.5 Quantilsfunktion der kumulierten Binomialverteilung
qbinom(q; n; p)- berechnet zu einem gegebenen Quantil und einem gegebenen Wert der kumulierten Binomialverteilung die kleinste Trefferanzahl , für die ist. Dabei ist die Anzahl der Stufen des mehrstufigen Zufallsversuchs und die Trefferwahrscheinlichkeit.
- Erläuterung
- Das Quantil teilt das Intervall in zwei Teilintervalle und .
Entsprechend kann man die sortierte Liste aller k-Werte in zwei Teilbereiche und
so aufteilen, dass für alle k-Werte aus dem rechten k-Bereich die entsprechenden -Werte im rechten Intervall liegen.
Die Arithmico-Funktionqbinom(q; n; p)berechnet die untere Grenze des rechten k-Bereichs .
Beispiel 12.5.1 Quantil q gegeben, kq gesucht
Gegeben sind eine Binomialverteilung mit und und das Quantil .
Gesucht ist , die kleinste Zahl , für die ist.
- Eingabe:
qbinom(0,9; 5; 0,4) - Ausgabe:
3
- Ergebnis
- ist der kleinste aller k-Werte, für die ist.
- Probe
- Mit dem table-Befehl und
cbinom(n; p; k)kann man sich eine Liste sämtlicher -Werte für alle von 0 bis 5 ausgeben lassen: - Eingabe:
table(k -> cbinom(5; 0,4; k); 0; 5) - Ausgabe:
[[0; 0,078]; [1; 0,337]; [2; 0,683]; [3; 0,913]; [4; 0,99]; [5; 1]] - In der Liste erkennt man, dass der kleinste k-Wert ist, für den die -Werte oberhalb der Schwelle liegen.
Beispiel 12.5.2 Linksseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht
Bei einem linksseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die obere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist. Dabei kann direkt mithilfe der kumulierten Binomialverteilung berechnet werden.
Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 reduziert werden.
- Beispiel
- , , ,
- Eingabe:
qbinom(0,05; 100; 0,1) - Ausgabe:
5
- Ergebnis
- , also
- Probe
- Mit dem table-Befehl und cbinom(n; p; k) kann man eine Liste sämtlicher -Werte für k von 2 bis 6 ausgeben lassen:
- Eingabe:
table(k -> cbinom(100; 0,1; k); 2; 6) - Ausgabe:
[[2; 0,002]; [3; 0,008]; [4; 0,024]; [5; 0,058]; [6; 0,117]] - In der Liste erkennt man, dass bis zu dem k-Wert die -Werte unterhalb des Signifikanzniveaus liegen, also die Bedingung erfüllt ist.
Beispiel 12.5.3 Rechtsseitiger Hypothesentest, kritische Zahl gesucht
Bei einem rechtsseitigen Hypothesentest mit der Nullhypothese , einem Stichprobenumfang und Signifikanzniveau wird die untere Grenze des Verwerfungsbereichs von gesucht.
ist so zu bestimmen, dass die Bedingung erfüllt ist.
Durch Äquivalenzumformungen erhält man aus der Bedingung eine äquivalente -Aussage:
Die Quantils-Funktion qbinom(q; n; p) liefert mit den Parametern und den Wert . Um die kritische Zahl zu erhalten, muss also der von qbinom(α; n; p0) ausgegebene Wert um 1 erhöht werden.
- Beispiel
- , , ,
K soll so bestimmt werden, dass die Bedingung erfüllt ist. Die Quantils-Funktionqbinom(q; n; p)liefert mit den Parametern und den Wert : - Eingabe:
qbinom(0,95; 100; 0,9) - Ausgabe:
95
- Ergebnis
- , also ist .
- Probe
- Das Ergebnis kann mit dem table- und dem cbinom-Befehl überprüft werden, indem man alle Werte der Funktion für von 93 bis 97 in einer Liste ausgeben lässt:
- Eingabe:
table(k -> cbinom(100; 0,9; k); 93; 97) - Ausgabe:
[[93; 0,883]; [94; 0,942]; [95; 0,976]; [96; 0,992]; [97; 0,998]] - In der Liste erkennt man, dass ab dem k-Wert 95 die -Werte oberhalb der Schwelle liegen. Die Bedingung ist also ab erfüllt. Somit ist .
12.6 Gauß'sche Dichtefunktion (Normalverteilung)
normal(x; expectation?; sd?)- berechnet den Funktionswert der gaußschen Normalverteilung mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für 1 (Standardnormalverteilung).
Beispiel 12.6.1 mit der Dichtefunktion der Standardnormalverteilung
Berechne für die Standardnormalverteilung mit und den Funktionswert mithilfe der Definition der Dichtefunktion
- Eingabe:
phi(x):=1/ sqrt(2*pi) *e^(-0,5*x^2) - Ausgabe:
(x: any) → 1 / sqrt(2 * pi) * e^(-0,5 * x^2)
- Eingabe:
phi(0) - Ausgabe:
0,39894
Bespiel 12.6.2 mit Arithmico-Befehl normal(x) (Standardnormalverteilung)
- Eingabe:
normal(0) - Ausgabe:
0,39894
12.7 Gauß'sche Integralfunktion (Kumulierte Standardnormalverteilung)
cnormal(z; expectation?; sd?)- berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Für die kumulierte Standardnormalverteilung gilt: mit .
- berechnet den Wert der kumulierten gaußschen Normalverteilung (Verteilungsfunktion der Normalverteilung) mit dem Erwartungswert und der Standardabweichung an der Stelle . Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Beispiel 12.7.1
- Eingabe:
cnormal(0,5) - Ausgabe:
0,69146
12.8 Quantilsfunktion der Gauß'schen Integralfunktion (Kumulierte Normalverteilung)
qnormal(q; expectation?; sd?)- berechnet zum gegebenen Quantil die Stelle , für die der Funktionswert der kumulierten Normalverteilung ist. Der Vorgabewert für ist 0 und für ist er 1.
Beispiel 12.8.1 Für welchen Wert ist ?
- Eingabe:
qnormal(0,69146) - Ausgabe:
0,49999
12.9 Gauß'sche Fehlerfunktion
erf(x)- berechnet die Werte der Gaußschen Fehlerfunktion
Beispiel 12.9.1
- Eingabe:
erf(0,45) - Ausgabe:
0,47548
12.10 Arithmetischer Mittelwert
avg(x)- berechnet den arithmetischen Mittelwert einer Werteliste.
Beispiel 12.10.1 Das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist
Berechne das arithmetische Mittel der Werte 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also .
- Eingabe:
avg(1;3;5;9;12) - Ausgabe:
6
12.11 Varianz einer Stichprobe
var(x)- berechnet die Stichprobenvarianz einer Werteliste.
Beispiel 12.11.1 Die die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist
Berechne die Varianz der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also
- Eingabe:
var(1;3;5;9;12) - Ausgabe:
16
12.12 Standardabweichung
sd(x)- berechnet die Standardabweichung einer Werteliste.
Beispiel 12.12.1 Die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12 ist
Berechne die Standardabweichung der Liste 1 ; 3 ; 5 ; 9 ; 12, also
- Eingabe:
sd(1;3;5;9;12) - Ausgabe:
4
