Varusschlacht

Aus ZUM-Unterrichten
Grabstein des Marcus Caelius, „gefallen im Krieg des Varus“ (bello Variano)
Münzbildnis des Varus

Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. erlitten drei römische Legionen samt Hilfstruppen und Tross unter Publius Quinctilius Varus eine vernichtende Niederlage gegen ein germanisches Heer unter Führung des Arminius („Hermann“), eines Fürsten der Cherusker.

Der genaue Ort der Schlacht konnte bis heute nicht restlos einwandfrei geklärt werden. Gewichtige Indizien sprechen aber für ein Gelände in Kalkriese bei Osnabrück als Platz dieses Geschehens. Zumindest hat es dort zu dieser Zeit eine größere Schlacht zwischen Römern und Germanen gegeben.

Lernvideo

Das Segu.png -Lernvideo von segu-geschichte.de ermöglicht einen guten Einstieg in das Thema "Varusschlacht" und verweist auch auf den Hermanns-Kult im 19. Jahrhundert:

2000 Jahre Varusschlacht

Im Jahr 2009 fanden verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen zum 2000. Jahrestag der Varusschlacht statt.

2000 Jahre Varusschlacht 2009 - Imperium Konflikt Mythos

Drei aufeinander abgestimmte Ausstellungen in Haltern am See, Bramsche (bei Osnabrück) und Detmold unter den Begriffen "Imperium Konflikt Mythos" vermitteln eindrucksvoll aufbereitet einen anschaulichen und informativen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu diesem Geschehen.


Meinung

Die Ausstellungen „Imperium“ in Haltern und „Konflikt“ Bramsche habe ich besucht und kann beide nur empfehlen:

  • In Halten am See befand sich zur Zeitwende ein Römerlager am Nordufer der Lippe.
    • Die Ausstellung unter dem Begriff "Imperium" in der Seestadthalle von Haltern stellt einen kurzen chronologischen Überblick über die Entwicklung des Römischen Reiches bis zur Zeit des Augustus dar und vermittelt so anschaulich, welche kulturelle, politische und militärische Macht hinter den Truppen des Varus stand. - Neben der allgemein gut aufbereiteten Ausstellung hat mich vor allem beeindruckt, dass es über den ausleihbaren Audioguide drei unterschiedliche „Führungen“ durch die Ausstellung gibt: für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Während die Texte für Erwachsene in einem sachlichen Ton gesprochene Sachinformationen bieten, sind die von Schülerinnen und Schülern aus Haltern erstellten Beiträge abwechslungsreich und sowohl unterhaltsam als auch informativ gestaltet: Jungen oder Mädchen, einzelne Sprecher oder mehrere im Dialog sind zu hören; es gibt auch einen Rap zu hören und ein Mädchen beschreibt ein steinernes Wandbild aus der Perspektive eines dort abgebildeten Fabelwesens.
    • Im Römermuseum in Haltern ist eher die Alltagskultur von Römer und Germanen anhand zeitgenössischer Funde zu sehen und zum Teil anhand von Rekonstruktionen zu erleben: Man kann in ein Zelt römischer Legionäre schlüpfen oder versuchen, das Marschgepäck eines Legionärs einmal selbst anzuheben. Ein Highlight der Ausstellung ist sicherlich der aus Playmobil-Figuren nachgestellte Zug der vermutlich 15.000 Personen umfassende Zug der drei Legionen des Varus, ein Zug, der sich mit Truppen und Tross wohl auf bis zu 12 Kilometer Länge erstreckte; in der Ausstellung erstreckt sich dieser Zug anderthalb mal um die große, langgestreckte Ausstellungshalle.
  • In Bramsche kann man unter dem Stichwort „Konflikt“ eine kleinere, auch gut gemachte Ausstellung im Museum genießen und dann draußen auf dem Gelände des vermutlichen Schlachtortes sehen und nachempfinden, wie sich Römer und Germanen vermutlich im Gelände gegenüberstanden: die Römer in langer Marschkolonne auf einem schmalen Pfad zwischen bewaldetem Berghang und tieferliegendem Moorgebiet; die Germanen verschanzt hinter einem kleinen Erdwall entlang dieser Route.
Fazit: Die zwei Museen in Haltern würde ich für interessierte Klassen und Geschichtskurse empfehlen. - Der Weg zum vermutlichen Ort der Varusschlacht lohnt sich auf jeden Fall für stärker historisch Interessierte; von einem Besuch mit Schülerinnen und Schülern schrecken mich allerdings die von mir aus zwei Stunden Anfahrt eindeutig ab, da ich vermute, dass diese in ihrer Mehrheit den dort zu spürenden Atem der Geschichte wohl nicht immer zu schätzen wüssten. --Karl.Kirst 12:54, 7. Aug. 2009 (UTC)

Quellen

Auszüge mit deutscher Übersetzung
Auszüge mit deutscher Übersetzung
Auszüge mit deutscher Übersetzung
Auszüge deutscher Übersetzung
Auszüge mit deutscher Übersetzung

Die literarischen Quellen im Vergleich

Der Grabstein des M. Caelius

Der in Xanten gefundene Gedenkstein für Marcus Caelius belegt indirekt das Stattfinden der Varusschlacht, indem er feststellt, dass der Genannte in dieser Schlacht gefallen sei.

Der Kenotaph des Marcus Caelius
Zitat

Der so genannte Caeliusstein zeigt den Geehrten in seiner vollen Uniform und all seinen militärischen Auszeichnungen: ordensartige Phalerae auf dem Brustpanzer, Armreifen (armillae) und auf dem Kopf die Bürgerkrone (corona civica). In der Hand hält er den Stock (vitis) als Zeichen für das Recht, seine Untergebenen züchtigen zu dürfen. Marcus Caelius wird auf seinem Denkmal von seinen beiden freigelassenen Sklaven flankiert, die vermutlich ebenfalls in der Schlacht zu Tode kamen.

Die Inschrift lautet:

M(arco) Caelio T(iti) f(ilio) Lem(onia tribu) Bon(onia)
[I] o(rdini) leg(ionis) XIIX ann(orum) LIII s(emissis)
[ce]cidit bello Variano ossa
[lib(ertorum) i]nferre licebit P(ublius) Caelius T(iti) f(ilius)
Lem(onia tribu) frater fecit

Übersetzung der lateinischen Inschrift:

Für Marcus Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, aus Bononia (Bologna), Centurio 1. Ordnung der 18. Legion, 53 Jahre und ein halbes alt. Er ist gefallen im Krieg des Varus. Die Gebeine der Freigelassenen dürfen hier bestattet werden. Publius Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, sein Bruder, hat (den Grabstein) gemacht.
Außerdem werden die Namen der beiden Freigelassenen, Marcus Caelius Privatus und Marcus Caelius Thiaminus, genannt.
Marcus CaeliusWikipedia-logo.png
Weblinks
ausführliche Darstellung mit Text der Inschrift und deutscher Übersetzung

Karten

Zeittafel

Zeitschriftenartikel

Text und Fotos, Video, Karte und Google Map

Filme

enthält einen 50-minütigen Beitrag über die Varusschlacht
als roter Faden die in Spielszenen dargestellte Lebensgeschichte des Arminius; Präsentation von Überresten und Berichte über die Ausgrabungen in Waldgirmes, verbunden mit Aussagen von Experten

Weblinks

Karten, Zeittafel, Quellen, Ausgrabung, Militaria, Münzfunde und mehr

Siehe auch