Völkerwanderung/Klimapessimum
Heute gelten Klimawandel und Erderwärmung als Ursache globaler Katastrophen. Für die Menschen der Antike waren Warmzeiten dagegen Garanten für gute Ernten. Die Römer konnten bequem auch im Winter über die Alpenpässe nach Germanien gehen, sie führten Weinbau, Pfirsiche und andere Obstsorten in den neuen Provinzen ein; in England wuchsen sogar Olivenbäume.
Kein Wunder deshalb, dass Historiker bisher noch alle wärmeren Perioden, die der stete Klimawandel den Menschen immer wieder bescherte, als „Klimaoptimum“ bezeichnen – eine Sprachregelung noch aus der Zeit, bevor die Klimadebatte heiß lief.[1]
Dagegen wird eine Verschlechterung des Klimas als Pessimum bezeichnet.
→ Pessimum der Völkerwanderungszeit
..; es gibt aber im Norden ebenfalls (solche Völker), die wir gesehen haben, nämlich die der Chauken, die die größeren und die kleineren genannt werden.
In ungeheurer Strömung ergießt sich der Ozean dort zweimal bei Tag und bei Nacht in Abständen auf ein unermessliches Gebiet, indem er das dauernde Gegeneinander der Elemente verdeckt und die Örtlichkeit des Landes, von der man zweifeln kann, ob sie nicht ein Teil des Meeres sei.
Dort bewohnt ein ärmliches Volk hohe Hügel oder von Menschenhand im Hinblick auf die Erfahrungen mit der größten Fluthöhe errichtete Bühnen, auf die Hütten gesetzt sind. Die Bewohner ähneln Seefahrenden, wenn das Wasser die Umgebung deckt, Schiffbrüchigen aber, wenn es wieder zurücktritt und sie jagen die mit dem Meer fliehenden Fische bei ihren Hütten. Es gelingt ihnen nicht, Vieh zu halten, sich von Milch zu ernähren wie ihre Nachbarn, ... weil in der ferneren Umgebung (der Hügel) jeder Strauch fehlt. Aus Sumpfgras und Binsen flechten sie Seile, um Netze zu knüpfen zum Fischfang, und indem sie den mit der Hand gesammelten Lehm mehr durch Wind als durch Sonne trocknen, erwärmen sie durch diese Erde ihre Speisen und die vom Nordwind erstarrten Gedärme. Sie trinken nur Regenwasser, das auf dem Vorplatz des Hauses in Gruben aufbewahrt wird.
Und diese Menschen behaupten, Sklaven zu werden, wenn sie heute vom römischen Volk besiegt würden! So ist es in der Tat: Viele straft das Schicksal geringer."
Plinius Secundus, Naturalis historiae, Buch 16, Kap. 1, zwischen 40 und 79 n.Chr.)
Weblinks
- Epidemien und Klimaveränderung Wie Rom damals wirklich unterging (tagesanzeiger.de)