Thema auf Diskussion:Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel

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Auswertung der Maßnahmen während der Pandemie in der Rückschau

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Fontane44 (DiskussionBeiträge)

Bisher ist noch nicht abzusehen, ob diese Auswertung erfolgreich sein wird. Es scheint aber wichtig, davor zu warnen, dass sie sehr unvollständig bleiben könnte aus Gründen, die nicht nur mit den Coronamaßnahmen zu tun haben. In der ZEIT Nr.38 findet sich ein Leserbrief von M.T., der sich auf den ZEIT-Artikel "Aufzuarbeiten gäbe es viel" in der ZEIT Nr.36 bezieht:

"Aufzuarbeiten gäbe es viel: milliardenschwere Verschwendung von Steuergeldern, die Selbstbereicherung des politischen Klüngels durch Maskendeals, offensichtliche Fehlentscheidungen, der Hass, den die jeweiligen Lager über Mitglieder des gegnerischen Lagers ausgekippt haben, et cetera. Die zitierten RKI-Protokolle sind ein Startpunkt.

Ich bezweifle aber, dass eine vertiefte Auseinandersetzung stattfinden wird. Dazu ist die Ausgangslage zu eindeutig: Es gab zu Corona-Zeiten keine Opposition außer der AfD. Was gemäß ihrer Paria-Rolle im Parteiensystem wirkungslos bleiben musste.

Vielleicht würde es zur Corona-Aufarbeitung gehören, einzugestehen, dass das Erstarken der AfD mit der Corona Politik korrelierte."

Da es ein Leserbrief ist mit sehr deutlicher Tendenz ist, erhielte er allerdings im Rahmen der Auswertung der Maßnahmen während der Pandemie vielleicht einen falschen Stellenwert. Deswegen möchte ich das hier zur Diskussion stellen.

M.E. trifft der Leserbriefschreiber einen wesentlichen Punkt: Eine Auswirkung der Maßnahmen (wozu auch das energische, vielleicht auch zu energische Vorgehen gegen Kritiker der Maßnahmen gehörte), war nicht nur eine Vereinsamungstendenz der Jugendlichen während des Lockdowns, sondern auch eine Zunahme des Denkens in "die da oben" und "wir da unten", was gewiss demokratieschädlich ist. Dass sich die AfD das zunutze gemacht hat, indem sie sich die Opferrolle von "wir da unten" zuschrieb, ist wohl unstreitig. In dem Leserbrief klingt es allerdings so, als hätte nur die AfD die Maßnahmen kritisiert. Dabei gab es - wie u.a. aus der RKI-Protokollen zu entnehmen ist - durchaus schon früh Kritik von Experten an den Maßnahmen, die - ob zu recht oder unrecht - um den Erfolg der Maßnahmen nicht in Frage zu stellen, nicht an die große Glocke gehängt wurde. Das hat zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen, von der die AfD profitiert hat. - Wenn dieser Gedanke in der Öffentlichkeit seriös ausformuliert ist, sollte er vielleicht in der dann vorliegenden Form in den Artikel aufgenommen werden. --Fontane44 (Diskussion) 21:44, 7. Sep. 2024 (UTC)