Ritter und Burgen/Grundherrschaft
Warum werden freie Bauern im Mittelalter unfrei?
- Lies den angegebenen Arbeitstext.
- Fasse zusammen, welche Probleme die Bauern durch den Kriegsdienst hatten.
- Überlege, wie sie die Existenz ihrer Familie sichern können.
- Freie und unfreie Bauern (kinderzeitmaschine.de)
An den großmächtigen Herrn… Da es allen wohlbekannt ist, dass ich nichts habe, womit ich mich ernähren und bekleiden kann, habe ich mich an eure Mildtätigkeit gewandt und aus freiem Willen die Entscheidung getroffen, dass ich mich in euren Schutz übergebe.
Dies habe ich getan, allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr mich mit Nahrung und Kleidung unterstützen und mir helfen müsst in dem Maße, wie ich euch zu dienen und mir damit ein Anrecht zu erwerben vermag. Dementsprechend muss ich, solange ich lebe, im freien Stand euch Dienst und Gehorsam leisten.Lösung
- Überlege, welche Vorteile diese Lösung für die Bauern und für den König hat.
Vorteil für die Bauern:
- müssen nicht mehr kämpfen,
- dürfen arbeiten
Vorteil für den König
- kampfkräftige, gepanzerte Reiter → Ritter
Die Situation der unfreien Bauern
- Fasse zusammen, welche Abgaben Widrad jedes Jahr zu leisten hat!
- Fasse zusammen, welche weiteren Dienste (sogenannte Frondienste) Bauer Widrad zu erledigen hat!
Fazit
Grundherrschaft war die Art, wie der Adel sicherstellte, dass sein Land bearbeitet wurde, ohne dass er es selbst tun musste.
Die ehemals freien Bauern werden einem adeligen GRUNDHERRN (zuge-) HÖRIG.
HÖRIGE Bauern müssen …
- ABGABEN' (Naturalien) abliefern
- FRONDIENSTE leisten
- um Erlaubnis fragen, wenn sie heiraten wollen
- dürfen nicht wegziehen
Interaktive Aufgaben
Eine bestimmte Art und Weise die Menschen einer Gesellschaft in "oben" und "unten" einzuteilen, setzte sich in Europa ab der Zeit von Karl dem Großen im 8. Jh. durch.
Die mittelalterliche Bevölkerung wird in Grafiken häufig in einer Pyramide dargestellt, da die Spitze der Gesellschaft sich aus nur wenigen Adligen und deren Basis sich aus dem Großteil der Menschen zusammensetzte.
In der mittelalterlichen Kirche ging man davon aus, dass jeder Mensch von Gott an eine bestimmte Stelle der Gesellschaft mit entsprechenden Pflichten und Aufgaben gestellt wurde. Ein Aufstieg von Einzelnen aus unteren Schichten durch persönliche Leistungen, Heirat etc. in den oberen Teil der “Gesellschaftspyramide” war nicht vorgesehen.
Der weltliche hohe Adel wie z.B. Herzöge, Grafen und der geistliche hohe Adel wie Bischöfe waren die unmittelbaren Gefolgsleute (Kronvasallen) des Königs. Sie mussten ihm Treue schwören und für ihn Kriegsdienste leisten. Der König wiederum verlieh als Gegenleistung seinen Kronvasallen ein Lehen in Form von Grundbesitz und Ämtern.
Die Kronvasallen verliehen wiederum die vom König erhaltenen Lehen wie z.B. Grundbesitz an ihre Untervasallen - den niederen weltlichen Adel wie Ritter und den niederen geistlichen Adel wie den Äbten mit ihren Klöstern. Die Untervasallen waren wiederum dazu verpflichtet ihre Lehensgeber durch u.a. Hilfe, Rat, Kriegs- und Verwaltungsdienste zu unterstützen.