Lernpfad Energie/Energieumwandlung und Wirkungsgrad
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Reibung - ein "Energie-Leck"
Würde man unser Beispiel ernst nehmen, müsste unser Skater nur rechts oben starten und könnte dann im Grunde stundenlang hin- und herfahren, ohne sich anzustrengen. Ständig würde potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt und umgekehrt. Es ist klar: in der Wirklichkeit funktioniert das so nicht. Ein Skater, der einfach nur auf dem Skateboard hin- und her rollt, wird mit der Zeit immer geringere Höhen an den höchsten Punkten erreichen. Auch wird er im tiefsten Punkt immer langsamer rollen.
Was ist dann aber mit unserem "Glaubenssatz" von der Energieerhaltung, der sich unserem Beispiel mit den Wassergläsern so ausgedrückt hatte, dass beim "Umschütten" von einem Glas ins andere keine Flüssigkeit verloren geht. Ist dieser "Glaubenssatz" jetzt einfach falsch - oder können wir ihn noch "retten".
Was auf jeden Fall nicht mehr funktioniert ist das Bild mit nur zwei Wassergläsern und der immer gleichen Menge Flüssigkeit, die sich irgendwie auf die beiden Gläser verteilt.
Spätestens dann, wenn der Skater wegen der Reibung praktisch zur Ruhe gekommen ist, wären die beiden Gläser in unserem Bild leer; die Flüssigkeit hätte im Laufe der Zeit irgendwie verloren gehen müssen (sozusagen verschüttet worden sein).
Wir können das Bild aber retten, indem wir einen weiteren Behälter für unsere erfinden, in dem wir die (verloren geglaubte oder verschüttete) "Energieflüssigkeit" auffangen.
Der Wirkungsgrad -- ein Maß für effiziente Energieumwandlung
Ein Rechenbeispiel
Wenn sich unser Skater an den oberen Rand der Halfpipe stellt und sich losrollen lässt, so verfolgt er damit ein bestimmtes Ziel: Er will schneller werden. Durch die Reibung wird er allerdings nicht ganz so viel schneller, wie er es sich vielleicht wünscht. Wie stark die Reibung ist, hängt dabei von vielen Einflüssen ab; vor allem aber auch von den Lagern seines Skateboards und von der Oberfläche Halfpipe. Wir können davon ausgehen, dass durch Reibung letztlich Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. Das kann auch über Umwege passieren: ein Skateboard rollt nicht lautlos und auch der Schall trägt Energie weg. Diese wird dann irgendwo in der Umgebung wieder durch Reibung ebenfalls in Wärme umgewandelt. Die Wärmeenergie ist im Falle unseres Skaters ein unerwünschtes "Abfallprodukt".
Allgemeine Definition: Wirkungsgrad
Wenn bei einer Energieumwandlung eine Energieform in mehrere andere umgewandelt wird, von denen manche nützlich sind und andere eher als "Abfallprodukt" gelten, definiert man den so genannten Wirkungsgrad (griech. "eta"). Dieser wird manchmal auch als "Effizienz" bezeichnet (das erklärt auch die Wahl des griechischen Buchstabens.
Im Falle unseres Skaters entspricht die aufgewendete Energie gerade der Lageenergie am Anfang, die "Nutz-Energie" der Bewegungsenergie im Punkt B. Bei Aufgabe c) hast Du also bereits den Wirkungsgrad ausgerechnet. Und wahrscheinlich erkannt, dass sich die Einheiten wegkürzen, dass der Wirkungsgrad also eine der wenigen Größen in der Physik ist, die tatsächlich keine Maßeinheit haben.
Wirkungsgrad im Alltag