JCS 1067

JCS 1067 bezeichnet eine Direktive der US-amerikanischen Joint Chiefs of Staff zur Besatzungspolitik an den Combined Chiefs of Staff (CCS) in Deutschland. Sie legte die Grundlinien der US-amerikanischen Besatzungspolitik für die erste Zeit nach der Kapitulation Deutschlands fest. Ihre Bestimmungen blieben bis zum Inkrafttreten der Direktive JCS 1779/1 im Juli 1947 gültig.
POCKET GUIDE to GERMANY
Bereits 1944 erhielten Soldaten ein kleines Taschenbuch mit Hintergrundinformationen über das zu besetzende Land.
Fazit
"Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter Feindstaat." (Direktive JCS 1067 vom April 1945)
- Vorrangiges Ziel:
- die Verhinderung einer künftig von Deutschland ausgehenden Bedrohung durch Schwächung des in Deutschland vorhandenen Potentials.
Differenzierte Betrachtung in den Kriegskonferenzen der Alliierten:
- Entnazifizierung Ausrottung des nationalistischen und militaristischen Gedankenguts (besonders der nationalsozialistischen Bewegung)
- Demontage und Kontrolle Schwächung der Wirtschaftskraft Deutschlands, so daß – zumindest auf absehbare Zeit – keine * Bedrohung mehr von ihm ausgehen konnte: Demontage von Industrieanlagen, politische Aufspaltung Deutschlands in kleinere Einheiten, Einführung einer internationalen Kontrolle der deutschen Industrie (vor allem französische Forderung)
- Reparationen Reparationsleistungen für die angerichteten Kriegsschäden (vor allem von der Sowjetunion gefordert).
Zweigleisigkeit der sowjetischen Forderung nach Reparationsleistungen:
- Tatsächliche Inanspruchnahme der finanziellen und materiellen Leistungen
- Kontrolle des Ruhrgebiets als Hebel, für den sowjetischen Einfluß auch außerhalb der eigenen Besatzungszone
Die amerikanische und britische Regierung aber sahen in dieser sowjetischen Forderung eine Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz Deutschlands, zumal die sowjetische Politik die Einheit des Landes durch die Verhinderung jeglichen freien Austausches in Frage stellte.
- Neuordnung Verschiedene Variationen der Neuordnung sahen im Kern alle eine Abtrennung des Ruhrgebiets von Preußen und eventuell noch die Bildung eines separaten Süd-Staates vor.
Abkehr von den Teilungsplänen:
- Neue Hypothek, deren Aufrechterhaltung Kräfte binden würde
- Statt dessen "Rückkehr zu föderativer Dezentralisierung",
- geforderte Wiedergutmachung war nur von einem intakten, einheitlich regierten Deutschland zu leisten