Postmoderne
Der Begriff Postmoderne bezeichnet die Zeit nach der Moderne. Es ist ein Begriff, der seit dem Ende des 20. Jahrhunderts in Bezug auf verschiedene Bereiche des kulturellen Lebens, der Kunst und der Gesellschaft verwendet wird.
Postmoderne wird auch als Bezeichnung für Erscheinungsformen der Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts und der Gegenwart verwendet.
Merkmale postmoderner Literatur
Im Einzelnen :
- Aufhebung von U und E (keine Angst vor dem Abgleiten ins Triviale, Kitschige, Allgemeinverständliche)
- Auflösung des Kanons (respektloser, parodistischer, negierender Umgang mit Vorbildern und Mustern)
- Hybridcharakter (Stilmischungen)
- Irrealismen
- Mehrfachcodierung (Vielfalt der Möglichkeiten einen Text zu lesen)
- Intertextualität (Genre-Zitate)
Siehe auch Klaus-Michael Bogdal: Postmoderne, die neue Gründerzeit, Praxis Deutsch Sept. 93: S.8/9
Beispiele postmoderner Literatur
- Das Parfum von Patrick Süskind
- Robert Schneider: Schlafes Bruder behandelt als Beispiel „postmoderner“ Literatur im Deutschunterricht, Klasse 12 (K. Dautel) - Übersicht über Anlage und Verlauf der Unterrichtseinheit
Der Begriff Postmoderne
Während der Begriff Postmoderne in der Regel auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bzw. das Ende des 20. Jahrhunderts bezogen wird, gibt es auch andere Begriffsbestimmungen, wie der folgende Text zeigt.
Intertextualität
Intertextualität ist ein Begriff der Literaturwissenschaft. Er kennzeichnet eine Eigenschaft der Konstruktion und Rezeption eines literarischen Textes, und zwar, dass sich dieser in seiner Handlung, seiner Begrifflichkeit oder Metaphorik auf andere Texte bezieht. Dies können andere Texte desselben Autors oder anderer Autoren, Textgattungen und Epochen sein.
Definitionen
Seit den siebziger Jahren ist der Begriff der ´Intertextualität´ zu einem zentralen Konzept der Literaturwissenschaft und vor allem der Erzählforschung geworden. Grundsätzlich kann man zwei unterschiedliche Ansätze unterscheiden. Im ersten - eher theoretisch orientierten - wird ´Intertextualität´ sehr weit gefaßt. Hier steht die Offenheit und der prozessuale Charakter der Literatur im allgemeinen im Mittelpunkt (vgl. Intertextualität - weitere Begriffsfassung - nach Julia Kristeva). Im zweiten Ansatz geht es eher darum, die Beziehungen zwischen konkreten Texten zu klären und zu systematisieren. Er ist besonders für Aspekte der praktischen Analysearbeit fruchtbar. Dabei sind die Klassifizierungsversuche, die der französische Literaturwissenschaftlers Gérard Genette vorgeschlagen hat, gut zu handhaben.
Genette versucht die Relationen verschiedener Texte zueinander zu systematisieren und diese Beziehungen zu erklären. Sein Oberbegriff der ´Transtextualität´ faßt fünf unterschiedliche Formen textübergreifender Beziehungen zusammen.
Die erste ist die ´Intertextualität´ in einem engeren Sinne. Genette unterscheidet innerhalb der "effektiven Präsenz eines Textes in einem anderen" drei Erscheinungsformen: das Zitat (in Anführungszeichen, mit oder ohne genaue Quellenangabe), das Plagiat (nicht deklarierte, aber wörtliche Übernahme) und die Anspielung (fragmentarische, nicht deklarierte Entlehnung, die der Leser nur erkennt und versteht, wenn ihm der Bezugstext bekannt ist; ansonsten wird die Anspielung überlesen oder kann nur vermutet werden). (Genette, S.10)[3]
Intertextualität in Das Parfum
Intertextualität gilt als ein Kennzeichen postmoderner Literatur, wie z.B. des Romans Das Parfum von Patrick Süskind.
Linkliste
Postmoderne
Intertextualität
- Intertextualität (nach Gérard Genette) (Uni Duisburg-Essen)
- Intertextualität (nach Julia Kristeva) (Uni Duisburg-Essen)
- ↑ Wolfgang Welsch: Einleitung zu "Wege aus der Moderne: Schlüsseltexte der Post-moderne-Diskussion, 1988, zitiert nach "Der Deutschunterricht" 4/99 S.103 ff
- ↑ Horst Beger (Vortrag, Januar 2001): Die unvollendete Moderne des 20. Jahrhunderts
- ↑ Intertextualität (nach Gérard Genette) (Uni Duisburg-Essen); 16.11.2008)
- ↑ Intertextualität (nach Julia Kristeva); (Uni Duisburg-Essen); 16.11.2008)