Gewalt/Musik
Musik und Gewalt
Musik ist ein sehr emotional gebundenes Medium, das in verschiedenen Lebenslagen in unterschiedlicher Weise auf Menschen einwirken kann. Dies hängt stark von der Einstellung des Einzelnen ab. Gewalttätige Musik kann einen zum Beispiel beruhigen und abreagieren, aber auch schon bestehende Aggressionen fördern.
Formen und Gewaltdarstellung:
Rap: Gewalt, Sexismus und Gangstertum
Rechtsmusik: Rassismus und Antisemitismus
Heavy Metal: Gewalt und Zerstörungsfantasien
Black Metal: Satanismus und Heidentum
Gothik: Todessymbolik
Punk: Aggressivität (Hardcore Musik) Widerstand politisch Links
Auswirkungen gewalttätiger Musik im Alltag
Hierbei gibt es verschiedene Arten von Reaktionen:
- Aggressionen: schon bestehende Gewaltbereitschaft wird gefördert und Aggressionen gestärkt
- Abreagieren: Musik kann Raum zum Abreagieren schaffen (mitsingen, mitschreien, pogen...)
- Ignoranz: Ignorieren von gewalttätigen Texten (nur zur Unterhaltung)
Faszinationsmoment gewalttätiger Musik
Jugendliche lassen sich von verschiedenen Aspekten dieser Musik faszinieren. zB.
- durch Integration in Jugendkulturen (Zusammenhalt wird gestärkt)
- durch Gruppenzwang (größere Beliebtheit bei gleichem "coolen" Musikgeschmack)
- Persönlichkeitsfindung (eigene Persönlichkeit in Musik suchen und widerspiegeln)
- Identifikation mit den Texten/Interpreten (z.b. die Texte "sprechen einem aus der Seele")
- Provokation/Tabubruch --> größerer Reiz
Gesetzliche Regelungen
Um die Verbreitung von Gewaltdarstellungen in der Musik einzudämmen gibt es verschiedene Prüfstellen welche sich mit den Textinhalten befassen und gegebenenfalls auffällige Musik aus dem Verkehr ziehen können.
Auffälligkeiten sind zum Beispiel:
- zu Gewalt anreizende Texte
- eine durchgängige Gleichgültigkeit gegenüber Gesetzesverstößen
- eine positive Darstellung von Drogenkonsum
- ausländerfeindliche und rassistische Aussagen
- Herabwürdigungen der Frauen zum sexuellen Objekt
Treten zu große Auffälligkeiten in einzelnen Liedern auf, können diese indiziert werden. Das bedeutet, sie werden entweder gekennzeichnet (vorne auf der CD-Hülle, gefährliche Texte) oder, bei sehr schweren Fällen auch aus dem Verkauf genommen.
Generell gibt es beim CD-Kauf keine Altersbeschränkung wie bei Filmen. Die Eltern der Minderjährigen müssen selbst enscheiden, welche Musik ihr Kind hören darf. Allerdings dürfen jugendgefährdete Medien nicht ohne Einschränkungen vertrieben werden. Es gelten strenge Regelungen was Werbung, Abgabe und Vertrieb angeht.
Beispiele
In fast jeder Musikrichtung gibt es zahlreiche Lieder mit gewaltverherrlichenden oder gewaltfördernden Texten. Das unten genannte Beispiel ist aus der Richtung Rap oder Hip-Hop
Neurrupin (K.I.Z.)
Kuba, ausgehungerter Hinterweltler mit dem Hackebeil,
degenerierter Psychopath, der Dämon aus der Wallachhei.
Dort wohin ich dich mitnehme gibt es für dich kein zurück,
zumindest nicht in einem Stück.
Komm mit auf den Höllentrip.
Ich fessle dich Opfer im Keller zerstückelt
dein Körper verpacke die Teile in Säcke
im Kofferraum ist genug Platz
ich verstecke die blutige Leiche unter einer Decke
und greife zum Lenker und fahr an den Ort,
wo ich jedes Mal einen Mord begeh.
Verfluchtes Haus in Neuruppin
Die Leichen vergammeln daneben im See.