Schildern
Basiswissen
geht es darum, Stimmungsbilder zu vermitteln. Nicht-alltägliche Situationen sollen so dargestellt werden, wie sie auf den Beobachter wirken. Dieser Beobachter steht jedoch nicht außerhalb der Ereignisse, sondern mittendrin. Er erlebt und empfindet diese Situation selbst. Darum sind Schilderungen im Allgemeinen in der Ich-Perspektive verfasst.
Die Darstellungsweise ist also subjektiv und zielt darauf ab, bei Lesern oder Hörern jene Empfindungen und Gefühle auszulösen, die der Ich-Erzähler selbst erlebt oder schon einmal erlebt hat.
Das ist nicht einfach! Es erfordert Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen und einen geübten Umgang mit Sprache.
Einige Beispiele für solche Schilderungen:
- die Stimmung in der Klasse vor einer wichtigen Klassenarbeit - die Vorfreude auf den eigenen Geburtstag - die Hoffnungen und Befürchtungen vor einem Fußball-Spiel - ein Gewitter liegt in der Luft - vor und während dem ersten Flug
Diese Beispiele zeigen, dass Stimmungen dann besonders intensiv sind, wenn ein wichtiges Ereignis zwar noch nicht eingetreten ist, aber kurz bevor steht.
Zwischen "schildern", "beschreiben" und "berichten" besteht also ein wichtiger Unterschied:
Wenn z.B. ein Polizist einen Zeugen auffordert, einen Tathergang zu "schildern", dann meint er eigentlich: Schildern Sie Ihre Eindrücke von der Situation oder von dem Verhalten einer Person. Demgegenüber werden Sachverhalte und Vorgänge "beschrieben" oder von ihnen wird "berichtet".