Lyrik des Expressionismus

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Das „expressionistische Jahrzehnt“

in der deutschen Literatur reicht von 1910 bis 1920 . Es umfasst eine Zeit, die vom Wachsen der Städte (insbesondere Berlins) und des Industrieproletariats geprägt ist, von Kriegsstimmung und Katastrophen. Die Schriftsteller des Expressionismus sind junge Leute, deren Gedichte und Theaterstücke die tiefe Lebensverunsicherung des modernen Menschen thematisieren. Ihre Literatur wollte auf die Selbstgefälligkeit und den Fortschrittsglauben der Väter-Generation provozierend einwirken, indem sie die Errungenschaften des industriellen Fortschritts in Frage stellte.

Merkmale der expressionistischen Lyrik sind

- meist strenge und traditionelle Formen (Reim, Metrum, vierzeilige Strophen, Sonett)
- Zeilenstil und Simultanstil (unverbundenes Nebeneinander)
- Bilderreichtum und meist surrealer Stimmungsgehalt
- grelle, ausdrucksstsarke Farbmetaphorik
- beschwörende Eindringlichkeit der Sprache (Sprachmagie)
- Wortschöpfungen (Neologismen) und gewaltsame Eingriffe in die Sprache

Bevorzugte Themen sind

- die Ohnmacht und das Ausgeliefertsein des Individuums in einer von Gott verlassenen Welt (Nietzsche: Gott ist tot!)
- die Bedrohlichkeit der Städte und Maschinen
- Visionen des Untergangs („Weltende”)
- Wertverlust und Verfall der zwischenmenschlichen Beziehungen

Wichtige Vertreter

Überblicke

Zu den Gedichten

  • August Stramm - Gedichte, chronologisch (www.LWL.org - Landschaftsverband Westfalen-Lippe)

Georg Trakl

"Georg Trakl, ein Lyriker des deutsprachigen Expressionismus; eine der stärksten Stimmen seiner Generation, ein Prophet der Endzeit — aber auch ein Dichter sinnlicher Traumvisionen voller Schönheit. Die Schreckenszeit, die er mit düsterer Bildkraft beschwor, der Krieg und die Zerstörung zerbrachen ihn schließlich..."
Biografisches und ausgewählte Gedichte (www.think-of-me.de)

Themen

Stadt

Georg Trakl, Die schöne Stadt
Jakob van Hoddis, Die Stadt
Jakob van Hoddis, Weltende
Wolfenstein, Städter

Vergänglichkeit und Verfall

Georg Trakl: Verfall
Die literarische Tradition des Ophelia–Motivs (G.Heym, G. Benn, B. Brecht)

Noch mehr zur expressionistische Wasserleichenpoesie

Georg Trakl (1887 – 1914): Die schöne Stadt (1907)
Alfred Lichtenstein (1889 – 1914): Gesänge an Berlin (1913)
Paul Boldt (1885 - 1921): Auf der Terrasse des Café Josty (1912)
Alfred Wolfenstein (1888 – 1945): Städter (1914)
Paul Zech (1881 - 1946 ): Fabrikstraße Tags (1911)
Georg Heym (1887 - 1912): Berlin VIII (1910)
Georg Heym: Der Gott der Stadt (1910)
Jakob van Hoddis: Weltende (1911)
Georg Heym: Umbra Vitae (1912)
Georg Heym: Der Krieg (1911)
August Stramm: Patrouille (1915)
Georg Trakl: Grodek (1914)
Hausarbeit zur Erlangung des akademischen Grades eines Magister Artium am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München 2001
Einzelgedichtinterpretationen dreier 'Kriegsgedichte'
„Das Gewitter“, „Die Schwermut“, „Grodek“

Herbst

"80 Gedichte zum Herbst: Herbstgedichte von bekannten Lyrikern und wenig bekannte Autoren mit ausgewählter Musik, Bildern und Fotos von Inga und Willi Schnekenburger"

Gedichte in Bildern

Siehe auch