Oberstufen-Chemiebuch Kontextorientiert/Kunststoffe mit vielfältiger Anwendung (Polyester)
Der Name Polyester ergibt sich aus der Art und Weise, wie die Polymerkette aufgebaut wird, also entsteht. Nämlich durch die Reaktion von Alkoholen und Carbonsäuren zu Estern.
Ein neues Polymerisationsprinzip
Hatten wir bei den bisherigen Polymeren reine Kohlenstoffketten, die sich aus Monomeren mit Doppelbindungen gebildet haben, sind es bei den Polyestern und bei vielen folgenden Polymeren Monomere, die spezielle funktionelle Gruppen haben, die eine Reaktion mit den funktionellen Gruppen anderer Monomere eingehen.
Bei den Polyestern sind es also Estergruppen die aus Alkoholgruppen und Säuregruppen bilden.
Damit sich eine lange Ketten bilden kann, muss die Veresterung aber weiterhin möglich sein, deshalb brauchen die Monomere zwei funktionelle Gruppen. So könnte man zum Beispiel Diole und Dicarbonsäuren miteinander reagieren lassen.
Haben zwei dieser Monomere zusammen eine Estergruppe gebildet, so sind außen immer noch funktionelle Gruppen vorhanden, die wiederum mit anderen Diolen und Dicarbonsäuren reagieren können.
Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass sich so unendlich lange Ketten bilden können, in denen immer wieder Estergruppen vorkommen. Wie bei den reinen Kohlenwasserstoff-Polymeren, kann man die Darstellung der Polymerketten abkürzen, indem man eine Gruppierung in der Kette sucht, die immer und immer wieder vorkommt. Bei dem Beispiel von eben, könnte man das dann so darstellen, wobei die Estergruppen hervorgehoben sind.