Benutzerin:Sabine Häcker/Weihnachtswissen/Bibel/zwei unterschiedliche Weihnachtsgeschichten
Was erzählt die Bibel über Jesu Geburt?
In der Bibel gibt es zwei Geschichten, die von Jesu GEburt erzählen. Interessant ist, dass sie völlig unterschiedlich sind. Der Grund ist, dass es den Verfassern darum ging, Jesus als Messias vorzustellen und zu legitimieren, und darum, eine faktentreue Biografie zu schreiben.
In dieser kleinen Sequenz soll es darum gehen, die beiden biblischen Weihnachtsgeschichten kennenzulernen.
Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium
„Als Jesus in Bethlehem im Lande Juda geboren war, es war die Regierungszeit des Königs Herodes, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen“. (…)
Herodes hörte das und erschrak und mit ihm das ganze Jerusalem. Er rief alle führenden Priester im jüdischen Volk und die Lehrer der heiligen Schriften zusammen und fragte sie: „Ist etwas darüber bekannt, wo der Christus, der kommende König Israels, geboren werden soll?“ Sie antworteten: „Im judäischen Bethlehem!“ Wir lesen im Buch des Propheten Micha: Du, Bethlehem im Lande Juda, bist nicht die kleinste unter den Fürstenstädten, denn aus dir wird der Herrscher stammen, der mein Volk Israel führen und behüten soll.
Da empfing Herodes die Sterndeuter in aller Stille und fragte sie aus, zu welcher Zeit der Stern zu leuchten begonnen habe. Danach wies er sie nach Bethlehem und bat sie: „Geht und erkundigt euch sorgsam nach dem Kinde. Wenn ihr’s gefunden habt, lasst es mich wissen, damit auch ich komme und es verehre.“ Die Männer hörten den Wunsch des Königs und gingen. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, war ihr Wegzeichen, bis er stehen blieb über der Stelle, an der das Kind war.
Als sie ihn aber über ihrem Ziel leuchten sahen, freuten sie sich sehr. Sie traten ins Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria, warfen sich vor ihm auf die Knie und huldigten ihm. Sie breiteten ihren Reichtum aus und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe (ein kostbares Harz). Im Traum aber empfingen sie eine Weisung, nicht wieder zu Herodes umzukehren. So reisten sie auf anderem Weg in ihre Heimat zurück.
Während sie aber nach Hause zogen, erschien dem Joseph in einem Traumgesicht ein Bote von Gott: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten! Bleibe dort, bis du neue Weisung empfängst, denn Herodes wird nach dem Kinde suchen, um es umzubringen.“ Da stand er auf, nahm noch in der Nacht das Kind und seine Mutter zu sich und wanderte nach Ägypten, wo er bis zum Tode des Herodes blieb. Damit geschah, was Gott durch den Propheten Hosea hatte sagen lassen: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, fasste ihn der Zorn. Er gab Befehl, alle Kinder (wohl alle Knaben) in Bethlehem und im ganzen umgebenden Lande, die zwei Jahre alt und jünger waren, zu töten. Denn in diesem Zeitraum, so hatten die Sterndeuter ihm dargelegt, musste das Kind geboren sein. Jeremia, der Prophet, hatte die Worte gesprochen, die sich hier erfüllten: Auf dem Gebirge bei Rama hört man Geschrei, Klage und Jammer. Rahel beweint ihre Kinder, und niemandes Trost will sie hören, denn sie sind tot. (Rahel, deren Grab bei Bethlehem liegt, gilt als die Urmutter des jüdischen Volks.)