Schildern

Aus ZUM-Unterrichten
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Basiswissen

Bei einer Schilderung

geht es darum, Stimmungsbilder zu vermitteln. Nicht-alltägliche Situationen sollen so dargestellt werden, wie sie auf den Beobachter wirken. Dieser Beobachter steht jedoch nicht außerhalb der Ereignisse, sondern mittendrin. Er erlebt und empfindet diese Situation selbst. Darum sind Schilderungen im Allgemeinen in der Ich-Perspektive verfasst.

Die Darstellungsweise ist also subjektiv und zielt darauf ab, bei Lesern oder Hörern jene Empfindungen und Gefühle auszulösen, die der Ich-Erzähler selbst erlebt oder schon einmal erlebt hat.

Das ist nicht einfach! Es erfordert Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen und einen geübten Umgang mit Sprache.

Einige Beispiele für solche Schilderungen:

- die Stimmung in der Klasse vor einer wichtigen Klassenarbeit
- die Vorfreude auf den eigenen Geburtstag
- die Hoffnungen und Befürchtungen vor einem Fußball-Spiel
- ein Gewitter liegt in der Luft
- vor und während dem ersten Flug

Diese Beispiele zeigen, dass Stimmungen dann besonders intensiv sind, wenn ein wichtiges Ereignis zwar noch nicht eingetreten ist, aber kurz bevor steht.

Zwischen "schildern", "beschreiben" und "berichten" besteht also ein wichtiger Unterschied:

Wenn z.B. ein Polizist einen Zeugen auffordert, einen Tathergang zu "schildern", dann meint er eigentlich: Schildern Sie Ihre Eindrücke von der Situation oder von dem Verhalten einer Person. Demgegenüber werden Sachverhalte und Vorgänge "beschrieben" oder von ihnen wird "berichtet".

Übungen

Eindrücke sammeln

Wortschatz

Vorbereitung einer Schilderung durch eine Wortsammlung am Beispiel "Am MEER bei Tag/Nacht/Sturm":

Substantive       Verben       Adjektive         Wortverbindungen
-------------------------------------------------------------------
Wogen             schäumen     blau/grün/braun   Möven kreischen
Gischt            brausen      ohrenbetäubend    schäumende Gischt
Brandung          tosen        atemberaubend     Wellen brechen sich
Wolkenfetzen      jagen        schimmernd        Wolken türmen sich
Schaum            spritzen     heulend           ...
Horizont          kräuseln     sanft
Wellenkamm

Sprachliche Gestaltung

Hier einige Vorschläge:

  • die Ich-Perspektive wählen und durchhalten
  • anschauliche Adjektive verwenden - aber nicht zu viele auf einmal
  • ausdrucksstarke Verben verwenden - nicht: machen, gehen, kriegen, sagen, haben, sein ...
  • Bildhaftes Sprechen durch Metaphern und Vergleiche:
  • -- Aufgepasst bei Vergleichen, sie sollen nicht allzu abgegriffen sein! Findet originelle Fortsetzungen zu
 etwas glänzt wie ...
 hart wie ...
 groß wie ...
 schimpfen wie ...
 zittern wie ...
 dünn/schnell/flink/weich wie ...
 der Nebel ... wie ... 
 eine Spannung wie / also ob ...
 das Herz klopft, als ob ...
 ein Gefühl, als ob ...
 es fühlt sich an, als ob
 gespannt wie ...
  • -- Metaphern sind Vergleiche ohne "wie" oder "als ob", z.B. Schmetterlinge im Bauch
  • 'dramatisches Präsens' verwenden: Ein vergangenes Ereignis wird so genau erinnert, als ereigne es sich im Hier und Jetzt
  • Satzbau: Kurze, auch grammatikalisch unvollständige Sätze können zur Stimmung beitragen: Was ist das? Und jetzt? Wohin? Jetzt, endlich!

Siehe auch