Osterwissen
Ostern: Was hat der Osterhase mit der Auferstehung Jesu zu tun?
Ziel
Die Kinder sortieren die verschiedenen christlichen und jahreszeitlichen Aspekte, die zu Ostern gehören. Sie können erklären, welche verschiedenen Ebenen das Osterfest hat und warum es deshalb auch von Menschen, die keine gläubigen Christen sind, gefeiert wird. Denn Ostern ist nicht nur ein christlicher Feiertag, sondern auch ein Frühlingsfest.
Neben dem inhaltlichen Aspekt kann mit diesem Material auch erarbeitet werden, mit welchen sprachlichen Mitteln ausgedrückt werden kann, dass eine Information nicht sicher ist.
Im Kirchenjahr ist Ostern ein wichtiges Fest: An Karfreitag wird der Kreuzigung Jesu Christi und zu Ostern seiner Auferstehung vom Tod gedacht. Aber zu Ostern wird gleichzeitig der Frühling gefeiert. Als die Kirche vor vielen Jahrhunderten ihre Feiertage festlegte, wurden diese häufig mit bestehenden Bräuchen, jahreszeitlichen Ereignissen und Aberglauben verbunden. Deshalb sind die Traditionen bei den meisten Feiertagen so vieldeutig. Sie haben ganz verschiedene Ebenen: Weltliches wurde mit "heidnischen" und christlichen Glaubenselementen vermischt und uminterpretiert. So hat auch der Name Ostern (engl.: Easter) keinen biblischen Ursprung, sondern leitete sich aus dem altgermanischen Austró ab. Das bedeutete "Morgenröte" und bezeichnete vielleicht auch ein germanisches Frühlingsfest. Der Bezug zur Himmelsrichtung ist dabei unübersehbar: Die Sonne, die im Frühling wieder alles Leben lässt, geht im Osten auf – und daher kommt der Name.
(für Jahrgang 5-7, 45-90 min)
Einstieg
- Was fällt euch zu Ostern ein? Erstellt eine Mindmap!
- Feiert ihr Ostern? Falls ja: Wie?
- Frage der Stunde: Was hat der Osterhase mit der Auferstehung Jesu zu tun?
Die zwei Ebenen des Osterfestes
- Was gehört zum jahreszeitlichen Brauchtum von Ostern als Frühlingsfest?
- Was gehört zu Ostern als religiösem Fest?
Erläuterungen
Die Feiern des Frühlings am Osterfest
In dieser Aufgabe kannst du einiges über die Ursprünge des Osterbrauchtums erfahren, mit dem der Frühling gefeiert wird:
- Wofür waren die Ostereier und der Osterhase ein Symbol?
- Wie entstand der Brauch, die Eier zu färben?
- Wie entstand die Vorstellung, dass die bunten Eier vom (Oster-)Hasen sind?
- Wie wurde der Osterhase das Aushängeschild für Ostern?
- Sind der Osterhase und die Ostereier christliche Symbole?
- ...
- Nicht über alle Aspekte des Osterbrauchtums ist die Forschung sich einig, manches lässt sich heute nicht mehr herausfinden. An welchen sprachlichen Mitteln kannst du im Text erkennen, dass eine Information nicht sicher ist?
Das religiöse Gedenken am Osterfest
Weißt du, was die gläubigen Christen feiern? Was erzählt die Bibel über den Tod Jesu?
Tragt zuerst im Gespräch euer Wissen zusammen und schaut euch danach dieses kleine Video an (1:38 min): https://www.zdf.de/kinder/logo/erklaerstueck-ostern-bibel-100.html (Hrsg.: ZDF logo!: Was wir an Ostern feiern.)
Dann testet euer Wissen mit dieser Aufgabe!
Fazit
- Nun beantwortet die eingangs gestellte Frage: Was hat der Osterhase mit der Auferstehung Jesu zu tun?
Dass es zu Ostern Schulferien gibt, liegt übrigens weniger am Feiertag, sondern vor allem daran, dass die Ferien früher passend zum Bauernjahr festgelegt wurden: Im Frühling mussten die Kinder bei der Aussaat helfen, im Sommer bei der Getreideernte und im Herbst bei der Kartoffel- und Rübenernte.
Schöne Ostern!
Zusatzaufgabe zur Sprachbildung: Sprachliche Mittel, um Informationen als nicht sicher vorzustellen
Vermutungen ausdrücken mit "sollen"
Das Modalverb sollen kann unterschiedliches ausdrücken:
- eine Notwendigkeit, einen Auftrag oder eine Absicht (Das Holz sollte im Frühjahr entsorgt werden. / Kevin soll sein Zimmer aufräumen. / Das Zimmer sollte gestern schon aufgeräumt werden.)
- eine Vermutung oder ein Gerücht (In der Fastenzeit sollen die Eier gekocht und für Ostern aufgehoben worden sein. / Er soll im Lotto gewonnen haben. / Kevin soll in Meral verliebt sein.)
Vermutungen ausdrücken mit "wohl"
Das Wörtchen wohl hat ebenfalls verschiedene Bedeutungen, unter anderem kann man damit ausdrücken:
- eine Vermutung (Das war wohl ziemlich teuer. / Mein Kollege ist nicht da, er ist wohl krank.)
- Unsicherheit (Ob er wohl an mich denkt?)
- höfliche Zurückhaltung (Können Sie mir wohl sagen, wie spät es ist?)
- einen ironischen oder empörten Kommentar (Du glaubst wohl noch an den Osterhasen!? / Du hast wohl zu viel Geld… / Das kann man wohl sagen.)
- Außerdem kennst du wohl mit der Bedeutung von gut oder angenehm. (Er fühlt sich wohl in der Klasse.)
Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer
Zu der Aufgabe unter 1.3.1: Woran kannst du im Text ungesicherte Informationen erkennen?
Sprachliche Mittel in diesem Text, um Informationen als nicht gesichert vorzustellen:
vielleicht / wohl / weiß man nicht / sollen + __________
LÖSUNG: Die sprachlichen Mittel, die eine Information als nicht gesichert vorstellen, sind im Text kursiv gekennzeichnet:
Osterbrauchtum: Wie ist es entstanden?
(Text: Sabine Häcker)
Literatur
Für historisch interessierte Menschen:
- Dass der Osterhase und das Ostereiersuchen alte Traditionen sind, zeigt das Buch "National-Kinderlieder für die Zürichersche Jugend, 6. Der Osterhase, oder am Oster-Dienstag zu singen." von 1789 (In: Bayerische Staatsbibliothek München; Münchner DigitalisierungsZentrum) https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10527611?page=,1
- Bilder und Verse vom Osterhasen: Adolf Holm: Ostereier. München 1893 (In: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz; digitale Sammlungen.) http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB0002FB5000000000
Weitere Materialien der Autorin, für an Feiertagen interessierte Menschen:
