Das Leben der Anderen (Film): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Februar 2019, 08:55 Uhr

Das Leben der Anderen ist ein Film von F.H.v. Donnersmarck (Berlin 2005), ein deutscher Film, der ein Stück jüngster deutscher Geschichte zeigt.

Zusammenfassung der Handlung

Ost-Berlin, November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert der DDR-Staat seinen Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung. Als Oberstleutnant Anton Grubitz (Ulrich Tukur) den linientreuen Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler (Ulrich Mühe) auf den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman (Sebastian Koch) und seine Lebensgefährtin, den Theaterstar Christa-Maria Sieland (Martina Gedeck), ansetzt, verspricht er sich davon einen Karriereschub. Immerhin stehen höchste politische Kreise hinter dem „operativen Vorgang“. Womit er nicht gerechnet hat: Das intime Eindringen in die Welt der Observierten verändert auch den Spitzel. Das Eintauchen in DAS LEBEN DER ANDEREN – in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden – macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann. Doch das System ist nicht mehr zu stoppen – ein gefährliches Spiel beginnt, das die Liebe zwischen Dreyman und Christa-Maria Sieland in den Abgrund reißt und Wieslers bisherige Existenz vernichtet. Bis die Mauer fällt, haben alle einen hohen Preis gezahlt. Danach beginnt eine andere Welt.
http://www.movie.de/filme/dlda/site.html?id=buch

Es geht um Ethik und Moral, Mut und Zivilcourage, um Liebe und Freundschaft.

Der Film macht es mit einem klugen Buch und einfachen filmischen Mitteln möglich, zu verstehen und nachzuempfinden, wie unglaublich und unerträglich die Lebensumstände für die Opfer der deutschen Teilung geworden waren: wie Charaktere aussahen und aussehen, die Unterdrückung mitgemacht haben: die passiven Mitläufer, die Aktiven. Der Film zeigt einfühlsam Menschen, die zweifeln, die nicht mehr mitgemacht und vielleicht sogar an einer Stelle doch noch Widerstand geleistet haben und die, die auch heute noch nur in neuem Gewand und mit neuer (neoliberaler Theorie) Menschen unterdrücken. Ein guter, wichtiger deutscher Film mit Schauspielern der deutschen jungen Filmszene.

Nach „Sonnenallee“, „Good Bye, Lenin!“, „NVA“ und „Der rote Kakadu“ ist „Das Leben der Anderen“ der erste deutsche Spielfilm, der sich durchgehend ernsthaft, ohne Trabi-Nostalgie, Spreewaldgurken-Romantik und anderen folkloristischen Klamauk mit dem Kern der 1989 untergegangenen Deutschen Demokratischen Republik auseinandersetzt – mit der der systematischen Einschüchterung, Drangsalierung und Unterdrückung ihrer Bürger im Namen der „Staatssicherheit“.
Stasi ohne Spreewaldgurke - Von Reinhard Mohr (Spiegel-Online, 15.03.2007)

Vorlage:Meinung

Der Film im Unterricht

Was macht den Film pädagogisch interessant?

  • seine filmischen Qualitäten, die es verdienen, analysiert und verglichen zu werden:
    • sorgfältig recherchiertes Buch/Drehbuch – dokumentiert und leicht zugänglich (Suhrkamp Tb 3786)
    • Kamera und Schnitt mit klassischen Qualitäten
    • Leistungen der Schauspieler mit sparsamen, aber wirksamen Mitteln
  • Politische und historische Bildungspotentiale:
    • Der politische Inhalt eignet sich zum Kennenlernen, Begreifen und Durchschauen vieler Aspekte deutscher Vergangenheit,
    • die Psychologie von Unterdrückung, Macht, Anpassung und Widerstand wird empathisch nachgezeichnet.
    • Schließlich: der Verzicht auf moderne, elektronische Manipulationen.

An alle Aspekte lassen sich medienkritische oder politische Lernprozesse andocken.

Materialien und Literatur

Fieberg, Klaus: "Das Leben der Anderen" - ein Spielfilm über die Stasi, Deutschunterricht (Westermann) 4/06, S. 43-47

Ein Filmheft mit Anregungen zum Unterricht gibt es für 1 € oder als Vorlage:Pdf-extern bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Und es gibt auch das Buch zum Film für 8.50 € :

Das Leben der Anderen. Filmbuch
von Florian Henckel Donnersmarck (Autor), Sebastian Koch (Autor), Ulrich Mühe (Autor)
216 Seiten, Suhrkamp-Verlag März 2007, ISBN 3518459082

Auszeichnungen des Films

Folgende Prädikate und Preise hat der Film bisher bekommen:

  • Oskar 2007 für den besten nicht-englischsprachigen Film.
  • Bayerischer Filmpreis 2005, Deutscher Filmpreis 2006: 7 Lolas: „Bester Spielfilm“, „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch", für Ulrich Mühe als Stasi-Hauptmann: „Bester Darsteller“, „Beste Kamera“ und das „Beste Szenenbild“.
  • B. Wicki Filmpreis 2006: „Die Brücke“, dem Friedenspreis des Deutschen Films: „… dieser Film ist eine Metapher über die Verbiegung des Menschen durch Machtapparate und das Erschrecken über die eigene Veränderung“.

Weblinks

Inhaltsangabe, Kritiken, Kommentare, Bilder, Trailer, ein Filmheft der BfpB und eine Stellungnahme von W. Biermann findet man hier:


Siehe auch