Asphalt Tribe. Kinder der Straße: Unterschied zwischen den Versionen
Main>Klaus Dautel |
Main>Klaus Dautel K (→Worum geht's) |
||
Zeile 7: | Zeile 7: | ||
===Worum geht's=== | ===Worum geht's=== | ||
Erzählt wird aus dem Alltag einer Gruppe von obdachlosen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 erzählt. Der Handlungsort sind die Straßen von New York, die Handlungszeit die eiskalten Wochen nach Neujahr. Die Gruppe nennt sich ''Asphalt Tribe'' und besteht auch etwa acht Jugendlichen mit solchen Fantasienamen wie Jewel, 2Moro, Maggot, Rainbow oder Tears. Tears ist die jüngste (12), Maybe die Ich-Erzählerin (15). Alle Jugendlichen haben einen kaputten familiären Hintergrund | Erzählt wird aus dem Alltag einer Gruppe von obdachlosen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 erzählt. Der Handlungsort sind die Straßen von New York, die Handlungszeit die eiskalten Wochen nach Neujahr. Die Gruppe nennt sich ''Asphalt Tribe'' und besteht auch etwa acht Jugendlichen mit solchen Fantasienamen wie Jewel, 2Moro, Maggot, Rainbow oder Tears. Tears ist die jüngste (12), Maybe die Ich-Erzählerin (15). Alle Jugendlichen haben einen kaputten familiären Hintergrund; die Ausnahme bildet Maggot, er ist ein entlaufener College-Boy aus guten Verhältnissen. | ||
In 30 Kapiteln wird geschildert, wie die Jugendlichen hungern, frieren, betteln, sich prostituieren, mit der Polizei in Konflikt geraten, von Erwachsenen gedemütigt werden, krank, teilweise | In 30 Kapiteln wird geschildert, wie die Jugendlichen hungern, frieren, betteln, sich prostituieren, mit der Polizei in Konflikt geraten, von Erwachsenen gedemütigt werden, krank, teilweise todkrank sind und dennoch die Angebote von Jugendhelfern und deren Organisationen ablehnen. | ||
Einzig die Gruppe scheint Zusammenhalt und Schutz zu bieten: | Einzig die Gruppe scheint Zusammenhalt und Schutz zu bieten: | ||
:"Und jetzt war Winter und wir waren so etwas ähnliches wie eine Familie geworden. Hatten sogar einen Namen. Wir nannten uns ''Asphalt Tribe''. Ein Stamm, der auf der Suche nach Nahrung und Obdach durch die Straßen streifte. Wir passten gegenseitig auf uns auf und kümmerten uns umeinander." (S.55) | :"Und jetzt war Winter und wir waren so etwas ähnliches wie eine Familie geworden. Hatten sogar einen Namen. Wir nannten uns ''Asphalt Tribe''. Ein Stamm, der auf der Suche nach Nahrung und Obdach durch die Straßen streifte. Wir passten gegenseitig auf uns auf und kümmerten uns umeinander." (S. 55) | ||
Doch dazu sind die Stammesmitglieder nicht in der Lage, dazu ist jeder zu sehr mit seiner eigenen Lebenserhaltung beschäftigt - und mit seinem eigenen Untergang. | Doch dazu sind die Stammesmitglieder nicht in der Lage, dazu ist jeder zu sehr mit seiner eigenen Lebenserhaltung beschäftigt - und mit seinem eigenen Untergang. | ||
Ein Stammes-Mitglied nach dem andern stirbt: An Alkoholvergiftung und an Tuberculose, Rainbow begeht Selbstmord, | Ein Stammes-Mitglied nach dem andern stirbt: An Alkoholvergiftung und an Tuberculose, Rainbow begeht Selbstmord, 2Moro wird erwürgt. Einige verlassen die Gruppe: Maggot wird von seinen Eltern abgeholt, Juwel von der Polizei mitgenommen. | ||
Nur noch die 12-jährige Tears ist übrig und als auch sie verschwunden ist, beginnt die Ich-Erzählerin Maybe aktiv zu werden und die ihr von freundlich gesinnten Menschen angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen. | Nur noch die 12-jährige Tears ist übrig und als auch sie verschwunden ist, beginnt die Ich-Erzählerin Maybe aktiv zu werden und die ihr von freundlich gesinnten Menschen angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen. | ||
===Kommentar=== | ===Kommentar=== |
Version vom 26. August 2008, 17:10 Uhr
Vorlage:Kurzinfo-1 „Asphalt Tribe. Kinder der Straße“ (2004) ist ein Roman von Morton Rhue.
Morton Rhue: Asphalt Tribe. Kinder der Straße
- Ravensburger 2004, 220 Seiten mit einem Nachwort von Markus Seidel (Straßenkinder-Hilfsorganisation Off-Road-Kids) ISBN 978-3-473-54302-1
- Preis: 4 Euro (Aug. 2008)
Worum geht's
Erzählt wird aus dem Alltag einer Gruppe von obdachlosen Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 16 erzählt. Der Handlungsort sind die Straßen von New York, die Handlungszeit die eiskalten Wochen nach Neujahr. Die Gruppe nennt sich Asphalt Tribe und besteht auch etwa acht Jugendlichen mit solchen Fantasienamen wie Jewel, 2Moro, Maggot, Rainbow oder Tears. Tears ist die jüngste (12), Maybe die Ich-Erzählerin (15). Alle Jugendlichen haben einen kaputten familiären Hintergrund; die Ausnahme bildet Maggot, er ist ein entlaufener College-Boy aus guten Verhältnissen.
In 30 Kapiteln wird geschildert, wie die Jugendlichen hungern, frieren, betteln, sich prostituieren, mit der Polizei in Konflikt geraten, von Erwachsenen gedemütigt werden, krank, teilweise todkrank sind und dennoch die Angebote von Jugendhelfern und deren Organisationen ablehnen.
Einzig die Gruppe scheint Zusammenhalt und Schutz zu bieten:
- "Und jetzt war Winter und wir waren so etwas ähnliches wie eine Familie geworden. Hatten sogar einen Namen. Wir nannten uns Asphalt Tribe. Ein Stamm, der auf der Suche nach Nahrung und Obdach durch die Straßen streifte. Wir passten gegenseitig auf uns auf und kümmerten uns umeinander." (S. 55)
Doch dazu sind die Stammesmitglieder nicht in der Lage, dazu ist jeder zu sehr mit seiner eigenen Lebenserhaltung beschäftigt - und mit seinem eigenen Untergang.
Ein Stammes-Mitglied nach dem andern stirbt: An Alkoholvergiftung und an Tuberculose, Rainbow begeht Selbstmord, 2Moro wird erwürgt. Einige verlassen die Gruppe: Maggot wird von seinen Eltern abgeholt, Juwel von der Polizei mitgenommen.
Nur noch die 12-jährige Tears ist übrig und als auch sie verschwunden ist, beginnt die Ich-Erzählerin Maybe aktiv zu werden und die ihr von freundlich gesinnten Menschen angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Kommentar
Stimmen zum Buch
- www.perlentaucher.de
- "Wir Straßenkinder wissen nichts" "So viel Elend: Morton Rhues greller Roman "Asphalt Tribe"
- Die vollständige Rezension von Andreas Obst aus der Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.05.2004
Hintergründe
- Seite der Off Road Kids Stiftung Straßenkinder-Hilfsorganisation mit Sitz in München
- "Mit »Straßenkindern in Deutschland« sind all diejenigen gemeint, die minderjährig sind und sich ohne offizielle Erlaubnis (Vormund) für einen nicht absehbaren Zeitraum abseits ihres gemeldeten Wohnsitzes aufhalten und faktisch obdachlos sind. Jugendliche, die sich mittags und abends "an der Straßenecke" treffen und nachts zuhause schlafen, zählen nicht dazu."
- "Das Hauptaugenmerk liegt bei Off Road Kids auf verzweifelten Minderjährigen und jungen Volljährigen, die (häufig aus ländlichen Gebieten) in deutsche Großstädte abhauen und dort ihr Glück suchen. Diesen Jugendlichen helfen unsere Streetworker dabei, die bestmögliche Perspektive abseits des Straßenlebens zu finden."
- Das Buddy-Projekt - eine Initiative der Vodafone-Stiftung Deutschland nach einer Idee von Off Road Kids e.V. unter dem Vorsitz von Rita Süssmuth -
- "fördert eine schülerorientierte Lernkultur und eine verantwortungsvolle Gemeinschaft in Schulen. Es trägt dazu bei, dass Schule neben einem Ort für Wissensvermittlung auch eine zentrale Einrichtung für den Erwerb sozialer Kompetenzen und gelebter demokratischer Werte ist...." (www.buddy-ev.de)
Weiteres
- "Herzlich Willkommen bei Asphalt Tribe - dem Hörspiel zum Buch! Auf unserer Homepage erfahren Sie alles über das Buch von Morton Rhue und unser Hörspiel!"
- (Anmerkung: Noch (!?) eine Baustelle!)