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Abraham/Ibrahim in Bibel und Koran: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
(Die Seite wurde neu angelegt: „=== Ziele dieser kleinen Sequenz === Im Sinne einer interkulturellen Pädagogik und eines interreligiösen Dialogs sollten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten von Religionen thematisiert werden. Vor diesem Hintergrund kann es interessant sein, dass viele Erzählungen sich in den jüdischen, den christlichen und muslimischen Schriften wiederfinden– um die Religionen im Unterricht nicht dualistisch einander gegenüber zu stellen, sondern um ihre…“)
 
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== '''Wie Abraham fast seinen Sohn geopfert hätte - eine Erzählung in Bibel und Koran''' ''(Jhg. 5/6)'' ==
Abraham wird in der jüdischen, christlichen und muslimischen Religion verehrt. ("Abraham" heißt auf Arabisch "Ibrahim", die Schreibweise im Deutschen variiert je nach Übersetzung. In diesem Unterrichtsmaterial wird mit der Koranübersetzung von Max Henning gearbeitet, der "Abraham" im Deutschen verwendet, deshalb wird im Folgenden diese Namensvariante verwendet. Zudem wird dadurch klarer, dass es sich in dem biblischen und koranischen Text um die gleiche Erzählung handelt.)
Abraham gilt der Stammvater des Monotheismus. Die Juden und Christen sehen sich als Nachkommen seines Sohnes Isaak, die Muslime sehen sich als Nachfahren seines Sohnes Ismael (Sure 2, 127). Die Erzählung von Abraham finden wir in der Tora (Genesis), der Bibel (1. Buch Mose) und im Koran. Im Koran handeln – u. a. – folgende Suren von Abraham: In Sure 19, 42–49 wird dargestellt, dass es nur einen Gott gibt. Da Abrahams Vater diese Überzeugung nicht teilt, trennt Abraham sich von ihm (das beschreibt auch Sure 9, 114). In Sure 37, 100 wünscht Abraham sich einen Sohn. In der in Medina geoffenbarten Sure 14, 39 werden Ismael und Isaak als Söhne von Abraham vorgestellt, ebenso in Sure 3, 84.
Die bekannteste Geschichte ist die von Abrahams „Prüfung“, in der jüdischen Tradition wird von „Isaaks Bindung“ gesprochen (Genesis bzw. 1. Buch Mose 22, 1–19). Im Koran erzählt Sure 37, 101–113 davon, dass Abraham bereit war, seinen Sohn zu opfern, um Gott seine Treue zu beweisen. Der Widder, der Abraham als Ersatzopfer schickt wird (1. Buch Mose, Kap. 22, 13), ist das „herrliche Opfer“ (Sure 37, 107). Auf diesen Widder geht das muslimische Opferfest zurück.
== Weiteres für Lehrerinnen und Lehrer ==
=== Ziele dieser kleinen Sequenz ===
=== Ziele dieser kleinen Sequenz ===
Im Sinne einer interkulturellen Pädagogik und eines interreligiösen Dialogs sollten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten von Religionen thematisiert werden. Vor diesem Hintergrund kann es interessant sein, dass viele Erzählungen sich in den jüdischen, den christlichen und muslimischen Schriften wiederfinden– um die Religionen im Unterricht nicht dualistisch einander gegenüber zu stellen, sondern um ihre Verbindungen aufzuzeigen. Im Islam gelten Abraham (arabisch: Ibrahim), Noah (arabisch: Nūḥ), Mose (arabisch: Musa), David (arabisch: Dawud)  oder Jesus (arabisch: Isa) als Propheten, um nur einige zu nennen (vgl. Sure 6, 83–86). Mohammed sah sich selbst als letzten Propheten. Sure 33, 40: ''Muhammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten; und Allah weiß alle Dinge.'' „Das Siegel der Propheten“ wird laut Anmerkung des Übersetzers Max Henning zu dieser Sure so verstanden, dass Mohammed „der letzte und die Wahrheit im Vollsinne bringende Prophet ist“.
Im Sinne einer interkulturellen Pädagogik und eines interreligiösen Dialogs sollten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten von Religionen thematisiert werden. Vor diesem Hintergrund kann es interessant sein, dass viele Erzählungen sich in den jüdischen, den christlichen und muslimischen Schriften wiederfinden– um die Religionen im Unterricht nicht dualistisch einander gegenüber zu stellen, sondern um ihre Verbindungen aufzuzeigen. Im Islam gelten Abraham (arabisch: Ibrahim), Noah (arabisch: Nūḥ), Mose (arabisch: Musa), David (arabisch: Dawud)  oder Jesus (arabisch: Isa) als Propheten, um nur einige zu nennen (vgl. Sure 6, 83–86). Mohammed sah sich selbst als letzten Propheten. Sure 33, 40: ''Muhammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten; und Allah weiß alle Dinge.'' „Das Siegel der Propheten“ wird laut Anmerkung des Übersetzers Max Henning zu dieser Sure so verstanden, dass Mohammed „der letzte und die Wahrheit im Vollsinne bringende Prophet ist“.
== Literatur und Quellenverzeichnis ==
Häcker, Sabine: Die Entstehung des Islam und gemeinsame Erzählungen der Buchreligionen. München 2025, S. 23 ff.
Der Koran (Übersetzung: Max Henning). Hrsg.: Philipp Reclam jun. Verlag. Stuttgart 1960.
Schaik, Carel van und Michel, Kai: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Hamburg 2016.

Version vom 2. August 2025, 14:37 Uhr

Wie Abraham fast seinen Sohn geopfert hätte - eine Erzählung in Bibel und Koran (Jhg. 5/6)

Abraham wird in der jüdischen, christlichen und muslimischen Religion verehrt. ("Abraham" heißt auf Arabisch "Ibrahim", die Schreibweise im Deutschen variiert je nach Übersetzung. In diesem Unterrichtsmaterial wird mit der Koranübersetzung von Max Henning gearbeitet, der "Abraham" im Deutschen verwendet, deshalb wird im Folgenden diese Namensvariante verwendet. Zudem wird dadurch klarer, dass es sich in dem biblischen und koranischen Text um die gleiche Erzählung handelt.)

Abraham gilt der Stammvater des Monotheismus. Die Juden und Christen sehen sich als Nachkommen seines Sohnes Isaak, die Muslime sehen sich als Nachfahren seines Sohnes Ismael (Sure 2, 127). Die Erzählung von Abraham finden wir in der Tora (Genesis), der Bibel (1. Buch Mose) und im Koran. Im Koran handeln – u. a. – folgende Suren von Abraham: In Sure 19, 42–49 wird dargestellt, dass es nur einen Gott gibt. Da Abrahams Vater diese Überzeugung nicht teilt, trennt Abraham sich von ihm (das beschreibt auch Sure 9, 114). In Sure 37, 100 wünscht Abraham sich einen Sohn. In der in Medina geoffenbarten Sure 14, 39 werden Ismael und Isaak als Söhne von Abraham vorgestellt, ebenso in Sure 3, 84.

Die bekannteste Geschichte ist die von Abrahams „Prüfung“, in der jüdischen Tradition wird von „Isaaks Bindung“ gesprochen (Genesis bzw. 1. Buch Mose 22, 1–19). Im Koran erzählt Sure 37, 101–113 davon, dass Abraham bereit war, seinen Sohn zu opfern, um Gott seine Treue zu beweisen. Der Widder, der Abraham als Ersatzopfer schickt wird (1. Buch Mose, Kap. 22, 13), ist das „herrliche Opfer“ (Sure 37, 107). Auf diesen Widder geht das muslimische Opferfest zurück.

Weiteres für Lehrerinnen und Lehrer

Ziele dieser kleinen Sequenz

Im Sinne einer interkulturellen Pädagogik und eines interreligiösen Dialogs sollten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten von Religionen thematisiert werden. Vor diesem Hintergrund kann es interessant sein, dass viele Erzählungen sich in den jüdischen, den christlichen und muslimischen Schriften wiederfinden– um die Religionen im Unterricht nicht dualistisch einander gegenüber zu stellen, sondern um ihre Verbindungen aufzuzeigen. Im Islam gelten Abraham (arabisch: Ibrahim), Noah (arabisch: Nūḥ), Mose (arabisch: Musa), David (arabisch: Dawud)  oder Jesus (arabisch: Isa) als Propheten, um nur einige zu nennen (vgl. Sure 6, 83–86). Mohammed sah sich selbst als letzten Propheten. Sure 33, 40: Muhammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten; und Allah weiß alle Dinge. „Das Siegel der Propheten“ wird laut Anmerkung des Übersetzers Max Henning zu dieser Sure so verstanden, dass Mohammed „der letzte und die Wahrheit im Vollsinne bringende Prophet ist“.

Literatur und Quellenverzeichnis

Häcker, Sabine: Die Entstehung des Islam und gemeinsame Erzählungen der Buchreligionen. München 2025, S. 23 ff.

Der Koran (Übersetzung: Max Henning). Hrsg.: Philipp Reclam jun. Verlag. Stuttgart 1960.

Schaik, Carel van und Michel, Kai: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Hamburg 2016.