Gewissen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. Januar 2017, 22:47 Uhr
Das Böse
Erläuterung: Wir bezeichnen Literatur als "trivial", in welcher die Gegensätze zwischen Gut und Böse so überdeutlich hervortreten. Anderseits kann an dem Fall "Henry und Mike" (oder anderen vergleichbaren Geschichten) sozusagen in Reinkultur studiert werden, was Menschen aggressiv macht.
Aggression
In vielen Interviews mit Hooligans und rechtsradikalen Schlägern sind Psychologen immer wieder auf vier Motive gestoßen, die offenbar Aggression verursachen:
- Das Schwarz-Weiß-Schema
- Das Sündenbock-Schema
- Das Radfahrer-Verhalten
- Die Projektion
Nähere Erklärungen finden sich in der Präsentation: Psychologische Erklärung der Aggression (5 Karten)
Fremd und Vertraut
Versuch: Stelle sechs Stühle in der Form eines Zugabteils zusammen. Viermal steigen Schülerinnen oder Schüler mit allem, was sie bei sich haben (Taschen, Jacken, Mäntel) zu. Wir beobachten, wie sich das Abteil füllt und interviewen die Beteiligten, was sie erlebt haben.
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Versuch: An die Tafel kommt ein Sitzplan aus einem Omnibus, beispielsweise einem Schulbus. Die Sch. der Klasse gehen nacheinander an der Tafel vorbei und tragen eine fortlaufende Nummer bei dem Platz ein, auf den sie sich setzen würden. Variante: Wie würden sich Kindergartenkindern im Bus verhalten?
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Strafe
Eine mögliche Reaktion auf das Böse ist die Strafe.
Die härteste Strafe ist die Todesstrafe. Zur intellektuellen Auseinandersetzung mit diesem Thema gibt es sehr viele Angebote, die man sich mit dem Wikipediaartikel Todesstrafe erschließen kann.
Die emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht eine Fotoserie: Lucinda Devlin: The Omega Suites (1990-1995): Hinrichtungsstätten in den Vereinigten Staaten.[1]
Vier Motive bestimmen das Strafen als Antwort auf das Böse:
- Rache: Dabei geht es darum, demjenigen Menschen, der Leiden verursacht hat, auch Leiden zuzufügen. Es geht auch darum, dem Zorn über das Unrecht Ausdruck zu verschaffen.
- Sicherheit: Die Gesellschaft möchte vor einem Straftäter geschützt werden. Denn dem, der schon einmal etwas Böses getan hat, traut man zu, dass er es wieder tun wird, wenn er die Gelegenheit hat. Darum sperrt man ihn ein.
- Abschreckung: Die Strafandrohung soll demjenigen, der es sich noch überlegt, ob er eine Straftat begehen will, Angst machen, sodass er es lieber unterlässt.
- Resozialisation: Dem Straftäter soll durch geeignete Maßnahmen - Nachholen eines Schulabschlusses, Erlebnispädagogik, Ausprobieren des Lebens in Freiheit, Arbeitsbeschaffung - ermöglicht werden, ein Leben ohne weitere Straftaten zu führen. Resozialisation ist in der Bundesrepublik Deutschland der vorgegebene Strafzweck.
Das Gewissen
Erläuterungen:
Man kann das Gewissen mit verschiedenen Attributen näher bestimmen. Dabei gibt es vier wesentliche Gegensatzpaare (siehe Grafik!):
- Wer irgendeine Hinterhältigkeit begangen hat, kann vielleicht nicht gut schlafen: Man denkt über die Möglichkeit nach, dass andere die Gemeinheit entdecken, dass man bloß gestellt und bestraft wird. So wirkt ein schlechtes Gewissen. Denn das Gewissen ist der Vertreter der anderen im eigenen Geist, es lässt uns unsere Handlungen so sehen, wie sie auf andere wirken müssen.
- Wer sich aber abends sagen kann, dass er im Wesentlichen alle seine Pflichten erfüllt, der schläft mit gutem Gewissen ein. Der Volksmund sagt: Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
- Manche Menschen lügen und betrügen, haben aber kein schlechtes Gewissen, sondern geben unter Umständen sogar mit ihrer gesetzwidrigen Handlung an und glauben, jeder, der anders handelt, sei blöd. Besonders Betrügereien, bei denen nicht ein einzelnes Opfer den Schaden hat, sondern eine große Gemeinschaft, werden von manchen als Cleverness betrachtet, zum Beispiel: Hinterziehen von Steuern oder Gebühren für Fernsehen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel; Versicherungsbetrug, Übertretung von Verkehrsregeln wie Geschwindigkeitsbegrenzung oder Parkverbot, Ladendiebstahl, Datenklau. Diese Menschen haben ihr Gewissen teilweise schlafen gelegt; ein schlafendes Gewissen spielt bei der Bewertung der eigenen Handlungen nicht mehr mit.
- Wünschenswert ist aber ein waches Gewissen. Wir müssen uns informieren über die Folgen unserer Handlungen, denn keiner von uns kann sich wünschen, dass die Ordnung unserer Gemeinschaft geschwächt wird, so dass am Ende nur noch das Faustrecht des Stärkeren und Gewissenloseren zählt.
- Von einem zweijährigen Kind kann man nicht erwarten, dass es den Unterschied kennt zwischen "mein" und "dein", von einem achtjährigen schon. Ein zwölfjähriger Jugendlicher wäre mit der Aufgabe überfordert, Bürgermeister zu sein, mit Vierzig kann man sich die entsprechende Lebenserfahrung angeeignet haben. Wir wünschen uns also, dass das Gewissen mit den Lebensjahren auch reif wird.
- Ein unreifes Gewissen, das Bewusstsein eines Kindes im Körper eines Erwachsenen kann verheerende Folgen haben für die verantwortungsvollen Aufgaben, die ein Erwachsener in Familie und Beruf hat.
- Manche Menschen tappen immer wieder in dieselbe Falle: Ein Mann fährt so oft betrunken Auto, dass er schließlich nach Führerscheinentzug, Beschlagnahme seines Autos und Geldstrafe ins Gefängnis muss. Natürlich bereut er es nachher immer bitterlich; sein Gewissen wirkt eben nur nachträglich, wenn die Katastrophe schon passiert ist.
- Menschen, die sich selbst aufmerksam beobachten, entwickeln ein vorausschauendes Gewissen: Sie kennen sich und begeben sich erst gar nicht in die Situationen, in denen sie bislang öfter versagt haben.