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Das WebQuest setzt sich nach Bernier Dodge aus sechs Teilen zusammen:  
Das WebQuest setzt sich nach Bernier Dodge aus sechs Teilen zusammen:  
# '''''Introduction''''': Die Einführung, die den Weg vorbereitet und Hintergrundinformationen gibt.  
# '''''Introduction''''': Die '''Einführung''', die den Weg vorbereitet und Hintergrundinformationen gibt.  
# '''''Task''''': Die Aufgaben, die bearbeitbar und interessant sind.  
# '''''Task''''': Die '''Aufgaben''', die bearbeitbar und interessant sind.  
# '''''Information sources''''': Die Informationsquellen, die benötigt werden, um die Aufgaben zu bearbeiten. Sie werden auf dem WebQuest verlinkt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Online und Offline Materialien, die mit Hinweisen versehen sind, damit die Lernenden nicht hilflos sind.  
# '''''Information sources''''': Die '''Informationsquellen''', die benötigt werden, um die Aufgaben zu bearbeiten. Sie werden auf dem WebQuest verlinkt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Online und Offline Materialien, die mit Hinweisen versehen sind, damit die Lernenden nicht hilflos sind.  
# '''''Process''''': Die Beschreibung der Prozesse, die die Lernenden durchlaufen sollen, um die Aufgaben erfüllen zu können. Die Beschreibung des Prozesses wird in klar beschriebene Schritte unterteilt.   
# '''''Process''''': Die Beschreibung der Prozesse, die die Lernenden durchlaufen sollen, um die Aufgaben erfüllen zu können. Die Beschreibung des Prozesses wird in klar beschriebene Schritte unterteilt.   
# '''''Guidance''''': Hinweise, wie die gewonnenen Informationen gesichert werden können. Dies kann in Form von Leitfragen geschehen oder in Form von vorgegebenen Arbeitsgrundlagen, wie Zeitplänen, Mindmaps oder ähnlichem.   
# '''''Guidance''''': Hinweise, wie die gewonnenen Informationen gesichert werden können. Dies kann in Form von Leitfragen geschehen oder in Form von vorgegebenen Arbeitsgrundlagen, wie Zeitplänen, Mindmaps oder ähnlichem.   
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Dieser Grundaufbau von Dodge wurde u.a. von Heinz Moser konkretisiert, der detaillierter beschreibt, was in den einzelnen Teilen enthalten sein muss.
Dieser Grundaufbau von Dodge wurde u.a. von Heinz Moser konkretisiert, der detaillierter beschreibt, was in den einzelnen Teilen enthalten sein muss.


Ein WebQuest beginnt mit der Einführung zum Thema, der Startseite, also die Seite, die der Benutzer des WebQuests normalerweise zuerst sieht. Dabei ist es entscheidend, dass die Einführung ins Thema eine Fragestellung, ein Problem oder ein Rätsel aufwirft, welches die Nutzer des WebQuests motiviert, dieses zu lösen. <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 32.</ref>  Aus der Einleitung sollte sich die „Meta-Aufgabe“ ergeben, die mit Hilfe der Bearbeitung der Unteraufgaben im WebQuest gelöst wird. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt dann in der Präsentationsphase.  
# Ein WebQuest beginnt mit der '''Einführung''' zum Thema, also der Startseite, die der Benutzer des WebQuests normalerweise zuerst sieht. Dabei ist es entscheidend, dass die Einführung ins Thema eine Fragestellung, ein Problem oder ein Rätsel aufwirft, welches die Nutzer des WebQuests motiviert, dieses zu lösen. <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 32.</ref>  Aus der Einleitung sollte sich die „Meta-Aufgabe“ ergeben, die mit Hilfe der Bearbeitung der Unteraufgaben im WebQuest gelöst wird. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt dann in der Präsentationsphase.  
# Anschließend werden zu dem Thema konkrete '''Aufgaben''' im Bereich „Aufgabenstellung“ formuliert. Die Aufgaben sind dafür da, um die oben genannte „Meta-Aufgabe“ zu bearbeiten und dienen meist dazu, Informationen zu sammeln und zu recherchieren. Die Ergebnisse sollen dabei in schriftlicher Form, in einer künstlerischen Auseinandersetzung oder ähnlichem gesichert werden.<ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.</ref>  Es geht also im zweiten Teil darum, „[…] die Zielsetzung des WebQuest in konkrete Aufgaben- und Fragestellungen zu übersetzen.“  <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.</ref>
Als Drittes müssen die  '''Quellen''' zur Bearbeitung der Aufgaben „online“ bereitgestellt werden. Hierbei handelt es sich normalerweise um '''Links'''; die '''online''' im Web zu finden sind, aber evtl. auch um Quellen oder Materialien, die analog gesammelt worden sind.
# Im vierten Teil wird die Art und Weise des '''Lernprozesses''' festgehalten. In diesem Teil ergeben sich Möglichkeiten, wie das WebQuest bearbeitet werden kann. Grundlegend soll der Lernprozess auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst werden, die das WebQuest bearbeiten, allerdings werden in diesem Teil Empfehlungen über die Sozialform oder Arbeitsschritte für die Bearbeitung des WebQuests gegeben. Es soll aber auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst zu entscheiden, wie die einzelnen Arbeitsaufträge bearbeitet werden. Dies soll im Vorfeld mit der Lehrkraft besprochen werden, wobei die Lehrkraft hier besonders auf die Bedürfnisse der Lernenden reagiert.
#Im fünften Teil werden Möglichkeiten zur '''Evaluation''' vorgestellt. Moser empfiehlt, dass nach der Bearbeitung des WebQuests dieser evaluiert wird, um beurteilen zu können, ob die Ziele erreicht wurden. Er schreibt: „[…] eine Selbstevaluation, welche den eigenen Arbeitsprozess reflektiert, [gehört] zu einem WebQuest. Ziel ist es dabei, die Qualität der Arbeit zu bewerten und aus den Arbeitserfahrungen zu lernen.“ <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 38.</ref> 
# Im letzten Teil werden die Ergebnisse der Meta-Aufgabe publiziert und der Netz-Öffentlichkeit zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Das „''knowledge sharing''“ gilt als ein Grundprinzip des WebQuests, d.h. die entstandenen „Produkte“ sollen andere Schülerinnen und Schüler nutzen, um selbst motiviert und neugierig auf die Bearbeitung des WebQuests zu werden. Dabei unterscheidet sich vor allem dieser Bereich von der amerikanischen WebQuest-Forschung. Hier werden nur Arbeitspläne und das Vorgehen von Seiten der Lehrperson publiziert, dagegen sollen nach Moser im deutschen Forschungsraum die Ergebnisse der Lernenden mehr im Vordergrund stehen. <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 41.</ref>


Anschließend werden zu dem Thema konkrete Aufgaben im Bereich „Aufgabenstellung“ formuliert. Die Aufgaben sind dafür da, um die oben genannte „Meta-Aufgabe“ zu bearbeiten und dienen meist dazu, Informationen zu sammeln und zu recherchieren. Die Ergebnisse sollen dabei in schriftlicher Form, in einer künstlerischen Auseinandersetzung oder ähnlichem gesichert werden.<ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.</ref>  Es geht also im zweiten Teil darum, „[…] die Zielsetzung des WebQuest in konkrete Aufgaben- und Fragestellungen zu übersetzen.“  <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.</ref>
== Kriterien für gute WebQuests ==
Die Kriterien für ein gutes WebQuest werden in sechs Schritte unterteilt.


Als Drittes müssen die Materialien, Quellen oder Links zur Bearbeitung der Aufgaben „online“ bereitgestellt werden. Hierbei handelt es sich sowohl um Materialen, die im Web zu finden, als auch um Quellen oder Materialien, die analog gesammelt worden sind.
=== Aufgaben ===


Im vierten Teil wird die Art und Weise des Lernprozesses festgehalten. In diesem Teil ergeben sich Möglichkeiten, wie das WebQuest bearbeitet werden kann. Grundlegend soll der Lernprozess auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst werden, die das WebQuest bearbeiten, allerdings werden in diesem Teil Empfehlungen über die Sozialform oder Arbeitsschritte für die Bearbeitung des WebQuests gegeben. Es soll aber auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst zu entscheiden, wie die einzelnen Arbeitsaufträge bearbeitet werden. Dies soll im Vorfeld mit der Lehrkraft besprochen werden, wobei die Lehrkraft hier besonders auf die Bedürfnisse der Lernenden reagiert.  
Ein WebQuest muss eine eindeutige Aufgabenstellung beinhalten,  die im Rahmen von mehreren Internetseiten, die zuvor von der Lehrkraft ausführlich ausgesucht wurden, beantwortet werden kann. Der Vorteil besteht darin, dass sich die Lernenden nicht im Internet auf den vielen Onlineseiten verirren oder auch beirren lassen, sondern schnell und vor allem sicher und effektiv auf den "richtigen" Onlineseiten ihre Aufgabenstellung bearbeiten können in dem sie die wichtigsten Merkmale der zuvor recherchierten und aussagekräftigen Seiten aufnehmen.
Es sollten jedoch auch keine Details dargelegt werden, sondern lediglich ein Überblick für die Schüler geschaffen werden.


Im fünften Teil werden Möglichkeiten zur Evaluation vorgestellt. Moser empfiehlt, dass nach der Bearbeitung des WebQuests dieser evaluiert wird, um beurteilen zu können, ob die Ziele erreicht wurden. Er schreibt: „[…] eine Selbstevaluation, welche den eigenen Arbeitsprozess reflektiert, [gehört] zu einem WebQuest. Ziel ist es dabei, die Qualität der Arbeit zu bewerten und aus den Arbeitserfahrungen zu lernen.“ <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 38.</ref> 
=== Vorgehen ===
Durch die Gliederung in klare Teilschritte werden klar definierte Vorgehensweisen beschrieben, dabei sollte jedoch genug Freiraum für Kreativität gelassen werden. Des Weiteren finden arbeitsmethodische Hinweise, wie der Zeitrahmen und die Gruppenaufteilung hier ihren Platz.  


Im letzten Teil werden die Ergebnisse der Meta-Aufgabe publiziert und der Netz-Öffentlichkeit zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Das „''knowledge sharing''“ gilt als ein Grundprinzip des WebQuests, d.h. die entstandenen „Produkte“ sollen andere Schülerinnen und Schüler nutzen, um selbst motiviert und neugierig auf die Bearbeitung des WebQuests zu werden. Dabei unterscheidet sich vor allem dieser Bereich von der amerikanischen WebQuest-Forschung. Hier werden nur Arbeitspläne und das Vorgehen von Seiten der Lehrperson publiziert, dagegen sollen nach Moser im deutschen Forschungsraum die Ergebnisse der Lernenden mehr im Vordergrund stehen. <ref>Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 41.</ref>
Ein WebQuest soll das prozessorientierte Lernen unterstützen.
 
=== Quelle ===
Es werden konkrete Angaben mit nicht zu viel Ablenkungsmaterial zur Verfügung gestellt. In der Regel sind dies Links zu externen Web-Seiten, es können aber auch andere Materialien aus Büchern, Filmen, Podcast etc. zur Anwendung kommen.
 
Außerdem sollten diese altersgerecht sein, damit die Aufgaben von jedem Schüler bewältigt werden können. Das Ziel hier lautet also: Nutzen, nicht Suchen von Informationen!
 
{{Box|Empfehlung|Verwenden Sie vorzugsweise werbefreie Internetseiten wie die Wikipedia, da die Schüler hier nicht abgelenkt werden. Des weiteren sind URLs der Wikipedia auch nach mehreren Jahren noch verfügbar und stets auf dem aktuellen Stand|Üben}}
 
=== Bewertung ===
Es gibt 2 Möglichkeiten der Bewertung. Dies wären zum einen die Selbstevaluation, bei der die Schüler selbständig und kritisch die Arbeit der Mitschüler reflektieren und bewerten sollen und zum anderen die Lehrevaluation, bei der die Bewertungskriterien offen dargelegt werden sollen.
 
Auf eine Lehrerevaluation sollte jedoch nie verzichtet werden, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen, ihren Arbeitsprozess kritisch zu reflektieren und ihre angewandten Problemlösungsstrategien zu bewerten.
 
Die Lehrevaluation sollte immer Bestandteil des Bewertungsprozesses sein. Im Rahmen des konstruktivistischen Lernens ist aber zu empfehlen, beide Bewertungsformen beim WebQuest anzuwenden.
 
=== Ausblick ===
Zur Weiterführung des Themas bzw. dessen Vertiefung ebenso zur Motivation der Schüler ist es durchaus angebracht, einen Ausblick auf die kommende Stunde und deren Inhalte zu geben. Die Schüler können sich sich gegebenenfalls bereits auf die folgende Stunde einstimmen und vorbereiten.
 
== Vor- und Nachteile von WebQuests ==
 
'''Vorteile:'''
# Schülermotivierende Arbeitsform;
# Förderung der Medien-, der Kommunikations- und der {{wpde|Sozialkompetenz}};
# Eigenständigkeit, aber auch Teamarbeit.
 
'''Nachteile:'''
# Relativ hoher Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft.
# Die Lehrkraft muss über ein entsprechendes technisches Wissen verfügen.
# Beim Arbeiten mit dem Internet: Hoher Pflegeaufwand wegen schnell veraltender Links, die ggf. ins Leere führen.
# Die Schulen müssen über eine entsprechende technische Ausstattung verfügen (Computer und Internetanschlüsse);
# Es wird vorausgesetzt, dass jeder Schüler einen PC besitzt bzw. daheim Zugang zu einem PC hat.


== WebQuests im Fachunterricht ==
== WebQuests im Fachunterricht ==

Version vom 16. April 2019, 04:51 Uhr

Ein WebQuest ist eine spezielle Form der Internetrecherche. Wichtig dabei ist:

  • die Schüler arbeiten in Teams,
  • der Lehrer/die Lehrerin entlastet durch Vor-Recherchen (Auswahlliste von Links) die Sucharbeit und grenzt dadurch die Suchergebnisse in gewissem Umfang ein,
  • die Ergebnisse werden präsentiert,
  • die Arbeitsprozedur wird gemeinsam reflektiert.

Grundlagen

Die WebQuest-Methode ist von Bernier Dodge an einer amerikanischen Universität in der Mitte der 1990er Jahre entwickelt worden. Dodge beschreibt das WebQuest als eine entdeckungsorientierte Aktivität.[1] Der Begriff WebQuest setzt sich aus den zwei englischen Wörtern „web“ und „quest“ zusammen. Die Begrifflichkeit „quest“ bedeutet abenteuerliche Spurensuche[2] , sodass die Begrifflichkeit „WebQuest“ als „Abenteuerliche Spurensuche im Internet“ verstanden werden kann. Besonders die Begrifflichkeit „Quest“ erinnert sehr an Computerspiele, bei denen Missionen („Quests“) erfüllt werden müssen. Er entwickelte diese Methode, weil er nach Möglichkeiten suchte, das Internet und damit verbunden die Fülle an Wissen im Unterricht sinnvoll einzusetzen. In seinem Aufsatz „Some Thoughts about WebQuests“[3] beschreibt Dodge seine didaktischen Überlegungen. Er definiert das WebQuest als „an inquiry-oriented activity in which some or all of the information that learners interact with comes from resources on the internet“[4] (Dt.: eine nachforschend-orientierte Aktivität, in welche einige oder alle Informationen, mit denen die Lernenden interagieren, aus dem Internet kommen).

Im deutschsprachigen Forschungsraum wird der Begriff WebQuest weitergefasst. Sonja Gerber definiert das WebQuest als ein Lehr- und Lernarrangement, bei dem sich die Lernenden im Internet bewegen und sich das Wissen aktiv aneignen.[5] Der Schwerpunkt dieser Methode liegt dabei auf der Informationsnutzung und nicht auf der Informationssuche.[6] Aus diesem Grund werden den Schülerinnen und Schülern Informationen zur Verfügung gestellt, die aus dem Web stammen. [7] Die Internetquellen dienen als Ausgangspunkt für die Bearbeitung einer Problemstellung. Allerdings soll das Internet nicht die einzige Quelle für die Schülerinnen und Schüler sein. Vielmehr sollen durch die Lehrperson auch weitere Ressourcen und Quellen in den Unterricht eingebracht werden. Darin unterscheiden sich vor allem die Überlegungen von Dodge und den deutschsprachigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Aufbau eines WebQuests

Das WebQuest setzt sich nach Bernier Dodge aus sechs Teilen zusammen:

  1. Introduction: Die Einführung, die den Weg vorbereitet und Hintergrundinformationen gibt.
  2. Task: Die Aufgaben, die bearbeitbar und interessant sind.
  3. Information sources: Die Informationsquellen, die benötigt werden, um die Aufgaben zu bearbeiten. Sie werden auf dem WebQuest verlinkt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Online und Offline Materialien, die mit Hinweisen versehen sind, damit die Lernenden nicht hilflos sind.
  4. Process: Die Beschreibung der Prozesse, die die Lernenden durchlaufen sollen, um die Aufgaben erfüllen zu können. Die Beschreibung des Prozesses wird in klar beschriebene Schritte unterteilt.
  5. Guidance: Hinweise, wie die gewonnenen Informationen gesichert werden können. Dies kann in Form von Leitfragen geschehen oder in Form von vorgegebenen Arbeitsgrundlagen, wie Zeitplänen, Mindmaps oder ähnlichem.
  6. Conclusion: Eine Zusammenfassung, die das WebQuest beendet und die Lernenden daran erinnert, was sie gelernt haben und sie motiviert, weitere Erfahrungen zu sammeln. [8]

Dieser Grundaufbau von Dodge wurde u.a. von Heinz Moser konkretisiert, der detaillierter beschreibt, was in den einzelnen Teilen enthalten sein muss.

  1. Ein WebQuest beginnt mit der Einführung zum Thema, also der Startseite, die der Benutzer des WebQuests normalerweise zuerst sieht. Dabei ist es entscheidend, dass die Einführung ins Thema eine Fragestellung, ein Problem oder ein Rätsel aufwirft, welches die Nutzer des WebQuests motiviert, dieses zu lösen. [9] Aus der Einleitung sollte sich die „Meta-Aufgabe“ ergeben, die mit Hilfe der Bearbeitung der Unteraufgaben im WebQuest gelöst wird. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt dann in der Präsentationsphase.
  2. Anschließend werden zu dem Thema konkrete Aufgaben im Bereich „Aufgabenstellung“ formuliert. Die Aufgaben sind dafür da, um die oben genannte „Meta-Aufgabe“ zu bearbeiten und dienen meist dazu, Informationen zu sammeln und zu recherchieren. Die Ergebnisse sollen dabei in schriftlicher Form, in einer künstlerischen Auseinandersetzung oder ähnlichem gesichert werden.[10] Es geht also im zweiten Teil darum, „[…] die Zielsetzung des WebQuest in konkrete Aufgaben- und Fragestellungen zu übersetzen.“ [11]

Als Drittes müssen die Quellen zur Bearbeitung der Aufgaben „online“ bereitgestellt werden. Hierbei handelt es sich normalerweise um Links; die online im Web zu finden sind, aber evtl. auch um Quellen oder Materialien, die analog gesammelt worden sind.

  1. Im vierten Teil wird die Art und Weise des Lernprozesses festgehalten. In diesem Teil ergeben sich Möglichkeiten, wie das WebQuest bearbeitet werden kann. Grundlegend soll der Lernprozess auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst werden, die das WebQuest bearbeiten, allerdings werden in diesem Teil Empfehlungen über die Sozialform oder Arbeitsschritte für die Bearbeitung des WebQuests gegeben. Es soll aber auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst zu entscheiden, wie die einzelnen Arbeitsaufträge bearbeitet werden. Dies soll im Vorfeld mit der Lehrkraft besprochen werden, wobei die Lehrkraft hier besonders auf die Bedürfnisse der Lernenden reagiert.
  2. Im fünften Teil werden Möglichkeiten zur Evaluation vorgestellt. Moser empfiehlt, dass nach der Bearbeitung des WebQuests dieser evaluiert wird, um beurteilen zu können, ob die Ziele erreicht wurden. Er schreibt: „[…] eine Selbstevaluation, welche den eigenen Arbeitsprozess reflektiert, [gehört] zu einem WebQuest. Ziel ist es dabei, die Qualität der Arbeit zu bewerten und aus den Arbeitserfahrungen zu lernen.“ [12]
  3. Im letzten Teil werden die Ergebnisse der Meta-Aufgabe publiziert und der Netz-Öffentlichkeit zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Das „knowledge sharing“ gilt als ein Grundprinzip des WebQuests, d.h. die entstandenen „Produkte“ sollen andere Schülerinnen und Schüler nutzen, um selbst motiviert und neugierig auf die Bearbeitung des WebQuests zu werden. Dabei unterscheidet sich vor allem dieser Bereich von der amerikanischen WebQuest-Forschung. Hier werden nur Arbeitspläne und das Vorgehen von Seiten der Lehrperson publiziert, dagegen sollen nach Moser im deutschen Forschungsraum die Ergebnisse der Lernenden mehr im Vordergrund stehen. [13]

Kriterien für gute WebQuests

Die Kriterien für ein gutes WebQuest werden in sechs Schritte unterteilt.

Aufgaben

Ein WebQuest muss eine eindeutige Aufgabenstellung beinhalten, die im Rahmen von mehreren Internetseiten, die zuvor von der Lehrkraft ausführlich ausgesucht wurden, beantwortet werden kann. Der Vorteil besteht darin, dass sich die Lernenden nicht im Internet auf den vielen Onlineseiten verirren oder auch beirren lassen, sondern schnell und vor allem sicher und effektiv auf den "richtigen" Onlineseiten ihre Aufgabenstellung bearbeiten können in dem sie die wichtigsten Merkmale der zuvor recherchierten und aussagekräftigen Seiten aufnehmen. Es sollten jedoch auch keine Details dargelegt werden, sondern lediglich ein Überblick für die Schüler geschaffen werden.

Vorgehen

Durch die Gliederung in klare Teilschritte werden klar definierte Vorgehensweisen beschrieben, dabei sollte jedoch genug Freiraum für Kreativität gelassen werden. Des Weiteren finden arbeitsmethodische Hinweise, wie der Zeitrahmen und die Gruppenaufteilung hier ihren Platz.

Ein WebQuest soll das prozessorientierte Lernen unterstützen.

Quelle

Es werden konkrete Angaben mit nicht zu viel Ablenkungsmaterial zur Verfügung gestellt. In der Regel sind dies Links zu externen Web-Seiten, es können aber auch andere Materialien aus Büchern, Filmen, Podcast etc. zur Anwendung kommen.

Außerdem sollten diese altersgerecht sein, damit die Aufgaben von jedem Schüler bewältigt werden können. Das Ziel hier lautet also: Nutzen, nicht Suchen von Informationen!

Empfehlung
Verwenden Sie vorzugsweise werbefreie Internetseiten wie die Wikipedia, da die Schüler hier nicht abgelenkt werden. Des weiteren sind URLs der Wikipedia auch nach mehreren Jahren noch verfügbar und stets auf dem aktuellen Stand

Bewertung

Es gibt 2 Möglichkeiten der Bewertung. Dies wären zum einen die Selbstevaluation, bei der die Schüler selbständig und kritisch die Arbeit der Mitschüler reflektieren und bewerten sollen und zum anderen die Lehrevaluation, bei der die Bewertungskriterien offen dargelegt werden sollen.

Auf eine Lehrerevaluation sollte jedoch nie verzichtet werden, um den Schülerinnen und Schülern zu helfen, ihren Arbeitsprozess kritisch zu reflektieren und ihre angewandten Problemlösungsstrategien zu bewerten.

Die Lehrevaluation sollte immer Bestandteil des Bewertungsprozesses sein. Im Rahmen des konstruktivistischen Lernens ist aber zu empfehlen, beide Bewertungsformen beim WebQuest anzuwenden.

Ausblick

Zur Weiterführung des Themas bzw. dessen Vertiefung ebenso zur Motivation der Schüler ist es durchaus angebracht, einen Ausblick auf die kommende Stunde und deren Inhalte zu geben. Die Schüler können sich sich gegebenenfalls bereits auf die folgende Stunde einstimmen und vorbereiten.

Vor- und Nachteile von WebQuests

Vorteile:

  1. Schülermotivierende Arbeitsform;
  2. Förderung der Medien-, der Kommunikations- und der SozialkompetenzWikipedia-logo.png;
  3. Eigenständigkeit, aber auch Teamarbeit.

Nachteile:

  1. Relativ hoher Vorbereitungsaufwand für die Lehrkraft.
  2. Die Lehrkraft muss über ein entsprechendes technisches Wissen verfügen.
  3. Beim Arbeiten mit dem Internet: Hoher Pflegeaufwand wegen schnell veraltender Links, die ggf. ins Leere führen.
  4. Die Schulen müssen über eine entsprechende technische Ausstattung verfügen (Computer und Internetanschlüsse);
  5. Es wird vorausgesetzt, dass jeder Schüler einen PC besitzt bzw. daheim Zugang zu einem PC hat.

WebQuests im Fachunterricht

Primarstufe

"Für die Primarstufe ist es erforderlich, die Methode zu adaptieren. Die einzelnen angepassten Bereiche sind im Artikel auf Lehrer online beschrieben und ein Beispiel dazu verlinkt."

Vorlage:ZUM-Wiki

Verschiedene Fächer

Mit Webquest-Info (zum Hintergrund und zur Struktur von WebQuests) und Lernprogramm Webquests.
"n-21, die Pädagogische Hochschule Zürich und die Johannes Kepler Universität Linz haben die Plattform webquest-forum.de eingerichtet, um eine Webquest-Datenbank aufzubauen. Die Datenbank lebt davon, dass möglichst viele Lehrkräfte WebQuests entwickeln und in die Datenbank einstellen."

Englisch

Deutsch als Fremdsprache

Geschichte

Über WebQuests im Geschichtsunterricht

  • Thomas Spahn (13.11.2008): WebQuests im Geschichtsunterricht: Grundlegender Artikel zu WebQuests und deren Einsatz im Geschichtsunterricht im Portal der Bundeszentrale für politische Bildung

Beispiele für WebQuests im Geschichtsunterricht

Mathematik

Naturwissenschaften

"Ausgehend von einem zentralen WebQuest-Dokument erarbeiten Schülerinnen und Schüler, eingebettet in eine Rahmenhandlung, mithilfe des Internets ein Wissensgebiet und präsentieren anschließend ihre Ergebnisse."

WebQuest und WikiQuests

Weblinks

zur WebQuest-Methode - Definitionen, Einführungen und Unterrichtsbeispiele

"Auf diesen Seiten können Sie sich über die WebQuest-Methode informieren, die einen schülerzentrierten Untericht unterstützt, "lost in cyberspace" verhindert und somit eine effektivere Nutzung des Internets ermöglicht."
Inhaltsübersicht:
1. Einführung
2. Grundlagen für den Einsatz von WebQuests
3. WebQuests in der Praxis
4. Lehrerfortbildungen zu WebQuests
Einführung, Materialsammlung und Unterrichtsbeispiele, Fortbildung für LehrerInnen
Bestandteile eines WebQuests und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Moser, Heinz (2001): WebQuests im Geschichtsunterricht, S. 26.
  2. Gerber, Sonja (2007): WebQuests – E-Learning nicht nur für Anfänger, S.2.
  3. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  4. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  5. Gerber, Sonja (2007): WebQuests – E-Learning nicht nur für Anfänger, S.2.
  6. Gerber, Sonja (2003): WebQuest – ein Konzept für sinnvollen Computer- und Interneteinsatz an Schulen, S. 9.
  7. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html,
  8. Dodge, Bernier (1995): http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  9. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 32.
  10. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.
  11. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.
  12. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 38.
  13. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 41.

Siehe auch