Chemie-Lexikon/Symbolschreibweise - Reaktionen beschreiben: Unterschied zwischen den Versionen
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Neben den Stoffen, die in Symbolschreibweise angegeben sind, wird nämlich auch genau angegeben '''wieviele Wasserstoff- und Sauerstoffteilchen''' da miteinander reagieren und''' wieviele Wassermoleküle''' dabei heraus kommen. Man muss dann natürlich auch dabei beachten, dass die Anzahl der Wasserstoffatome, die man in die Reaktion "hineinsteckt" auch hinten wieder "hinauskommen". ''Denn Atome können weder zerstört noch plötzlich erschaffen werden.'' | Neben den Stoffen, die in Symbolschreibweise angegeben sind, wird nämlich auch genau angegeben '''wieviele Wasserstoff- und Sauerstoffteilchen''' da miteinander reagieren und''' wieviele Wassermoleküle''' dabei heraus kommen. Man muss dann natürlich auch dabei beachten, dass die Anzahl der Wasserstoffatome, die man in die Reaktion "hineinsteckt" auch hinten wieder "hinauskommen". ''Denn Atome können weder zerstört noch plötzlich erschaffen werden.'' | ||
:Zur Erinnerung ... Daltons Atomtheorie besagt: '''Bei chemischen Reaktionen werden Atome nur umgelagert.''' | :Zur Erinnerung ... Daltons Atomtheorie besagt: '''Bei chemischen Reaktionen werden Atome nur umgelagert.''' | ||
Das ist nun ein neuer Aspekt, der vorher nicht wichtig war, da wir nur an die beteiligten Stoffe an sich gedacht haben. Auch das ''Gesetz zur Erhaltung der Masse'' reicht da nicht aus, wird aber von Daltons Idee bestätigt. | Das ist nun ein neuer Aspekt, der vorher nicht wichtig war, da wir nur an die beteiligten Stoffe an sich gedacht haben. Auch das ''Gesetz zur Erhaltung der Masse'' reicht da nicht aus, wird aber von Daltons Idee bestätigt. | ||
:'''Wenn ich von jeder Atomsorte vor und nach der Reaktion die gleiche Anzahl habe, bleibt natürlich auch die Masse bei der chemischen Reaktion gleich.''' | :'''Wenn ich von jeder Atomsorte vor und nach der Reaktion die gleiche Anzahl habe, bleibt natürlich auch die Masse bei der chemischen Reaktion gleich.''' |
Version vom 24. Februar 2018, 11:28 Uhr
<metakeywords>ZUM2Edutags,Chemie-digital,Chemie,Symbolschreibweise,Index,Koeffizient,Reaktionsgleichungen,Atome zählen,Periodenssystem,Quiz,Übung,Selbstlernen</metakeywords>
Warum bringt die Symbolschreibweise mehr als Worte?
Bisher haben wir die Edukte und Produkt einer chemischen Reaktion mit Hilfe von einem Reaktionsschema immer mit Worten beschrieben. Unpraktisch ist daran vor allem, dass die Namen manchmal etwas lang sind. Einige von euch waren deshalb versucht, die Symbolschreibweise, die ihr das erste Mal schon vor einiger Zeit kennengelernt hattet, beim Aufschreiben von Reaktionen zu nutzen.
Allerdings ist dies nicht so einfach, denn beim Reaktionsschema wird die Reaktion nur qualitativ betrachtet:
Es geht also nur darum, welche Stoffe an der Reaktion beteiligt sind.
Eine Reaktionsgleichung dagegen enthält sowohl qualitative als auch quantitative Informationen:
Neben den Stoffen, die in Symbolschreibweise angegeben sind, wird nämlich auch genau angegeben wieviele Wasserstoff- und Sauerstoffteilchen da miteinander reagieren und wieviele Wassermoleküle dabei heraus kommen. Man muss dann natürlich auch dabei beachten, dass die Anzahl der Wasserstoffatome, die man in die Reaktion "hineinsteckt" auch hinten wieder "hinauskommen". Denn Atome können weder zerstört noch plötzlich erschaffen werden.
- Zur Erinnerung ... Daltons Atomtheorie besagt: Bei chemischen Reaktionen werden Atome nur umgelagert.
Das ist nun ein neuer Aspekt, der vorher nicht wichtig war, da wir nur an die beteiligten Stoffe an sich gedacht haben. Auch das Gesetz zur Erhaltung der Masse reicht da nicht aus, wird aber von Daltons Idee bestätigt.
- Wenn ich von jeder Atomsorte vor und nach der Reaktion die gleiche Anzahl habe, bleibt natürlich auch die Masse bei der chemischen Reaktion gleich.
Ein sich daraus ergebender Vorteil ist, das man etwa hier in dem Beispiel schon vorhersagen kann, wieviel Sauerstoff man braucht, damit man ein stöchiometrisches Knallgas-Gemisch hat. Ihr habt ja schon mitbekommen, das die Reaktion von reinem Wasserstoff mit der Umgebungsluft sehr viel schwächer ist, als wenn man es im richtigen Verhältnis mit Sauerstoff mischt.
Begleitet wird uns dabei das Eisen ... wie im Bild oben angedeutet ... an dem wir exemplarisch Reaktionen in Symbolschreibweise notieren und später auch quantitative Berechnungen vornehmen werden. Bei den Eisenoxiden haben wir auch die Besonderheit, die wir schon von anderen Metallen kennen. Dass es nämlich verschiedene Oxide gibt, bei denen das Atomanzahlverhältnis von Eisen- zu Sauerstoff-Atomen unterschiedlich ist. Mit der Symbolschreibweise können wir das aber ganze genau angeben.
Atome zählen
Wie schon erwähnt enthalten Reaktionsgleichungen qualitative und quantitative Informationen. Wie man Verbindungen benennt bzw. wie man aufgrund des Namens auf die richtige Formel kommt, hast du im letzten Abschnitt geübt. Nun geht es um das Quantitative ... bei Reaktionsgleichungen aber nicht um das Wiegen sondern um das Zählen der Atome.
Betrachten wir noch einmal die Reaktion vom Wasserstoff mit Sauerstoff:
Für das Zählen schauen wir natürlich nach den Zahlen und da gibt es zwei Typen:
- ... die 2 hinter dem H bedeutet, dass in diesem Teilchen 2 Wasserstoffatome und (weil hinter dem O nichts steht) ein Sauerstoffatom enthalten sind.
- ... die 2 hinter dem O bedeutet, dass dieses Teilchen nur aus 2 Sauerstoffatomen besteht.
Stöchiometrischer Faktor oder Koeffizient nennt man die großen Zahlen, die vor den Atomen bzw. Teilchen stehen.
- ... die 2 davor gibt an, dass es zwei Teilchen der Art gibt. Somit habe ich 4 Wasserstoffatome und 2 Sauerstoffatome.
Zählen wir mal, ob bei der Reaktionsgleichung zur Verbrennung von Wasserstoff auch die Anzahl der Atome stimmt. Dazu notiere ich für jedes vorkommende Element in einer eigenen Zeile unter der Reaktionsgleichung wieviele Atome der Sorte bei jedem Stoff enthalten sind.
+ | |||||
Anzahl O-Atome | |||||
Anzahl H-Atome |
- Man sieht, dass die Anzahl der Sauerstoff-Atome bei den Edukten und bei den Produkten zwei ist.
- Und es gibt jeweils bei den Edukten und Produkten vier Wasserstoffatome.
Damit haben wir vor der Reaktion gleichviele Atome jeder Sorte, wie nach der Reaktion. Eine Reaktionsgleichung kann nur dann richtig sein, wenn dies stimmt. Natürlich stimmt dann auch das Gesetz von der Erhaltung der Masse.
Ein weiteres Beispiel mit anderen Stoffen und mehr Atomen. Dabei habe ich die Anzahl der Atome für alle Produkte bzw. alle Edukte immer gleich zusammengeschrieben.
Ethanol | + | Sauerstoff | Kohlenstoffdioxid | + | Wasser | ||
+ | + | ||||||
Anzahl O-Atome | |||||||
Anzahl H-Atome | |||||||
Anzahl C-Atome |
- Sauerstoffatome jeweils 7, Wasserstoffatome jeweils 6, Kohlenstoffatome jeweils 2
- Auch hier ist die Reaktionsgleichung richtig!
TIPP: Im oben gezeigten Beispiel könnte man noch Farben verwenden, um die Herkunft der Zahlen zu verdeutlichen. Dies solltest du zumindest in einem Beispiel mal selber machen. Die "Einsen", die ich hier in der Rechnung dazugeschrieben habe, könnte man dann auch in der Reaktionsgleichung ergänzen, auch wenn Sie als Indizes oder Stöchiometrische Faktoren nicht aufgeschrieben werden.
Einfache Reaktionsgleichungen vervollständigen
Bei den letzten Übungen gab es schon einige Reaktionsgleichungen, die recht kompliziert waren oder zumindest aussahen. Du sollst nun lernen, selber Reaktionsgleichungen auszugleichen. Dabei wirst du eine Reaktion vorgegeben bekommen, bei der die Symbolschreibweise der Stoffe angegeben ist. Meist stimmt aber Anzahl der Atome nicht - man sagt dann "Die Reaktion ist nicht ausgeglichen". Die Aufgabe ist es dann, passende stöchiometrische Faktoren zu den gegebenen Stoffe zu finden, damit die Reaktionsgleichung stimmt, also ausgeglichen ist.
Dabei fängt es mit leichten Übungen an und wird immer schwerer. Zum Schluss sollst du aus einem Text, der eine Reaktion beschreibt, die Reaktionsgleichung in Symbolschreibweise aufschreiben und ausgleichen.
Anhand von drei Beispielen wird in einem Vorlage:Video Video gezeigt auf was zu achten ist.
ACHTUNG: Es ist wichtig, ob eine Zahl als Index oder stöchiometrischer Koeffizient ergänzt wird. Dazu ein paar Beispiele!
2 Cl | = | 2 einzelne Chloratome. |
Cl2 | = | 1 Teilchen, wie es im Chlorgas vorkommt, das aus 2 verbundenen Chloratomen zusammengesetzt ist. |
H2O | = | 1 Teilchen (Molekül), das jeweils aus 2 Wasserstoffatomen und 1 Sauerstoffatom besteht. |
2 HO | = | 2 Teilchen, die jeweils aus 1 Wasserstoffatom und 1 Sauerstoffatom bestehen. |
Cu2O | = | 1 Einheit vom roten Kupferoxid, die jeweils zwei Kupferatome enthält. Also hat man 2 Kupferatome (und ein Sauerstoffatom). |
2 CuO | = | 2 Einheiten vom schwarzen Kupferoxid, die jeweils ein Kupferatom enthalten. Also hat man auch 2 Kupferatome (und zwei Sauerstoffatome). Die Veränderung des Index würde zu einem anderen Stoff führen! |
Beispiel einer Reaktionsgleichung: Das Ausgleichen der Reaktion Natrium reagiert mit Wasser unter der Bildung von Wasserstoff und Natriumhydroxid ist nicht ganz so einfach. Hier noch einmal, warum man etwas ändern muss, was man nicht machen darf und wie es dann richtig ist. Kontrolliert für euch, was noch falsch ist!
- Nach dem Aufschreiben der Edukte und Produkte in Symbolschreibweise ist die Reaktionsgleichung meist noch nicht ausgeglichen:
- Falsch wäre es, die Formel eines Stoffes zu verändern, auch wenn dann die Anzahl der Atome rechts und links stimmt.
- Richtig ist es, wenn man nur stöchiometrische Faktoren ergänzt:
Nun sollst du Reaktionen selber ausgleichen. Die Aufgaben sind als Lückentexte gegeben, in denen du die Ergebnisse zur Kontrolle eintragen sollst. Teil 1 enthält ganz einfache Aufgaben zum Einstieg. Teil 2 besteht aus leicht schwereren Reaktionsgleichungen. Trage trotzdem immer alle Reaktionsgleichungen in dein Heft ein.
Denk immer daran: Wenn du nicht auf Anhieb die richtigen Faktoren findest, solltest du nicht einfach herumprobieren, sondern es systematisch angehen. Zähle zur der Reaktionsgleichung im Heft die Atomsorten auf und wie oft sie vorkommen, verwende Zahlen für die Faktoren und trage die Faktoren auch beim Zählen ein.Schwere Reaktionsgleichungen vervollständigen
Nun etwas schwerer: Bisher sind die Reaktionsgleichungen recht einfach. Schwer wird es dann, wenn eines der Elemente in sehr vielen der beteiligten Stoffe auftaucht.
Dazu wieder ein Vorlage:Video Video in dem ein sehr kompliziertes Beispiel gezeigt wird.
- Zählt die Atome von jeder Atomsorte bei den Edukten und Produkten. (Anmerkung: auch um sich so einen Überblick zu verschaffen, wo welche Atomsorten vorkommen!)
- Kommt eine Atomsorte in der Reaktionsgleichung als Element vor (Einzelatome oder Moleküle wie O2), sollte es zuletzt ausgeglichen werden.
- Die Anzahl der Atome von Elementen, die nur in Verbindungen vorkommen, sollten zuerst ausgeglichen werden.
- Gibt es Probleme beim Ausgleichen (gerade und ungerade Zahlen zum Beispiel), muss man die schon eingetragenen Faktoren evtl. verdoppeln, verdreifachen, ...
Gleiche die Reaktionsgleichung so ausführlich wie im Film mit verschiedenen Farben aus. Lass beim Aufschreiben im Heft genügend Platz vor den Stoffen in der Gleichung und beim Notieren der Anzahl unter der Gleichung! Und du wirst viel Platz brauchen!!
Vorlage:TippZur Kontrolle zum Herumprobieren bei Reaktionsgleichung habe ich mir eine Tabelle erstellt, die du dir herunterladen und verwenden kannst. In einem kurzen Vorlage:Video Film stelle ich die Verwendung der Datei vor. Mit Hilfe der Tabelle kannst du bei der folgenden Aufgabe deine Lösungen kontrollieren.
Reaktionsgleichungen aufstellen
Bei den bisherigen Aufgaben ging es darum, das ihr die Reaktionsgleichungen als Reaktionsschema vorgegeben bekommen habt. Oft aber, sind die Edukte und Produkte nur im Text angegeben. Im folgenden Vorlage:Video Video findet ihr eine Anleitung, wie man vorgehen muss, wenn man eine Reaktion als Text beschrieben hat.