Reichsdeputationshauptschluss: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
(kat geändert)
K (-Navigation)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Geschichte/Navigation}}
Der '''Reichsdeputationshauptschluss''', gefasst im März 1803, war die Grundlage für das letzte bedeutende Gesetz des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. In ihm ('''Hauptschluss = ‚Abschlussbericht‘''') wurde festgesetzt, dass die weltlichen Fürsten für ihre linksrheinischen Gebietsverluste an Frankreich abgefunden werden sollten. Dies geschah durch [[#Säkularisation|Säkularisation]] kirchlicher sowie durch [[#Mediatisierung|Mediatisierung]] kleinerer weltlicher Herrschaften bisheriger Reichsstände rechts des Rheins.  
Der '''Reichsdeputationshauptschluss''', gefasst im März 1803, war die Grundlage für das letzte bedeutende Gesetz des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]]. In ihm ('''Hauptschluss = ‚Abschlussbericht‘''') wurde festgesetzt, dass die weltlichen Fürsten für ihre linksrheinischen Gebietsverluste an Frankreich abgefunden werden sollten. Dies geschah durch [[#Säkularisation|Säkularisation]] kirchlicher sowie durch [[#Mediatisierung|Mediatisierung]] kleinerer weltlicher Herrschaften bisheriger Reichsstände rechts des Rheins.  


Zeile 59: Zeile 57:
|}
|}
{{clear}}
{{clear}}
Siehe auch: [[Napoléon in Karikaturen]]


== Säkularisation ==
== Säkularisation ==
Zeile 104: Zeile 104:


[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Karikatur]]
[[Kategorie:19. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Kartenarbeit im Geschichtsunterricht]]
[[Kategorie:Lernpfad]]
[[Kategorie:Lernpfad]]

Aktuelle Version vom 22. Januar 2023, 11:28 Uhr

Der Reichsdeputationshauptschluss, gefasst im März 1803, war die Grundlage für das letzte bedeutende Gesetz des Heiligen Römischen Reiches. In ihm (Hauptschluss = ‚Abschlussbericht‘) wurde festgesetzt, dass die weltlichen Fürsten für ihre linksrheinischen Gebietsverluste an Frankreich abgefunden werden sollten. Dies geschah durch Säkularisation kirchlicher sowie durch Mediatisierung kleinerer weltlicher Herrschaften bisheriger Reichsstände rechts des Rheins.

Lernziele

  • Wie kam es zum Zusammenbruch des 1000-jährigen Heiligen Römischen Reichs?
    • Welche Probleme barg das Verhältnis kleiner - mittlerer und großer Entitäten?
    • Säkularisation
      • Warum wehrte sich der Papst nicht gegen die Abschaffung der Reichskirche?
    • Mediatisierung
      • Welche Rolle spielten die Reichsstädte?
  • Ergebnis

Ausgleich für linksrheinische Verluste

Aufgabe
  1. Analysiere die Karikatur!
    1. Nenne die abgebildete Person.
    2. Beschreibe, was er gerade tut.
    3. Überlege, was die Karikatur kritisieren will
  2. Analysiere die Tabelle!
    1. Stelle die Verluste und Gewinne gegenüber und vergleiche!
    2. Überlege, woher die Ausgleichsflächen herkommen könnten.


Karikatur von James Gillray: Tiddy Doll, der große französische Pfefferkuchenbäcker, zieht einen Schub frischgebackener Könige aus dem Ofen, 23. Januar 1806
Gebiets- und Bevölkerungsverluste bzw. -gewinne (gerundet)
Verluste Gewinne
km² Menschen km² Menschen
Preußen 2.000 140.000 12.000 600.000
Bayern 10.000 600.000 14.000 850.000
Baden 450 30.000 2.000 240.000
Württemberg 400 30.000 1.500 120.000



Siehe auch: Napoléon in Karikaturen

Säkularisation

Seit König Otto I. gab es das Reichskirchensystem. Brüder von Reichsfürsten waren als Bischöfe weltliche Fürsten.

Aufgabe
  1. Analsysiere und vergleiche die Karten!
    1. Erkläre, was sich hinter den lila eingefärbten Gebieten (Bistum, Erzbistum) verbirgt.
    2. Zähle Beispiele auf!
    3. Überlege, was sich hinter den rot eingefärbten Gebieten verbirgt.
  2. Wie verändert sich die Fläche Bayerns von 1789 - 1806?
    1. Fällt dir etwas am Namen Bayerns auf?
1789
1806
1815

Mediatisierung

Das Heilige Römische Reich bestand aus einer Vielzahl von Reichsständen, denen der Kaiser irgendwann einmal ein Lehen gegeben hatte:

Geistliche Reichsstände waren:

  • die drei geistlichen Kurfürsten: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier,
  • andere hohe kirchliche Würdenträger, die über ein eigenes weltliches Territorium herrschten (z. B. Fürstbischöfe, Fürstäbte bzw. Prälaten und Äbtissinnen),
  • die Hochmeister der Ritterorden (Deutscher Orden, Johanniter).

Zu den weltlichen Reichsständen gehörten:

  • die vier, später sechs weltlichen Kurfürsten: der Pfalzgraf bei Rhein („Kurpfalz“), der Herzog von Sachsen-Wittenberg („Kursachsen“), der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen; ab 1623/48 der Herzog von Bayern, ab 1692/1708 auch der Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg („Kurhannover“),
  • Reichsfürsten, Grafen und Herren,
  • die Freien Städte und Reichsstädte.

Daneben gab es noch Reichsritter und Reichsdörfer ohne direkte Vertretung im Reichstag.

Weblinks

Unterrichtsentwürfe