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Fußballübertragung in der "Wochenschau", 50er-Jahre, mit den Augen eines Außenseiters gesehen:: | Fußballübertragung in der "Wochenschau", 50er-Jahre, mit den Augen eines Außenseiters gesehen:: | ||
:"Der Sport versöhnt die Völker. Zwanzigtausend starren auf einen Ball. Es ist höchst langweilig. Aber dann holt das Teleobjektiv der Filmkamera einzelne Gesichter aus den Zwanzigtausend heraus: erschreckende Gesichter, verkrampfte Kinnladen, hassverzehrte Münder, Mordgier im Blick. [...] War dies des Menschen Antlitz? War so erschreckend des Zeitgenossen Gesicht? Wohin war man verschlagen, und welchem Zufalle verdankte er es [...] dass nicht auch er verrührt war in diesen Brei der Zwanzigtausend (Minister saßen auf den Bänken und wurden vom Kameraauge erfasst, Minister waren volksverbunden, sie waren es oder sie taten so: hervorragende Mimiker) und mit verklemmten Kierfern den Ball verfolgte? Ihm klopfte das Herz hier nicht, sein Blut pulste nicht schneller, er empfand nicht die Wut: an die Kehle dem Schiedsrichter, schlagt den Hund, Schiebung, ein Elfmeter, kein Elfmeter, Pfiffe! [...] Sie waren vereint, sie akkumulierten, sie waren eine gefährliche Häufung von Nullen, eine explosive Mischung, zwanzigtausend erregte Herzen und zwanzigtausend hohle Köpfe. Natürlich warteten sie auf ihren Führer, auf die Nummer Eins, auf den, der sich positiv mit ihnen konfrontiert und sie erst zur gewaltigen Ziffer macht, zum Volk ..." | :"Der Sport versöhnt die Völker. Zwanzigtausend starren auf einen Ball. Es ist höchst langweilig. Aber dann holt das Teleobjektiv der Filmkamera einzelne Gesichter aus den Zwanzigtausend heraus: erschreckende Gesichter, verkrampfte Kinnladen, hassverzehrte Münder, Mordgier im Blick. [...] War dies des Menschen Antlitz? War so erschreckend des Zeitgenossen Gesicht? Wohin war man verschlagen, und welchem Zufalle verdankte er es [...] dass nicht auch er verrührt war in diesen Brei der Zwanzigtausend (Minister saßen auf den Bänken und wurden vom Kameraauge erfasst, Minister waren volksverbunden, sie waren es oder sie taten so: hervorragende Mimiker) und mit verklemmten Kierfern den Ball verfolgte? Ihm klopfte das Herz hier nicht, sein Blut pulste nicht schneller, er empfand nicht die Wut: an die Kehle dem Schiedsrichter, schlagt den Hund, Schiebung, ein Elfmeter, kein Elfmeter, Pfiffe! [...] Sie waren vereint, sie akkumulierten, sie waren eine gefährliche Häufung von Nullen, eine explosive Mischung, zwanzigtausend erregte Herzen und zwanzigtausend hohle Köpfe. Natürlich warteten sie auf ihren Führer, auf die Nummer Eins, auf den, der sich positiv mit ihnen konfrontiert und sie erst zur gewaltigen Ziffer macht, zum Volk ..." | ||
::Wolfgang Koeppen: ''Das Treibhaus'' (1953), suhrkamp Verlag 1980 S. 138/9 | ::<small>Wolfgang Koeppen: ''Das Treibhaus'' (1953), suhrkamp Verlag 1980 S. 138/9</small> | ||
Fußball im Radio 1954 | Fußball im Radio 1954 | ||
:"... was ich schamhaft und heimlich gewünscht hatte, ich war zum Weltmeister geworden, und das wollte ich mir nicht nehmen lassen durch Beschwichtigungen ... ''die Spieler gebärden sich, als ob sie ein Schloss gewonnen hätten'' ... ich hatte mehr gewonnen, mir liefen Tränen, Siegerehrung, eine Greisenstimme sprach im Hintergrund gegen den Jubel, der Reporter redete darüber hinweg ... ''der stolze Triumph unserer deutschen Weltmeister ... Höhepunkt'' ... nannte noch einmal die Namen der Spieler, des Bundestrainers, ich wurde ruhiger ... ''ich kann mir vorstellen, wie Sie in der Heimat Anteil nehmen werden ... jetzt erfolgt die feierliche Übergabe des Pokals an Fritz Walter, den Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft'' ... Fritz zeigte den Pokal, den ich nicht sah, die Hymne wurde gespielt, ich hörte Deutschland, Deutschland, über alles mehr geschrien als gesungen, ich verstand die Worte nicht genau, weil offenbar zwei Fassungen gleichzeitig gesungen wurden, die verbotene erste und die erlaubte dritte Strophe, vor wenigen Tagen erst, vor der Feierstunde zum 17. Juni war uns beigebracht worden, Einigkeit und Recht und Freiheit zu singen und nicht Deutschland, Deutschland, über alles, deutlich verstand ich brüderlich zusammenhält und die miteinander aufsteigenden Stimmen über alles in der Welt, ein dumpfer Jubel in der Wiederholung aus befreiten Kehlen, Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt, ehe der Gesang in wildes Johlen ausuferte, das nach Ej! oder Ja! oder Heil! klang ..." | :"... was ich schamhaft und heimlich gewünscht hatte, ich war zum Weltmeister geworden, und das wollte ich mir nicht nehmen lassen durch Beschwichtigungen ... ''die Spieler gebärden sich, als ob sie ein Schloss gewonnen hätten'' ... ich hatte mehr gewonnen, mir liefen Tränen, Siegerehrung, eine Greisenstimme sprach im Hintergrund gegen den Jubel, der Reporter redete darüber hinweg ... ''der stolze Triumph unserer deutschen Weltmeister ... Höhepunkt'' ... nannte noch einmal die Namen der Spieler, des Bundestrainers, ich wurde ruhiger ... ''ich kann mir vorstellen, wie Sie in der Heimat Anteil nehmen werden ... jetzt erfolgt die feierliche Übergabe des Pokals an Fritz Walter, den Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft'' ... Fritz zeigte den Pokal, den ich nicht sah, die Hymne wurde gespielt, ich hörte Deutschland, Deutschland, über alles mehr geschrien als gesungen, ich verstand die Worte nicht genau, weil offenbar zwei Fassungen gleichzeitig gesungen wurden, die verbotene erste und die erlaubte dritte Strophe, vor wenigen Tagen erst, vor der Feierstunde zum 17. Juni war uns beigebracht worden, Einigkeit und Recht und Freiheit zu singen und nicht Deutschland, Deutschland, über alles, deutlich verstand ich brüderlich zusammenhält und die miteinander aufsteigenden Stimmen über alles in der Welt, ein dumpfer Jubel in der Wiederholung aus befreiten Kehlen, Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt, ehe der Gesang in wildes Johlen ausuferte, das nach Ej! oder Ja! oder Heil! klang ..." | ||
::F.C.Delius: ''Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde'',(1994), Buchner Schulbuchverlag, Bamberg 2000 S.74f | ::<small>F.C.Delius: ''Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde'',(1994), Buchner Schulbuchverlag, Bamberg 2000 S.74f</small> | ||
Elke Heidenreich erinnert sich | Elke Heidenreich erinnert sich | ||
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:Und meine Mutter sagte: "Hört das denn nie auf?" | :Und meine Mutter sagte: "Hört das denn nie auf?" | ||
:Die ganze Nacht wurde bei Schulte gesoffen, und gegen Morgen grölten sie das Lied, in dem uns heute Deutschland gehört und morgen die ganze Welt." | :Die ganze Nacht wurde bei Schulte gesoffen, und gegen Morgen grölten sie das Lied, in dem uns heute Deutschland gehört und morgen die ganze Welt." | ||
::aus: Wo waren Sie, als Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister wurde? Zehn Augen- und Ohrenzeugen erinnern sich [http://www.zeit.de/2003/40/Wunder_2fEinleitung_40 (c) DIE ZEIT 25.09.2003 Nr. 40] | ::<small>aus: Wo waren Sie, als Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister wurde? Zehn Augen- und Ohrenzeugen erinnern sich [http://www.zeit.de/2003/40/Wunder_2fEinleitung_40 (c) DIE ZEIT 25.09.2003 Nr. 40]</small> | ||
Klaus Theweleit erinnert sich auf seine Weise: | Klaus Theweleit erinnert sich auf seine Weise: | ||
:„Heute steht in allen Büchern, der WM-Sieg der deutschen Kicker 1954 in Bern sei so etwas wie die Auslöschung der Kriegsniederlage gewesen. . . Deutschland wieder aufgenommen in den Kreis der anständigen Völker... die Nazi-Schande gelöscht. Mag sein, dass einige vergangenheitsbewältigende Reporter- und Funktionärsköpfe die Sache gleich so aufgefasst haben, also ihre Ausschlachtbarkeit erkannten - Nutzen bringender Fußball! Sonst ist es eher eine nachträgliche Übertreibung. | :„Heute steht in allen Büchern, der WM-Sieg der deutschen Kicker 1954 in Bern sei so etwas wie die Auslöschung der Kriegsniederlage gewesen. . . Deutschland wieder aufgenommen in den Kreis der anständigen Völker... die Nazi-Schande gelöscht. Mag sein, dass einige vergangenheitsbewältigende Reporter- und Funktionärsköpfe die Sache gleich so aufgefasst haben, also ihre Ausschlachtbarkeit erkannten - Nutzen bringender Fußball! Sonst ist es eher eine nachträgliche Übertreibung. | ||
:Die Kriegsgeneration, jedenfalls wie ich sie um mich herum werkeln sah, feierte diesen Sieg nicht in solcher Weise. Sie war viel zu sehr mit ihren zwei Haupttätigkeiten beschäftigt. Die erste bestand in der absoluten Nichtbefassung mit der eigenen Verstricktheit ins Hitlertum; das fraß schon mal eine große Menge der Tagesenergie. Die zweite war die Befassung mit dem, was sie euphorisch den Wiederaufbau nannten. Für groß Fußballsinn blieb da nicht viel. Sie fügten diesen Sieg dem Schatz hinzu, den sie sich sowieso schon erworben hatten. Im Fach aller Fächer, dem übergreifenden Hauptfach Fleiß, waren sie längst im Besitz der allerverdientesten Bestnoten mit der Anstecknadel des »Wir sind wieder wer«. Weltmeister in deutschem Fleiß - ein bisschen wichtiger als Fußballsiege! - und sogar vor den so siegreichen Alliierten. Erst waren sie die Fleißigsten gewesen im Europa-Zerdeppern, dann die Fleißigsten im Ausblenden von Kriegsursachen und Kriegsfolgen, jetzt häuften sie fleißig Stein auf Stein und segelten voran mit bewimpelten Pirogen ins Wirtschaftswunderfleißland ...“ | :Die Kriegsgeneration, jedenfalls wie ich sie um mich herum werkeln sah, feierte diesen Sieg nicht in solcher Weise. Sie war viel zu sehr mit ihren zwei Haupttätigkeiten beschäftigt. Die erste bestand in der absoluten Nichtbefassung mit der eigenen Verstricktheit ins Hitlertum; das fraß schon mal eine große Menge der Tagesenergie. Die zweite war die Befassung mit dem, was sie euphorisch den Wiederaufbau nannten. Für groß Fußballsinn blieb da nicht viel. Sie fügten diesen Sieg dem Schatz hinzu, den sie sich sowieso schon erworben hatten. Im Fach aller Fächer, dem übergreifenden Hauptfach Fleiß, waren sie längst im Besitz der allerverdientesten Bestnoten mit der Anstecknadel des »Wir sind wieder wer«. Weltmeister in deutschem Fleiß - ein bisschen wichtiger als Fußballsiege! - und sogar vor den so siegreichen Alliierten. Erst waren sie die Fleißigsten gewesen im Europa-Zerdeppern, dann die Fleißigsten im Ausblenden von Kriegsursachen und Kriegsfolgen, jetzt häuften sie fleißig Stein auf Stein und segelten voran mit bewimpelten Pirogen ins Wirtschaftswunderfleißland ...“ | ||
::Klaus Theweleit: ''Tor zur Welt, Fußball als Realitätsmodell'', Kiepenheuer&Witsch, 2006 S. 42f | ::<small>Klaus Theweleit: ''Tor zur Welt, Fußball als Realitätsmodell'', Kiepenheuer&Witsch, 2006 S. 42f</small> | ||
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:Ror Wolf: Neunzehnhundertvierundfünfzig, zit. nach Rainer Moritz (Hg.): Doppelpass und Abseitsfalle, Reclam 1995 S. 214 | :<small>Ror Wolf: Neunzehnhundertvierundfünfzig, zit. nach Rainer Moritz (Hg.): Doppelpass und Abseitsfalle, Reclam 1995 S. 214</small> | ||
==Das Wunder von Bern== | ==Das Wunder von Bern== |
Version vom 10. März 2019, 07:29 Uhr
Fußball-Poesie
Fußball | Mit Schwamm und Seife trieb er Sport. | Da schwirrten Äpfel, Apfelsinen |
- Rainer Moritz (Hg.): Doppelpass und Abseitsfalle. Ein Fußball-Lesebuch, Reclam UB 9349 (Inhaltsverzeichnis und Pressestimmen)
Zur Weltmeisterschaft 1954
Fußballübertragung in der "Wochenschau", 50er-Jahre, mit den Augen eines Außenseiters gesehen::
- "Der Sport versöhnt die Völker. Zwanzigtausend starren auf einen Ball. Es ist höchst langweilig. Aber dann holt das Teleobjektiv der Filmkamera einzelne Gesichter aus den Zwanzigtausend heraus: erschreckende Gesichter, verkrampfte Kinnladen, hassverzehrte Münder, Mordgier im Blick. [...] War dies des Menschen Antlitz? War so erschreckend des Zeitgenossen Gesicht? Wohin war man verschlagen, und welchem Zufalle verdankte er es [...] dass nicht auch er verrührt war in diesen Brei der Zwanzigtausend (Minister saßen auf den Bänken und wurden vom Kameraauge erfasst, Minister waren volksverbunden, sie waren es oder sie taten so: hervorragende Mimiker) und mit verklemmten Kierfern den Ball verfolgte? Ihm klopfte das Herz hier nicht, sein Blut pulste nicht schneller, er empfand nicht die Wut: an die Kehle dem Schiedsrichter, schlagt den Hund, Schiebung, ein Elfmeter, kein Elfmeter, Pfiffe! [...] Sie waren vereint, sie akkumulierten, sie waren eine gefährliche Häufung von Nullen, eine explosive Mischung, zwanzigtausend erregte Herzen und zwanzigtausend hohle Köpfe. Natürlich warteten sie auf ihren Führer, auf die Nummer Eins, auf den, der sich positiv mit ihnen konfrontiert und sie erst zur gewaltigen Ziffer macht, zum Volk ..."
- Wolfgang Koeppen: Das Treibhaus (1953), suhrkamp Verlag 1980 S. 138/9
Fußball im Radio 1954
- "... was ich schamhaft und heimlich gewünscht hatte, ich war zum Weltmeister geworden, und das wollte ich mir nicht nehmen lassen durch Beschwichtigungen ... die Spieler gebärden sich, als ob sie ein Schloss gewonnen hätten ... ich hatte mehr gewonnen, mir liefen Tränen, Siegerehrung, eine Greisenstimme sprach im Hintergrund gegen den Jubel, der Reporter redete darüber hinweg ... der stolze Triumph unserer deutschen Weltmeister ... Höhepunkt ... nannte noch einmal die Namen der Spieler, des Bundestrainers, ich wurde ruhiger ... ich kann mir vorstellen, wie Sie in der Heimat Anteil nehmen werden ... jetzt erfolgt die feierliche Übergabe des Pokals an Fritz Walter, den Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft ... Fritz zeigte den Pokal, den ich nicht sah, die Hymne wurde gespielt, ich hörte Deutschland, Deutschland, über alles mehr geschrien als gesungen, ich verstand die Worte nicht genau, weil offenbar zwei Fassungen gleichzeitig gesungen wurden, die verbotene erste und die erlaubte dritte Strophe, vor wenigen Tagen erst, vor der Feierstunde zum 17. Juni war uns beigebracht worden, Einigkeit und Recht und Freiheit zu singen und nicht Deutschland, Deutschland, über alles, deutlich verstand ich brüderlich zusammenhält und die miteinander aufsteigenden Stimmen über alles in der Welt, ein dumpfer Jubel in der Wiederholung aus befreiten Kehlen, Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt, ehe der Gesang in wildes Johlen ausuferte, das nach Ej! oder Ja! oder Heil! klang ..."
- F.C.Delius: Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde,(1994), Buchner Schulbuchverlag, Bamberg 2000 S.74f
Elke Heidenreich erinnert sich
- „Am 4. Juli 1954 passierte viel.
- Gegenüber war die Gaststätte Schulte. Die Ersten betranken sich schon am frühen Morgen. Wetten wurden abgeschlossen. Ich wurde zu Schulte geschickt, um für meinen Vater und meinen Onkel Hans mehrere Flaschen Stauder-Bier zu kaufen („Ruhrrevier trinkt Stauderbier“, so die damalige Werbung). Wer Leute kannte, die einen Fernseher hatten, war glücklich dran. Wir kannten niemanden mit Fernseher. Wir hatten den Loewe-Opta-Radioapparat mit dem grünen Auge in der Küche stehen, und mein Vater und mein Onkel Hans, Mutters Bruder, saßen am Küchentisch, tranken Stauder-Bier („Kind, hol noch vier Flaschen!") und diskutierten die bisherigen Fußballweltmeister: Uruguay, Italien - alles Stümper. WIR würden es machen, und meine Mutter sagte: „Sonst noch was? IHR habt gerade genug gemacht."
- [...] Was meine Mutter an dem Tag machte, weiß ich nicht mehr. Aber mein Vater und Onkel Hans saßen vorm Radio, ich saß am Fenster, und als die „Tooor, Tooor, Tooor, ich werd verrückt!"-Rufe nicht mehr zu überhören waren, sah ich aus allen Häusern Männer strömen: Herrn Metzkowitz und Herrn Josefiak, Herrn Mürl, Herrn Wiedemeier, Herrn Stein, Herrn Stratmann und Herrn Wille - sonst waren sie untereinander total zerstritten über Fragen wie West- oder Ostfront, wer mehr gelitten hatte, ob der Jude nicht letztlich doch selbst schuld war, wie Deutschland aussähe, wenn man den Krieg gewonnen hätte, ob der Führer wohl in Argentinien lebte, sie lagen sich jetzt in den Armen, auch mein Vater rannte nach unten, auf der Straße war Geschrei, Bierflaschen flogen, und mein Onkel Hans, ein sanfter, stiller, leicht behinderter Mensch, der der Ver-nichtungsmaschinerie der Nazis gerade eben so entkommen war, stand neben mir im Erker, sah sich das Treiben auf der Kunigundastraße an und sagte: „Jetzt denken sie wieder Gott weiß, wer sie sind."
- Und meine Mutter sagte: "Hört das denn nie auf?"
- Die ganze Nacht wurde bei Schulte gesoffen, und gegen Morgen grölten sie das Lied, in dem uns heute Deutschland gehört und morgen die ganze Welt."
- aus: Wo waren Sie, als Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister wurde? Zehn Augen- und Ohrenzeugen erinnern sich (c) DIE ZEIT 25.09.2003 Nr. 40
Klaus Theweleit erinnert sich auf seine Weise:
- „Heute steht in allen Büchern, der WM-Sieg der deutschen Kicker 1954 in Bern sei so etwas wie die Auslöschung der Kriegsniederlage gewesen. . . Deutschland wieder aufgenommen in den Kreis der anständigen Völker... die Nazi-Schande gelöscht. Mag sein, dass einige vergangenheitsbewältigende Reporter- und Funktionärsköpfe die Sache gleich so aufgefasst haben, also ihre Ausschlachtbarkeit erkannten - Nutzen bringender Fußball! Sonst ist es eher eine nachträgliche Übertreibung.
- Die Kriegsgeneration, jedenfalls wie ich sie um mich herum werkeln sah, feierte diesen Sieg nicht in solcher Weise. Sie war viel zu sehr mit ihren zwei Haupttätigkeiten beschäftigt. Die erste bestand in der absoluten Nichtbefassung mit der eigenen Verstricktheit ins Hitlertum; das fraß schon mal eine große Menge der Tagesenergie. Die zweite war die Befassung mit dem, was sie euphorisch den Wiederaufbau nannten. Für groß Fußballsinn blieb da nicht viel. Sie fügten diesen Sieg dem Schatz hinzu, den sie sich sowieso schon erworben hatten. Im Fach aller Fächer, dem übergreifenden Hauptfach Fleiß, waren sie längst im Besitz der allerverdientesten Bestnoten mit der Anstecknadel des »Wir sind wieder wer«. Weltmeister in deutschem Fleiß - ein bisschen wichtiger als Fußballsiege! - und sogar vor den so siegreichen Alliierten. Erst waren sie die Fleißigsten gewesen im Europa-Zerdeppern, dann die Fleißigsten im Ausblenden von Kriegsursachen und Kriegsfolgen, jetzt häuften sie fleißig Stein auf Stein und segelten voran mit bewimpelten Pirogen ins Wirtschaftswunderfleißland ...“
- Klaus Theweleit: Tor zur Welt, Fußball als Realitätsmodell, Kiepenheuer&Witsch, 2006 S. 42f
[...] Boss Rahn, im Fallen jubelnd, hat getroffen, mit seinem linken Fuß, das sieht man gern, an einem schiefergrauen Tag in Bern. Für Deutschland ist der ganze Himmel offen. Der Chef: man sieht, wie er in Bern verschmitzt hoch auf den Schultern seiner Männer sitzt.
- Ror Wolf: Neunzehnhundertvierundfünfzig, zit. nach Rainer Moritz (Hg.): Doppelpass und Abseitsfalle, Reclam 1995 S. 214
Das Wunder von Bern
Das Ereignis
- Was symbolisiert das "Wunder von Bern"? Den gesellschaftspolitischen Beitrag, den der Fußball leisten kann, zeigt Norbert Seitz in seinem Essay anhand des "Wunders von Bern" auf. Es sei ein Teil des deutschen "Geschichtsgefühls" geworden. Aus Politik und Zeitgeschichte (B 26/2004)
Ein Roman
- F.C. Delius: Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde. Erzählung -Rowohlt Verlag, 128 Seiten - Rezensionen, Pressestimmen, Zitate (www.fcdelius.de)
- "Am berühmtesten Tag der deutschen Nachkriegsgeschichte, dem Tag an dem Deutschland Fußballweltmeister wird und als krasser Außenseiter den Favoriten Ungarn schlägt, dem Tag, an dem eine besiegte Nation neues Selbstbewußtsein erlangt, am 4. Juli 1954, wird ein elfjähriger Pastorensohn in dem hessischen Dorf Wehrda wie an jedem Sonntag geweckt: vom Lärm der Kirchenglocken, die eine Viertelstunde lang nur eine Botschaft einläuten: Du sollst den Feiertag heiligen!"
Der Film
- Das Wunder von Bern, Filmheft der Bundeszentrale für politische Bildung (www.bpb.de)
- Das Wunder von Bern im Projekt „Filmrucksack“ (pdf) des Goethe-Instituts
- Aktuelle deutsche Spielfilme im DaF-Unterricht: Materialien und Unterrichtsvorschläge. Eine Zusammenarbeit des Goethe-Instituts Mailand mit dem Servizio Lingue e Mobilità - Scuola Universitaria della Svizzera Italiana (SUPSI), Lugano - Manno
- Das "Wunder von Bern" (Ute Hartwig, Gabi Netz 31.03.2006) - nur für Premium-Mitglieder zugänglich.
- "Das Medium Film ist ein zentrales Thema im Deutschunterricht: Filme sind eine moderne Form der Dramatisierung geschriebener Texte. Die rezeptive und kreative Arbeit mit Filmen eröffnet Blickwinkel auf die Medienwelt, die Schülerinnen und Schüler bei der Ausbildung der eigenen Medienkompetenz kennen lernen müssen. Zum Kinofilm von Sönke Wortmann haben sowohl die Bundeszentrale für politische Bildung als auch die Stiftung Lesen und das Goethe-Institut empfehlenswerte Filmhefte mit Didaktisierungsvorschlägen erarbeitet. Neben diesen Materialien werden hier weitere Anregungen für den unterrichtlichen Einsatz des Films vorgestellt."
Zur Weltmeisterschaft 1974
Thomas Brussig: Leben bis Männer, Fischer 2001, 96 Seiten
- Einer packt aus. Mehr als zwanzig Jahre war er der Stratege am Rand, im Training ein harter Knochen, auf dem Platz ein Erlöser. Sein Verein hieß einst "Tatkraft Börde", sein Beruf ist Fußballtrainer. Jetzt zieht er vom Leder, und es gibt kein Halten:
- "Nehmen wir das Sparwasser-Tor. Sparwasser hat viele Tore gemacht, aber nur eines wurde das Sparwasser-Tor. Vierundsiebzig bei der WM hat er gegen den Westen das Einsnull für die DDR gemacht. War eine Riesen-Sensation. Hat ja damals keiner mit gerechnet, daß die DDR den Westen schlägt. Zuallerletzt die DDR selber. Heinz-Florian Oertel hat nicht mal von der BRD-Nationalmannschaft sprechen dürfen, sondern nur von der DFB-Auswahl. Damit die DDR nicht gegen die BRD verliert, sondern gegen den DFB. Nach dem Spiel traute sich Oertel zu sagen, daß die DDR die BRD besiegt hat. Erst der Sieg der DDR hat den DFB zur BRD gemacht! Aber das nur am Rande." ( S. 35f)
- Siehe dazu auch www.thomasbrussig.de
- Ludwig Harig/Dieter Kühn: Netzer kam aus der Tiefe des Raumes. Notwendige Beiträge zur Fußballweltmeisterschaft., Hanser Verlag 1974 - nur noch gebraucht erhältlich
- Siehe dazu die Besprechung von Scudettoblog
Noch mehr Poesie
Anlässlich des verschossenen Hoeneß-Elfmeters im Endspiel gegen die Tschechoslowakei, Europa-Meisterschaft 1976, verfasste Annemarie Schimmel, Professorin für Orientalistik, einen Limerick:
Inmitten gewalt'gen Getöses verschoss den Elfmeter der Hoeneß. Das Spiel ist verloren ... Mit hängenden Ohren betrachtet der Trainer, Herr Schön, es. aus: Sonderbeilage der Stuttgarter Zeitung zur WM 2010, 6. Juni 2010
Ludwig Harig: Die Wahrheit ist auf dem Platz. Fußballsonette. Hanser Verlag 2006
"Der kühne Doppelpass, die maßgerechte Flanke: in jedem Augenblick ist dieses Spiel beginnbar. Zur Hälfte ists verlier-, zur Hälfte ists gewinnbar, der Tormann letzten Ends, er hälts in seiner Pranke." aus: [https://www.welt.de/print-welt/article219590/Ganz-Deutschland-zittert-mit.html "Ganz Deutschland zittert mit".] "Fußballsonette des Kreuzreimgottes Ludwig Harig", von Rainer Moritz, 27.05.2006 (www.welt.de)
Noch ein Sonett, aus Klaus Cäsar Zehrer: Sieben Fußball-Sonette anlässlich der Frauenfußball-WM 2011:
Der Torwart: Wenn zwanzig Männer durch die Gegend hasten, beschaut er das Geschehen müden Blicks: »Ein Tor? Nein, tut mir leid, das wird heut nix. Ein Tor? Hört auf zu träumen, ihr Phantasten. Hier stehe ich. Mit Armen, stark wie Masten. Hier fällt kein Tor. Dafür bin ich zu fix. Hier fällt kein Tor. Ich kenne alle Tricks. Hier fällt kein Tor. Hier stehe ich im Kasten.« Da naht in hohem Bogen etwas Rundes, dem er erst reichlich spät Beachtung schenkt. Er kratzt sich unentschlossen hinterm Ohr, verfolgt die Lederkugel offnen Mundes, bestaunt sie, holt sie aus dem Netz und denkt: »Neun-Null, es reicht. Ab jetzt fällt hier kein Tor.«
Weltmeisterschaft 2014
- Michael Horeni: Die Brüder Boateng. Drei deutsche Karrieren. Verlag Klett-Cotta 2012
- "Drei Brüder, zwei Mütter, ein Vater, ein Ziel: Fußballprofi zu werden. George, der älteste, hat es nicht geschafft. Heute züchtet er Hunde und macht Musik. Kevin hat bei der WM 2010 für Ghana gespielt und trumpft nun bei AC Mailand auf. Bei Jérôme, so scheint es, lief alles nach Plan. Er verteidigt für den FC Bayern und die deutsche Nationalmannschaft.
- Das Buch erzählt vom Aufwachsen in zwei grundverschiedenen Stadtteilen, von Unterstützung und Vernachlässigung in Familie, Schule und Fußballverein, vom Aufstieg im Profifußball bis hin zu den Spitzenklubs und von Integration und Ausgrenzung." (Klett-Cotta.de)
- Dazu auch Die Brüder Boateng zwischen Weltruhm und Knast, Richard Kämmerlings am 03.06.2012 (www.welt.de)
- Albert Ostermaier: Flügelwechsel. Fußball-Oden. Suhrkamp 2014
- "Als »Expressionist« unter den zeitgenössischen Dichtern ist es nicht erstaunlich, wenn Albert Ostermaier sich der Sportart zuwendet, die an die Emotionen vieler Menschen rührt, den Fußball. Als »klassischen« unter den zeitgenössischen Dichtern versteht es sich von selbst, dass er die strenge Form variiert: die Ode. Bekannt geworden ist vor allem Albert Ostermaiers Ode an den »Titan«, den Torhüter Oliver Kahn: »wenn er beim eckball wie ein blonde katze aus dem tor stürmt auf einer welle der begeisterung durch die blauen lüfte fliegt«. Die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien bildet den Anlass, um eine Auswahl seiner Fußball-Gedichte zu veröffentlichen – illustriert von dem Fußball-Narr Florian Süßmayr." (www.suhrkamp.de) - Mit Leseprobe: Sechste Ode an Kahn
- Horst Evers: Vom Mentalen her quasi Weltmeister. Rowohlt 2014.
- "Die Welt des Fußballs bietet immer wieder schöne Gelegenheiten, Neues über andere Länder und Völker, über ihre Sitten und Gebräuche zu erfahren. Was macht diese Völker aus? Wie leben die Menschen dort? Was für eine Mentalität haben die so? Welche Geschichte? Welche Eigenheiten? ..." (www.rowohlt.de)
Fußballer-Bücher
Wer viel Zeit und Lust hat und in der Nähe einer gut ausgestatteten Bücherei wohnt, kann auch nach diesen mehr oder weniger historischen Titeln Ausschau halten:
- Fritz Walter: 3:2: Die Spiele zur Weltmeisterschaft, München 1954
- Gerd Müller: Tore entscheiden. München 1969
- Gerd Müller: Goldene Beine [ein Bildband] Rosenheim 1971
- Hans-Hubert Vogts: Klein, aber oho! Rosenheim 1971
- Hans-Hubert Vogts: Aus meiner Sicht [Bildband] Rosenheim 1974
- Franz Beckenbauer: Einer wie ich, C. Bertelsmann, München, 1975
- Franz Beckenbauer: Ich - Wie es wirklich war, C. Bertelsmann, München
- Rudi Völler, Hans-Dieter Schütt [Hrsg.]: Rudi Völler, Superstar. Berlin 1992
- Toni Schumacher: Anpfiff: Enthüllungen über den deutschen Fußball. München 1997
- Günter Netzer (und Helmut Schümann): Aus der Tiefe des Raums. Mein Leben. Hamburg 2004
- Oliver Kahn: Nummer eins. München 2004.
- Michael Horeni: Klinsmann: Stürmer, Trainer, Weltmeister. Frankfurt 2005.
Fußballbücher für Jugendliche
Wilde Fußballkerle
- Der Deutsche Taschenbuchverlag (dtv) bietet im "Lehrerportal" (Registrierung nötig) kostenlose Unterrichtsmodelle zu einer Reihe von Kinder/Jugendbüchern an. z.B.:
- Joachim Masannek, Die Wilden Fußballkerle: Die Legende lebt
- "Die nächste Generation der Wilden Kerle ist bereit: In DIE WILDEN KERLE – DIE LEGENDE LEBT treten sieben, neue unerschrockene Helden an gegen den Dicken Michi und die Galaktischen Sieger."
Mal Peet: Keeper
Aus dem Englischen von Eike Schönfeld, Carlsen Verlag 2007, 220 Seiten, 6,95 € Vorlage:Meinung
- "Da muss schon erst eine Fußballweltmeisterschaft kommen, bis dieses Buch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wird. Gut, allzu lange hat das nicht gedauert – aber immerhin ist Mal Peets Fußballroman schon 2003 im Original erschienen. ... Wer nun meint, dass dieses Buch nur von Fußball handelt, der hat sich geirrt. Zwar geht es vordergründig ums runde Leder, aber auf weiteren Ebenen werden viele andere Dinge thematisiert – und das einfühlsam und ohne Aufdringlichkeit." - Ulf Cronenberg 22. Mai 2008 (Jugendbuchtipps.de)
- Siehe auch: Du musst das Spiel lesen - Zwei große Jugendromane über Fußball, die über die gewohnten Erfolgsgeschichten hinausgehen und von der Magie des Sports erzählen. Von Konrad Heidkamp | 16. März 2006 DIE ZEIT Literaturbeilage.
Lieneke Dijkzeuls: Ein Traum vom Fußball
- Beim zweiten in diesem ZEIT-Artikel besprochenen Roman handelt es sich um Lieneke Dijkzeuls Jugendroman "Ein Traum vom Fußball", der "das Leben eines afrikanischen Dorfes im Fußballspiel mit nackten Füßen" schildert (Arena-Verlag 2006, 262 Seiten)
- Hierzu die Buchbesprechung: Lieneke Dijkzeul ”Ein Traum vom Fußball" , ebenfalls von Ulf Cronenberg:
- "„Ein Traum vom Fußball“ ist ein Jugendbuch, das einen in eine Welt des Fußballs entführt, die man normalerweise nicht kennt. Die Jungen kicken nicht mit Teamgeist (dem WM-Ball von Adidas), sondern mit einer selbst gebastelten Federkugel, sie spielen nicht mit Stollenschuhen, sondern barfuß – und es ist spannend zu erleben, wie Rahmane und seine Freunde langsam mit der großen Welt des Fußballs außerhalb ihres Dorfes Bekanntschaft machen. Schon die afrikanische Stadt, in die die drei Freunde eingeladen werden, ist für sie eine Herausforderung – ganz zu schweigen von Holland, wohin es einer der drei schafft (so viel sei hier lediglich verraten)."
Didaktisches
- Fussball Medien Kultur - Der Deutschunterricht Nr. 2/1998
- "Das unfähige Leder. Fußball in der deutschsprachigen Literatur / Das Runde muss ins Eckige. Der Ball und die Bücher – sieben fußballfeuilletoristische Fallbeispiele / Fußball im Fernsehen / Die Bilder und die Wörter. Eine textlinguistische Annäherung an die Fußballsprache im Fernsehen / Leben und Sterben für den Verein / Vom Nutzen und Nachteil des Fußballs für die Nation / Fußball – Ästhetik – Philosophie / Fußballfrauen – Drei Frauen berichten über ihre Beziehung zum Fußball"
- Praxis Deutsch: Zeitschrift für den Deutschunterricht 2006 (Nr. 196): Fußball - Inhaltsverzeichnis (pdf)
- Fußball-Gott - Im Religionsunterricht über Fußball reden. entwurf Nr. 1/2006
- Fußball und Sprache - Der Deutschunterricht Nr. 3/2010 (Friedrich Verlag)
- "Manfred Bues hat schon 1956 in einem Beitrag für die Zeitschrift Muttersprache gefordert, dass der Sportsprache im Deutschunterricht mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden solle. Das vorliegende Heft ist ein Versuch, diese berechtigte Forderung am Beispiel der Fußballsprache einzulösen." (aus dem Inhaltsverzeichnis (pdf))
Siehe auch
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