Lernpfade Ethik/Feste und Bräuche im Judentum: Unterschied zwischen den Versionen
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Familien feiern zusammen und wünschen sich viel Glück für das neue Jahr. Dabei essen sie viele süße Lebensmittel, damit das neue Jahr gut und süß wird. Gegessen werden dann zum Beispiel süßes Brot mit Honig und Rosinen (Challah), Apfelstücke mit Honig und Granatäpfel, damit die guten Tage der Menschen so zahlreich werden wie die Kerne des Granatapfels.}} | Familien feiern zusammen und wünschen sich viel Glück für das neue Jahr. Dabei essen sie viele süße Lebensmittel, damit das neue Jahr gut und süß wird. Gegessen werden dann zum Beispiel süßes Brot mit Honig und Rosinen (Challah), Apfelstücke mit Honig und Granatäpfel, damit die guten Tage der Menschen so zahlreich werden wie die Kerne des Granatapfels.}} | ||
==Jom Kippur== | ===Jom Kippur=== | ||
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Jom Kippur wird auch als “Versöhnungstag” bezeichnet und beendet die Zeit im Jahr, die dazu dient, dass die Menschen über ihre Taten nachdenken und Buße tun. Eingeleitet wird diese Phase des Nachdenkens durch das Neujahrsfest, Rosch haSchanah. Rosch haSchanah und Jom Kippur gehören also zusammen. | {{versteckt|Jom Kippur findet 10 Tage nach Rosch haSchanah (dem jüdischen Neujahrsfest), am zehnten Tag des Monats Tischri (2009 ist das der 18. September) statt. | ||
[[Datei:Gottlieb-Jews Praying in the Synagogue on Yom Kippur.jpg|miniatur|In der Synagoge an Jom Kippur]] | |||
Neben dem wöchentlichen Sabbat ist Jom Kippur der höchste Feiertag im Judentum. | |||
Jom Kippur wird auch als “Versöhnungstag” bezeichnet und beendet die Zeit im Jahr, die dazu dient, dass die Menschen über ihre Taten nachdenken und Buße tun. Eingeleitet wird diese Phase des Nachdenkens durch das Neujahrsfest, Rosch haSchanah. Rosch haSchanah und Jom Kippur gehören also zusammen. | |||
An Jom Kippur wird streng gefastet, das heißt, dass gläubige Juden weder essen noch trinken dürfen und viel Zeit in der Synagoge verbringen. Außerdem kleiden sich alle in schlichter, weißer Kleidung und besuchen den Gottesdienst in der Synagoge, die an Jom Kippur mit vielen Kerzen, weißen Vorhängen und Decken geschmückt ist. An Jom Kippur sollen sich die Menschen versöhnen und gute Taten vollbringen. | An Jom Kippur wird streng gefastet, das heißt, dass gläubige Juden weder essen noch trinken dürfen und viel Zeit in der Synagoge verbringen. Außerdem kleiden sich alle in schlichter, weißer Kleidung und besuchen den Gottesdienst in der Synagoge, die an Jom Kippur mit vielen Kerzen, weißen Vorhängen und Decken geschmückt ist. An Jom Kippur sollen sich die Menschen versöhnen und gute Taten vollbringen. | ||
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==Sukkot== | ===Sukkot=== | ||
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==Chanukka== | {{versteckt| | ||
[[Datei:Sukkah in Tel Aviv.jpg|miniatur|Eine Sukka in Tel Aviv]] | |||
[[Datei:Arbaat haminim.jpg|miniatur|Ein Sukkot-Strauß]] | |||
Sukkot, das Laubhüttenfest, ist ein fröhliches Familienfest, das sieben Tage lang dauert und am 15. Tischri beginnt (das ist 2009 der 3. Oktober). | |||
Das Laubhüttenfest soll an die entbehrungsreiche Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste erinnern. Weil die Juden zu dieser Zeit keine richtigen, feste Häuser hatten, bauten sich die Familien eine Sukka, eine Laubhütte. Als Erinnerung bauen die Juden auch heute noch an Sukkot Laubhütten aus allen möglichen Materialien. Dabei wird aber immer darauf geachtet, dass das Dach nur aus Laub besteht und dass man durch dieses Dach immer ein Stück vom Sternenhimmel sieht. | |||
In der Sukka versammeln sich abends zum Sukkotfest Familien und Freunde zum Feiern. Teilweise werden sogar Balkons in Laubhütten umgewandelt. Innen ist die Sukka fröhlich mit Girlanden und Lichtern geschmückt. | |||
Außerdem wird an Sukkot das Ende der Erntezeit gefeiert und Pflanzen spielen eine wichtige Rolle. Zum Gottesdienst wird sogar ein gebundener Strauß aus Palmenzweigen, Myrte, Weiden und Etrog (eine Art Zitrone) mitgebracht.}} | |||
===Chanukka=== | |||
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Chanukka („Weihung“) geht weit in die Geschichte des Judentums zurück: | {{versteckt|[[Datei:Menorah 0307.jpg|miniatur|Eine Menorah]] | ||
Im 2. Jahrhundert v. Chr. herrschten auf dem Gebiet des heutigen Israel griechische Herrscher, die wollten, dass alle Menschen den griechischen Glauben und die griechische Kultur annehmen. Das Judentum sollte also bekämpft werden und der jüdische Tempel wurde besetzt und verwüstet. In dem Tempel wurden jüdische Statuen entfernt und an ihrer Stelle wurden griechische platziert.Weil die Juden aber ihren Glauben und ihre Kultur behalten wollten, leistete eine kleine Gruppe Widerstand und schaffte es, den Tempel schließlich wieder zu befreien. Die griechischen Statuen wurden wieder entfernt und die Juden feierten die Wiedereinweihung des Tempels mit einem achttägigen Fest, an das das heutige Chanukka erinnert. | Das Chanukka-Fest findet jedes Jahr am 25. Kislew (2009 ist das der 25. Dezember) statt und dauert acht Tage lang. | ||
Chanukka („Weihung“) geht weit in die Geschichte des Judentums zurück: | |||
Im 2. Jahrhundert v. Chr. herrschten auf dem Gebiet des heutigen Israel griechische Herrscher, die wollten, dass alle Menschen den griechischen Glauben und die griechische Kultur annehmen. Das Judentum sollte also bekämpft werden und der jüdische Tempel wurde besetzt und verwüstet. In dem Tempel wurden jüdische Statuen entfernt und an ihrer Stelle wurden griechische platziert. Weil die Juden aber ihren Glauben und ihre Kultur behalten wollten, leistete eine kleine Gruppe Widerstand und schaffte es, den Tempel schließlich wieder zu befreien. Die griechischen Statuen wurden wieder entfernt und die Juden feierten die Wiedereinweihung des Tempels mit einem achttägigen Fest, an das das heutige Chanukka erinnert. | |||
[[Datei:PikiWiki Israel 146 Hanukka חנוכה.Jpg|miniatur|Ein Chanukkaleuchter]] | |||
Aber warum dauert Chanukka ausgerechnet acht Tage lang? Auch dazu gibt es eine Geschichte, die an Chanukka erzählt wird: Nachdem die jüdische Gruppe den Tempel zurückerobert hatte, wollten sie Lichter zur Weihung des Tempels anzünden. Dazu sollte ein siebenarmiger Leuchter, die Menora, die sich im Tempel befand, angezündet werden. Allerdings wurde dazu Öl benötigt. Die Menschen durchsuchten den Tempel, fanden aber nur einen einzigen Krug Öl, der eigentlich nur dazu gereicht hätte, die Menorah einen Tag lang brennen zu lassen. Wie durch ein Wunder brannte der Leuchter mit dem Öl aber acht Tage lang, bis neues Öl beschafft werden konnte. | Aber warum dauert Chanukka ausgerechnet acht Tage lang? Auch dazu gibt es eine Geschichte, die an Chanukka erzählt wird: Nachdem die jüdische Gruppe den Tempel zurückerobert hatte, wollten sie Lichter zur Weihung des Tempels anzünden. Dazu sollte ein siebenarmiger Leuchter, die Menora, die sich im Tempel befand, angezündet werden. Allerdings wurde dazu Öl benötigt. Die Menschen durchsuchten den Tempel, fanden aber nur einen einzigen Krug Öl, der eigentlich nur dazu gereicht hätte, die Menorah einen Tag lang brennen zu lassen. Wie durch ein Wunder brannte der Leuchter mit dem Öl aber acht Tage lang, bis neues Öl beschafft werden konnte. | ||
Daher dauert Chanukka acht Tage und der Chanukkaleuchter verfügt über acht Kerzen (viele Chanukkaleuchter haben aber eigentlich neun Kerzen. Die neunte Kerze in der Mitte dient dazu, die anderen Kerzen anzuzünden und wird nicht mitgezählt). An jedem der acht Tage wird feierlich eine der Kerzen angezündet, bis am letzten Tag alle acht Lichter brennen. Deswegen wird Chanukka auch als "Lichterfest" bezeichnet. | |||
Daher dauert Chanukka acht Tage und der Chanukkaleuchter verfügt über acht Kerzen (viele Chanukkaleuchter haben aber eigentlich neun Kerzen. Die neunte Kerze in der Mitte dient dazu, die anderen Kerzen anzuzünden und wird nicht mitgezählt). An jedem der acht Tage wird feierlich eine der Kerzen angezündet, bis am letzten Tag alle acht Lichter brennen. Deswegen wird Chanukka auch als "Lichterfest" bezeichnet. | |||
Für die Kinder ist Chanukka ein besonders schönes Fest, weil sie Süßigkeiten und Geschenke bekommen. | Für die Kinder ist Chanukka ein besonders schönes Fest, weil sie Süßigkeiten und Geschenke bekommen. | ||
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==Das Passahfest/Pessach== | ===Das Passahfest/Pessach=== | ||
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{{versteckt|[Das Passahfest dauert sieben Tage lang und beginnt am 15. Tag des Monats Nissan ( | |||
Am wichtigsten sind beim Passahfest die ersten zwei Tage, an denen Seder-Mahlzeiten stattfinden. Das Wort „Seder“ bedeutet „Ordnung“ und weist darauf hin, dass bei diesen Mahlzeiten alles einer bestimmten Ordnung und Abfolge folgt. Jede Speise, die zur Seder-Mahlzeit gereicht wird, erinnert an ein bestimmtes Ereignis, das das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten durchleben musste. Ungesäuertes Brot wird zum Beispiel gegessen, weil die Juden bei ihrem Auszug so hastig aufbrechen mussten, dass sie keinen Sauerteig mehr ansetzen konnten. Zu dem Brot wird bitterer Krautsalat gegessen, weil er die Menschen an die bittere und harte Zeit erinnert, die die Juden unter der Knechtschaft in Ägypten aushalten mussten. Während der Seder-Mahlzeit wird die Geschichte der Flucht der Juden aus der Haggada, dem Buch der jüdischen Erzählungen, vorgelesen. | {{versteckt|[Das Passahfest dauert sieben Tage lang und beginnt am 15. Tag des Monats Nissan (2009 ist das der 9. April). An diesem Fest erinnern sich die Juden an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. | ||
Am Passahfest dürfen keine gesäuerten Speisen verzehrt werden und einige Familien haben sogar Besteck und Geschirr, das nur am Passahfest benutzt wird und nie mit gesäuerten Speisen in Kontakt gekommen ist. Außerdem muss vor dem Fest das ganze Haus geputzt werden, damit sich in ihm keine Reste gesäuerter Speisen mehr befinden. | [[Datei:Seder Table.jpg|miniatur|Ein gedeckter Seder-Tisch mit den dazugehörigen Speisen]] | ||
Am wichtigsten sind beim Passahfest die ersten zwei Tage, an denen Seder-Mahlzeiten stattfinden. Das Wort „Seder“ bedeutet „Ordnung“ und weist darauf hin, dass bei diesen Mahlzeiten alles einer bestimmten Ordnung und Abfolge folgt. Jede Speise, die zur Seder-Mahlzeit gereicht wird, erinnert an ein bestimmtes Ereignis, das das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten durchleben musste. Ungesäuertes Brot wird zum Beispiel gegessen, weil die Juden bei ihrem Auszug so hastig aufbrechen mussten, dass sie keinen Sauerteig mehr ansetzen konnten. Zu dem Brot wird bitterer Krautsalat gegessen, weil er die Menschen an die bittere und harte Zeit erinnert, die die Juden unter der Knechtschaft in Ägypten aushalten mussten. Während der Seder-Mahlzeit wird die Geschichte der Flucht der Juden aus der Haggada, dem Buch der jüdischen Erzählungen, vorgelesen. | |||
Am Passahfest dürfen keine gesäuerten Speisen verzehrt werden und einige Familien haben sogar Besteck und Geschirr, das nur am Passahfest benutzt wird und nie mit gesäuerten Speisen in Kontakt gekommen ist. Außerdem muss vor dem Fest das ganze Haus geputzt werden, damit sich in ihm keine Reste gesäuerter Speisen mehr befinden. | |||
Am Passahfest versuchen die Juden also, sich in die Situation ihrer Vorfahren hineinzuversetzen und gedenken ihrer auf diese Weise. | Am Passahfest versuchen die Juden also, sich in die Situation ihrer Vorfahren hineinzuversetzen und gedenken ihrer auf diese Weise. | ||
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==Schawuot== | ===Schawuot=== | ||
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{{versteckt|Schawuot wird im Judentum am 6. Siwan (in diesem Jahr ist das der 29. Mai), sieben Wochen nach dem Passahfest, gefeiert. Deswegen wird Schawuot auch als das „Wochenfest“ bezeichnet (das hebräische Wort „Schawuot“ bedeutet auch „Woche“).<br/> | {{versteckt|Schawuot wird im Judentum am 6. Siwan (in diesem Jahr ist das der 29. Mai), sieben Wochen nach dem Passahfest, gefeiert. Deswegen wird Schawuot auch als das „Wochenfest“ bezeichnet (das hebräische Wort „Schawuot“ bedeutet auch „Woche“).<br/> | ||
Version vom 16. Januar 2014, 20:12 Uhr
Der jüdische Kalender
Wie ihr gleich sehen werdet, sieht der jüdische Kalender ganz anders aus als der Gregorianische (das ist unserer).
Das jüdische Jahr beginnt im 7. jüdischen Monat, dem Monat Tischri (im September/Oktober), und besteht aus insgesamt zwölf Monaten.
Nicht nur die Monate heißen anders und sind anders angeordnet, sondern auch die Jahreszahlen sind im jüdischen Kalender anders. Während wir uns z.B. gerade in etwa in der Mitte des Jahres 2009 befinden, neigt sich im Judentum das Jahr 5769 dem Ende zu. Woran kann das liegen?
Ihr habt euch sicher schon gedacht, dass der jüdische Kalender einfach von einem ganz anderen "Anfang" ausgeht, als der christlich geprägte Gregorianische Kalender. Dabei wird nicht die Geburt Christi als Ausgangspunkt gesehen, sondern der Zeitpunkt der Schöpfung der Welt, wie sie aus biblischen Chroniken errechnet wurde. Dieser liegt 3761 Jahre vor unserer Zeitrechnung.
Keine Angst, falls ihr euch das jetzt nicht alles merken konntet. Wichtig ist erst einmal nur, dass ihr wisst, dass der jüdische Kalender anders aufgebaut ist als unser und dass auch die Zeitrechnung anders funktioniert. Außerdem verschieben sich die Tage jedes Jahr ein bisschen, weil der Kalender auf die Sonne und den Mond ausgerichtet ist.
Die jüdischen Feste
Aufgaben
Jetzt, nachdem ihr euch einen Überblick über den jüdischen Kalender verschafft habt, werdet ihr euch mit einigen Festen, die es im Judentum gibt, befassen.
Rosch haSchanah
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Jom Kippur
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Sukkot
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Chanukka
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Das Passahfest/Pessach
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Schawuot
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Zusammenfassung
Nächste Unterrichtsstunde:
Vorlage:Aufgaben-M
Teste dein Wissen
Ihr habt in dieser und in der letzten Unterrichtsstunde bestimmt schon sehr viel über das Judentum gelernt!
Testet nun, was ihr schon alles über die jüdischen Feste wisst und löst die Quizaufgaben. Macht euch Notizen, falls ihr etwas nicht lösen könnt und lest es im Steckbrief oder im Text zum Fest durch.
Der jüdische Kalender
Was weißt du schon über den jüdischen Kalender?
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Jüdische Feste und ihre Hintergründe
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Bräuche und Symbole
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Linkliste
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