Vokabeln lernen/Lernen mit allen Sinnen

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Aufgaben
  1. Lies Dir die Texte dieser Seite aufmerksam durch und studiere auch die Abbildungen und deren Beschriftungen genau.
  2. Du hast bereits auf der Seite Wie funktioniert das Gedächtnis? gelernt, wie man neue Informationen besser ins Langzeitgedächtnis übernehmen kann. Nenne 4 Beispiele, wie du dies beim Vokabeln lernen umsetzen kannst.


Die verschiedenen Arten des Gedächtnisses

„Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.“

Manche Fertigkeiten verlernt man wirklich nicht. Denn nicht alle Informationen landen in demselben Gedächtnis. Im deklarativen Gedächtnis werden im episodischen Gedächntis Erfahrungen und Erlebnisse, im semantischen Geächntis Fakten gemerkt: Wo der Tower of London steht, was das synonym für "remember" ist, oder die Aufteilung des Periodensystems der Elemente. Verantwortlich für diese beiden Gedächtnisse ist vor allem der Hippocampus, ein wurmähnliches Stück Hirnrinde tief im Inneren des Gehirns. Dieses System ist jedoch relativ störanfällig.

Sicherer sind Informationen tatsächlich im prozeduralen Gedächtnis aufgehoben. Hier werden Fertigkeiten gespeichert: motorische Bewegungsabläufe wie Skifahren, Tanzen oder eben Fahrradfahren.[1]

Das handschriftliche Schreiben ist ein Prozess, der in der Grundschule über mehrere Jahre erlernt werden muss. Erst wenn sich das Schreiben von Buchstaben und Wörtern so weit internalisiert hat, dass man nicht bei jeder Schleife und jedem Strich neu überlegen muss, geht es richtig flüssig. Das prozedurale Gehirn hat sich die Wörter als Bewegung der Hand gemerkt. Deshalb ist es sinnvoll, Vokabeln handschriftlich abzuschreiben und dabei laut vorzulesen.

Der Computerdaumen

Leider wird heute immer weniger mit der Hand geschrieben. Wissenschaftler haben festgestellt, dass mittlerweile doppelt so viele Nervenbahnen zwischen Daumen und Gehirn verlaufen wie noch vor wenigen Jahren, da Computer, SmartPhones etc. mit dem Daumen bedient, getippt und gewischt werden. Der Körper passt sich wie beim regelmäßigen Sport an diese wiederkehrende Nutzung an. Trotzdem ist die Zahl von chronischen Entzündungen durch Überbeanspruchung stark angestiegen.

Allerdings können so keine Schriftbilder und Schreibbewegungen gespeichert werden, da das Tippen von Wörtern immer die gleichen Bewegungsabläufe erfordert. Wurden Vokabeln früher im semantischen und im prozeduralen Gedächtnis mehrkanalig abgespeichert und verknüpft, sind sie beim Computergestütztem Lernen weniger fest verankert.

Tipps

  • Teile die zu lernenden Vokabeln in Blöcke zu je 6 oder 7 Vokabeln auf.
  • Lerne den ersten Vokabelblock. Lasse dir dabei für jede Vokabel mindestens eine Minute lang Zeit. Stelle dir die Vokabel möglichst intensiv vor, als Gegenstand, als Handlung, als Höreindruck...
  • Mache anschließend eine ganze Weile lang etwas anderes, z.B. einen Aufsatz schreiben, Matheaufgaben, einen Text für Geschichte lesen...
  • Lerne anschließend den nächsten Vokabelblock. Mache wieder Pause usw
  • Mehr als 30 Vokabeln am Tag zu lernen ist Unsinn.
  • etwa fünf Wörter, die man sich partout nicht merken kann, in eine verrückte Geschichte einbauen
  • nur wenige Vokabeln auf einmal lernen
  • häufig wiederholen
  • Vokabeln im Kontext lernen
  • Vokabeln in kleinen Blöcken von 7-10 Wörtern lernen
  • schwierige Vokabeln immer wieder wiederholen; oft mehrmals handschriftlich aufschreiben
  • Vokabeln, Bilder und Bewegungen verknüpfen.
  • Mehrkanalig lernen:
    • Schreibung
    • visuell: Schriftbild und Gegenstand vorstellen
    • auditiv: Vokabeln laut aussprechen (auch wenn der kleine Bruder lacht)
  • ruhig auch schon überlegen, welche synonyms und opposites zu den Vokabeln existieren