Altern und Tod/Umgang
Diese Doppelstunde dient dazu, unseren Umgang mit älteren Menschen zu hinterfragen und zu reflektieren.
Lies den Text.
- Notiere dir deine spontane Reaktion auf das Märchen.
- Überlege gemeinsam mit deinem Tischnachbarn, was jüngere von älteren Menschen lernen können.
- Wie würdest du reagieren - als Großvater?, als Frau?
- Bringt eure Überlegungen in der Diskussion ein. (--> Tafelbild)
Gebrüder Grimm - Der Großvater und der Enkel
Es war einmal ein steinalter Mann, dem waren die Augen trüb geworden, die Ohren taub und die Knie zitterten ihm. Wenn er nun bei Tische saß und den Löffel kaum halten konnte, schüttete er Suppe auf das Tischtuch und es floss ihm auch etwas wieder aus dem Mund. Sein Sohn und dessen Frau ekelten sich davor und deswegen musste sich der alte Großvater endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen und sie gaben ihm sein Essen in ein irdenes Schüsselchen und noch dazu nicht einmal satt. Da sah er betrübt nach dem Tisch und die Augen wurden ihm nass.
Einmal auch konnten seine zittrigen Hände das Schüsselchen nicht festhalten, es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge Frau schalt, er sagte aber nichts und seufzte nur. Da kauften sie ihm ein hölzernes Schüsselchen für ein paar Heller. Daraus musste er nun essen.
Wie sie da so sitzen, trägt der kleine Enkel von vier Jahren auf der Erde kleine Brettlein zusammen. "Was machst du da?", fragte der Vater. "Ich mache ein Tröglein", sagte das Kind, "daraus sollen Vater und Mutter essen, wenn ich groß bin."
Da sahen sich Mann und Frau eine Weile an, fingen endlich an zu weinen, holten alsofort den alten Großvater an den Tisch und ließen ihn von nun an immer mitessen, sagten auch nichts, wenn er ein wenig verschüttete.
Schau dir die einzelnen Bilder genau an.
- Verfasse eine kleine Geschichte zu den Bildern.
- Lest einzelne Geschichten im Plenum vor. (Gibt es Gemeinsamkeiten?)
Schaut euch den Kurzfilm "What is that?" an.
- Äußert spontan eure Eindrücke nach dem Film.
- Vergleicht die Geschichte des Films mit euren eigenen Geschichten.
- Ergänzt eure Auflistung (Tafelbild), was jüngere Menschen von älteren Menschen lernen können.
Erfahrung, Gelassenheit, Kontinuität, Rücksichtnahme, Abgewogenheit (Bedachtheit), zuhören können (Freundlichkeit, Höflichkeit, Respekt), Pragmatismus (Praxisnähe, Rhythmus, Distanz), Traditionsbewusstsein, Langfristperspektive,
Wertschätzung von Gesundheit