Jüdische Feste

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Unterrichtsmaterial

  • Unterrichtsstunde in der 6. Klasse mit folgenden Texten (Gruppenarbeit) und einem Rätsel

Das Passahfest

Das Passahfest wird im Frühling gefeiert, es dauert sieben Tage. Es soll an die Befreiung des jüdischen Volkes aus der ägyptischen Knechtschaft erinnern. Dreieinhalbtausend Jahre sind es her, seit die Juden in Ägypten als Sklaven arbeiten mussten. Sie mussten für den Pharao Gräber, Pyramiden und Lagerhäuser bauen. Aber Gott hat dieses Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt. Passah heißt „Vorübergang“: in der Nacht des Auszuges der Israeliten aus Ägypten tötete der Engel des Herrn alle erstgeborenen Söhne in Ägypten, doch die Häuser der Juden, die ihre Türschwellen mit dem Blute eines Lamms bestrichen hatten „überging“ er. Dies war die letzte der furchtbaren Plagen, die Gott über Ägypten hatte kommen lassen, damit der König das Volk der Juden endlich in Freiheit entlässt. So geschah es auch. Seit her wird das „Fest der Befreiung“ gefeiert, mit vielen symbolischen Bräuchen: Der Höhepunkt des Festes ist der erste Abend, der „Seder-Abend“. Seder bedeutet „Ordnung“, da an diesem Abend alles nach strengen Regeln abläuft. An diesem Abend wird der Tisch festlich gedeckt, es wird ungesäuertes Brot gegessen (als Erinnerung daran, dass die Juden bei ihrer schnellen Flucht aus Ägypten keine Zeit hatten, den Sauerteig zuzubereiten, und es ungesäuert essen mussten.), mit bitteren Kräutern (weil die Juden „bittere“ Arbeit in Ägypten leisten mussten). Besonders wichtig ist an diesem Abend der Vater, er sitzt auf einem Sessel, der mit vielen Kissen wie ein Thron aussieht. Das jüngste Kind darf Fragen stellen: Warum das Fest gefeiert wird, was an diesem Fest besonders gegenüber „normalen“ Tagen ist, und ähnliche Der Vater erzählt die Geschichte von der Befreiung des Volkes ...


Das Laubhüttenfest

Das Laubhüttenfest wird Ende Sept. /Anfang Oktober als ein Fest „unserer Freude“ gefeiert und soll so an den Zug des Volkes Israel durch die Wüste erinnern. Damals haben die jüdischen Vorfahren während ihrer Wanderung durch die Wüste in Laubhütten gelebt. Auch heute baut jede Familie im Garten oder auf dem Balkon so eine Laubhütte, die man „Sukka“ nennt. Die Sukka wird aus wenigen Brettern errichtet, mit grünen Laubzweigen gedeckt, die über den Holzrost des Daches gelegt werden. Das Dach der Laubhütte ist also teilweise offen, man kann die Sterne sehen und bei schlechtem Wetter regnet es rein. Das soll so sein, um an die dürftigen Wüstenhütten zu erinnern. Doch im inneren ist die Sukka sehr gemütlich eingerichtet, denn sie wird mit Blumen, Girlanden und ausgeschnittenes Papierobst geschmückt. Während der nächsten 7 Tage wird in der Sukka gegessen. Es ist ähnlich wie ein Picknick- also richtig gemütlich. Viele Bekannte, Freunde und Nachbarn sind herzlich eingeladen und verbringen gemeinsam mit den Gastgebern ein schönes Fest. Purim

Dieses Fest, das Ende Februar/Anfang März gefeiert wird, erinnert an die Errettung des Volkes Israel aus einer tödlichen Gefahr. Ein mächtiger Heerführer der Perser Namens Haman wollte die Juden vernichten. Durch das Los war der Vernichtungstag bereits bestimmt. Doch der Perser- König wurde durch die Königin Esther umgestimmt. Esther war eine Tochter des jüdischen Volkes und erreichte, dass die Juden sich wehren durften und somit ein schlimmes Unheil verhindert werden konnte.

Das Purimfest wird als ein sehr lustiges und fröhliches Fest gefeiert. Ausgelassene Festumzüge finden statt. Viele Menschen, besonders aber die Kinder verkleiden sich und führen die Haman- Geschichte als Theaterstück auf. An diesem Tag wird auch ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Die Kinder dürfen Rasseln und Süßigkeiten in die Synagoge mitnehmen. Und immer wenn während der Bibellesung der Name Haman fällt, machen sie mit ihren Rasseln kräftig Lärm.


Der Sabbat

Am späten Freitagnachmittag bleibt der Terminkalender vieler Juden frei, denn mit Einbruch der Dämmerung beginnt für sie der Sabbat. Bei den Juden beginnt der neue Tag nämlich schon am Abend, am Sabbat gilt der Leitsatz: „Du sollst keine Arbeit tun!“. Für Juden ist der Sabbat viel mehr als nur ein freies Wochenende. Er bedeutet für sie: offen werden für Gott und frei sein für sich selber und für andere. Aber diese Ruhe stellt sich nicht von selbst ein. Man muss sie vorbereiten. Frau Bronsky kauft zum Beispiel alles, was sie fürs Wochenende braucht schon am Freitag ein. Zuhause wird dann vorgekocht und alles warmgestellt, da am Sabbat auch kein Essen zubereitet werden soll. Der Tisch wird zur Ehre des Sabbats besonders festlich gedeckt. Alle ziehen sich schön an. Man soll spüren, dass eine Arbeitswoche zu Ende geht und der Tag des Aufatmens beginnt. Unmittelbar vor Beginn des Sabbats zündet Frau Bronsky mit den Kindern die Sabbatkerzen an. Mit bedeckten Augen spricht sie den Segensspruch. Am Sabbattisch füllt Herr Bronsky einen Becher mit Wein und singt den Segensspruch zum Sabbat, den Kiddusch. „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst haltest. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht.“ Unter einem weißen, meist reich bestickten Deckchen liegen zwei Sabbatbrote. Ein festliches Essen beginnt, bei dem auch immer wieder Gebete gesprochen werden.


Rätsel

1. An welchem Ort wird während des Sukkot gegessen?

__ __ __ __ __ __ __ __ __ (7. Buchstaben merken) 


2. Wie heißt das Fest, das an die Befreiung der Juden von den Pharaonen in Ägypten erinnern soll?

__ __ __ __ __ __  (6. Buchstaben merken)

3. Nenne den Namen des jüdischen Gotteshauses!

__ __ __ __ __ __ __ __ (6. Buchstaben merken)

4. Bei welchem Fest verkleidet sich das jüdische Volk ähnlich, wie wir zu Fasching?

__ __ __ __ __  (3. Buchstaben merken)

5. Vervollständige den Leitsatz für den Sabbat: „ Du sollst keine ... tun.“

__ __ __ __ __ __ (1. Buchstaben merken)


Lösungswort: __ __ __ __ __     :-)


siehe auch