Protokolle
Wozu
Protokolle sind „formalisierte lineare Texte“, wie es in den „Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss“ (2003) der KMK heißt, und dienen der Informationsverschriftlichung (BW-Bildungsplan 2016)
Unterrichtsprotokolle können sehr nützlich sein: Sie ermöglichen den Schülern den Anschluss an die vorangegangenen Stunden. Dies ist vor allem bei Doppelstunden angebracht. Der Lehrkraft können sie Informationen darüber vermitteln, wie und in welchem Umfang Unterrichtsprozesse und -ergebnisse verstanden wurden.
Die Grundfrage für den/die Protokollanten muss lauten:
- Was haben wir gelernt? und nicht: ‚Was haben wir in der letzten Stunde gemacht?)
- Auf welchem Wege sind wir zu diesem Ergebnis / zu dieser Erkenntnis gelangt?
Arten von Protokollen
- „Mit einem **Verlaufsprotokoll** (auch ausführliches Protokoll oder Verhandlungsprotokoll genannt) wird besonderes Gewicht auf den Gesprächsverlauf, den Prozess der Meinungsbildung, den Entscheidungsprozess und die Ergebnisse gelegt. Es eignet sich daher besonders dann, wenn kontroverse Standpunkte und ggf. ihre Beteiligung bei der Entscheidungsfindung dokumentiert werden sollen.“
- „Das 'Ergebnisprotokoll legt, wie schon aus seiner Bezeichnung hervorgeht, bei der Niederschrift besonderes Gewicht auf die Dokumentation der Ergebnisse (Entscheidungen, Abstimmungen, Vereinbarungen ...), die bei einem Gespräch (Besprechung, Diskussion, Sitzung, Veranstaltung ...) herausgekommen sind. Es ist daher natürlich auch kürzer als ein Verlaufsprotokoll und eignet sich besonders für längere Gespräche.“
Quelle: teachsam.de
- Ein **Versuchsprotokoll** beschreibt die Durchführung eines wissenschaftlichen Experiments und dokumentiert Beobachtungen sowie eventuelle Ergebnisse.
Quelle: Wikipedia-Artikel
Formalia
Im Protokollkopf: Tagesordnung, Sitzungsdatum und -ort, Thema und Dauer der Sitzung, Teilnehmer und Protokollant.
Ein Protokoll wird im Allgemeinen im Präsens abgefasst
Es beschränkt sich auf eine mehr oder weniger stark verkürzte Wiedergabe der Beiträge in indirekter Rede, im Normalfall der Konjunktiv I, gegebenenfalls auch der Konjunktiv II, falls der Konjunktiv I vom Indikativ nicht zu unterscheiden ist.
Tipps und Erfahrungen
Mündliche Protokolle zu Stundenbeginn schaffen Rituale und Erwartbarkeit, wofür Schüler/innen meistens dankbarer sind als für gut gemeinte Überraschungseffekte.
Für den DU sind Verlaufsprotokolle besser als Ergebnisprotokolle, damit der Fokus auf den Lernschritten und der Erarbeitung von Ergebnissen liegt. Die Schüler sollen den Plan der Lehrkraft durchschauen lernen.
Nicht jede (Doppel-)Stunde ist sinnvoll protokollierbar, darüber entscheidet die Lehrkraft am besten vorher, notfalls auch am Ende.
Korrigierende Nachbesprechungen von Protokollen sollten sich auf ein oder zwei zu klärende Aspekte beschränken und nicht zu längeren Rückblicken und nachträglichen Nachbesserungen führen.
Es kann nützlich sein, zwei Schüler zusammen das Protokoll erstellen zu lassen.
Dank digitaler Medien können verschriftlichte Protokolle in der Cloud gespeichert und für später zugänglich erhalten werden. Das ist sehr sinnvoll im Hinblick auf Leistungsmessungen aller Art (Klausuren, Abschlussprüfungen ...) und die _möglichst selbstständige_ Vorbereitung dafür.
Dann dürfen diese Protokolle aber keine Fehler enthalten! Dafür hat letztenendes die Lehrkraft zu sorgen
Protokolle als Teil der Notengebung
Sollen Protokolle (schriftlich oder mündlich) Teil der **Leistungsmessung** sein, dann muss gewährleistet sein, dass jeder/jede drankommt und die Kriterien klar sind. Ein wichtiges Qualitäts-Kriterium - neben der inhaltlichen Richtigkeit - ist, in wie weit der protokollierte Unterricht auch Monate später noch verstehbar/nachvollziehbar ist. Die ersten drei Protokolle sollen von der Bewertung ausgenommen werden, der Fairness halber, und lediglich zur Klärung der erwarteten Standards dienen.