Verschwenden beenden/Baustein 1: Filmanalyse
Die Filmanalyse ist ein wichtiger Schritt in der Bearbeitung von Filmen und Kurzfilmen im Unterricht verschiedener Fächer. Nach einigen allgemeingültigen Hinweisen zur Analyse von Filmen im Unterricht wird eine Empfehlung hinsichtlich des Filmes "Vorlage:Wpd" gegeben.
Der Film "Taste the Waste"
Vorlage:Wpd (engl., dt. Probier´ den Abfall) ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2011 von Vorlage:Wpd über den verschwenderischen Umgang von Industrienationen mit Nahrungsmitteln.
Dabei versucht Thurn Antworten zu finden auf Fragen wie: "Wer macht aus Essen Müll? Welche Folgen hat die globale Nahrungsmittel-Vernichtung für das Klima? Und für die Ernährung von sieben Milliarden Menschen? Der Film findet Antworten bei Bauern, Supermarkt-Direktoren, Müllarbeitern und Köchen. In Deutschland, Österreich, Japan, Frankreich, Kamerun, Italien und den Vereinigten Staaten. Und er findet Menschen, die unserem Essen mehr Wertschätzung entgegenbringen und Alternativen entwickelt haben, um die Verschwendung zu stoppen."[1]
Kapitel | Kapitelname (DVD) | Inhalt | Minuten |
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1 | Aussortiert |
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11 |
2 | Müllforscherin |
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10 |
3 | EU-Normen |
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11 |
4 | Brennendes Brot |
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11 |
5 | Hunger in Afrika |
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10 |
6 | Landverteilung |
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15 |
7 | Kinder kochen |
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9 |
8 | Reste-Menü |
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4 |
Film | Bildformat | Sprache | Ton | Bonusmaterial |
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1,85:1 | Untertitel:
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Dolby Digital 2.0 |
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"Taste the Waste" im Unterricht
Didaktische Analyse
Die Durchführung einer Filmanalyse im Unterricht ergibt sich aus den allgemeinen Zielen der Schularten. So wird beispielsweise im sächsischen Lehrplan für das Gymnasium unter dem Stichwort "Medienkompetenz" folgendes allgemeines Ziel beschrieben: "Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien, Mediengestaltungen und Medienwirkungen. Sie lernen, mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken."[2] Der Film "Taste the Waste" eignet sich gut für eine Filmanalyse, da er thematisch an die Lebenswelt der Schüler (Schülerorientierung) anknüpft. Er problematisiert das Thema (Problemorientierung), zeigt aber auch Möglichkeiten zum Handeln auf (Handlungsorientierung). Außerdem förderte eine Filmanalyse alle Dimensionen der Medienkompetenz:
- Personeller Bezug:
- die Schüler nehmen den Film wahr und reflektiert sein Erleben während der Rezeption
- die Schüler vertiefen ihr Wissen über Medientechnik (Ton und Musik/ Kameraführung und Schnitt)
- Sozialer Bezug:
- die Schüler tauschen sich untereinander über das Medium Film und dessen Wirkung aus
- die Schüler treten in einen ethischen Diskurs über Mediennutzung
- Nutzungsaspekt:
- die Schüler sind sich ihrer Position als Mediennutzer bewusst
- die Schüler hinterfragen die schinbare Objektivität von Medien
- Handlungsaspekt:
- die Schüler erhalten Anregungen zur eingen Produktion von Filmen und verwandten Formen von Medien
- die Schüler reflektieren ihren eigenen ästhetischen Anspruch an Filme
Gemeinschaftskunde
Mit der Filmanalyse von "Taste the Waste" lassen sich zwei der drei politischen Kompetenzdimensionen der GPJE.[3] Politische Urteilsfähigkeit und Methodische Fähigkeit anbahnen. In den Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln des Films sollen die Schüler Gründe für das Verhalten der Akteure ermitteln und sich dazu positionieren. Des Weiteren werden die Schüler zum analytischen Umgang mit Medien angeleitet. Insbesondere die Kapitel 3 und 6 greifen Politik im engen Sinn auf. So deckt sich Kapitel 6 mit dem [sächsichen Lehrplan des Fachs G/R/W Mittelschule] 10. Klasse im LB 2 "Globale Zusammenarbeit für Frieden, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung". Dort wird als Ziel formuliert, dass sich die Schüler zu Fragen globaler Zusammenarbeit positionieren.[4] Als Vorschlag wird die Filmanalyse angeführt. In Kapitel 3 werden die Schüler mit der EU und deren Richtlinien konfrontiert. Im Film wird dargestellt, welche Akteure sich mit welchen Interessen für die Normierung von Nahrungsmitteln einsetzen. Hier kommen besonders die Basiskonzepte.[5] Akteur, System und Macht zum Tragen. In den anderen Kapiteln werden politische Bezüge im weiten Sinn deutlich. So wird deutlich gemacht, dass das Problem mehreren Ebenen - der Produktion, dem Handel und dem Privathaushalt - zuzuordnen ist. Durch vergleichende Angaben im Film mit Formulierungen wie "damit könnte der Hunger der Welt gelöst werden" drängen sich dem Betrachter unweigerlich Fragen nach Gerechtigkeit und Verteilung auf. Auch macht der Film auf das ökologische Problem, die Knappheit von Ressourcen, aufmerksam. Damit werden die Basiskonzepte Bedürfnisse und Grundorientierungen aufgegriffen.
Durchführung der Filmanalyse
Wie im Beitrag zur Filmanalyse nachzulesen ist, ist es für die Rezeption von Filmen im Unterricht ratsam, nach längeren Sinneinheiten den Film zu unterbrechen und "Stück-für-Stück" zu analysieren. Der Film "Taste the Waste" ist in 8 einzelnen Kapiteln abspielbar. Es wird geraten den Film immer am Ende eines Kapitels zu analysieren. Die Reihenfolge der Kapitel muss für das Verständnis des Filmes nicht zwingend eingehalten werden. Für eine eigenen Schwerpunktsetzung ist es problemlos möglich nur ausgewählte Kapitel vorzuführen, wobei man den Verlust des Sinnzusammenhanges nicht fürchten muss.
Zu beachten ist außerdem, dass es sich um einen Vorlage:Wpd handelt, dessen Unterschied zum Spielfilm mit den Schülern diskutiert werden muss. Zur Vertiefung sei an dieser Stelle auf eine Übersicht zum Einsatz von Dokumentarfilmen im Unterricht hingewiesen.
Vorlage:Kasten kunst-blau
Jedes Kapitel kann unter drei Aspekten betrachtet werden:
- Handlung und Inhalt (Aufgaben 1-8)
- Kamera und Schnitt (Aufgabe 9, für jedes Kapitel des Films zu nutzen)
- Musik und Ton (Aufgabe 10,für jedes Kapitel des Films zu nutzen)
Vorlage:Aufgaben-M Vorlage:Aufgaben-M Vorlage:Aufgaben-M
Literaturempfehlung zum Film
Stefan Kreutzberger und Valentin Thrun bieten mit ihrem Buch "Die Essensvernichter. Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist." eine ungewöhnliche Mischung aus Fakten und persönlicher Betrachtung der Thematik "Lebensmiteltverschwednung". Thurn berichtet über seine Erfahrung während der Dreharbeiten zum Film "Taste the Waste", während Kreutzberger Fakten und Hintergründe zum Thema aufarbeitet und anschaulich vermittelt.
Bibliographische Angaben zum Buch: Kreutzberger, Stefan/ Thurn, Valentin: Die Essensvernichter. Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 32011.
Weblinks
- offizielle Webseite zum Film Taste the Waste
- Taste the Waste auf filmportal.de
weitere Bausteine "Verschwenden beenden"
Übersicht Projektwoche "Verschwenden Beenden"
Baustein 3: Markt der Möglichkeiten
Quellen
<references>
Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse. 5., aktualisierte Auflage. Verlag J. B. Metzler: Stuttgart/ Weimar 2012. S. 184-192.
Hildebrand, Jens: film: ratgeber für lehrer. 2., aktualisierte Auflage. Aulis Verlag Deubner: Köln 2006. S. 282.
Hofmann, Thomas: Der Film. In: Brucker, Ambros (Hrsg.): Geographiedidaktik in Übersichten. Aulis Verlag Deubner: Köln 2009. S. 72-73.
Hildebrand, Jens: film: ratgeber für lehrer. 2., aktualisierte Auflage. Aulis Verlag Deubner: Köln 2006. S. 282.
http://tastethewaste.com/info/film
<references>
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Vorlage:Aufgaben-M
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- ↑ http://tastethewaste.com/info/film
- ↑ Lehrplan Gymnasium, S. 8 .
- ↑ GPJE Bildungsstandards S.13.
- ↑ vgl. Sächsischer Lehrplan Mittelschule G/R/W,S.10.
- ↑ Autorengruppe Fachdidaktik (2011) Konzepte der politischen Bildung. Eine Streitschrift. Schwalbach/Ts: Wochenschauverlag , S. 168ff.