Fabeln

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Fabeln im Deutschunterricht

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In der letzten Stunde hast du zwei Fabeltexte bekommen. Heute sollst du dich über diese Textsorte näher informieren.

Hervorhebung1

Die typische Form der Fabel

Übung

Suche im Internet nach weiteren Fabeln und überprüfe an ihnen die in der Wikipedia vorgeschlagenen charakteristischen Merkmale. Erstelle exemplarisch für eine von dir selbst ausgewählte Fabel eine Tabelle, in der du in der linken Spalte die Merkmale und in der rechten die entsprechenden Textstellen aus deiner Fabel einträgst.


Abgrenzung der Form

Übung

Halte in eigenen Worten den Unterschied zwischen Parabel, Fabel und Märchen fest.


Historischer Hintergrund

Übung

Lies den Abschnitt „Geschichte“ im Wikipedia-Artikel. Informiere dich über folgende Fabel-Autoren: Äsop, la Fontaine, Lessing.


Analyse

Übung

Begründe schriftlich, um welche Textsorte es sich bei folgendem Text handelt:

Kleine Fabel

»Ach«, sagte die Maus, »die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, dass ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.« – »Du musst nur die Laufrichtung ändern«, sagte die Katze und fraß sie.

(Franz Kafka)


Fabeln im Philosophie- und Ethikunterricht

Zwei Fabeln mit demselben Titel, Arbeitsanweisungen für Schüler, Anregungen zum kreativen Umgang mit den Texten, von Uwe Viole

Definition

Fabel Der Begriff geht auf das lateinische Wort "fabula" (=Geschichte, Erzählung, Gespräch) zurück und bezeichnet heute die typische Art der Tierdichtung in Vers oder Prosa, die eine allgemein anerkannte Wahrheit, einen moralischen Lehrsatz oder eine praktische Lebensweisheit anhand eines pointierten, doch analogen Beispiels in uneigentlicher Darstellung veranschaulicht und besonders durch die Übertragung menschlicher Verhaltensweisen, sozialer Zustände oder politischer Vorgänge auf die belebte oder unbelebte Natur witzig-satirische oder moralisch-belehrende Effekte erzielt.
Vgl. Gero von Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur. Kröner Stuttgart 1969

kurze lehrhafte Erzählung in Vers oder Prosa, in der nichtmenschliche Akteure – Tiere, Pflanzen, Gegenstände – so handeln, als besäßen sie Bewusstsein und andere menschliche Eigenschaften wie die Fähigkeit zu denken und zu sprechen. Die Lehrhaftigkeit wird durch die Konstruktion demonstrativer, modellhafter und unmittelbar auf den Menschen übertragbarer Fälle gesichert. Dabei kann der Sinn, die ›Moral‹, implizit in der F. enthalten sein (d. h. die F. lehrt ›aus sich‹) oder explizit formuliert werden. Dies geschieht entweder durch ein der Erzählung vorangestelltes Promythion oder durch ein nachgestelltes Epimythion. Die Notwendigkeit eines ausdrücklichen fabula docet hängt vom Grad der Allgemeinheit der Erzählung wie von der intendierten konkreten – etwa geistlichen, politischen, moralischen – Lehrabsicht ab.
Volker Meid Sachwörterbuch zur Deutschen Literatur Reclam

Texte

  • Aesop (6. Jh vor Christus): Fabeln
  • Jean de La Fontaine (1621-1695): Fabeln
insbesondere: Kapitel V Von einem besondern Nutzen der Fabeln in den Schulen - Ausführungen zum Prinzip der didaktischen Reduktion und einigen recht konkreten Unterrichtsvorschlägen !
"Die Mühe [...] kann sich der Lehrer ersparen, [...] indem er die Geschichte derselben bald eher abbricht, bald weiter fortfährt, bald diesen oder jenen Umstand derselben so verändert, daß sich eine andere Moral darin erkennen läßt."

Siehe auch


Literatur

  • Kleine literarische Formen in Einzeldarstellungen, UB Reclam 2002 S. 89 - 109 ISBN 3150181879
  • Gunter Lange u.a.: Textarten didaktisch Eine Hilfe für den Literaturunterricht, Schneider Verlag Hohengehren 1998 S. 33 - 37 ISBN 3896760394

Weblinks

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